Schlechte Betreuung an Grundschule

Hallo Zusammen,

folgendes Thema: Im Herbst kommt meine Tochter in die 1.Klasse. Ich (Alleinerziehend mit 1 Kind) werde leider auf die Nachmittagsbetreuung angewiesen sein. Erstmal nur bis ca. 14:15 Uhr aber ab Frühjahr 2024 dann schon im schlimmsten Fall bis 15/16 Uhr, je nach Arbeitsort ( mache gerade eine Weiterbildung und bewerbe mich dann ab Anfang 2024 neu in TZ). Wieso leider, fragt ihr euch bestimmt... wir wohnen ländlich in einem kleinen Dorf und die Schule bietet nur eine Art "Aufbewahrung" an. Keine AG´s oder ähnliches. Hausaufgabenbetreuung ja, ansonsten basteln, kneten, malen oder auch mal einen Film schauen (habe eine ehemalige Kindergartenfreundin meiner Tochter gefragt wie ihr die Nachmittagbetreuung gefällt und was sie so machen...) Nun, man könnte meinen, ich könne froh über die Betreuung sein, sie wird ja schon Freunde dort haben/finden und dann können sie ja spielen ABER und jetzt kommt das, was mich jetzt schon grübeln lässt: ALLE ihre Freundinnen und Freunde aus ihrer Kindergartengruppe werden nach Schulschluss abgeholt. Von den Eltern oder den Großeltern dann auch betreut. Und zwar wirklich alle :-( habe schon mit den Eltern gesprochen, weil ich wissen wollte, wer das gleiche Schicksal hat aber scheinbar keiner. Dazu kommt, das die Nachmittagsbetreuung nur von sehr wenig Kindern genutzt wird. Die Betreuung geht offiziel bis 16:30 Uhr aber da ich öfters an der Schule vorbeifahre, sehe ich, das diese meistens schon gegen 15:30 Uhr geschlossen hat. Mittagessen müssen die Kids sich auch mitnehmen, da einfach mittags zu wenig Kinder da sind, da lohnt ein Caterer nicht. Das mit dem Essen macht mir nichts aus aber allein die Aussage, das ein Caterer nicht gebraucht wird, da zu wenig Kinder betreut werden, macht mich traurig. Wer will sein Kind in eine Einrichtung geben, wo scheinbar keiner sein Kind hingeben will/muss?!?! Hier in unserem Dorf hat wirklich jeder eine Oma nur wir eben nicht. Es gibt hier auch keine anderen Alleinerziehenden. Meine Tochter ist hier jedoch sehr gut integriert und hat viele Freunde, das war auch ein Grund für mich, einen Umzug auf später zu verschieben, dann wenn es eben auf die weiterführende Schule geht. Ich hatte es mir anders vorgestellt, denn einige Kinder aus ihrer Gruppe sind bis zum Schluß im Kindergarten aber warum auch immer, werden sie nicht die Mittagsbetreuung in der Schule besuchen. Das hatte ich nicht bedacht und ich habe sogar ein schlechtes Gewissen aber ich kann unsere Situation nicht ändern.

Ich fasse nochmal zusammen:

Kein Betreuungsangebot

Kein qualifiziertes Betreuungspersonal

Keine bekannten Freunde aus dem Kindergarten

Betreuungsumfang nach Schulende: 2-max.4 Stunden



Habt ihr Erfahrungswerte mit ähnlichem Hintergrund? Haben eure Kids die Nachmittags-Zeit gut überstanden oder eher geschadet?

Eigentlich wollte ich gleich mit 25-30 Stunden einsteigen aber wenn es so läuft, wie ich es befürchte, gehen erstmal nur 20 St/Woche....

Danke für`s Lesen :-)

Bearbeitet von loewenmama17
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Wieso schließt du daraus, dass es sich um eine "schlechte Betreuung" handelt?

Die Kinder werden von den Großeltern betreut, weil die Familien es so wollen und nicht, weil die Betreuung so schlecht ist, oder?#kratz
Dass Schule ne andere Baustelle ist als Kindergarten ist auch klar. Die anderen Kinder in eurem Dorf werden zuhause mittagessen und dann ihre Hausaufgaben machen. Wieso sollten sie das in der Schule machen, wenn sie zuhause betreut werden können?
Dafür, dass ihr die Einzigen ohne familäre Betreuung seid, kann doch niemand was.
Und dass du traurig bist, weil für eine Hand voll Kinder kein Caterer engagiert wird... nunja.... das kann man so nicht beurteilen, inwieweit es sich für die Schule rentieren würde, oder nicht.

Und wie kommst du dazu, den Betreuern mangelnde Qualitäten zu unterstellen? An was machst du das fest?

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Du scheinst meinen Text sehr einseitig gelesen zu haben..schade...es geht nicht darum, das ich ein Problem damit habe, das die KIndergartenfreunde meiner Tochter anderweitig betreut werden, sondern um die nicht optimalen Bedingungen für mein Kind. Die Betreuung wird nicht von päd. Fachkräften geführt, sondern von Hilfskräften. Und traurig wegen dem fehlenden Caterer bin ich auch nicht ;-) ich wiederhole nochmal: ES SIND ZU WENIG KINDER für einen Caterer da, das macht mich traurig! ZU WENIG KINDER DIE BETREUT WERDEN!

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Glaub mir: den Kindern ist es egal, ob sie von einer pädagogischen Fachkraft betreut werden, oder von jemanden, der einfach "nur" ein Händchen für Kinder hat. Die Kinder wollen nach der Schule/Hausübungen einfach nur Spielen und ihren Spaß haben - und den werden sie mit und ohne pädagogischen Hintergrund haben, wenn man sie lässt. Die Eltern u Großeltern der anderen Kinder werden hier wohl auch nicht alle vom Fach sein.

Bearbeitet von minitouch
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Hallo, mein Sohn ging in der Grundschule auch pro Woche ca 3x an flexiblen Tagen in die Nachmittagsbetreuung. Keiner seiner engsten Kumpel "musste" hin, da entweder ein Elternteil oder Großeltern zu Hause waren. Er fand sofort andere Kinder zum Spielen und hatte absolut kein Problem damit. Zugegeben, es besuchten viele andere Kinder die Nachmittagsbetreuung, und manche kannte er von den 3 Jahren im Kindergarten, aber die engsten Freunde gingen nach Hause.
Vor 2 Jahren kam er genau mit diesen 3 Freunden aufs Gymnasium, und wieder war er allein in der Nachmittagsbetreuung, sonst kannte er keinen in der neuen Klasse. Er musste nun nachmittags noch dazu alleine mit dem Bus samt Umsteigen nach Hause. Mir tat er im Vorfeld richtig leid und ich hatte ein schlechtes Gewissen. Weißt du was er zu mir sagte:" Mama, das macht mir nix, weil vielleicht find ich dort ja noch neue Freunde!"
Er ging unvoreingenommen an die Sache ran. Es war normal für ihn und er hatte selbst überhaupt kein Problem damit.
Ich weiß, alles zusammen eine andere Ausgangsposition als bei euch - ich wollte dir aber aufzeigen, wie toll und flexibel Kinder sind. Auch deine Tochter wird kein Problem damit haben, wenn du es nicht zum Problem machst und ihr die Chance gibst, sich dort wohlzufühlen.
Alles Gute und liebe Grüße
minitouch

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Schön was du beschreibst... das ist natürlich auch meine Hoffnung, das mein Kind dort neue Freundschaften schließt. Nur wenn die Auswahl nicht so groß ist... ? Ich mache mir zu viel Gedanken aber schön zu lesen, wie toll dein Sohn mit dieser Situation umgeht #winke

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Ich würde jetzt gar nicht davon ausgehen, dass wirklich die Auswahl so wenig groß ist. Ein Caterer lohnt sich vielleicht erst ab 30 Kindern, wenn in eurer Betreuung also nur 28 sind macht das keiner, es sind aber vermutlich doch 2 oder 3 nette Kinder dabei. Vielleicht auch ältere.

Meine Söhne gehen in den Hort. Es gibt einen Caterer und es sind ungefähr 100 Kinder.
Die Erzieher sind eigentlich keine gelernten Horterzieher, sondern Pädagogen aus den unterschiedlichsten Bereichen inklusive Physik Absolventen. Die machen echt tolle Sachen mit den Kindern. Was sie nicht machen: Hausaufgaben. Die machen wir dann ab 17:00 Uhr abends und die Kinder sitzen 2 Stunden rum, weil die Luft raus ist. Diese 2 Stunden könnten sie total gut auch in einer nicht so spannend in Betreuung verbringen und Hausaufgaben machen und dafür hab ich am Nachmittag dann Zeit mit ihnen etwas Schönes zu machen.
Mach dir nicht so viele Gedanken, es ist ja nur für ein oder zwei Jahre, ab der dritten Klasse kann das Kind auch alleine nach Hause gehen und dort die Hausaufgaben machen oder Freunde treffen

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Hallo!
Die Situation bei uns ist dahingehend anders, als dass hier bestimmt die Hälfte der Kinder in die Nachmittagsbetreuung (Hort) geht.
Die Betreuungspersonen sind voll ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher. Wer macht das denn bei euch? AGs gibt es hier auch nicht. Es gibt Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und danach Freispiel. Meine Tochter fühlt sich da pudelwohl. Die ErzieherInnen sind toll und werden von den Kindern geliebt. Manchmal mache ich Homeoffice und an den Tagen könnte sie auch direkt nach Hause kommen. Sie möchte aber lieber mit ihren Freundinnen spielen.

Die Qualität bei euch kenne ich natürlich nicht. Aber dein Kind wird dort mit Sicherheit auch Freunde finden. Und wenn sie mit erledigten Hausaufgaben nach Hause kommt, könnt ihr den restlichen Tag mit schönen Dingen füllen.

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Danke für deine positiven Worte...wir werden sehen, wie es meiner Tochter dort gefallen wird. Im schlimmsten Fall, werden wir die Schule wechseln müssen.

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Wegen wenigen Kindern und fehlendem Catherine die Schule wechseln....?

Sorry, aber man kann auch übertreiben! Übrigens bei recht wenig Kindern ist die Betreuung intensiver. Wenn es 30 Kinder und mehr sind, ist das eher Verwahrung.

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hm#gruebel unsere Dorfschüler sind meist im Dorf bei Freunden/Bekannten untergekommen, wenn Eltern oder eigene Verwandschaft nicht übernehmen konnten - dafür haben dann die Betroffenen Familien natürlich auch mal den Helfern am Wochenende und freien Tagen geholfen. Wenn deine Tochter gern im Dorf gesehen ist, wäre es eine interessante 2.Option, wenn auch nur an Tagen, wo die Nachmittagsbetreuung fast nicht besucht ist.

Ansonsten - ruhig durchschnaufen, so eine Betreuung mag vllt. nicht gerade wie im Kindergarten sein, ist für 1. und 2. vllt schön, muss aber trotzdem nicht schlimm sein. Was sich gerade in den letzten 3 Jahren (Corona) als Schul/Nachmittagsbetreuung geschimpft hatte, lässt einen da etwas ruhiger und mit deutlich weniger Anforderungen über die Schulter blicken....
Themen:
- Mittagessen muss nicht warm sein - erkundige dich ob es dort eine Mikrowelle gibt und/oder packe eine 2. Lunchbox. Warm Essen kann man notfalls auch abends, aber auch Lunchboxen können richtig Mittagslike befüllt werden (Stichwort: Bento)
- Hausaufgaben: bekommt ihr in der Vorschule Übungsaufgaben für Zuhause? (Wir schon). Hier lässt sich der Blick ein wenig üben, in wie weit das Kind sie schafft und ob abends nur nochmal nachbesprochen werden muss, wann es Probleme gibt (zeitplan/alltag/individuelle Problemtag) und ob die Hausaufgaben nicht doch grundsätzlich abends besser klappen. Es lassen sich bereits vorher Hinweise finden, aber auch der Dialog üben, wenn Hausis in der Betreuung ein Fremd oder Reizthema sind.

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Hi,
meine Söhne waren die ersten 2 bzw. 3 Jahre, ohne Kindergartenfreunde auf der Sprachheilschule. 1. Schultag, neue Freunde.

3. Klasse, neue Klasse, auf "unserer Grundschule". Aber nicht in der Klasse, in der auch die Kindergartenfreunde sind, nein, die Konrektorin war sauer auf mich, weil ich auf die Sprachheilschule bestand, also mußte er es ausbaden. Und wieder neue, fremde Kinder. Er fand keine Freunde in der Klasse, aber in der Nachmittagsbetreuung.

Die auf dieser Schule, auch von "Hilfskräften", so Deine Worte, geführt werden. Jedenfalls die Natur, Basteln und werken, Gesellschaftsspiele und lesen, AG.

Schwimmen und Inliner, machen die Sportlehrer, Deutsch, Mathe, English, Robotic mit Lego Roboter, auch Fachlehrer. Basketball der FSJler.

Sohn 2, hatte es "einfacher", er kam zu den Kindern aus unserem Ort. Aber die besten Freunde, waren doch in der Nachmittagsbetreuung.

Beide waren die einzigen Kinder, aus unserem Ort, in dem Jahrgang, in der Nachmittagsbetreuung. Meine Eltern sind Jahrgang 1938 und 1939. Sie mussten in den Ferien, und Randzeiten, schon genug betreuen. Und meine Jungs hatten richtig Spaß. Der Große ging freiwillig noch in der 9. Klasse, in die Nachmittagsbetreuung.

Ich würde es jetzt nicht so schwarz malen. Es geht nunmal nicht anders.

Auch diese entsetzen Blicke, von Eltern, ob Ihr Kind in die Scheune Ferien geht, ob wir eine Fahrgemeinschaft zum Bus machen können............. nein, sie brauchen "diese Art von Betreuung nicht". "Diese Art von Betreuung.............wie abwertend.

Meine waren, sind, dieses Jahr ein letztesmal der Kleine, so gerne dort. Das der Große sich als Betreuer mit auf die Liste hat aufnehmen lassen. Mal schauen ob es dieses Jahr klappt.

Anmelden, nicht viel geschiss drum machen, und schicken. Außer Du kannst andere Betreuung organisieren, dann los !

Gutes gelingen

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Also meiner will oft gerade wenn nur wenige Kinder da sind gerne da bleiben da die Betreuer richtig Zeit haben und sich intensiv beschäftigen, basteln, Gesellschaftsspiele....

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Ich denke, das du dir einfach zu viele falsche Gedanken machst. Das sind dann keine Kindergartenkinder mehr, sie sind (egal ob nun wenig oder viele) einfach froh, wenn sie selber entscheiden können. Die wollen gar nicht mehr "betüdelt" werden.

Die optimale Betreuung wirst du nirgends mehr finden. Es klingt paradiesisch, wenn bei euch nur wenige Kinder sind. Die meisten Betreuungen sind sind randvoll gestopft. Auch dort fällt ständig Personal aus.....das gleicht dann einer Aufbewahrung, aber nicht deine Beschreibung. Angebote fallen reihenweise aus, weil niemand mehr da ist, der anbieten kann.

Und du blendest aus, das die Kinder älter und eigenständiger werden. Hier auf dem Land sind in der 4. Klasse fast gar keine Kinder mehr in der Betreuung, ab der 3. Klasse dünnt es sich massiv aus. Auch ohne Oma und Opa im Schlepptau.

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Plane von Jahr zu Jahr. Erst einmal brauchst du nur Betreuung bis 14:45 Uhr. Das ist vollständig unproblematisch und dann siehst du weiter. Vielleicht tut dich auch ein Hybridmodell auf, wo dein Kind tageweise bei einer Freundin ist.

Nachmittagsbetreuungen in der Schule sind hier auch eher schlecht als recht, um nicht zu sagen, qualitativ ziemlich madig.

Das fehlende Mittagessen: kann begründet oder einfach nur Faulheit sein. Mein Kind war in einer kleinen Einrichtung mit 20 Kindern. Etliche Caterer liefern bei diesen Zahlen tatsächlich nicht. Mittagessen gab es aber immer, weil der gemeinsame gedeckte Tisch als wichtiger Bestandteil des Tages gesehen wurde.

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Woraus schließt du denn, dass die Betreuung schlecht ist? Sie ist wenig besucht, weil die Familien die Möglichkeit haben, ihre Kinder selbst zu betreuen. Das ist doch toll. Dass das bei euch nicht geht, heißt doch nicht, dass die Betreuung schlecht ist? Ich verstehe den Zusammenhang echt nicht. Das Programm klingt normal. Was wünschst du dir denn?