Hallo zusammen,
unsere Tochter ist gerade in einer krassen Phase.. jeden Tag ist etwas anderes los, die Gefühlswelt spielt verrückt.. mal will sie groß sein, dann klein bleiben etc. Ich vermute die Vorpupertät..
Heute dann der Kracher.. sie hat erzählt, dass sie sich mit ihrer besten Freundin gestritten hat. Ein drittes Mädchen war auch involviert. Naja, nach langem Hin und Her haben sie sich wieder vertragen und meine Tochter haut dann raus, dass sie in ihre beste Freundin verliebt ist und wohl lesbisch ist 😱 das erzählt sie mir so nebenbei im Auto..
Ich mache mir jetzt schon etwas Sorgen, nicht ob sie wirklich lesbisch ist aber was die anderen Mädels da jetzt draus machen. Kinder können sehr grausam sein. Zumal ich wirklich bezweifle, dass meine Tochter das jetzt schon einschätzen kann. Sie ist noch nicht mal vollständig aufgeklärt.. bitte nehmt mir etwas von meiner aufsteigenden Panik 🙈 LG
Kind 9Jahre behauptet lesbisch zu sein
Und selbst wenn, was wäre daran so schlimm?
Mit 9 kann man das noch nicht erkennen, da kommt noch die Pubertät und vieles wird probiert und studiert. Solche Phasen hatte meine Tochter auch mal und immer noch ... mittlerweile ist sie 19 und alles erzählt sie auch nicht und interessiert mich auch nicht
Unsere Tochter hat auch mit 6 oder 7 Jahren verkündet, dass sie mal mit einer Frau zusammenleben wird. Die sind schöner als Männer..Und Kinder will sie auch nie. Aber 2 Hunde und in einem alten Haus wohnen.
Ja, und nun? Dann ist das halt so. Und bis dahin ist viel Wasser den Rhein runtergeflossen. Und wenn es tatsächlich so kommt, ist das dann halt so.
Sie ist jetzt 8 Jahre und sieht es immer noch so. Wobei sie mittlerweile manche Jungs süß findet.
Ich glaube, wenn die anderen Kinder nicht ein total abgedrehtes, homophobes Elternhaus haben, was die Einstellung auch rumposaunt, dass es da gar keine großen Reaktionen dazu geben wird.
Unser Kinder wachsen doch in einer ganz anderen Welt auf. Ich war letztens im Kino mit meinem Sohn und in dem Kinderfilm war der Junge der Familie verliebt in einen anderen Jungen. In vielen Bereichen wird eine evtl. andere Orientierung als selbstverständlich dargestellt und das lässt mich hoffen, dass eben alle Facetten bald als "normal" gesehen werden. In meiner Traumwelt muss sich auch keiner mehr "outen".
Du hast jetzt die Chance deinen Teil dazu beizutragen, in dem du diese Äußerung genauso aufnimmst, wie eine "ich habe jetzt einen Freund".
Warte es ab, ich glaube nicht, dass die anderen Kinder das irgendwie kommentieren werden.
Hallo!
Wenn Deine Tochter sich so frei fühlt, dass vor den anderen so rauszuhauen, dann würde ich einfach mal hoffen, dass die Mädels da auch entsprechend mit umgehen. Vor allem, da die vielleicht selbst noch nicht so richtig verstehen, worum es da eigentlich geht.
Wie viele Kinder erzählen im Kindergarten, sie wollen ihre Mama oder ihre Erzieherin heiraten, wenn sie groß sind.
Und die Kinder werden heutzutage ja auch ganz anders und sehr häufig, auch schon in sehr jungem Alter, mit diesen Begriffen konfrontiert.
Eine Freundin meiner jüngeren Tochter erzählte mit zehn Jahren auch ganz stolz, sei sei bisexuell. Ja gut.
Vielleicht ist sie das wirklich. Vielleicht auch nicht. Für mich sah das eher so aus, wäre fände sie zum ersten Mal einen Jungen ganz interessant, wusste aber die "beste Freundinnnengefühle" zu meiner Tochter nicht damit zu verbinden. So what. Die Zeit wird es zeigen.
Aber ich stelle fest, dass die Kinder heute ganz anders mit sowas umgehen, als die Kinder noch vor zehn, fünfzehn Jahren.
In der Klasse meiner Älteren ist ein Mädchen, das tatsächlich homosexuell ist. Sie hat sich bereits mit 14 öffentlich geoutet. Und das war NULL ein Thema. Bei niemandem. Und die Kinder gehen auf eine erzkatholische Schule, wir leben auf dem Land. Alles kein Problem.
Ich würde das gar nicht weiter thematisieren. Nicht dagegenreden, annehmen, ernst nehmen - aber eben auch nicht von selbst weiter davon sprechen.
LG
Worüber machst du dir denn Sorgen?
Ich bin Jahrgang 99, bei mir auf der Schule (ländlich, eher konservative Gegend mit vielen Freikirchen) waren in allen Jahrgängen homosexuelle oder bisexuelle Personen, die das auch öffentlich ausgelebt haben. Es war nicht ungewöhnlich gleichgeschlechtliche (meist weibliche) Paare in der Schule küssen und Händchenhalten zu sehen.
Das Schlimmste, was ich mitbekommen habe, war, dass ein paar Fünftklässler mit ihren Handys Fotos gemacht haben, als zwei Siebenklässlerinnen geknutscht haben. Als die Mädels das mitbekommen haben, haben sie einmal gesagt: "Alter, packt die Handys weg!" und gut war.
Keine Hänseleien, kein Spott, nichts.
Deine Tochter ist 9 - weiß sie denn GENAU, was es heißt verliebt zu sein? Und vorallem: weiß sie denn genau, was es heißt lesbisch zu sein? Natürlich ist es nichts schlimmes lesbisch zu sein und wenn es tatsächlich so sein sollte, dann ist es halt so und man sollte es akzeptieren und das Kind weiterhin unterstützen und lieben. Allerdings sehe ich bei einem Kind in dem Alter eher die "Gefahr", dass sie "mögen" mit "verliebt" verwechseln - ein Mädchen, dass einen Jungen mag und mit ihm Zeit verbringt wird in dem Alter von Gleichaltrigen ja auch gerne direkt als "verliebt" bezeichnet. Und ähnlich ist es bei Mädchen und Mädchen - wenn sie ein anderen Mädchen besonders mag wird das vielleicht auch schnell mit "verliebt sein" verwechselt, obwohl es halt einfach nur ein "ich mag sie sehr gerne und verbringe gerne Zeit mit ihr" ist. Besonders wenn es davor vielleicht zu Eifersüchteleien unter 3 Mädchen gekommen ist