Klasse überspringen ?

Hallo ihr lieben ich bin neu im Forum und würde gerne die Erfahrungen anderer Eltern hören denen es ähnlich ging

Mein Sohn ist 7 Jahre alt und im zweiten Halbjahr der zweiten Klasse.
Er ist Klassenbester und seinen Mitschülern weit voraus er hatte bereits in der 1 Klasse die Lernhefte für die 2 Klasse fertig und hat dann in der 2 Klasse Lernstoff für die 3 Klasse bekommen.
Er hat in jedem Test eine 1 bekommen.

Mein Sohn war schon immer reif und weit für sein Alter
Er konnte mit 2 bereits fehlerfrei Sprechen , bis 20 Zählen , das komplette Alphabet und erste Worte schreiben.
Da ich mit 17 eine junge Mama war und kaum Kontakt zu anderen Mamas hatte dachte ich das es normal ist.
Mit 3 Jahren konnte er bereits rechnen und wollte immer alles wissen , wir sind jeden Tag draußen in der Natur und er hat zu allem was wir so gesehen haben immer schon fragen gestellt ,er war von klein auf wissbegierig.

Jetzt hatte seine Lehrerin ihm zum Test arbeiten aus der 3 Klasse machen lassen Deutsch und Mathe ohne vorher zu lernen , 5 Seiten in Deutsch und 4 Seiten in Mathe , beides sind 1er geworden.

Daraufhin wollte sie ihn probeweise in die 3 Klasse schicken dort war er nun 3 Wochen.
Mein Sohn ist 7 aber ist für sein Alter sehr reif , und wird alleine vom Verhalten immer für 9 gehalten.
Er hatte somit keine Probleme in der 3 Klasse im Gegenteil er hat sehr schnell Freunde gefunden und findet es super dort , endlich kein so langweiliger Unterricht mehr wo er alles bereits kennt. Er blüht auf und möchte gerne überspringen.

Das heißt aber auch das er wenn er bald 8 wird bereits mit 8 in die 4 Klasse kommen wird.

Ich als Mama von nur einem Kind grüble jetzt die ganze Zeit darüber nach was das richtige ist , lass ich ihn überspringen oder nicht da sind so viele Sorgen bei beiden Möglichkeiten vielleicht hat ja der ein oder andere einen Rat für mich

Danke im vorraus :)

Bearbeitet von LisaT8
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Wenn dein Sohn das möchte und sich bereits in der neuen Klasse wohlfühlt, dann würde ich ihn überspringen lassen.

Auf Dauer ist das sicher nicht die Lösung, weil er, wenn er tatsächlich hochbegabt ist, in ein paar Monaten sicher auch seine neuen Klassenkameraden überholt. Aber er hat jetzt erstmal eine Motivation und Freunde, die auch schon etwas reifer sind und mit denen er vielleicht mehr anfangen kann.

Und er ist schneller mit der Grundschule durch. In der weiterführenden Schule gibt es dann vielleicht mehr Optionen an Schulen, die individuelle Förderung eher gewöhnt sind, und ihm das Umfeld bieten können, das er braucht.

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Vielen Dank für die Antwort.
So habe ich das noch nicht betrachtet.

Ich habe versucht ihn auch Privat zu fördern , er geht zum Kampfsport , er geht zum Arabisch Unterricht da wir Muslime sind , dort ist er auch Klassenbester und lernt die Texte innerhalb 1 Stunde auswendig , er hat von alleine angefangen Englisch zu lernen.

Apps in denen er lernen kann hat er auch.

Aber wahrscheinlich ist das eine gute Möglichkeit ihn mehr zu fördern.

Ich möchte in dieser Sache auch keinen Fehler machen , ich kenne niemanden der das durch hat und es ist eine Entscheidung die man nicht leichtfertig treffen möchte , vielen Dank :)

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Guten Morgen,
da alle mit der Entscheidung glücklich sind (Sohnemann, Lehrer, neue Mitschüler) würde ich als „Soforthilfe“ überspringen lassen.
Und dann ist es wohl an der Zeit, deinen kleinen Überflieger mal zu testen 😊 Wenn er nicht einfach „nur“ ein lerneifriges und wissbegieriges Kind ist, sondern tatsächlich auf Grund einer Hochbegabung eine weit über dem Durchschnitt liegende Informationsverarbeitung praktiziert, dann wirst Du mit Lernapps und eigenen Zusatzangeboten sehr schnell an deine Grenzen stoßen. Und dann ist die Gefahr ja immer groß, dass die Kinder in einen Strudel aus Langeweile und Ablehnung geraten - das wäre nun wirklich nicht schön. Ein guter Ansprechpartner wäre sicherlich der Verein Mensa (www.mensa.de)
Denn mit einer manifestierten Hochbegabung gibt es ja ganz andere Förderungsmöglichkeiten als für ein zwar schlaues, aber „normales“ Kind (natürlich sind es alles normale Kinder, du weißt hoffentlich, was ich sagen möchte).
Ein Kind mit einer Hochbegabung würde ich persönlich sicherlich ab Klasse 5 (oder so) auf eine entsprechende Schule schicken, damit er wirklich optimal gefördert wird und auch in einer Umgebung und mit Gleichaltrigen lernen kann, die ihm gewachsen sind.
Liebe Grüße und alles Gute

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na: er ist doch schon gesprungen testweise und fühlt sich wohl und kann alles. --
Gegenfrage: warum denn dann zurück?

Allerdings solltest Du ein ganz starkes Augenmaß und Beobachtung auf das Soziale haben. Freunde. Spass mit Freunden. Soziale Fähigkeiten. Also im HInblick auf weiterführende Schule und sich dort sozial "behaupten" und wohlfühlen zu können.

Meine Tochter hat einen Hochbegabten Überspringer in der Klasse gehabt 2 Jahre. Ende der 6ten ging er dann ab. Es gab mit ihm nur Probleme im sozialen Bereich obwohl er ein super Schüler war. Er war wohl bei den älteren auch unsicher und konterte das mit Unverschämtheit und Konflikten.
Also wenn du hier im Sozialen Miteinander keine Probleme siehst, er sich wohl fühlt und ihr immer ein Augenmerk auf soziales habt in jeder Altersstufe mi Kontakt mit 2 Jahre älteren: dann ja. Warum nicht?
Du schreibst ja, er hat sich die letzten Wochen bzw. bei den Tests wohl gefühlt und hervorgetan....

Oder: es gibt bei euch in Fahrbarer Reichweite eine Schule mit Förderzweig für Hochintelligente. Bei uns in 20km Entfernung gibtes z.B. so eine Schule (weiterführende). -- aber jetzt in der Grundschule: klar: aber lieber jetzt zum Halbjahr und nicht erst zum Schuljahr. so kann er jetzt das halbe Jahr dritte Klasse noch voll mitmachen und überspringt nur ein halbes Jahr.

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Das Bloede in solchen Faellen ist, dass die sozialen Probleme, wenn es welche gibt, oft unabhaengig vom Alter der Klassenkameraden sind. Wenn ein Kind einfach grundsaetzlich anders tickt als die anderen, dann eckt es vermutlich sowohl bei Gleichaltrigen als auch bei Aelteren an.

Ich weiss, dass Schulen die sozial-emotionale Entwicklung gerne als Begruendung nehmen, um ein Ueberspringen oder eine fruehe Einschulung zu verhindern. Ich kenne aber keinen Fall, in dem die sozialen Probleme dadurch besser geworden waeren, dass das Kind in seiner Klassenstufe verblieben ist.

Hingegen kenne ich einige Familien, die schliesslich ein Ueberspringen durchgesetzt haben, damit das Kind schneller mit der Grundschule fertig ist und dann auf eine Schule kann, wo man sich mit Hochbegabung auskennt und es entsprechend foerdern kann.

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Das ist eine schwer zu treffende Entscheidung. In welchem Bundesland seid Ihr denn? Wie lange dauert die Grundschule bei Euch?

Grundsätzlich bin ich kein Freund von Überspringen, erst recht nicht bei einem eh recht jungen Kind. Leidet er denn in der zweiten Klasse sehr? Kann man ihm nicht auch noch anders Futter geben (Forderuntericht, Wettbewerbe, Programmieren, Kinderuni, Instrument lernen, usw)? Springen, nur weil das Kind dazu kognitiv in der Lage ist, würde ich nicht. Ich habe im Bekanntenkreis die Erfahrung gemacht, dass das von den Leistungen her gut klappt, dass es für die Kinder aber in der Pubertät wirklich blöd ist. Da sitzen dann in den Klassen auch noch einige, die wiederholt haben oder spät eingeschult wurden und Ruck Zuck ist man bei 2-3 Jahren Altersabstand. Das sind in dem Alter Welten.

Wenn er wirklich leidet, kann Springen das eine Zeit lang lindern. Ansonsten würde ich ihn anderweitig fordern und nach einem sehr guten Gymnasium, besser noch Leistungs- oder Begabtenklassen (falls es so etwas in Deinem Bundesland gibt) Ausschau halten.

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Bei meinem Kleinen (7) stand das auch zur Debatte. Er konnte mit 4 bereits aus Eigenmotivation heraus lange Texte lesen.
Was haben uns jetzt gegen das Springen entschieden.
Ich habe nämlich zwei Gymnasiasten (15 und 12 Jahre) und sehe, dass der Sprung von der 4. In die 5. Klasse weiterführende Schule heftig ist .
Es gibt dort auch zwei Kinder, die gesprungen sind und die gehen jetzt vom Gymnasium runter, weil die Anforderungen in der Grundschule dagegen Pipifax waren.
Ich lass ihn lieber in der Hoffnung, dass auf dem Gymnasium die Noten stabil bleiben

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Der Übertritt von GS zum Gym ist häufig dann heftig, wenn viele leistungsschwache SuS die GS besucht haben und/oder der Hauptaugenmerk auf den schwachen Schülern lag. Kurz: wenn in der Grundschule nicht ausreichend auf die Anforderungen am Gym vorbereitet wurde, gibt es unabhängig ob ein Kind gesprungen ist oder nicht, immer Probleme.

Bei einem meiner Kinder war das so, wir mussten in der 5. und 6. Klasse erst mal ein Arbeitsverhalten trainieren, in der Grundschule ist ihm alles zugeflogen.

Aber auch begabte Schüler müssen Vokabeln lernen. Wenn Eltern das in der Grundschule Versäumte nicht zu Hause nachholen, scheitern die Kinder dann am Gym. Bei schwachen Grundschulen hast du das Problem aber unabhängig vom Sprung.

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Ich kann dich gut verstehen, man macht sich als Eltern immer Gedanken und wünscht sich eine Kristallkugel.

Was du über deinen Sohn schreibst, traf auf unseren auch so zu: er war einfach super früh mit allem, dazu sehr sozial, hatte Freunde und war sehr sportlich.

Allerdings haben wir ihn früheingeschult mit 5,4 Jahren, da es klar wahr,dass die Alternative ein Klassensprung gewesen wäre. Er besuchte eine sehr leistungsstarke Grundschule und ist mit 9 Jahren auf ein sehr leistungsstarkes Gymnasium gegangen.
Es gab nie irgendwelche Probleme. Er war gut integriert, viele Freunde und hat sich nie überarbeitet. Noten waren o.k. zwischen 1 bis 3,ab Klasse 7 natürlich pubertätsbedingt eher 2 bis 4. Abi mit 17, ein Auslandsschuljahr drangehängt und geht genauso leicht durchs Medizinstudium wie durch die Schule.

Mit dem Blick von heute würde ich sagen: man muss den Kindern etwas zutrauen und auch seine eigenen Sorgen und Ängste in Schach halten.

Wenn ihr jetzt schon erfolgreich im 3. Schuljahr geschnuppert habt, die aufnehmende Lehrerin das Springen unterstützt und dein Sohn das will, dann tut es unbedingt, alles andere wäre sehr demotivierend für dein Kind (meine Eltern trauen mir nichts zu).

Ganz viel Erfolg

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Hallo!

Eine Klasse zu überspringen ist immer eine zweischneidige Geschichte. Kurzfristig hilft es unterforderten Kindern sicherlich. Und gerade in der Grundschule ist das einmalige Überspringen einer Klasse i.d.R. kein Problem. Aber was ist mit Kindern, bei denen das nicht ausreicht. Meine Schwester hatte einen hochbegabten Jungen in der Klasse. Der war schon (ein Jahr nach meiner Schwester) vorzeitig eingeschult worden und hat dann die Grundschule quasi in 2 Jahren absolviert. Als er in der 2. Klasse zu meiner Schwester in die Klasse kam, war er schnell der totale Außenseiter, weil er ein zwar Klassenbester, gleichzeitig aber eben noch ein Kindergartenkind war. Er wurde von den Klassenkameraden ausgelacht, weil er regelmäßig bei der Klassenlehrerin auf den Schoß kletterte u.ä.. Das hat sich natürlich mit dem Überspringen einer weiteren Klasse noch verstärkt. Nach der Grundschule ist der Junge dann auf eine Schule für hochbegabte Kinder gewechselt.
Und in der Grundschule geht das alles immer noch. Dieser Junge war vermutlich ein Extrem, weil er mit 5 eingeschult wurde, mit 6 in die 2. Klasse und mit 7 in die 4. Klasse ging. Bei einem regulär eingeschulten Kind ist der Unterschied sicher nicht so krass. Aber spätestens in der Pubertät können bei einem Altersunterschied von 1,5 Jahren schon Welten zwischen den Kindern liegen. Und dann hat man nicht mehr nur ein Kind, was sich im Unterricht langweilt, sondern eines, was aufgrund einer Außenseiterstellung in der Klasse psychische Probleme entwickelt.

Allerdings sehe ich bei Euch aufgrund der Vorgeschichte eigentlich keinen anderen Weg mehr. Dein Kind wurde von Anfang an quasi schneller unterrichtet als seine Klassenkameraden. Dadurch ist er mittlerweile im Stoff so weit voraus, dass er selbst im höheren Jahrgang mühelos mithalten kann. Dann noch der Probeunterricht in der 3. Klasse - wenn Du ihn jetzt wieder in die 2. Klasse steckst, wird das seine Unzufriedenheit nur verstärken. Von daher würde ich jetzt tatsächlich den Wechsel in die 3. Klasse durchziehen, gleichzeitig muss das Kind aber getestet und gezielt gefördert werden.

LG

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Hallo,

muss sagen, dass ich es super finde, dass du hier nicht angegangen wirst, so wie ich damals, als ich hier nach Erfahrungen fragte.

Wenn Kind und Lehrer als Überspringen befürworten und die Rahmenbedingungen passen, würde ich es machen. Vllt mag dein Kind nebenbei, wenn es noch immer „mehr“ möchte, eine weitere Sprache lernen (chinesisch, …) oder ein Instrument.

Meiner wollte nach 6 Wochen erstes Schuljahr überspringen, hat es selbst so zuhause angesprochen. Lehrerin war dagegen, obwohl sie schon erkannt hat, dass er intellektuell und von seiner Art her „weiter“ war als die anderen.

Ab dann hatten wir alle ein schlimme Grundschulzeit. Das Kind verweigerte den Schulbesuch, musste teilweise 3x Woche vorzeitig wegen diverser körperlicher Beschwerden abgeholt werden. Haben ihn ärztlich auf links drehen lassen, wurde nichts gefunden. Der Leidensdruck wurde größer, so dass ich ihn habe auf Eigeninitiative testen lassen. Es kam raus, dass das Kind Hochbegabte ist. Erst dann durfte er auf Probe springen, was er selbst aber letztendlich nicht mehr wollte, weil es bequem war, nichts tun zu müssen.

Erst der Wechsel auf ein anspruchsvolles Gymnasium mit einer für ihn hervorragenden Klassenlehrerin nahm den Leidensdruck. Sie sah sein Potential, akzeptierte aber auch, dass er zu keinerlei Zusatzprojekten bereit war. Lange Rede kurzer Sinn, mein Kind kommt in der Regel mit 1er nach Hause, hat bisher (jetzt klasse 7) noch nie für eine Klassenarbeit gelernt. Inzwischen geht er regelmäßig zur Schule, aber motiviert ist anders. Schule ist für ihn ein notwendiges Übel, was sich auch nicht mehr ändern wird. Er hat sich mit 6 so auf die Schule gefreut!

Nach diesen Erfahrungen würde ich ein Kind bei passenden Rahmenbedingungen immer springen lassen.

VG

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Lass ihn springen und dann schau mal. Falls es Probleme gibt, empfiehlt sich eine Testung durch die entsprechenden schulischen Stellen. Die allermeisten hb-Kinder haben keine Probleme und kommen gut durch die Schule. Er braucht weder zwingend eine besondere Schule (ein ordinäres Gymnasium tut es) noch besondere MitschülerInnen.

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Alle Kinder, die ich kenne, die übersprungen haben, sind in der Pubertät in ein ganz tiefes Loch gefallen, teilweise sogar in Depressionen, es gibt bessere Wege als zu übersprinegn