7 jährige Tochter Schulprobleme

Hallo zusammen,
Meine Tochter wurde mit 5 Jahren eingeschult, da sie gesetzlich musste. Sie besucht jetzt die 2. Klasse und muss wiederholen. Das wiederholen ist für uns kein großes Thema und wir befürworten es ganz klar. Sie sollte ein IQ test machen, dieser wurde durchgeführt und ist wohl mit zwei Werten im Durchschnitt und zwei Werten nicht im Durchschnitt. Das betrifft wohl den logischen Teil sprich mosaik und Matrizen mein ich. Sie hat sich laut der Lehrerin im 1. Und 2. Schuljahr durchgemogelt. Sie würde dazu neigen Dinge auswendig zu lernen und das wäre ein großes Problem. Laut der Lehrerin könnte sie einer und Zehner nicht unterschreiben, das kann sie jedoch sicher! Laut der Lehrerin hat niemand es gemerkt das sie vermutlich nichts gelernt hat und nur abgeguckt hat. Ich weiß nicht was ich davon noch halten soll und fühle mich ratlos... Ich soll drauf achten sie nicht zuviel zu loben und mehr Kritik ausüben auf nicht emotionaler ebene um sie herauszufordern , da sie behauptet sie könnte alles und wohl sehr überzeugt von sich ist. Ich bin komplett ratlos.

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naja: meine Tochter hat sich bis zur 3. Klasse mit extrem schlechten Augen durch die Welt gemogelt und keiner, KEINER, hat was gemerkt. Die Lehrer hatten immer mitgesprochen oder wenn es mal vorne was zu lesen gab, hat sie bei der Nachbarin abgekuckt. Kinder können eine Menge über Ohren oder auswendig lernen .....

Was ich damit sagen will: es kann alles sein und nimm durchaus auch den Rat der Lehrerin ernst.
Wobei: mit ausreichend Übeheften oder richtigen Aufgabenstellungen kann man durchaus ja feststellen, dass Kinder eher auswenig lernen, statt es zu "begreifen".
wenn sie also jetzt erst die 2te noch einmal macht, dann hast Du ja ein Jahr Zeit, wo sie alles doppelt macht, etwas mehr drauf zu achten, - aber sie hat ein ganzes Jahr lang, aufzuholen ... also würde ich mir jetzt keinen Stress mit so Äusserungen der Lehrerin geben, sondern einfach die kommende Zeit beobachten. Naja: und wenn ihr im kommenden Jahr die Situation habt, dass sie sagt, sie kann "es", -- dann gib ihr eben ähnliche Aufgaben als "Test" vor Klassenarbeiten zum Lernen bzw. üben. Dann wird man schon sehen.

Tja: und wenn die Lehrerin die Kids nicht auseinander setzt und verhindert abzukucken, dann muss sie wohl nächstes Jahr eben besser auf Abstand oder Umsetzen achten.

Bearbeitet von tr357
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Naja, dann wiederholt sie halt und bekommt nächstes Jahr hoffentlich eine kompetente Lehrerin und nicht wieder die selbe. Außerdem ist sie dann endlich „gleichaltrig“ und nicht immer die Jüngste.
Wenn sie die 10er wirklich sicher beherrscht und wirklich alles kann und sich nicht durchmogelt wie behauptet, dann ist doch alles super.

Wir hatten in Klasse 1 und 2 auch eine sehr unsympathische Lehrerin, die meinen Sohn auch leider nicht mochte… Er hatte in der 3. Klasse eine tolle Lehrerin bekommen, aber leider Schulprobleme entwickelt mit Verweigerungshaltung und die 3. Klasse für mich der Horror! Da haben sich große Lücken aufgebaut, die ihm un der 4. quasi „das Genick gebrochen“ haben, obwohl er in der 4. zum Schluss echt wieder Gas gegeben hat. Aber da war es schon zu spät, es gab dann nur einen Schnitt von 3.0, so dass er auf die Mittelschule musste.
Mittlerweile hat er sich aber auf die Realschule hochgearbeitet und möchte sein Fachabi auch noch hintendranhängen.

Du siehst also, das letzte Wort ist bei deiner Tochter auch noch lange nicht gesprochen! Mit einer anderen Lehrerin und einer anderen Klasse kann das nächste Jahr toll werden!

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Hi,

mach dich nicht verrückt!

Wir haben unsere Tochter nach dem ersten Halbjahr der dritten Klasse zurückstufen lassen. Neben leistungsmäßigen Problemen hatte sie häufigst Migräne - es ging ihr also einfach nicht gut - was der Hauptgrund für die Entscheidung war.

Rückblickend lässt sich sagen, dass die Problematik bei Judith in einer leichten Entwicklungsverzögerung lag. Das Problem ist - damals konnte uns niemand die Frage beantworten, ob es eine Entwicklungsverzögerung oder ein IQ-Problem ist... Da sie jetzt in die 10 Klasse kommt und nie wieder solche Probleme aufgetreten sind, war es wohl die Entwicklungsverzögerung - ein IQ Problem hätte auch nach einer Rückstufung zu Schulproblemen geführt.

Auch wir haben uns damals natürlich massive Sorgen gemacht. Mathe war auch bei uns das Hauptproblem... Aber das Problem hatten wir auch zu Hause - seit Klasse 1! Judith hat(te) einfach kein Zahlenverständnis - es war zum verzweifeln... Teilweise hat ihr 1,5 Jahre jüngerer Bruder die Lösungen nach meinen Erklärversuchen genannt - Judith hatte es immer noch nicht verstanden... Zum Verzweifeln. Ich habe sie damals mal gefragt, was sie eigentlich so macht, wenn sie in Mathe nichts versteht. Das wäre doch bestimmt total langweilig. Antwort: "och- ich gucke aus dem Fenster, stelle mir vor, ich sitze auf einer Wolke und fliege über das Dorf und schaue mir alles an!" Ebenfalls zum Verzweifeln ;-)

Aber die Rückstufung hat unsere Probleme echt gelöst - mit einem Mal kam Judith gut mit und die Migräne trat auch nur noch sehr viel seltener auf - statt 4-5 Mal pro Woche eher einmal alle 3-4 Monate. Mathe war immer noch ihr schwaches Fach - wird es wohl auch immer bleiben - schwaches Fach bedeutet seit dem aber eine solide 3 (zumindest wenn sie für die Arbeiten lernt). Sie steuert jetzt auf einen sehr ordentlichen Realschulabschluss zu und plant danach noch ihr Abi zu machen. Und ich wage zu behaupten: Ohne die Rückstufung / die Wiederholung der Klasse wäre der Stand ein ganz anderer...

Insofern - wirf die Flinte nichts ins Korn- vielleicht hilft die Ehrenrunde Deinem Kind ja auch!

Ach so und ja - zu den Aussagen der Lehrerin äußere ich mich besser nicht. Ich glaube nicht, dass man bei Grundschulkindern mit Härte sonderlich viel erreicht. Später kann man (passiert hier auch hin und wieder) den Kids gegebenenfalls mal mitteilen, dass das Ergebnis durchaus auf Faulheit beruhen könnte (wenn es denn so ist - oder auch eine 6 im Vokabeltest ist schlichtweg nicht nötig) - aber doch nicht bei einem Grundschüler - insbesondere dann nicht, wenn dieser sich bemüht! Insofern wünsche ich Deiner Tochter auch eine empatischer Lehrerin - der jetzigen scheint das ja nicht so in die Wiege gelegt zu sein...

LG
Frauke

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Naja, das Auswendiglernen stößt ja irgendwann an seine Grenzen…beim Lesen merken sich Kinder bspw am Anfang einfache Wörter als Bild, weil es immer und immer wieder wiederholt wird. Hat aber mit Lesen nichts zu tun. Je mehr Buchstaben und Wörter es werden, desto schwieriger wird das natürlich, spätestens dann merkt man, wer lesen kann und wer nicht. Auch in Mathe bekommt man sehr schnell ein Gespür dafür, wer es begriffen hat und wer nicht.
Dass der Lehrerin zwei Jahre (!) lang nicht aufgefallen ist, dass sie sich durchmogelt finde ich schlimmer als wenn sie sie sich wirklich durchgemogelt hat. Lass sie bloß wiederholen, allein um von dieser Lehrerin wegzukommen.
Woran macht sie denn fest, dass sie 10er und 1er nicht unterscheiden kann? Muss sie ja irgendwie begründen können. In diesem Fall sollte man eine Matheschwäche (in welcher Ausprägung auch immer) im Hinterkopf behalten, da oft das Zahlenraumverständnis fehlt. Je früher so etwas festgestellt wird, umso besser. Dann kann entsprechend gefördert werden und die Kinder frustrieren nicht, weil sie etwas nicht können, obwohl es außerhalb ihres Einflussbereiches liegt…Aber das nur by the way…vielleicht hat eure Lehrerin auch einfach nur keine Ahnung. 😉