Vorschulkind Konzentration

Hallo zusammen,

ich brauche mal den Rat erfahrener Schuleltern oder Grundschullehrkräfte.

Meine Tochter (6) wird im Herbst eingeschult. Wir hatten nun ein Entwicklungsgespräch im Kindergarten. Es ist soweit alles bestens, sie rechnet im Zahlenraum bis 10, kennt die meisten Buchstaben, ist sozial sehr weit, liebt Geschichten, hat eine schnelle Auffassungsgabe und kann sich sehr gut ausdrücken. So weit so gut - allerdings fällt den Erzieherinnen zunehmend auf, dass sie sich schwer konzentrieren kann, besonders wenn um sie herum viel los ist. Dann ist alles interessanter als die eigentliche Aufgabe.

Wenn sie zu Hause in ihren Vorschulheften „arbeitet“, kein Problem, da spielt maximal der kleine Bruder im Hintergrund. Im Kindergarten bei 25 Kindern in der Gruppe sieht das schon anders aus. Da fällt es ihr unheimlich schwer, sich zu fokussieren und Aufgaben zu Ende zu bringen. Sie kann das auch wunderbar reflektieren: „Mama, da ist es mir zu laut und manchmal sehe ich so viel Spannendes, dass ich total zappelig bin.“ Sie sieht das also selbst, kann aber nichts ändern.

Wie kann ich ihr helfen, dass das im Hinblick auf die Schule besser wird? Die Klasse wird mit 27 oder 28 Kindern wohl sehr groß 😔

1

Ich hab mal gehört, dass manche Kinder Kopfhörer erlaubt bekommen.
Andererseits würde ich mal abwarten. Wenn die Lehrerin etwas erklärt oder etwas diktiert, wird sie schon für Ruhe sorgen, damit jeder mitkommt.
Laut wird es eher in der Pause. Während des Unterrichts, wenn jeder an Platz sitzt, ist es sicher nicht so laut wie im Kindergarten.

14

Bei uns gibt es in der Grundschule sogar Schallschutz-Kopfhörer, die die Kinder sich bei Bedarf nehmen können.

2

Aberwarten - es gibt auch einen wesentlichen Unterschied - in der Schule ist es deutlich ruhiger. Meinem Kind war es im Kindi immer zu laut - jetzt in der Schule - ist es für ihn deutlich angenehmer und sagt das auch.

Lg

3

Einen Kapselgehörschutz, aber einen richtigen, nicht diese Dinger für Kinder, sondern die für den Presslufthammerführer.

Dann fragen, ob dein Kind die in der Arbeitsphase tragen darf.

Vielleicht noch einen Sichtschutz, ähnlich wie eine Wahlkabine. Wir kleben dafür zwei DIN A3 Pappen -leere Zeichenblöcke- an der langen Seite zusammen und haben so eine mobile Trennwand.

Dann auf Ursachensuche gehen. Starten beim Kinderarzt und beim fachlich richtigen Ergotherapeuten

4

Es ist erstmal ein großer Unterschied, ob es Kinder einer Klasse an einer Aufgabe Arbeiten oder ob im Raum noch zig jüngere Kinder einfach spielen. Es gibt für Stillarbeit auch die Möglichkeit eines Gehörschutzes. Genauso könnte man auch dafür sorgen, dass sie vorne sitzt und so vom Rest der Klasse nicht sooo viel mitbekommen. Bei uns in der GS wird ab 25 Kinder getrennt.

Meine Tochter hatte lt. Kinderarzt Konzentrationsprobleme. Wir haben dann ein Rezept für Ergotherapie bekommen. Da wurde das gezielt geübt, ganz spielerisch.

5

Ich finde es gut, dass du die Aussage der Erzieher ernst nimmst. Häufig erlebt man ja eher, dass dann das (konzentrierte) Arbeiten zu Hause als Beweis genommen wird, dass Konzentration möglich ist. (Oder die ErzieherInnen-Meinung generell infrage gestellt wird.

Leider kann man - je nach Konzept (u.a. Faktoren) - nicht davon ausgehen, dass in einer Grundschulklasse absolute Ruhe herrscht und alle prima an ihrem Platz sitzen. "Spannendes" gibt es immer und überall...

Ich würde aber tatsächlich auch erstmal abwarten. Das sie sich zu Hause konzentrieren kann, ist gut. Wenn ihr das nächste mal beim KiA seid, dann könnt ihr die Bedenken der Erzieher ja mal ansprechen. Vielleicht wäre tatsächlich Ergotherapie sinnvoll. Wart ihr schon bei der Schuluntersuchung? Sprich es sonst dort an oder in der Schule direkt, dann können die Lehrkräfte von Anfang an darauf achten. Es gibt so viele Möglichkeiten, die Konzentration zu fördern - einiges wurde hier schon genannt (Trennwände, Kopfhörer, Sitzbälle, Streßbälle u.v.m.). Da ist es aber notwendig, dass man das Kind kennt. Gerade Kopfhörer können eine Qual sein, wenn man nicht der Typ dafür ist. Das muss man dann ausprobieren, was dem einzelnen Kind hilft.

6

Danke für deine Antwort, natürlich nehme ich die Rückmeldung der Erzieherinnen ernst, sie sind die Profis ☺️

Wir leben in BaWü, die Kinder hatten im letzten Jahr bereits eine Art „Voruntersuchung“, diese war komplett unauffällig. Auch der Kooperationslehrerin ist bisher nichts aufgefallen (es gab allerdings erst 2 Besuche der Kinder in der Schule und einen Besuch der Lehrerin im Kindergarten). Ich möchte da auf jeden Fall am Ball bleiben, da ich selbst Lehrerin bin (allerdings in der Sekundarstufe 2, so dass die Grundschule eine komplett ferne Welt für mich ist 😅). Aber so ein Schulleben kann lang sein und ein gelungener Start ist umso wichtiger!

Ich werde das Ganze auf jeden Fall beim Kinderarzt ansprechen und im Auge behalten.

7

Hallo

wie schon erwähnt wollte ich auch das Thema Kopfhörer aufgreifen. Mein Sohn war in einer Klassenübergreifenden Klasse, d.h Klasse 1 und 2 waren zusammen. Wenn Klasse 1 was erklärt bekommen hat machten Klasse 2 Stillarbeit. Dabei hatten sie solche Kopfhörer die den Lärm abhalten. Das ging ganz gut. Mein Sohn hatte diese auch noch in Klasse 4 auf, wenn es ihm zu laut war.

LG Hexe12-17

8

Hallo.

Ich finde es auch gut, dass du den Hinweis der Erzieher ernst nimmst, würde aber trotzdem erstmal abwarten. Klar, sie sind die Profis und haben natürlich den Vergleich mit anderen Vorschulkindern. Sollte es also in der Schule zu Problemen kommen, bist du vorgewarnt und kannst schnell reagieren.

Andererseits finde ich persönlich, dass es sich nicht so dramatisch anhört. Deine Tochter ist offenbar top auf die Schule vorbereitet (fachlich, sozial, Auffassungsgabe). Zu Hause klappt es auch mit der Konzentration. Und wer kann sich denn wirklich gut konzentrieren, wenn drum herum im selben Raum ein Haufen Kita-Kinder spielt? Das können ja viele Erwachsene nicht! Ich finde es erstaunlich, dass die Vorschulkinder ihre Aufgaben überhaupt in so einem Setting bearbeiten sollen. Und in der Grundschule heißt es dann, das Kind braucht für die Hausaufgaben einen ruhigen Arbeitsplatz, an dem es ungestört lernen kann!?

Unsere Sechsjährige wird von der Lehrerin sehr für ihre Konzentrationsfähigkeit in der Klasse (auch 27 Kinder) gelobt - aber zu Hause klappt es ganz schlecht, wenn ich den Fehler mache, den kleinen Bruder in dem Zimmer zu lassen, in dem sie gerade Hausaufgaben macht. Also wenn deine Tochter sich trotz ihres Bruders konzentrieren kann, dann ist das doch schon mal super!

Und in ganz vielen Grundschulen gibt es mittlerweile, gerade wegen der offeneren Unterrichtsmethoden, Lärmschutzkopfhörer, die die Kinder sich bei Bedarf einfach holen können.

11

Ja, die Aufgaben (Flo-Cards oder so ähnlich?) wurden im Gruppenraum bearbeitet. Es ist aber wohl auch so, dass sie sich beim Puzzeln oder bei Brettspielen leicht ablenken lässt, wenn der Geräuschpegel entsprechend ist.

9

Es gibt eigentlich heute überall Kopfhörer in der Grundschule. Dennoch gibt es Kinder denen es nicht reicht. Sollten Kinder in großen Gruppen dann immer noch Konzentrationsprobleme haben, wird eine Ergotherapie gemacht. Dort wird mit gezielten Übungen sowas trainiert. Ich selber kenne die Übungen aber nicht

A pro po: Bringt eurer Maus nicht zu viel bei. 1. Halbjahr ist vorbei und sie rechnen jetzt bis 10 plus und minus. Das war also jetzt 6 Monate dran. Erst Mengen. Dann Zahlen schreiben und nun rechnen. In Deutsch haben sie 16 Buchstaben erlernt. Die Kinder die schon viel konnten langweilen sich obwohl sie zusatzmaterial bekommen. Ich wollte es nur nebenbei anmerken. Und ja, manche Kinder kann man nicht aufhalten. Zur Einschulung müssen sie lediglich bis 10 zählen können 😉

10

Das kommt alles von ihr selbst, wir Eltern sind auch der Meinung, dass Lesen, Schreiben und Rechnen in der Schule gelehrt wird und nicht vorab zu Hause. Aber ihre beste Freundin hat eine deutlich ältere Schwester und „Schule“ ist da das Lieblingsspiel 😅 Und die Vorschulhefte und den Mini-LÜK-Kasten liebt sie und kann sich stundenlang damit beschäftigen. Da bleibt doch einiges hängen.

12

Ja, dann ist das ja auch ok :) Es gibt ja leider viele Eltern die die Kinder sehr drillen. Aber wenn sie es einfordern, dann ist es eben so. Alles Gute euch

13

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es hilfreich ist, Kinder mit Konzentrationsschwierigkeiten an einen Einzeltisch zu setzen.
Ich würde an deiner Stelle die Tochter unterstützend auf die Schule vorbereiten, indem ich ihr immer wieder Aufgaben gebe, die die Konzentration fördern, viel Memory mit ihr spiele ect. Und dann kurz vor Einschulung die Schule um einen Einzelplatz bitte ( wenn möglich ).