Erfahrungen: Kann-Kind einschulen?

Mein Kind ist ein Kann-Kind und ich wollte fragen wer schon Erfahrungen damit hat. Ich bin für die Einschulung mit 7, mein Mann eher für die Einschulung mit 6.

Welche Erfahrungen habt ihr da? Oder sind vielleicht sogar Lehrer unter euch?

Bearbeitet von Inaktiv
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Das kommt sehr aufs Kind an.
Wir haben zwei Kann-Kinder eingeschult (Geburtstag im Juli bzw. August). Für beide war es die genau richtige Entscheidung. Als ich eine unserer Töchter in dem Alter angeguckt habe, in dem unser Sohn eingeschult wurde, habe ich gedacht: Sie hätte ich nicht früher eingeschult.

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Mit 7 wird es auf jeden Fall das älteste Kind in der Klasse sein.


In NRW wäre das jedenfalls nicht möglich, das wäre dann ein Muss-Kind mit 6.

Um welches Bundesland geht es hier?

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Baden Württemberg. Mein Kind würde regulär dann mit gerade 7 eingeschult werden. Könnte es aber auch vorzeitig einschulen lassen, was ich zu früh finde.

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Was sagt die Kita?

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Ich würde sowas immer ganz stark von der sozial- emotionalen Reife abhängig machen .

(Arbeite in einer Kita)

Finde diesen Bereich für die Einschulung sehr sehr wichtig .
Da fehlt oft leider auch eine Menge bei den Pflichtkindern und ist ein Bereich,auf dem meiner Meinung nach viel zu wenig geachtet wird

Alles liebe euch

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Seh ich genauso. Mein Kind schreibt mit 4 ein paar Worte, erkennt einige Buchstaben, hat Interesse an Zahlen. Ist aber nix außergewöhnliches, wenn ich unseren Kindi und die Kinder sehe. Können die meisten.
Und selbst wenn es so wäre ist das nicht alles!

Sozial-emotional finde ich unser Kind noch nicht so weit. Und warum ihr nicht noch ein unbeschwertes Jahr geben?

Mein Mann fürchtet dann die Langeweile, aber bisher war das bei ihr noch nie groß Thema, sie findet immer was zu tun.

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Dein Kind ist erst 4, dann wart erst mal ab. Verstehe nicht, warum ihr euch da jetzt verrückt macht.


Wieso die Schule für Kinder nicht ebenfalls unbeschwert ist, Musst du mir noch erklären.

Bearbeitet von GalaRoyal
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Ich habe meinen Sohn damals zurückstellen lassen! Er war noch zu kindlich und davon abgesehen, feinmotorisch eine absolute Niete! Das hätte ihm nur Frust bereitet und vielleicht sogar eine Wiederholung der 1. Klasse.
Bei ihm war es sonnenklar, dass er so nicht eingeschult werden kann.

Bei manchen Kann-Kindern, die schon reif sind und auch schon wirklich Lust auf Schule haben, sieht das schon wieder anders aus.
Ich kenne Kann-Kinder, die eigentlich so weit gewesen wären, aber aufgrund von noch mangelnden Deutschkenntnissen oder Unlust der Eltern noch ein Jahr im Kindergarten bleiben mussten. Die sind dann schon oft „fehl am Platz“, nerven oder sind aufsässig, weil der Kindergarten sie einfach unterfordert. Da muss dann von Elternseite echt was kommen, dass diese Kinder außerhalb des Kindergartens irgendeine Art von Programm bekommen, das sie erfüllt. Denn der Kindergarten kann zwar schon einiges tun, aber im Grunde genommen geht’s ja im September wieder mit den ganz kleinen los und das ganze Prozedere, die Spiele etc. sind einfach für die Großen irgendwann langweilig. Da hilft es manchmal auch nicht mehr ihnen extra Material zur Verfügung zu stellen… denen wird langweilig und dann fangen sie an nur Mist zu bauen, Regeln zu brechen, zu wild zu spielen usw.

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Ja, das ist die Sorge meines Mannes.

Ich sehe mich aber eher im Stande mein Kind 1 Jahr (wenn überhaupt gebraucht) zuhause mehr zu fordern, als dann ein Schulkind zu haben, dass immer zu den Kleinsten gehört und vielleicht völlig überfordert ist.

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Gottseidank steht dir Entscheidung darüber ja noch nicht jetzt an. Ihr habt noch jede Menge Zeit zu beobachten und zu überlegen. Und euch mit dem Kindergarten zu besprechen, mit der Lehrerin der ersten Klasse usw. Und mit eurer Tochter.

Immer die Jüngste und Kleinste zu sein, kann frustrierend sein, aber muss nicht unbedingt. Zumindest körperlich können auch jüngere Kinder durchaus größer sein oder schneller wachsen als andere, ältere. Am jungen Alter hingegen kann man nichts drehen 🙂.
Macht es einfach zu gegebener Zeit von ihrer REIFE abhängig, ob sie in die Schule soll oder noch nicht, nicht ob sie schon lesen und schreiben kann. Fähigkeiten wie Frustrationstoleranz, Rücksichtnahme, Selbstständigkeit was das Organisieren von Aufgaben und Materialien angeht, auch mal warten können, das sind Fähigkeiten, die viel wichtiger sind 😘

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Wir haben unser Kind mit 7 eingeschult, obwohl es im Sommer geboren wurde und nur wenig jünger als die Muss-Kinder des vorherigen Jahrgangs gewesen wäre.
Mein Kind war damals leise und zurückhaltend, sehr zierlich, sehr fit in kognitiven Dingen, aber sensibel bei Konflikten und in lauter Umgebung.

Die Schulärztin war verwundert und hinterfragte bei der Einschulungsuntersuchung (da war Kind aber schon 5,5 Jahre alt) die Entscheidung, denn sie meinte, es wäre höchste Eisenbahn. Allerdings war das eine 1 zu 1-Situation und mein Kind konnte schon immer gut mit Erwachsenen.

Die Kita konnte unsere Gründe gut nachvollziehen.

In der Schule wurde uns bestätigt, dass in sozial-emotionaler Hinsicht die Entscheidung richtig gewesen war. Trotzdem bot sich die Gelegenheit zum Sprung in die nächsthöhere Klasse wegen der kognitiven Fitness, aber auch da hat der Charakter des Kindes den Ausschlag zum Verbleib im alten Klassenverband gegeben.

Ich würde immer auf das Kind schauen und mir ein Feedback von der Kita holen.
Folgende Fragen waren für uns hilfreich:

Wie verhält sich das Kind in Gruppen?
Ist es selbstständig? Kann es abwarten, bis es an der Reihe ist? Kann es längere Zeit stillsitzen? Wie geht es mit Frust um?
Kann es mehrteilige Anweisungen befolgen?
Will es selbst in die Schule?
Wie groß ist die Klasse? Tut es sich leicht damit, andere Kinder kennenzulernen?

Im beruflichen Kontext habe ich mitbekommen, dass manche Grundschullehrkräfte Kann-Kindern Skepsis entgegenbringen. Die Lehrerin meines Kindes hatte damals kein Problem mit Kann-Kindern. In der Klasse meines Kindes war ein Mädchen, das mit knapp 5 eingeschult wurde. Allerdings hatte das Mädchen zwei ältere Geschwister und war sehr selbstbewusst und selbstständig. Sie hat das prima gepackt und ist nach der Grundschule auf das Gymnasium gewechselt.

Ein anderes Mädchen, das ich im beruflichen Umfeld erlebt habe, tat sich als Kann-Kind recht schwer. Es war ein ruhiges und sensibles Kind, auch mit älteren Geschwistern, aber mit den Abläufen in der Schule herausgefordert. Letztendlich hat sie sich nach zwei Jahren gut eingelebt, aber der Anfang war schwer.

Bearbeitet von Meerschweinhausen
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Ich war ein Kann-Kind und wurde mit 5 eingeschult, bei uns haben das damals die Erzieher empfohlen da ich schon " unterfordert " war und es wohl auch nicht empfehlenswert gewesen wäre mich von meiner kompletten Gruppe zu trennen. Meine Gruppe bzw meine Freunde im Kindergarten wurden alle eingeschult, ich wäre die einzige gewesen die noch ein Jahr in der Kita geblieben wäre...
Ich wurde nach dieser Empfehlung aber noch kinderärztlich untersucht, der Arzt hat so ein paar kleine Tests durchgeführt & dann auch zur Einschulung geraten.
Ich würde da dann einfach nochmal mit den Erziehern und auch mit dem Kinderarzt sprechen 🙂

Mir hat es übrigens nie geschadet, ich war zwar wirklich immer die jüngste aber das ist nie aufgefallen und hatte keine Nachteile

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Wir haben ein Kannkind nicht eingeschult. Er hat sich im letzten Kigajahr nicht gelangweilt.
Allerdings hat er sich in der Schule sehr gelangweilt und konnte mit seinen Klassenkameraden nix anfangen. Da ihn Corona in den Klassen 1-3 begleitet hat, war die spätere Einschulung zwar eher von Vorteil. Jetzt in der 4. Klasse ist es aber wieder so, dass es Zeit wird, auf die weiterführende Schule zu gehen, da er eigentlich nicht mehr in eine Grundschule passt und jetzt anfängt, Quatsch zu machen.

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Ich habe zwei Kannkinder, die nicht früher eingeschult wurden.
Mein Tipp: informiere dich auch, was in eurer Grundschule üblich ist. Bei uns war es völlig ungewöhnlich, Kinder früher einzuschulen. Dadurch haben sich meine beiden auch nie im Kindergarten gelangweilt, weil es im letzten Jahr eben viele fitte 6 Jährige gab. Sie waren auch nicht die ältesten in ihrer Klasse.
Kinder, die schon mit 5 eingeschult wurden, gab es sehr wenig. Mit 7 oder fast 7 deutlich mehr. Entsprechende soziale Reife wurde natürlich dann auch erwartet.

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Wir haben auf Empfehlung der Kita unsere Sohn ein Jahr früher eingeschult. Er wurde im August eingeschult und Ende November ist er erst 6 geworden. Für ihn war es die beste Entscheidung, die wir machen konnten. Der Größe ist ein Oktoberkind und wurde mit 7 eingeschult und früher kam überhaupt nicht in Frage.