Eltern sollen sich beteiligen, um Klassenkasse aufzubessern - aber es helfen immer nur dieselben. Was tun?

Hallo zusammen,

ich bin Elternvertreterin in der Klasse meines Sohnes (6. Klasse).
In unserer Klasse sind insgesamt 20 Schüler/innen.
Beim ersten Elternabend hat der Klassenlehrer vorgeschlagen, ein Klassenkonto einzurichten, um Geld für das Schullandheim zu sammeln.

Nun gibt es immer wieder die Möglichkeit, durch verschiedene Arbeitsdienste an Geld zu kommen, um damit die Klassenkasse zu füllen.
Z.B. Kuchenverkauf beim Tag der offenen Tür an der Schule, Mithilfe beim Kleiderbasar, etc.

Beim Elternabend waren auch alle mit diesem Procedere einverstanden.

Problem: Es ist immer ein Riesen-Drama, bis man die Helfer für diese Dienste dann zusammen hat.
Es helfen (natürlich) auch immer nur dieselben, die so langsam auch keine Lust mehr haben.
Zumal das Geld ja allen Schülern zu Gute kommt und es dann irgendwie unfair ist, wenn sich manche so gar nicht beteiligen.

Ich finde, unser Lehrer organisiert das auch echt gut: Meistens sind die Kinder mit beteiligt und helfen auch mit, es ist also keine reine Eltern-Sache. Aber ganz alleine kann man die das ja auch nicht machen lassen.

Es sind auch nicht die Mega-Dienste, z.B. bräuchte ich jetzt ein paar Eltern, die jeweils 2 Stunden nachmittags /abends bei einer Bewirtung an der Schule helfen.

Wenn ich die Leute, die nie helfen, direkt anschreibe oder frage, kommen Ausflüchte. Mag ja sein, dass man mal keine Zeit hat, aber immer?! Und im Übrigen, können ja auch z.B. die Partner helfen, müssen ja nicht zwingend immer die Mütter sein.

Wie würdet ihr damit umgehen? Ich werde das Thema im nächsten Elternabend natürlich nochmal ansprechen. Ich bin es echt so langsam leid, immer dieses Gebettel.
Ich hab mir schon überlegt, eine Liste zu erstellen und dann müssen einfach die helfen, die noch nix gemacht haben, aber das finde ich auch doof.
Dann machen wir eben nix mehr und die Klassenfahrt wird entsprechend teurer.

Wie ist das bei euren Kids bzw. den Eltern eurer Klassen?
Findet ihr es zu viel verlangt, wenn man ca. 1x pro Schuljahr einen Helferdienst übernehmen soll?

LG
Nadine

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Im Endeffekt ist es nicht viel verlangt einmal was zu machen, es passt eben meist nicht. Die Daten stehen ja fest, oder? Ich würde sogar mehr machen, aber ich habe es in den 8 Jahren Fremdbetreuung meines Kindes erst 1 oder 2 mal geschafft an sowas teilzunehmen. Denn meist passt es arbeitstechnisch eben nicht schon mittags zu verschwinden. Dafür ist oft zu viel zu tun und man hat ja noch andere Gründe übers Jahr den Stift fallen lassen zu müssen.

Daher gehöre ich zur Kategorie: ich zahle lieber mehr für die Klassenfahrt als mich mit Diensten rum zu schlagen. Ich backe auch nen Kuchen, aber ich kann nicht vor Ort sein.

Und aktiv verplanen geht gar nicht.

Dann lasst es lieber.

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Was ich mich immer frage,seit Ihr alle Alleinerziehende oder warum bekommen es die Väter nicht auch mal hin zu helfen?

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Ich lebe tatsächlich vom KV getrennt und dieser ist noch weniger greifbar.
Kommt also noch hinzu: habe ich kein Kind bei mir, dann arbeite ich Zeiten raus.

Für den Rest hier kann ich nicht sprechen.

Aber ja: diese Hilfen haben bei mir auch keine Prio. Ich zahle lieber.

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Ja, was soll man sagen... Ich war auch Elternvertreterin und hatte die gleichen Probleme wie du. Es gibt eben immer Leute, die prinzipiell bei sowas nicht mitmachen (wollen). Selbst wenn du eine Liste machst, erstens kannst du trotzdem niemanden zwingen und außerdem würde ich auch ganz schön aufpassen - Stichwort Datenschutz.
Einzige Möglichkeit nix mehr machen, zumindest nichts, was monetär belegt ist.

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So nett die Idee auch klingt, aber das es so läuft, das war doch abzusehen.

Von daher würde ich so eine Idee (falls ich die Wahl hätte) auch nicht unterstützen, sondern lieber gleich das Geld für die Klassenfahrt einplanen.

An deiner Stelle würde ich vorschlagen, das jetzt abzubrechen...aber vermutlich sind die betreffenden Eltern nicht mal bei den Elternabenden anwesend. Ich denke auch nicht, das sich die Eltern die mithelfen, darüber beschweren werden;-).

Nettes Experiment, leider gescheitert.

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Hi,
ist es denn nicht bei allen Sachen so? Manche Menschen beteiligen sich mehr, andere weniger. Manche weil die einfach keinen Bock drauf haben und manche, weil es nicht anders geht. Ich selber bin im Elternbeirat, mal schnell aber frei zu nehmen, oder Kinderbetreuung für zwei Kinder zu organisieren, um abends irgendwo mitzuhelfen ist aber oft nicht drin. Dafür steuere ich sehr vieles im Hintergrund und wenns mal um Spenden geht, spenden wir paar Euro mehr. Es gibt Mamas, die nicht arbeiten und noch die Oma ums Eck ist. Die stehen beij jeder Veranstaltung da und helfen mit. Das kann ich einfach nicht anbieten. Zwingen wirst du wohl keinen, vor allem nicht die, die keine Lust auf sowas haben. Höchstens sensibilisieren, dass es ohne Helfer auch weniger für die Kinder geben wird.

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Naja, wenn eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern oder eine Mutter deren Partner viel im Ausland auf Geschäftsreise ist und die die Großmutter pflegt sich immer raus nehmen, finde ich das verständlich. Du kennst ja nicht die Lebenrealitäten von allen und nicht alle möchten mit ihren Themen, die es gibt usw. hausieren gehen. Ich hätte Verständnis, wenn Leute nicht wollen und wenn es insgesamt zuwenig Beteiligung gibt, das Projekt eben einstellen. Nur weil du es wichtig findest, können ja nicht alle die gleichen Prioritäten haben.

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Aber ist das nicht irgendwie genau das was die TE stört? Das Konzept scheint ja nicht ihre Idee im Alleingang gewesen zu sein. Scheinbar gab es Tag X, wo auch die Eltern anwesend waren, welche sich noch überhaupt nicht haben blicken lassen. An dem Tag haben sie dem Konzept, und damit auch dem Benefit für ihr Kind, zugestimmt. Das wäre ja der Moment gewesen wo man hätte sagen können „stopp, für mich leider nicht machbar“. Da ist man ja niemandem eine Erklärung schuldig. Aber erst sagen man möchte das Konzept und dann quasi den Kopf aus der Schlinge ziehen aber den Bonus „abgreifen“? Irgendwie schon … unmoralisch.

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Verpflichten kannst du die Leute nicht. Klar, du kannst eine Liste erstellen und die Leute zwangsweise für irgendwas einteilen, aber dann geht die ganze Veranstaltung in die Hose - garantiert! Denn die Leute werden entweder einfach nicht kommen, oder sie sagen aus welchen Gründen auch immer ab (klassisch: Krankheit) und dann steht die Elternvertretung doch wieder alleine da. Außerdem besteht natürlich die Gefahr, dass ihr die Eltern gegen euch aufbringt, wenn ihr versucht sie zu "zwingen" und dann gibt es richtig Stress... Zu beachten ist außerdem, dass es vielleicht wirklich Eltern gibt, die nicht einfach mal so können - z.B. Alleinerziehende, Eltern wo ein Partner im Schichtdienst oder auf Montage ist, Eltern mit Babys/Kleinkindern zu Hause die intensiver betreut werden müssen, Eltern, die vielleicht noch Pflegeaufgaben haben usw. Klar, ihr habt damals abgestimmt, aber erfahrungsgemäß stellt sich nie jemand einzelnes hin und sagt "ihr seid zwar alle dafür, aber ich möchte das nicht" und sprengt damit die ganze Sache - niemand möchte der Buhmann sein und deshalb wird oftmals leider gar nichts gesagt obwohl man eigentlich dagegen ist.

Ich würde knallhart einfach mal das mit der Klassenkasse als Ganzes in Frage stellen. Bei der nächsten Veranstaltung allen (!) Eltern mitteilen, dass sich bitte genug Freiwillige melden sollen. Ansonsten würde man in Zukunft auf so eine Klassenkasse komplett verzichten. so eine Klassenkasse macht nur Sinn, wenn wirklich alle Eltern dahinterstehen und ihr möglichstes dazu beitragen, aber wenn das immer nur 4-5 Leute sind die sich einsetzen, dann macht sowas echt keinen Sinn,.

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Hallo Nadine,

Ich finde es irgendwie schwierig.

Einerseits ist die Idee sehr lobenswert und ja, man sollte dafür Zeit haben. Andererseits habe ich selbst 3 kleine Kinder und keine Großeltern in der Nähe, für uns wäre es aktuell nur schwer machbar, abends mal kurz für 2h zu helfen - bei jedem Kind wären das nämlich schon mehr Einsätze und die müssten ja auch wieder betreut werden.

Allerdings würde ich dir das in unserem Falle so kommunizieren und einen Beitrag aufs Klassenkonto überweisen als Ersatz für meine zur Zeit fehlende Bereitschaft bzw Möglichkeit mit tatkräftig zu beteiligen.

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Schwierig. Spreche es doch beim Elternabend nochmal deutlich an. Grad das mit Vätern oder auch Oma/Opa. Hier helfen die auch gerne mit (sofern sie hier wohnen).

Es gibt aber Eltern wo es eben auch nicht geht. Alleinerziehend, blöde Arbeitszeiten. Dafür muss man auch Verständnis haben.

Aber ja, es gibt schon etliche die es sich einrichten könnten, aber nicht wollen. Viel Glück bei der Aufgabe. Auf der Arbeit bei mir machen auch immer die gleichen gewisse Dinge. Schwieriges Thema 😅

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Hi,

ich bin eine derjenigen, die meist nicht helfen kann. Wir haben drei Kinder, ich arbeite bis 15 Uhr.
Das Größte geht in die 2. Klasse, das Kleinste in die Krippe.
Die Kinder haben alle Hobbys, dann gibt es noch wichtiges, wie Schwimmkurse, die immer vorgehen, und das würde ich nicht ausfallen lassen, damit ich irgendwo helfen kann.
Meist sind wir zu zweit eingespannt, weil die Kinder an unterschiedlichen Orten sein müssen.
Der Sport des Großen findet mittlerweile bis abends statt, da müssen die Kleineren in der Zeit schon Essen und Bettfertig gemacht werden. Auch da kann dann keiner weg.
Dann gibt es bei drei Kindern noch zusätzlich 6x im Jahr Elternabend, was schon immer schwierig ist.

Und ganz ehrlich, habe ich dann auch mal ein Tag in der Woche, wo keiner irgendwo hingefahren werden muss, den brauchen wir dann auch mal für uns.
Das Wochenende kann (wenn denn mal alle gesund sind) auch endlich mal für größere Unternehmungen genutzt werden, da wir ja seit Beginn der Schule nicht einfach sagen können, wir nehmen uns alle frei und gehen spontan in den Zoo.

Ich sehe, dass es bei Eltern mit älteren Kindern einfacher ist, die können dann auch mal zwei Stunden alleine bleiben oder mal länger aufbleiben.

Ich fände eine Regelung wie im Sportverein ganz gut, dort gibt es Arbeitsdienste, wer nicht mitgemacht hat, der hat halt entsprechend Geld (glaube 5 Euro für eine Stunde) in die Kasse gezahlt.
Das war gut, als Schüler/Student hatte ich die Freizeit und habe gegen die 5 Euro Bezahlung gerne die Stunden übernommen. Jetzt als Vollzeitberufstätig würde ich gerne die 5 Euro pro Stunde zahlen, mein Stundenlohn bei der Arbeit ist nämlich weitaus höher.

LG
ChaosSid

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Und Dein Mann kann nicht einmal im Jahr früher gehen weil?
Wie haben alle Kinder und Arbeit und Hobbys aber sich mal engagieren war durchaus machbar.

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Wie gesagt, meist ist einer von uns mit einem oder zwei Kindern unterwegs und der andere passt auf die anderen auf.

Es ist nicht möglich irgendwas zu helfen und dabei auf ein bis zwei Kinder aufzupassen.
Wir haben wie gesagt einen freien Nachmittag, den wir auch mal für uns brauchen, oder es müsste halt irgendein Kind auf ein Hobby verzichten. Und meist, ist es nicht das Kind, was dann auch von dem Helfen profitiert.

Übrigens überall wo man früher geht muss nachgearbeitet werden, das wäre dann wieder außerhalb meiner Kapazität.

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