Hallo!
langsam aber sicher nähert sich das Ende des ersten KiGa-Jahres meiner Tochter und einige Eltern der Vorschulkinder werden wohl etwas nervös
In der whattsapp-Gruppe ist jedenfalls eine rege Diskussion über Englischkurse für KiGa-Kinder und Grundschüler entstanden. Die ein oder andere Mutter meinte, dass sie ihre Kind bereits zum nächsten Herbst (also wenn das Kind eingeschult wird) privat bei einer Sprachschule anmelden möchte bzw. bereits während der KiGa-Zeit angemeldet hat, da es sonst bei den ersten Englischstunden in der Grundschule (3. Klasse) hinterherhinken würde - es wäre heute angeblich gang und gäbe, dass die Kinder mit 9 oder 10 Jahren schon einfache Sätze auf Englisch sprechen und selbst formulieren können. Die älteren Geschwisterkinder wären angeblich schon lange auf dem Niveau gewesen...
Ich habe echt gedacht ich bin im falschen Film! meine Tochter geht mit 4 Jahren zwar auch zu einer Sprachschule, aber nur weil es ihr Spaß macht und sie sich wirklich jede Woche auf die Stunde freut und auch sonst immer mal fragt was xy auf Englisch heißt. Aber ich sehe es mehr als netten Zeitvertreib bzw. Heranführen an die Sprache und nicht als Vokabeln büffeln Ich war früher kein Ass in Fremdsprachen und fand den Unterricht nie toll, deshalb freut es mich natürlich, dass meine Tochter da Spaß dran hat und nicht wegen Druck, Tests usw. direkt negativ geprägt ist.
Dennoch frage ich mich langsam ob ich nicht zu naiv an die ganze Sache rangehe. Meine Grundschulzeit ist ja schon etwas länger her, da kann sich ja viel getan haben. Wenn ich das von den Vorschuleletern richtig mitbekommen habe, MUSS ein Kind bei der Einschulung bereits den eigenen Namen lesen und schreiben und auch ein bisschen rechnen können. Ansonsten schlägt es wohl automatisch den Weg als schulischer Versager ein und kann den Rückstand niemals aufholen... *g*
Ich konnte bei meiner Einschulung (mit 7!) weder meinen Namen lesen oder schreiben noch ein kleiens bisschen rechnen. Habe dennoch Abitur gemacht und studiert
Wie ist das denn: was wird zu Beginn der 1. Klasse denn wirklich bei den Kinder vorausgesetzt und stimmt es, dass das Englisch in der Grundschule schon so einen Stellenwert hat bzw. die da schon so viel können? Ich kann mir das irgendwie gar nicht recht vorstellen... Gerade finanziell schwache Familien haben doch bestimmt nicht das Geld um noch Geld für Englischunterricht neben KiGa oder Grundschule hinzulegen
Was muss ein Kind bei der Einschulung können? MUSS es da bereits Englisch sprechen können?
Ähm, wie bitte?! Englisch startet erst in der 3. (!) Klasse. Warum sollen die Kinder das dann schon zwei Jahre früher können?! Verstehe ich nicht.
Unsere Tochter (1. Klasse) lernt zwar auch Englisch seit sie 3 ist, aber auch das nur aus eigenem Interesse und weil wir einen sehr internationalen Freundeskreis haben. Ich würde im Traum nicht dran denken, ihr vorher alles beizubringen wenn sie selber noch kein Interesse dran hätte.
Auch in der 3. Lernen sie Englisch von Grund auf. Vorkenntnisse sind nicht nötig.
Hallo,
Superheld besucht inzwischen die achte Klasse eines Gymnasiums in Bayern. Er sprach zu Einschulung Hochdeutsch und Dialekt(Oberpfalz). Zu Beginn der dritten Klasse noch mehr Dialekt. Als er in die fünfte Klasse wechselte sprang er gerne zwischen Hochdeutsch und noch ausgeprägteren Dialekt hin und her. Englisch verwendete er gar nicht. In Klasse fünf startete ein sinnvoller Englischunterricht und ich würde behaupten, jetzt spricht er Englisch. Nein, kein Kind braucht vor der Grundschule Englischunterricht, auch nicht in Bayern. Ein ordentliches Hochdeutsch in Grammatik und Wortschatz freut die Lehrer aber sehr.
Viele Grüße
Mein Sohn wurde letztes Jahr eingeschult. Englisch kann er überhaupt nicht und soweit ich weiß gibt es das bei uns auch in der Grundschule gar nicht.
Seinen eigenen Namen lesen und schreiben konnte er und finde ich auch sinnvoll. Genauso wie etwas zählen und rechnen. Zu viel sollten sie aber nicht können weil sie sich in der Schule sonst langweilen.
Hier wurde die ersten Wochen nur die Zahlen geschrieben und die Buchstaben. Rechnen und lesen und schreiben kam erst später.
Sorry, aber das ist einfach nur lächerlich.
Warum sollte ein Vorschulkind schon Englisch können, außer das Kind geht auf eine englischsprachige Schule!
Das ist totaler Quatsch. Lass dich davon nicht verunsichern.
Bei uns in Bayern sollten die Kids folgendes können:
Ihren Vornamen schreiben (Druckschrift) .
Bis 10 zählen können.
Ihre Anschrift wissen (Str. und Wohnort)
und motorisch auf einem Bein hüpfen, rückwärts laufen auf einer Linie etc.
Das schafft in der Regel jetzes Kind.
LG
Zitat:"Wenn ich das von den Vorschuleletern richtig mitbekommen habe, MUSS ein Kind bei der Einschulung bereits den eigenen Namen lesen und schreiben und auch ein bisschen rechnen können. Ansonsten schlägt es wohl automatisch den Weg als schulischer Versager ein und kann den Rückstand niemals aufholen... *g*"
Die neuesten Studien gehen davon aus, dass das Mengenverständnis das wichtigste Kriterium in Sachen Mathe VOR Schulbeginn ist. Die Kinder sollten idealerweise dieses Mengenverständnis zu Hause oder in der Kita erlernt haben. Kinder tun sich ohne Mengenverständnis bei Schuleintritt sehr schwer und viele (ich habe die % nicht im Kopf) holen dies nur spät oder gar nicht mehr auf.
Beim Fach Deutsch sind dies entsprechend die Fähigkeiten der phonologischen Bewusstheit.
Englisch ist in der Grundschule nur Nebenfach. Es ist natürlich vorteilhaft, wenn es vor der 3. Klasse damit in Berührung kommt. Aber spielerisch. Und nicht mit Vokabeln pauken.
Könntest du die „phonologische Bewusstheit“ bitte erklären? Was genau ist damit gemeint?
Reimwörter erkennen, reimen, Wörter in Silben zerlegen können( Silben klatschen), Anlaut, Endlaute, Mittellaute erkennen.
https://dms-portal.bildung.hessen.de/elc/fortbildung/pdo/schriftsprache/grundlagen/grund_lv/bewusstheit.html
Meine Tochter konnte bei der Einschulung nur deutsch
In der 3Kl kam Englisch und die Muttersprache vom Vater dazu
In der 8 Kl kam Spanisch
Dein Kind wird drei Sprachen sprechen also das reicht dann auch
Wenn dein Kind keine bilinguale Grundschule besucht, benötigt es keinerlei Kenntnisse einer Fremdsprache.
Das bisschen Grundschulenglisch (in unserem BL ab Klasse 1) ist ebenfalls meist unsinnig. In der 5. Klasse fangen i.d.R. alle noch mal komplett von vorne an um alle auf einen Stand zu haben. Etwas anders sieht es in BL aus, die zur 7. Klasse wechseln.
Klar, es gibt in der Entwicklung Sprachfenster. Aber um dieses Sprachfenster nutzen zu können, kann man entweder doppelsprachig heranwachsen lassen (sinnvoll, wenn eine ständige Bezugsperson ausschließlich in der anderen Sprache mit dem Kind kommuniziert, die sog. OPOL-Variante) oder wenn das Kind häufig und regelmäßig in einer anderen Sprache "badet")
Aber auch später kann man eine Sprache noch gut lernen: ein Austauschjahr nach der Sek1 z.B. ist großartig.
Wenn du deinem Kind viel vorliest (Grundwortschatz, Sprachgebrauch), Brettspiele mit Würfeln spielst (Mengen automatisiert erfassen), malst, bastelst (Stifthaltung, Feinmotorik), kleinere Aufträge und Aufgaben im Haushalt erledigen (Anweisungen befolgen, Aufgaben zu Ende führen, Konzentration) und viel draußen -Aktivitäten mit rennen, springen, klettern angesagt sind (Grobmotorik), dann ist das die beste Vorbereitung und alles was sie braucht. In die Kita geht sie ja sowieso, ist also gruppenkompatibel. Wenn dann noch eine gewisse Frustrationstoleranz dabei ist (mal warten können, kein heulen und toben bei kleineren Unannehmlichkeiten), kannst du dein Kind beruhigt in die Schule schicken.
Die Lehrer werden begeistert sein.
Hallo,
mein Großer ist 4. Klasse NRW, die Schüler dort sind 9/10 Jahre alt.
Zitat: "es wäre heute angeblich gang und gäbe, dass die Kinder mit 9 oder 10 Jahren schon einfache Sätze auf Englisch sprechen und selbst formulieren können."
Richtig. Hier lernen sie im Englischunterricht, einfache Sätze zu sprechen und auch aufzuschreiben. Vokabeln werden dabei als Auswahlliste vorgegeben.
Englisch hatten sie ab Klasse 1, fiel aber dank Corona quasi die ersten beiden Schuljahre komplett ins Wasser, realistisch also erst seit Klasse 3.
Sätze, die mein Sohn kann / konnte (wenn nicht mehr gebraucht, wird auch viel wieder vergessen):
Hello, my name is NAME.
I like to read books. (oder andere Hobbies)
I'd like to have the fish and chips.
The book is on / under / next to the table.
Einfache Sätze, die sie selber formulieren, aber alles mit Anleitung. Genau in dem von dir angegebenen Alter.
Was Kinder bei Einschulung können müssen ist hier eher:
- Sich sicher von den Eltern trennen
- Ein paar Minuten (noch keine 45) still sitzen und sich konzentrieren
- Sich selber umziehen (Sportunterricht)
- Ihren Ranzen unter Kontrolle haben (also nach Gebrauch wieder packen können)
Wenn sie dann noch ihren Namen schreiben können und ein gewisses Mengenverständnis mitbringen, ist das wünschenswert, aber kein absolutes Muss.
LG