In der 3. Klasse steht hier bei uns Schwimmunterricht an. Unser Kind geht in die 2. Klasse aktuell.
Wir haben das Problem, dass unser Kind sehr ängstlich ist, einen schnellen Würgereiz hat (bereits als Säugling) und auch stressbedingt schnell erbricht.
In einen Schwimmkurs hier müßte das Kind alleine gehen. Mama und Papa müßten draußen warten. Keine Option in unserem Fall, weil unser Kind das absolut verweigern würde. Erst seit letztem Sommer geht unser Kind einigermaßen gern baden im See oder im Schwimmbad. Vorher wurde wie am Spieß geschrien, selbst bei mir auf dem Arm.
Reinspringen oder Tauchen oder Spaßrutschen geht überhaupt nicht aufgrund von Angst...und dann Erbrechen.
Wir waren im Schwimmbad. Kind hat sich erst total drauf gefreut. Dann steht es zitternd vor Angst am Beckenrand. Wir haben es gerade noch so raus geschaft und es wurde erbrochen.
Danach hatte das Kind in der Kita, in die es schon länger ging und sich wohl fühlte. eine Phase wo es sich auch mehrfach erbrochen hat.
Im letzten Sommer waren wir wöchentlich an Badeseen und haben Schwimmen geübt zu Hause in der Wanne auch mal das Tauchen und Wasser im Gesicht. Die Grundzüge werden verstanden, aber unser Kind ist darüber hinaus nicht besonders sportlich begabt, so dass es nach 2-3 Zügen aufhört.
Ich mach mir jetzt schon nen Kopf wegen dem Schwimmunterricht. Wir werden natürlich weiter privat dran bleiben. Es kann natürlich auch ne Chance sein, aber ich möchte nicht, dass der Schwimmunterricht unsere bisherigen Fortschritte kaputt macht oder es richtig unangenehm wird, wenn vor der Klasse im Schwimmbad erbrochen wird.
Hat jemand noch Ideen was wir tun können oder ermutigende Gedanken?
Schwimmunterricht
Wart ihr beim Kinderarzt/ Kinderpsychologen? Ich würde mein Kind befreien lassen wenn die Angst so offensichtlich ist. Gleichzeitig aber natürlich auch therapieren lassen. Schwimmen ist wichtig im Leben.
Nein, waren wir nicht.
Schwimmen lernen ist mir auch sehr wichtig.
Genauso sehe ich das
Bitte nicht falsch verstehen, soll keine Kritik sein.
Seid Ihr als Kleinkind nicht mit ihm schwimmen gegangen? Oder hatte er da auch schon so eine Angst?
Doch natürlich. Wie ich schon schrieb, auch da schon nur panisches Geschrei selbst auf meinem Arm.
Badewanne zu Hause war in Ordnung bis auf Wasser im Gesicht.
Ok, dann würde ich glaube ich im Babybecken anfangen und ihn dort so lange spielen lassen, bis er sich dort wohl fühlt. Ohne Druck und Stress, ins tiefere Becken zu gehen.
Und tatsächlich würde ich einen Wassergewöhnungskurs machen mit ihm.
Bei meiner Tochter war der Kurs eigentlich für 4-5 jährige, aber da waren auch 1-2 deutlich ältere Kinder mit Angst. Das klappte im Laufe der Wochen immer besser.
Wie ist es denn mit einem Planschbecken im Garten? Hat er da auch so Angst vor?
Hallo.
Ich antworte hier als Mama eines Kindes mit Sozialangst, Angst vor neuen Situationen und Angst vor Wasser... Zumindest war das lange so.
Meine Tochter hatte lange Zeit Panik in allen Situationen, die sie nicht kannte, die sie nicht beeinflussen konnte und vor allem Angst, wenn ich nicht dabei war.
Unter Wasser sein und Wasser ins Gesicht bekommen, war absolut nicht möglich. Panik- Heulkrämpfe- totale Verweigerung.
Gerade deswegen habe ich mein Kind aber immer wieder in solche Situationen gebracht. Behutsam, Begleitet und gut vorbereitet natürlich.
Nicht mit Druck. Aber wir sind trotzdem dran geblieben.
Über Ängste wurde gesprochen und auch, wie man die eigene Angst erkennt und einschätzen kann. Sie hat für sich Strategien entwickeln müssen, mit ihrer Angst umzugehen.
Vermeiden ist hier definitiv nicht der richtige Weg. Das hilft nicht langfristig.
Mein Mädel ist jetzt 10, hat nach wie vor regelmäßig Schwimmunterricht und liebt es mittlerweile. Sie schafft alle Abzeichen, taucht, springt, rutscht...
Auch andere Situationen meistert sie inzwischen gut alleine 👍 auch wenn es ihr natürlich nach wie vor am liebsten wäre, ich wäre immer als "sicherheitsanker" an ihrer Seite.
Also: räumt nicht alle schwierigen Situationen für euer Kind aus dem Weg. Findet gemeinsam Strategien, die dem Kind helfen können. Redet mit dem Lehrer darüber, dass das Kind jederzeit aus dem Wasser kommen kann, sollte es sich nicht wohlfühlen.
Bestärkt das Kind und gebt ihm das Gefühl, dass er das schaffen kann.
Sollte es so extrem sein, dass das alles nicht geht- sucht bitte Hilfe für euer Kind.
Alles Gute wünsche ich euch. Ich fühle mit!
Danke für deinen Beitrag. Das was ihr versucht habt, probieren wir so auch alles. Vermeiden möchte ich Schwimmen auch nicht. Dafür ist mir das einfach auch zu wichtig bzw. gibt es ja auch Sicherheit sich über Wasser halten zu können.
Was hat deiner Tochter geholfen mir ihrer Angst umzugehen?
Das Gespräch mir der Lehrerin werden wir natürlich vorab suchen, sollte sich bis nächstes Jahr nichts geändert haben.
Ich würde auch im Vorfeld zumindest einen wassergewöhnungskurs machen.
Unsere Tochter hat Seepferdchen, ist aber immer beim tauchen mit Nase zuhalten rein gesprungen.
1. Stunde schwimmunterricht. Lehrerin:"Nase zuhalten gibt's bei mir nicht". Was macht das Kind springt halt so rein.
Aber übergeben oder wegrennen wäre halt alles anders als gut für deinen Sohn.
Danke dir.
Das Erbrechen ist halt in diesem Zusammenhang echt blöd und äußerst ungünstig in nem Schwimmbad, was mich auch sehr belastet. Mit Weinen hätte ich etwas weniger Sorgen auch wenn diese grundsätzliche Panik natürlich auch nicht toll ist.
Nach eigener Erfahrung: befreien lassen und parallel an das Problen arbeiten, wenn nötig über eine Therapie, denn schwimmen lernen ist wichtig.
Hier lag der Fall ein bisschen anders. Mein Sohn konnte recht gut schwimmen, sicher und ausdauernd, hatte sein Seepferdchen am Anfang der 2. Klasse gemacht.
Durch ein traumatisches Erlebnis beim Schwimmkurs hatte er aber panische Angst bei uns in der Schwimmhalle im Tiefen (3,5 Meter) zu schwimmen und zu tauchen. Wir besprachen das mit der Lehrerin, die sich verständnisvoll gab. Irgendwann hatte mein Sohn jeden Sonntag (Schwimmen montags) geweint, montags morgens Bauchschmerzen, Durchfall,... und irgendwann kam raus, dass die Lehrerin Null Verständnis für seine Ängste hatte, ihm ständig vorwarf, einfach nur faul zu sein, immer und immer von ihm verlangte, einen Kopfsprung ins Tiefe zu machen,... Bis er vor der ganzen Klasse heulte, weil es ihm zu viel wurde. Viel zu lange liess mich auf dieses "da muss er durch. Er wird das schon lernen" ein... Am Ende hat ihm das viel mehr geschadet, als alle andere.
Da er mit anderen Ängste/Phobien zu kämpfen hatte, machte er dann eine Therapie und hat Anfang der 7. Bronze machen können. Schwimmen tut er auf Silberniveau. Schon in der Grundschule, die Lehrerin sah das auch (er war sogar der Schnellste in der Klasse), reichte ihr aber nicht...
Tut es ihm das nicht an. Ich fühle mich noch heute schlecht, weil ich das nicht viel früher sah und verstand, was ich ihm damit antue.
Vor der Klasse brechen wäre so demütigend
Arbeite mit ihm an das Problem,aber das muss nicht vor der ganzen Klasse geschehen
Ja, das ist halt auch das was mich bewegt.
Wieweit ist ein Anstupsen und versuchen die Angst zu überwinden gut und wo schlägt es in etwas negatives um.
Vor der Klasse erbrechen zu müssen, würde ich gern ersparen wollen und gleichzeitig sehe ich es eigentlich auch als Chance, wenn unser Kind sieht wie die anderen es auch schaffen...
Angst überwinden, ja! Definitiv ist das wichtig. Aber muss das vor der Klasse geschehen? Ich würde das jetzt wirklich anders machen als damals.
Hallo, auch hier findet der Schwimmunterricht in Klasse 3 statt.
Die Kinder werden in Gruppen aufgeteilt. Es gibt Schwimmer, Schwimmanfänger und auch eine Wassergewöhnungsgruppe. Auch jetzt bei meinem 3. Kind, gibt es in jeder Gruppe Kinder. Deins wird sicher nicht das einzige sein.
Ich würde wahrscheinlich den Spaß am Wasser jetzt nicht durch Schwimmbadbesuche, die deinem Kind ja keine Freude machen, erschweren. Vielleicht im Sommer wieder locker eine schöne Zeit am See haben und dann schauen wie es beim Schulschwimmen läuft.
Viele liebe Grüße!
Hier gab es bei beiden Kindern kein einziger Nichtschwimmer. So unterschiedlich ist das. Alle hatten schon mindestens Seepferdchen, nicht wenige schon Bronze, 2-3 Silber.
Ich weiß noch gar nicht so genau, wie es abläuft. Alle Eltern mit denen ich so Kontakt habe aus der Klasse da können die Kinder wohl Schwimmen und haben das Seepferdchen schon.
Ich möchte keinen Druck machen, aber erhoffe schon, dass durch regelmäßige Besuche auch im Schwimmbad die Umgebung schon mal vertrauter wird und etwas Sicherheit eintritt, die dann weitere Fortschritte ermöglicht.
Ich bin Lehrerin in der Grundschule in NRW und bei uns kannman sein Kind nicht einfach selbst vom Schwimmunterricht befreien. Ne einzelne Stunde geht das, klar. Aber wenn das Kind überhaupt nicht teilnehmen soll benötigen wir ein ärztliches Attest. Immerhin ist im zweiten Halbjahr der dritten Klasse der Schwimmunterricht die Basis für die Zeugnisnote.
Nur so als Impuls. Ich würde auf jeden Fall unbedingt zeitnah den Kinderarzt dazu befragen und ggf Hilfen in Anspruch nehmen. Auch dieses Erbrechen muss ja irgendwie behandelt werden, oder? Ist das denn dann ein erbrechen, weil er sich so aufregt und reinsteigert? Das haben Kleinkinder ja manchmal... Aber mit 7 oder 8 klingt es nicht gesund.
Danke dir. Eine schlechte Note in Sport wäre uns egal, aber schöner wäre es natürlich für unser Kind, wenn es diese Angst überwinden könnte.
Den Kinderarzt werde ich mal im Frühjahr kontakieren, wenn die aktuelle Krankheitswelle hier durch ist und man dort wieder mehr Ruhe hat.
Ich glaube bei unserem Kind kommen 2 Sachen zusammen. Ein sehr schneller Würgereiz. Hat meine Mutter scheinbar auch. Unser Kind hat schon als Säugling sehr schnell bei Husten und Schnodder im Rachen erbrochen.
Und zusätzlich sehr ängstlich, was auf den Magen schlägt und dann kommt es auch direkt hoch.
Wenn er ohne Attest gar nicht teilnimmt kann die Lehrerin oder der Lehrer eine 6 vergeben und unentschuldigte Fehlstunden notieren. Würden die meisten wohl nicht machen.... Wir hatten letztes Jahr aber so einen Fall. Die Eltern wollen einfach kein schwimmen fürs Kind, ohne Begründung und ohne Attest. Das war dann fünf (weil ab und zu Sport war) aber für das Kind ne Katastrophe. Was spricht gegen ein ärztliches Attest?
Ich verstehe deine Angst, aber warum lasst ihr die Situation nicht auf euch zukommen und wartet ab bis dahin. Vielleicht regelt es sich von ganz allein, euer Kind ist dann ja nicht allein sondern mit Klassenkameraden und Freunden dort, auch das Lehrpersonal hat Ahnung von und es wird auch nicht das erste nervöse Kind sein.
Was ich mich frage, seit ihr auch bei seiner Hochzeitsnacht dabei?
Hast du ein Kind mit solchen Ängsten/Reaktionen? Wahrscheinlich nicht...
Ich weiß auch nicht, was das hier mit der Hochzeitsnacht soll?!
Für mich selber ist die Situation auch sehr herausfordernd, da ich persönlich solche Ängste nicht kenne und auch in der Schule alles lief bei mir.
Wir kennen unser Kind ja nun ein paar Jahre und wissen, wie es ist. Klar kann es sich von alleine regeln, aber es ist auch meine Aufgabe als Eltern ihm zu helfen mit diesen Ängsten umzugehen und einen Weg zu finden diese zu überwinden.
Ja, es hat Freunde in der Klasse, aber Kinder können auch echt fies und gemein sein. (Sehen wir gerade in der Familie bei einem anderen Kind in der 3. Klasse mit Dyskalkulie). Und auch das Lehrpersonal ist nicht immer empatisch und kann oder will auch solche "Ausnahmefälle" Rücksicht nehmen.
Unser Kind ist nicht einfach nervös. Ein Erbrechen vor der ganzen Klasse, wo dann eventuell noch das Schwimmbad gesperrt werden muß, würde ich unserem Kind halt gern ersparen. Das hat doch nichts mit Helikoptereltern zu tun.