Man liest in letzter Zeit viel von Lehrermangel. Ist das bei euch ein Problem? Bei uns an der Grundschule fällt zum Glück kaum etwas aus. Bin gespannt wie das auf der weiterführenden Schule sein wird.
Glaubt ihr, dass das in den nächsten Jahren ein großes Problem werden wird?
Lehrermangel - bei euch ein Problem?
Bei uns an der Grundschule (Bayern) fällt sehr viel aus, da es bei Krankheit keine mobile Reserve, wird entweder Unterricht zusammengelegt oder gekürzt.
Im Gymnasium meiner Tochter ist es derzeit ein riesen Thema.
Sie steckt mitten im Abi und hat kaum regulären Unterricht, die Klausuren wurden grad so geschafft, nun stehen im März die Abi-Klausuren an und es wurd bisher seit den Weihnachtsferien noch nicht eine Woche komplett durchgezogen.
Selbst die Fachlehrer haben im ersten Halbjahr laufend gewechselt in einigen Fächern.
Es ist definitiv eine Katastrophe.
meine 2 Gym-Kids in BW haben im Schnitt 1-2 Std PRO TAG Ausfall oder Vertretung - aber die Vertretung macht dann Spiele oder beaufsichtigt 2 Klassen gleichzeitig, -also nix mit Stoff weiter machen.
Zum Teil fällt 2 Monate was wegen Elternzeit aus und kann nicht ersetzt werden.
Meine Tochter merkt das arg -die braucht hier und da bissi länger und da die Folge von ausgefallenen STunden ja nicht weniger Stoff ist, sondern schnell-schnell, tut sie sich wirklich schwer.
Ja, wir merken es schon, dabei wohnen wir noch in einer eher beliebteren Stadt für Lehrer. Großstadt mit vielen Möglichkeiten.
In der Grundschule geht es gerade noch so, wenn man einen Klassenlehrer erwischt hat, der nicht krank wird, wechselt oder in Elternzeit geht.
Fällt jedoch ein Lehrer aus, gibt es keinen Ersatz. Die mobile Reserve ist weg.
Der Sportlehrer tourt durch mehrere Grundschulen gibt nur den Sportunterricht, aber zum Teil nur 2 von 3 Stunden die Woche für die Klasse.
Noch kann gerade so der Grundbetrieb am Laufen gehalten werden, auch durch Gymnasiallehrer die über ein Programm an die Grundschulen kommen. Dadurch sind hier an der Grundschule aber schon zwei gute Lehrer dazu gekommen.
Nebenbei werden die Klassen größer. Mein Sohn hatte ca. 20 Schüler in der Klasse meine Tochter schon 26 Schüler (dabei sollten max. 24 Kinder in der Klasse sein)
Das gleiche am Gymnasium. Stellen sind permanent unterbesetzt. An dem großen Gymnasium (6 zügig) sind 3 feste Stellen unbesetzt. Zusätzlich fehlen einige Stellen mit Dauerkranken, oder Lehrern in Schwangerschaft oder Elternzeit. Dadurch müssen andere überbrücken und werden auch schneller krank. (Das ist keine Schuld der Lehrer sondern der Planung und ich nehme es niemanden übel Kinder zu bekommen.)
Bei meinem Sohn fallen öfters Stunden aus und er wird nur betreut in der Zeit. Ein Lehrer unterrichtet dann eine Klasse und schaut hin und wieder auf die andere, die Stillarbeit macht.
Also es läuft alles gerade noch und aber ist auf dem Kipppunkt. Wenn meine Kleine (bald vier Jahre) in die Schule kommt, dann sieht es richtig schlecht aus. Ich habe da keine Lust mehr. Nebenbei hat die KiTa alle 10 Tage Personalmangel.
Laut Deutschlandradio dauert es ca. 20 Jahre bis der Lehrermangel durch ist. Ich bin richtig genervt und ärger mich so, weil es politisch in Kauf genommen wird.
Die Studienplätze für Grundschullehrer sind bspw. in NRW stark begrenzt und haben sogar einen NC von 1,x. Dh. es können gar nicht genügend Lehrkräfte ausgebildet werden um die Pensionäre zu ersetzen. Dann noch gestiegene Geburtenzahlen.
Ja, meine Freundin behauptete auch, dass der Lehrermangel bei ihr im Ort nicht spürbar sein.
Nachdem ich den Stundenplan gesehen habe konnte ich ihr sagen, dass bei ihrem Sohn jede Woche 3Stunden zu wenig unterrichtet werden und bei ihrer Tochter sogar 4.
Soviel zum Thema.
Es sind ja nicht unbedingt die Stunden, die im Stundenplan stehen und dann doch ausfallen, sondern zuerst die Stunden, die überhaupt mit eingeplant werden.
Das könnte natürlich sein. Ich habe mich nämlich darüber gewundert, dass hier bis in die dritte Klasse hinein an zwei Tagen pro Woche mit dem Unterricht um 11 Uhr 30 Schluss ist (danach nur Betreuung).
Ich würde nicht gut finden, wenn heimlich Stunden geklaut würden ohne das die Eltern es erfahren. Ich weiß nicht mehr, wann wir als Kinder Schluss hatten.
In NRW gibt es eine Stellentafel die vorgibt, wie viele Stunden die Kinder haben müssen. Dabei gibt es einen Spielraum von minimalStundenplan bis zur maximalen Versorgung von 1-3 Stunden Unterschied. In Jahrgang vier sind das beispielsweise 26-27 Stunden (bei 45 Minuten Einheiten) und wenn genug Lehrer da sind kann man zusätzlich Förderunterricht für einzelne oder auch alle Kinder einrichten. Kann man weniger Stunden abdecken muss man das irgendwo bewilligen lassen, weiß aber nicht wie und wo, wobei - wer sollte es verbieten ohne Lehrer? Aktuell werden die meisten Schulen den minimalStundenplan fahren, aber der ist rechtlich ausreichend und okay.
ach naja, wann ist denn kein Lehrermangel?
Als ich vor 17 Jahren auf der Realschule war, hieß es bereits "Oh Gott, wir haben so einen Lehrermangel! Das fällt aus, jenes fällt aus, hier Vertretungskraft, dort Vertretungskraft"
Ist also offenbar unverändert ein Problem...
Hallo
mein sohn ist seit September auf der Realschule. Er hat seitdem bestimmt den 5 Stundenplan. In der Woche berichtet er öfter das was ausgefallen ist, Vertretung war die aber was ganz anderes gemacht hat und und. Es fehlt wirklich einiges an Stoff das wir dann vor Weihnachten in Eigenregie nachholen mussten. Mein Sohn würde es ohne Hilfe nicht bewerkstelligen können.
Mir graut wirklich davor wie das so wird.
LG Hexe12-17
Bei uns umgekehrt.
In der Grundschule gibt es von 4 3./4. Klassen nur noch zwei Lehrerinnen, die anderen beiden sind schwanger. Absolute Vollkatastrophe und das seit Jahren. Es werden also zwei Klassen über Monate „aufgeteilt“.
Bei meinen Großen auf dem Gymnasium fällt kein Unterricht aus. Die haben sogar den Luxus (auch wenn sie das anders sehen), dass sie - wenn zB der Mathelehrer krank ist, eine Mathelehrereesatz da stehen haben.
Mein Sohn besucht auch ein Gymnasium, an dem in der Unter- und Mittelstufe kein Unterricht ausfällt. Die Vertretungslehrer werden in der Oberstufe abgezogen, habe ich erst gemerkt, als meine Tochter in der Oberstufe bei Lehrer x Ausfall hatte und dieser bei meinem Sohn vertreten hat!
Das ist bei uns nicht so. Und wird auch zu Beginn so erwähnt.
Bei uns geht es. Meine Tochter ist in der Grundschule. Die Lehrerin hält sich zum Glück wacker. Hier wird auch weder eine Schwangerschaft noch eine Pensionierung eintreten. Wenn sie mal krank ist, kommt entweder eine Förderkraft oder die Kinder werden aufgeteilt. Das kam aber bisher erst selten und nur kurz vor. Da wir hier eine betreuende Grundschule haben, fallen keine Stunden aus. Das ist natürlich super.
Bei meinem Sohn (7. Klasse,Gymnasium) ist eigentlich ständig was. Randstunden fallen dann aus, andere werden vertreten. Oft auch nur betreut. Der Biologieunterricht findet nur alle 2-3 Wochen statt. Das finde ich sehr schade. Die Französisch-Kinder aus seiner Klasse haben schon seit 2 Wochen keinen Französisch-Unterricht. Das finde ich wirklich schwierig.
In Bio fände ich es sinnvoll, wenn wenigstens Arbeitsblätter kommen würden. Dass sie sich mit den Themen beschäftigen können. Es ist schon auffällig, aber hält sich noch im Rahmen.