Lernen …

Hallo Zusammen, ich bräuchte euren Rat. Gern auch von Lehrer*innen. Seit ca. zwei Monaten bringt unser Sohn, (knapp 12) 6.Klasse Gymnasium, überwiegend die Note 4 in den Hauptfächern mit nach Hause. Obwohl er vorher gelernt hat, hat er seiner Beschreibung nach einen „Blackout“ bei den Klassenarbeiten und Tests. Mittlerweile ist er ziemlich frustriert und versteht die Welt nicht mehr und ist jetzt vor den Arbeiten dementsprechend aufgeregt und hat Angst zu „versagen!“ Habt ihr Tipps für mich?

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Die ,,Angst" hatte mein Großer (12) immer dann, wenn er zu spät mit dem Lernen angefangen hat. Sogar schon in der 5. Klasse, was meiner Meinung nach nicht sein sollte.
Hier werden die Klassenarbeiten Wochen vorher angekündigt. Wir haben dann 2-3 Wochen vorher zusammen gelernt, jeden Tag nur ein bisschen. So funktioniert das mit dem Einprägen im Gehirn deutlich besser, als kurz vorher anzufangen weil es einfach zu viel wird.

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Hallo,
also wenn ich bedenke was 2 Monate (zumindest bei uns) bei der Notenvergabe bedeuten, dann ist das ja im Grunde schon das gesamte bisherige 6. Schuljahr.
Die Ferien sind gerade erst vorbei, die Noten für das Halbjahr stehen fest. Zu Beginn des Schuljahres gibt es bei uns höchstens mal eine mündliche Note. Schriftliche Noten kommen viel später. Die Noten gibt es dank Nachschreiber meist erst eine Stunde bevor die nächste Arbeit geschrieben wird.
Gerade nachgeschaut: Ich habe Anfang November die 1. schriftliche Note erfahren.

Ich denke, dass es einmal in der 6. Klasse etwas angezogen wurde. Zum anderen schreibst du, dass dein Kind auf dem Gymnasium ist. Hat es jemals das Lernen gelernt, oder ist ihm alles immer „zugeflogen“? Dein Kind muss Strategien erlernen, um effektiv zu lernen. Dabei müsst ihr ihm helfen.

Bearbeitet von kati543
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Bitte meinen Ausgangspost richtig lesen. Ich frage ja nach Strategien und wie wir ihm helfen können.

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Habe ich geschrieben.
Er muss das Lernen lernen.

Meine Kinder lernen unglaublich schnell etwas auswendig und haben das dann auch (wirklich Wort für Wort) abrufbereit. Das heißt aber nicht, dass sie es verstanden haben. Merken wir also, dass etwas nur auswendig gelernt wurde und nicht verstanden, dann wird es erklärt. Wir fragen also täglich was in der Schule läuft. Wir haben lange Zeit zusammen das Hausaufgabenheft durchgearbeitet und an eine Tafel im Zimmer immer die Aufgaben geschrieben, die täglich zu machen waren. Umfangreiche Aufgaben wurden gleich auf mehrere Tage verteilt. Gelernt wird für jede Stunde, nicht erst am Tag vor der Arbeit. Gerade ab der weiterführenden Schule muss man permanent damit rechnen, mündlich getestet zu werden oder dass eben ein unangekündigter schriftlicher Test kommt.

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Entweder er lernt nicht richtig (fragst Du ihn manchmal ab?) oder er hat wirklich einen Blackout.
Bei zweiterem würde ich ihn eine Art Plazebo mitgeben z.B. solche Bachblüten Rescue Tropfen von der Apotheke.
Vielleicht hilft es, wenn er vor einer Prüfung immer ein paar Tropfen einnimmt.

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Schau mal ob die Schule Lerncoaching anbietet

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Wie gut sitzt das gelernte eurer Einschätzung nach denn, wie gut klappt es abgesehen von Tests und Arbeiten? Würde er die falsche Aufgaben selber finden und fehlende Antworten kennen? Wie sehen die arbeiten aus, was gemacht ist ist richtig aber vieles fehlt oder sind es einfach nur viele Fehler?
Ich würde mir da alle Arbeiten nochmal genau ansehen, evtl. hat er bei der ersten 4 nicht genug gelernt und jetzt sitzt ihm trotz lernen die Angst im Nacken. Da kann man gut drüber reden, vorher zusammen lernen und viel Feedback geben.

Wenn ihr meint es liegt wirklich nicht am Stoff oder die Arbeiten sehen auffällig aus versucht rauszufinden ob es neben der Angst vor der Note noch etwas anderes sein kann. Er soll genau beschreiben wie er an die Aufgaben rangeht, was ihm Probleme gemacht hat, den "Blackout" genauer beschreiben. Evtl. auch mal in der Schule nachfragen.
Meine Tochter hatt damit große Probleme, es setzt aus wenn es viele Aufgaben sind, sie bekommt gleich Panik wenn sie meint Aufgaben nicht zu können, oft happert es dann auch am genauen lesen der Aufgabe oder sie beisst sich an Aufgaben fest, streicht richtiges wieder durch, schlimmstenfals sitzt sie da und macht gar nichts Wenn man genau weiß was passiert kann man ganz anders an die Sache herangehen als mit den 0815 Tipps.

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das war die Zeit, wo ich versucht habe, meinen Kindern beizubringen, dass man nicht X Zeit vor einer Arbeit lernt, sondern täglich irgendwas vom Tag wiederholt, - sich Notizen macht und mindestens 3 Wochen vorher schonmal anfängt "sich zu sortieren". --- so sind sie dauernd mit dem Stoff beschäftigt, müssen nicht mehr wirklich "reinbuttern" beim Lernen und bekommen eine grössere Sicherheit.
Gerade Mathe war bei meiner Tochter so. -- seit der 4,5 macht sie jeden Tag wenn Matze war noch 2-3 Aufgaben merh aus dem Buch von der aktuellen Seite (immer die schwierigen Aufgaben) udn wenn es klappt: gut: wenn nicht, muss sie mehr machen.

So gings bei allen Fächern. -- ging ca ein Jahr lang bei beiden Kindern, bis sie das verinnerlicht hatten und irgendwanns selbständig drangeblieben sind bzw. früher anfangen bereits, wenn das Datum der Arbeit bekannt gegeben wird. --- ich erinnere zwar immer wieder, aber der Ablauf ist so langsam drin. -- seither ist es viel entspannter für sie und die NOten sind besser. -- aber das dauert eben....

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Hallo,

ich habe mich hier im Forum auch schon beklagt, weil es bei meiner Tochter auch genau dasselbe war.
6. Klasse Realschule (allerdings eine etwas anspruchsvollere, was man am Stoff merkt), im Herbst noch viele Vierer, selten mal eine Drei, einmal auch eine Fünf.

Sie musste auch das Lernen "lernen".
Und das war schon eine kleine Geburt, bis sie das mal langsam angenommen hat.

Zum einen fliegt ihrer Freundin alles zu, die muss kaum lernen (und meine dachte, dass das bei ihr dann ja auch klappen müsste) und zum anderen war sie im Herbst noch unglaublich verspielt, rannte lieber zu ihren Freundinnen oder zuckelte am Handy herum.
Und dazu kam auch diese Aufregung vor den Arbeiten.
Das hat sich irgendwie seit Dezember und über die Ferien gelegt.

Sie hat sich auch über die letzen Arbeiten geärgert - so wie Dein Sohn. Was ein gutes Zeichen ist, da es zeigt dass sowohl meiner Tochter als auch Deinem Sohn die Noten nicht "wurscht" sind.

So hatte sie z.B. in Geschichte eine 3,9.
Was nicht hätte sein müssen da es ein reines Lernfach ist, aber sie war eben die Tage vorher (trotz Ermahnungen unsererseits ) eher faul und meinte es reicht, wenn man die Nase mal am Abend vorher ins Buch steckt und nochmal das Heft anschaut.
Klares NEIN!

Dann stand vor Weihnachten die nächste Arbeit in Bio an und wir haben es mal mit Karteikarten versucht. Und zwar anderthalb Wochen vorher.
Wir saßen zusammen und sie hat das Wesentliche und die wichtigsten Begriffe notiert.
Die Karten hatte sie immer dabei, hat sie auch mal mittags in der S-Bahn oder am Bahnhof beim Warten angeschaut. Abends vor dem Zubettgehen und einfach mal zwischendurch.
Und die Tage bekam sie die Arbeit zurück - eine 2,8. Immerhin!
Obwohl sie auch aufgeregt war.

Das Gleiche mit Mathe, ihrem Kriegsfußfach. Sie hat wirklich fleißig in den Ferien gelernt wie man mit Brüchen rechnet. Am Tag der Klassenarbeit war sie bei weitem nicht mehr so angespannt und nervös wie sonst und sie meinte, dass die Arbeit an sich "okay" war. Sind wir mal gespannt....

Auf jeden Fall hat sie das mit der besseren Vorbereitung jetzt schon etwas beherzigt.
Sie hat sich gestern wieder Karteikarten für eine Geschichtsarbeit und welche für einen Vokabeltest gemacht.
Sie hat gemerkt dass sich die Arbeit lohnt und erntet jetzt langsam die Früchte für ihre Anstrengungen. Das motiviert natürlich.

Dein Sohn muss natürlich auch seinen Weg finden.

Bei meiner Tochter sind es die Kärtchen.
Ihre Freundin dagegen schreibt sich alles Wesentliche auf ein A4.Blatt....

LG

Bearbeitet von flamingoduck
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Vielen Dank für deine Antwort. Vieles machen wir davon auch schon. Schwierig wird es, wenn mehrere Arbeiten hintereinander geschrieben werden. Ich habe jetzt mal Kontakt zum Klassenlehrer aufgenommen und er hat mir auch noch gute Tipps gegeben.

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Gerne doch.

Verrätst Du uns auch mal die Tipps von Eurem Lehrer?
Ist ja nie doof, mehrere Ideen zu haben.

Ich muss in der Zwischenzeit sagen, das mit den Karteikärtchen und dem Lernpuffer (eine Woche vorher) klappt im Moment echt gut, heute kam sie mit einem glatten 2er in der Englisch-Klassenarbeit heim.
Und das motiviert sie, sie hat scheinbar erkannt dass man einfach ein bisschen was tun muss, um eine gute Note zu schreiben. Und dass das eigentlich nicht so schwer ist, wenn man sich ein bisschen vorbereitet.

Und was ich ihr auch gerade antrainiere - wenn sie z.B. in Lernfächern eine Hausaufgabe machen muss, dass sie es nach getaner Arbeit einfach nochmal kurz anschaut und mir auch zeigt.
Ich unterstütze sie gerne - momentan geht es z.B. um Nordeuropa.

Seit letzter Woche wiederholen wir einfach immer wieder mal random den Stoff, der in der Woche dran kam.

Nenne mir mal die skandinavischen Länder?
Hauptstadt von Finnland?
Nenne drei Inseln?
Nenne ein Gebirge?
Durch welche beiden Länder zieht sich das Gebirge?
Stockholm ist die Hauptstadt von...?
Welche Meere spielen dort eine Rolle?

usw.

Beim Autofahren, abends beim Kochen, beim Tischtennisspielen im Keller, usw.
Wenn nächste Woche neuer Stoff dazu kommt, machen wir genauso weiter. Dann ergänzen wir es.

Inzwischen hat sie das richtig cool drauf - wenn demnächst ein Test kommt, dürfte sie da recht fit sein.

Bearbeitet von flamingoduck