Meine drei Kinder sind in Punkto sich selber beschäftigen komplett verschieden: während die fünfjährige sich schon seit Babyalter selbst über längere Zeiträume ausgiebig alleine mit Spielsachen, Büchern oder sonstwas beschäftigen und regelrecht in ihren Spielwelten versinken kann (sie spielt aber auch wahnsinnig gerne mit anderen und hat viele Freunde), kann das meine achtjährige nur bedingt und die neunjährige nahezu gar nicht. Ausnahme: wenn das Wetter passt und sie sich draußen aufhalten können, dann ziehen sie mit dem Kettcar oder anderen Fahrzeugen und Freunden durch's Dorf und sind zufrieden. Wenn aber das Wetter für Unternehmungen draußen unpassend ist, hängen die beiden Großen ständig bei mir und zählen quasi die Minuten, bis sie ihre tägliche halbe Stunde Fernsehen dürfen. Insbesondere die Große wird ohne Beschäftigung unausstehlich und ärgert jeden, der in ihre Nähe kommt, vor allem die jüngeren Geschwister.
Alle drei Kinder haben eigene schöne, große Kinderzimmer (15-20qm), jede menge Spielzeug, Bücher, Bastelsachen, Puzzles und was sie sich sonst so im Laufe der Jahre gewünscht haben. Trotzdem ist für die Mittlere, aber vor allem für die Große eigentlich immer alles "langweilig" und am liebsten hängen sie mir dann auf der Pelle. Egal, was ich dann vorschlage, es ist doof und stattdessen wollen sie lieber fernsehen oder was am Tablet machen. Die Zeiten dafür sind jedoch begrenzt. Unter der Woche sind alle drei aufgrund meiner Arbeit bis etwa 16 Uhr in der Betreuung.
Trotzdem frage ich mich, wie es denn sein kann, dass sie sich so fürchterlich langweilen und kaum Fantasie oder Initiative haben, mal selber zu spielen? Ich selber war als Kind wie meine Jüngste und bin auch komplett für Stunden in Spielwelten versunken. Mit den Spielsachen und sonstigen Sachen, die meinen Kindern zur Verfügung stehen, hätte ich mich definitiv nicht gelangweilt. Interessant auch, dass meine Kinder diesbezüglich so unterschiedlich sind, obwohl sie ja alle unter denselben Bedingungen aufwachsen. Geht es hier wem ähnlich? Wie geht ihr mit der Langeweile der Kinder um?
Sich selber beschäftigen können
es fällt furchtbar schwer, das auszuhalten. Aber als Mama muss man das aushalten, dass die Kinder unleidig sind, weil ihnen "langweilig ist" -- irgendwann kommt dann die Kreativität und zwar nicht heute, sondern eben über einen langen Zeitraum hinweg.
Ja: sie haben viel Spielzeug, - vielleicht sogar zu viel. Zu viel passives. das vom eigenen Antrieb wieder "aktiv" werden, müssen Kinder erst wieder lernen. -- aber so schwer das ist: man tut ihnen den Besten Gefallen, wenn man eben nicht immer Zeit hat, den MamaClown zu machen bzw. sie eben in Haus- und Gartenarbeit einbindet oder Wäsche... und wenn sie da drauf eben keinen Bock haben, dann müssen sie eben selber kreativ werden und selber spielen.
die Zeit, sich zu verbiegen, weil da Kind einem einspannt, sollte man von der Menge her echt im Blick haben. - klar: man spielt öfter zusammen, aber nicht weil es den Kinds langweilig ist, sondern weil die Mama es eben hier und da will.
Kenne ich auch. Mein Großer (9) ist auch so. Am Liebsten draußen, kicken, Kumpels usw. aber wenn dann mal ein Regentag ist und wir nur zuhause sind, wird ihm total schnell langweilig wenn er nicht gerade Tablet spielen darf. Und selbst wenn er darf, legt er das weg und sagt es ist langweilig. Er jammert dann herum und man merkt, er kann sich kaum selbst aushalten. Wenn ich ihm dann ein paar Dinge anbiete, hat er dazu keine Lust. Meist nach kürzerer Zeit findet er dann doch etwas, mit was er sich beschäftigt. Es kam auch schon vor, dass ich ihn wirklich in sein Zimmer geschickt habe. Erst mal dort, findet er dann schon etwas.
Ich verstehe dich also gut, für mich sind diese Phasen, auch wenn es nicht so häufig vorkommt auch anstrengend und ich bin dann leicht genervt. Aber ich sage mir dann, auch das müssen sie lernen und aushalten und dann einen Weg finden, mit der Langeweile umzugehen.
Hallo!
Meine Kinder sind 10 Jahre (Junge) und 9 Jahre (Mädchen). Beide können sich wirklich sehr gut selbst beschäftigen. Und das bereits seit Jahren. Oft sind sie dann in einem Zimmer und spielen entweder etwas zusammen oder machen unterschiedliche Dinge, hören dabei aber zusammen ein Hörbuch.
Manchmal wünsche ich mir sogar, dass sie nicht ganz so oft und für nicht ganz so lange im Zimmer verschwinden.
LG
Hilfreich…. Nicht!
Also zunächst mal:
Dass deine Kinder unter denselben Bedingungen aufwachsen, stimmt nicht. Ich höre oft, dass das jeweils älteste Kind sich nicht alleine beschäftigen kann - bei uns ist es auch so und war jahrelang wirklich extrem. Woran das liegt? Ob Baby-Erst-Eltern einen Einfluss darauf hätten? Keine Ahnung.
Bei uns ist der Knoten so ungefähr mit 10 geplatzt. Da konnte meine große Tochter plötzlich vieles alleine, wobei ich ihr vorher helfen musste. Und sie konnte künstlerische Dinge zu ihrer eigenen Zufriedenheit erledigen
Mit 9 hat sie außerdem eine Gravitrax bekommen. Damit beschäftigt sie sich viel, sogar mehr als erwartet.
Meine Eltern haben in dem Zusammenhang oft den Begriff "Konstruktionsspielzeug" verwendet. Das liest man heute kaum noch - aber für Kinder, die nicht im eigentlichen Sinne "spielen" ist das eine tolle Beschäftigung.
Lego-Bauten (große!)
Gravitrax
Roboter
Forscher-Sets
Kalligraphie...
Wenn Kinder erstmal eine Beschäftigung finden, tun sie das normalerweise auch gerne mal alleine.
Aber wenn Figuren-Spiele a la Playmobil nicht das richtige sind, dauert es evtl etwas. Meine Tochter steht auf "reelles Leben", sie kocht lieber am echten Herd, als eine Playmobil-Küche aufzubauen - aber das geht eben noch nicht mit 6, jedenfalls nicht ohne Aufsicht
Deshalb muss man die Kinder nicht mit Spielzeug überschütten. Aber sehr sorgfältig hinschauen- vielleicht ist das Richtige bisher einfach nicht dabei.
Und dann spielt die Geschwisterdynamik natürlich auch eine Rolle.
Manchmal meint man, ein Interesse für ein Spiel zu erkennen, dabei haben sie sich nur erfolgreich von der Schwester bequatschen lassen, mitzuspielen. Manchmal beruht Desinteresse darauf, dass man ja unmöglich dasselbe mögen kann, wie die kleinen Geschwister
Das ist ein weites Feld...
LG
PS
Und auch mit 11 gilt hier noch dasselbe, wie in der Kleinkind-Zeit:
Wenn ich mich eine Weile mit beiden Kindern beschäftigt habe (Gesellschaftsspiel, basteln, Forscherkoffer...) dann geht es anschließend auch gut alleine. Mittlerweile zum Glück deutlich länger
Je mehr ich erwarte, dass sie sich selbst beschäftigen, desto weniger klappt es.
Der Klassiker sind Gesellschaftsspiele wie Fabulantica oder auch Kingdomino - da spielen wir eine Runde (30-45 Minuten) und anschließend beschäftigen sie sich noch eine Stunde minimum mit dem Spielfeld - wobei die Kleine mit den Figuren spielt und die Große kreative Landschaften legt, baut und konstruiert
Wem so langweilig ist, der/die darf dir helfen. Staubsaugen, Wäsche waschen, Geschirr ein- oder ausräumen, Fenster putzen, mit 8 und 9 kann man ganz viel helfen. Wenn das zu doof ist, kann die Langweile so groß nicht sein.
Das schlage ich dann auch immer vor. Die Begeisterung hält sich aber in Grenzen
Ja, klar. Dann kann man sich ja auch ohne Generve anderer im eigenen Zimmer langweilen :).
Meine große Tochter ist jetzt 9 und kann sich eigentlich sehr gut selbst beschäftigen. Das war früher anders. So ungefähr mit 7 habe ich es dann aber nicht mehr immer toleriert, dass sie mir ständig auf der Pelle hängt und womöglich noch rumjammert. Da habe ich, wenn es mit dem Jammern zu viel wurde, angefangen, sie in ihr Zimmer zu schicken und sich eine Beschäftigung zu suchen. Klar biete ich auch gerne Beschäftigung an, z.B. Brettspiele etc, wenn ich Zeit habe. Wenn alle Angebote abgelehnt werden, muss sie sich dann wirklich etwas suchen. Da akzeptiere ich dann kein Dauerjammern neben mir, während ich mich um den Abwasch kümmere, koche usw. Ich glaube, es ist auch eine Übungssache. Irgendwann gewöhnen sich die Kinder daran, sich selbst zu beschäftigen.