Weiterführende Schule wegen Freunde?

Hallo,
wir haben leider die Situation, dass wir uns für eine weiterführende Schule entscheiden müssen. Meine Tochter hat eine klare Gymnasialempfehlung, Schnitt 1.8, auch nie wirklich überfordert.
Zur Auswahl stehen gut erreichbar ein Gymnasium und eine Gesamtschule.

Das Gymnasium im Halbtag hat einen guten Ruf, individuelle Fördermöglichkeiten und so wie ich meine Tochter kenne, ist sie absolut kein Ganztagtyp und braucht ihre Rückzugmöglichkeiten, ist eher ruhig und sensibel und braucht eher Ruhe zum Lernen, was für Hausaufgaben zu Hause spricht, statt Lernzeiten in der Schule. Gesamtschule ist hier eher durchwachsen vom Ruf her, da ist der Ton rauer, sie ist riesengroß und es gibt leider viel Unterrichtsausfall (Kinder meiner besten Freundin sind dort) aber der Hauptausschlusspunkt für mich ist der Ganztag.
Beim Tag der offenen Tür war meine Tochter vom Gym angetan, da jetzt aber feststeht, das ihre beste Freundin zur Gesamtschule geht, will sie auch unbedingt dahin.
Nicht wegen der Schule, sondern wegen der Freundin. Wir sind nur am diskutieren. Dabei steht es überhaupt nicht fest, ob die beiden in eine Klasse kommen, da sich die Freundin für den Sportzweig anmeldet. Dafür wird ein Sporttest gemacht. Meine Tochter ist jetzt nicht unsportlich, aber 6h Sport die Woche und Ganztag (wenn nichts ausfällt), das ist nicht meine Tochter!!

Was soll ich machen? Nachgeben? Ich fürchte nur das Glück ist dann nur von kurzer Dauer. Kontakt weiter wäre trotz Gym möglich, fast gleicher Schulweg und gleiche Straße...

Ich hab echt Bauchschmerzen :-(

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Nein, nicht nachgeben. Schick sie aufs Gymnasium. Sie kann die tragweite dieser Entscheidung nicht abschätzen, ist noch ein Kind. Ihr diese Entscheidung zu übertragen wäre eine völlige Überforderung für sie (auch wenn sie das freilich anders sieht). Ihr habt die Verantwortung, ihr seid die Eltern. Die aktuell beste Freundin ist ein eher alberner Punkt bei der Wahl der weiterführenden Schule unter vielen anderen, deutlich wichtigeren Punkten. Das ist eine altersgemäße Perspektive, mehr auch nicht.

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Auch wenn das sicher sehr hart für sie ist: ich würde da nicht mehr diskutieren. Ihr scheint bereits ausgiebig darüber gesprochen zu haben; meine Aussage wäre da „wir machen das, was deine Lehrerin als Fachkraft für dich empfiehlt - und das ist das Gymnasium. Ihr könnt euch trotzdem weiterhin in eurer Freizeit treffen.“ Mit jeder Diskussion die du da zulässt hat sie vermutlich weiterhin Hoffnung und die Enttäuschung wächst.

Dahingehend wie schnell sich Freundschaften während der Schulzeit verändern (können) wiegt das leider für mich nicht ansatzweise so schwer wie die bessere Bildung. Meine beste Freundin aus Kindergarten und Grundschule entwickelte sich bereits in Klasse 6 zu meinem Horror :-p

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"wir machen das, was deine Lehrerin als Fachkraft für dich empfiehlt - und das ist das Gymnasium."

Normalerweise lautet die Empfehlung in so einem Fall "Gymnasium und Gesamtschule" und nicht "Gymnasium".

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Hallo,

erstens spricht nach dem, was Du bezüglich beider Schulen sowie des Lern- und Leistungsvermögens Deiner Tochter schreibst, alles für das Gymnasium.

Zweitens sollte man eine so wichtige, langfristige Entscheidung nicht von den Freunden der Kinder abhängig machen. Man hat leider keine Garantie für das Bestehen einer Freundschaft. Sie kann trotz verschiedener Schulen ein Leben lang halten oder u.a. auch daran scheitern- bei derselben Schule ist jedoch beides ebenso möglich.

In dem Alter können die Kinder die Tragweite einer solchen Entscheidung noch nicht erfassen. Gemeinsame Überlegungen und Besichtigungen, etc. unbedingt, den Diskussionen bezüglich Schulwahl und Freundschaft nachgeben keinesfalls. Genau wie Du es hier schreibst (Kontakt weiterhin möglich), solltest Du das auch mit Deiner Tochter besprechen. Und sie auch daran "erinnern", dass ihr das Gymnasium auf den ersten Eindruck gefiel und sie auch die Voraussetzungen dafür mitbringt.

Klar ist der Gedanke, ohne die beste Freundin in die neue Schule zu gehen, in dem Alter nicht schön. Meiner Erfahrung nach leben die Kids sich dann aber recht schnell ein und es kommen weitere Freundschaften dazu :-).

Viele Grüße!

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Nein, nicht nachgeben. Freundschaften zerbrechen manchmal (leider) schneller, als man denkt. Die Wahl der Schule würde ich daher nicht davon abhängig machen. Ich bin damals auch ohne eine Freundin auf die weiterführende Schule gewechselt. So genau kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern, ob ich das als sehr schlimm empfand. Neue Freundinnen habe ich jedenfalls gefunden, obwohl ich eine schüchterne Schülerin war. Momentan ist das Thema bei uns auch wieder aktuell, denn unsere Tochter wird im Sommer auch ohne eine Freundin auf ein Gymnasium wechseln. Sie nimmt es locker und sagt, sie lernt dort bestimmt neue Freundinnen kennen, weil sie auch von sich aus gerne dorthin möchte.

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Nachgeben, es ist das Leben deiner Tochter und nicht deins. Falls das mit der GS und der Freundin nicht klappen sollte, kann sie immer noch aufs Gym wechseln.

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Kann sie wahrscheinlich nicht so einfach. Zumindest in unserer Stadt sind die Gymnasialplätze eher zu wenig und es sind nicht einfach in der 6./7. Klasse welche über, so dass man gut wechseln kann. Oft passt dann auch die Fremdsprachenfolge nicht. „Es ist ihr Leben“ zu sagen bei so einer Entscheidung ist in dem Alter des Kindes nur eine Ausrede von Eltern, die keine Verantwortung übernehmen wollen. Das ist falsch verstandene Freiheit.

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Guten Morgen
Noch eine Stimme für das Gymnasium.

Freundschaften aus der Grundschule
zerbrechen sehr oft an der weiterführenden Schule. Wenn es eine sehr gute Freundin ist, hält die Freundschaft auch an verschiedenen Schulen.

Du kennst dein Kind und mit neun oder zehn Jahren kann seine Entscheidung und dessen Tragweite nicht abschätzen.
Suche das Gespräch mit deinem Kind mit ne erkläre es ihr, warum ihr sie am Gymnasium seht.
Vg Basket

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Nicht nachgeben.
Sie ist Gymnasium Kind und wird neue Freundschaften knüpfen.
Dessen ist sie sich noch nicht bewusst.

Sollte es auf dem Gymnasium irgendwie nicht klappen, ist der Weg nach unten einfacher.

Eine Freundschaft, die wirklich gut ist, muss auch verschiedene Schulen aushalten können.

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Wir haben das gerade hinter uns.
Unsere Tochter musste ohne ihre beste Freundin aufs Gymnasium wechseln. Wobei wir die leichtere Ausgangsposition hatten: von der Lage her war die Schule der Freundin ganz klar raus. Wir wohnen woanders und bekommen unser Kind dort nicht hin.

Diskussionen gab es hier auch ("dann stehe ich eben morgens eine Stunde eher auf und steige mit dem Bus zwei Mal um. Ich kann ja dafür ein Handy bekommen" #rofl).

Wir Eltern haben den Kindern vermittelt, dass sie sich ja trotzdem noch privat treffen können.
Und was soll ich sagen: die Verabredungen wurden schon Ende der 4.Klasse weniger. Und so oft ich meine Tochter jetzt auch frage"willst du dich nicht noch mal mit Xx treffen?" - immer höre ich "ach, nee, im Moment nicht".
Ob meine Tochter sich emotional distanziert, weil sie sonst überfordert wäre? Ob sie sich wirklich zufällig auseinandergelebt haben?

Jedenfalls gibt es eine Menge netter Mädchen in der neuen Klasse. Verabredungen sind noch selten, aber eine erste Geburtstagseinladung gab es inzwischen.
Meine Tochter ist zufrieden, chattet per WhatsApp mit den neuen Freundinnen und findet neu ihren Platz in der Klasse und im Freundeskreis.

Man braucht ein bisschen Geduld. Man kann den Übergang erleichtern, indem man Treffen mit der alten Freundin organisiert (Anfang des Schuljahres gab es das durchaus noch). Aber so ein Neustart ohne beste Freundin ist auch eine Chance, von den anderen als Einzelperson wahrgenommen zu werden. Das versteht das Kind noch nicht. Die Aufregung beim Schulwechsel ist ohne Freundin natürlich noch größer. Aber das legt sich nach ein paar Tagen schon - in dem Alter finden die Kids noch sooo schnell Freunde.

LG

Bearbeitet von O-Doolia
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Gymnasium, nicht nachgeben. Mein beste Freundin kenne ich seit dem Kindergarten und waren nur noch in der Grundschule in der gleichen Schule. Sie wird auch dort neue Kinder Kennenlernen und neue Freundschaften finden. Die beste Freundin ist ja nicht aus der Welt