Hallo zusammen,
wollt ihr vielleicht mal berichten, wie es euren Kids gegangen ist, die nach dem Realschulabschluss das Abi nachgeholt haben?
Hintergrundinformation: Meine Tochter hat in der 9. Klasse vom Gymnasium auf die Realschule gewechselt. Sie kam mit dem Druck dort nicht mehr klar, insbesondere Mathematik war ihr "Problemfach".
Nach dem Wechsel auf die Realschule dann: Gute Noten, auch in Mathe eine stabile 3.
Sie möchte eigentlich gerne weitermachen, hat jedoch Angst, dass sich die ganze Sache wiederholt und es ihr wieder zuviel ist...
Ich kann das ehrlich gesagt schlecht einschätzen und würde mich daher über Erfahrungen von außen freuen!
LG
Nach Realschule auf dem beruflichen Gymnasium das Abitur nachholen
Bei mir war es so vor 20 Jahren, dass ich von der Realschule fürs Abi aufs Gymnasium ging. Es war nicht einfach und es gab oft schlechte Noten, die ich bis dahin nicht kannte, besonders in Englisch 4-5 und Mathe. Musste viel nachholen, auch hatten die Mitschüler Lernmethoden in den Jahren davor beigebracht bekommen, die ich nicht kannte. Es war für mich zum Teil Demotivierend, aber ich habe mich mit einer 3,1 am Ende durchgebissen. Aber das war wie gesagt vor 20 Jahren.
Würde heute eher von der Realschule auf einer Gesamtschule das Abi machen, weiß nicht ob es das bei euch gibt?
ich hab das selber so gemacht, aber früher waren andere Zeiten.
Nichts desto trotz ist hier G8 - und wenn man auf ein weiterführendes Gym geht, gewinnt man ja ein jahr und ist auf G9.
Ausserdem gibt es ja Fachrichtungen: WG oder Soz-G oder TG .... die Erfahrung zeigt: wenn ein paar Fächer zu den echten zukünftigen Interessen passen, ist die Motivation viel höher und es klappt besser. Ausserdem ist der größte Teil der Puberttät vorbei und das Hirn funktioniert besser, wenn man will.
Meine Tochter ist dieses Jahr von der Realschule auf die FOS gewechselt ( ich glaube, das ist ähnlich wie euer berufliches Gymnasium). Hier kann man in 2 Jahre Fachabi machen bzw in 3 Jahre allg. Abi.
Meine Tochter kommt gut zurecht und gehört durchaus zu den guten in der Klasse. Allerdings war sie in der Realschule auch sehr gut, sie ist überhaupt sehr fleißig und ehrgeizig.
Bis zum Halbjahr war Probezeit, über ein Drittel der Klasse musste tatsächlich gehen. Allerdings braucht man bei uns nur einen Schnitt von 3,5 um von der Real auf die FOS wechseln zu können, was bedeutet, viele probieren es einfach mal aus und scheitern.
Aber generell gilt, wer auf der Realschule gut war, schafft auch die FOS.
In welchem Bundesland seid ihr denn?
Berufliche Gymnasien in BW sind extra gedacht für gute Realschüler. Es baut aufeinander auf und evtl kann man nach der 12. Klasse seine Fachhochschulreife machen. Wichtig ist die geeignete Wahl des Schwerpunkts, wenn Mathe ein Problemfall ist bspw nicht aufs technische Gymnasium. Was macht deiner Tochter denn Spaß? Bzw in welchen Fächern ist sie gut oder was will sie hinterher mal machen?
Wir wohnen in Baden-Württemberg. Wenn, dann würde sie ein sozialwissenschaftliches Gymnasium wählen. Später schwebt ihr was in Richtung Pädagogik / Lehramt vor.
Danke für deine Antwort!
Das hört sich doch nach einem sehr soliden Plan kann.
Alles Gute für deine Tochter, dass sie die Noten für die Aufnahme ins SG schafft und dort gut ankommt (das Probehalbjahr ist gefühlt das wichtigste)
Hat bei uns super funktioniert. Mit einer Hauptschulempfehlung über die Gemeinschaftsschule auf das berufliche Gymnasium. Ich würde es so bevorzugen, in einer andere "gewachsene" Schulform (Gymnasium oder gesamt/Gemeinschaftsschule) die schon seit Jahren "gewachsen" sind, ist es als Neuankömmling bestimmt (vielleicht) schwerer, als wenn alle neu sind.
Meist handelt es sich an der Berufsschule um das sog. Fachabitur. Und da gibt es extra Angebote. Und die meisten empfinden das als leichter. Vollabitur gibt es auch, muss man aber genau schauen.
Ich würde das Risiko eingehen, schon allein, weil Berufsschule anders tickt das das Gymi.
Achtung Klugscheißer-Modus zumindest für BW, vermute aber das das überall ähnlich ist
An der Berufsschule macht man kein Fachabitur, das ist der Theorieunterricht begleitend zur Ausbildung.
Die Berufsschule ist ein Teil der beruflichen Schule, an der man einige Abschlüsse machen kann, u.a. Fachabitur (bzw fachgebundene Hochschulreife nach 2 Jahren) und Abitur (3 Jahre, ist ebenfalls eine allgemeine Hochschulreife wir am allgemeinbildenden Gymnasium).
Ich bin vor ca. 20 Jahren nach der Realschule auf ein Fachgymnasium gewechselt und habe dort mein Abitur gemacht (kein Fachabitur, sondern das ganz "normale").
Das war eine Schule mit nur den letzten drei Jahrgängen, also 11., 12. und 13. Klassen.
In den 11. Klassen wurden erstmal alle gesammelt und auf einen Stand gebracht, die Klasse war zusammengewürfelt aus Realschülern, Gymnasiasten, etwas älteren Abitur-Nachholern.
Das erste Jahr war easy, ab der 12. kam das Punktesystem und in meinen Problemfächern (Mathe, Physik, ...) zog es dermaßen an, dass ich wirklich haarscharf zur Prüfung zugelassen wurde. Aber: alles geschafft, ich musste in meinen schwierigen Bereichen viel lernen und auch nochmal anders lernen lernen, nicht nur auswendig. Es ging viel mehr um Verständnis, Begreifen, anwenden usw.
Es war eine tolle Schulzeit, die mich leistungstechnisch an meine Grenzen gebracht hat, aber die Fächer, die mir leicht fielen, wurden nicht schwerer, einige Fächer sogar deutlich besser, der Unterricht machte endlich Spaß/besserer Lehrer usw.
Manche haben (mehrmals) wiederholt oder sind nach der 12. abgegangen, alles halb so wild.
Heute kann man ja auch nach einem FSJ an Fachhochschulen studieren ...
Emotional und Zwischenmenschlich war es die schönste Schulphase für mich und ich denke heute noch gerne an diese letzten drei Schuljahre zurück, die mir so viel gegeben haben!
Dieses Alter in dieser Gemeinschaft!
Rückblickend würde ich mich besser darüber informieren, ob es eine ähnliche Schulform mit Augenmerk auf meine starken Fächer gibt.
Liebe Grüße
Wenke
Meine 3 ältesten Kinder sind diesen Weg gegangen. Sie haben das Abi aber nicht "nachgeholt", sondern nach der Realschüler weiter gemacht. Die 2 Ältesten sind aber nicht auf ein berufliches Gymnasium gegangen, sondern auf ein Aufbaugymnasium mit Internat. Dadurch hatten sie viel Unterstützung durch die Lehrer und konnten sich gleichzeitig langsam von zu Hause abnabeln. Finanziert hatten wir das mit Schüler-Bafög.
Der Dritte war dann auf einem beruflichen Gymnasium.
Am Anfang ist es immer erst mal anstrengend/hart und die Noten nicht immer gut. Aber nach dem ersten Halbjahr lief es dann.
wieso macht sie nicht erstmal eine Ausbildung?
unser Sohn hat Mittlere REife, dann Ausbildung Kfz-Mechatroniker, 3 Jahre Geselle Meisterbrief, Studium. Heute in der obersten Etage einer Autofirma, und ab 16 verdient, nebenher Autos repariert mit 26 Haus gebaut
Weil sie leider überhaupt keinen Plan hat, welche Ausbildung sie machen möchte... trotz mehrerer Praktika. Ihr schwebt die Richtung Pädagogik / Lehramt vor. Das gibt's eben nur als Studium, leider.