Tics bei Kindern

Hallo,

mein großer Sohn (10 Jahre alt) macht mir momentan etwas Sorgen.
Er neigt zu motorischen Tics (Kopfschütteln, Blinzeln, Augenrollen, Hüpfen).
Das erste mal kurz vor der Einschulung. Da sind die Tics wieder zurück gegangen, kurz vor/nach Einschulung.
Nun kommt er nach den Sommerferien auf die Realschule, worauf er sich eigentlich sehr freut.
Seit einigen Wochen gehen die Tics wieder los, ziemlich extrem diesmal. In psychologischer Behandlung sind wir bzw er bereits, aufgrund von Ängsten/Zwangsgedanken. Diese sind auch schon viel besser geworden.
Mich würde nur ein Erfahrungsaustausch von anderen "Betroffenen" interessieren. Welche Tics, Dauer und ob sie wieder verschwunden sind..

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Hallo,
Mein Sohn ist auch 10 Jahre alt.
Er hat auch Ängste (Spritzenphobie und generell Gedankenspiele, wie Situationen schlimm enden könnten, was ihn dann total blockiert).
Vor ca 3 Monaten fing er an ständig die Augen zusammen zu kneifen.
Das war total neu für uns und ich habe gesagt, er solle damit azfhören- sls ersten Reflex.
Ich habe dann Infos eingeholt und wir haben es ziemlich schnell gar nicht mehr kommentiert. Ich habe auch die Lehrkräfte informiert, dies bitte nicht anzusprechen, nachdem mich eine Lehrerin vor dem Schultor nach dem Zwinkern fragte.
Mittlerweile ist es fast wieder weg.
Das Schuljahr geht morgen zu Ende und letzte Woche, bei der Abschlussfeier, tauchte es noch einmal auf, aber nicht so stark wie am Anfang.
Es war auffällig, dass es in Verbindung mit Stress auftrat.
Daher habe ich ihn häufiger abends am Rücken massiert und versucht, ihm unterbewusst Spannung zu nehmen.

Der Schulwechsel und bei meinem Sohn zudem die Entscheidung, ob er seinen Vereinssport weitermachen darf, waren wohl die Auslöser.

Ich drücke die Daumen, dass ihr einen guten Start in der Realschule habt jnd sich die Tics wieder legen.

LG live

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Hallo

auch mein Sohn(11) hat seit Ende der Kindergartenzeit Tics. Verstärkt durch Stress und Ängste. Fing harmlos an und hatte sich dann oft abgewechselt im 6-8 Wochentakt. Dann war mal eine Zeitlang gar nichts. Schlimm wurde es wieder in Klasse 4...da trat mobbing auf.

Er hatte im Herbst auf die Realschule gewechselt und da hat er von Anfang an in der Klasse offen kommentiert das er etwas anderst ist und er oft Geräusche oder Bewegungen macht welche er nicht steuern kann. War in dieser Klasse nie ein Problem weil da auch andere sind die auch irgendewelche defizite haben. Mein Sohn hat ADHS und erst dachte ich ob es von der Medikation kommt.

Seit 1 Monat hat er zum Glück einen Tic abgelegt der mich wahnsinnig machte ;-). Dafür kommen jetzt wieder Tics mit Geräusche hinzu. Manchmal fällt es einem schwer nix zu sagen und an anderen Tagen kann ich es gut kompensieren. Er schreibt jetzt nächste Woche noch eine Arbeit und dann denke ich wird er runterfahren.
Wir waren jetzt auch schon öfter bei der Kinesiologie und beim Osteopathen. Hatte beides in der schlimmsten Phase geholfen. Ansonsten versuchen wir den Tagesablauf auf Grund des ADHS schon strukturiert zu gestalten so das wenig Stress von unserer Seite aufkommt.

LG Hexe12-17

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Mein Sohn ist inzwischen 35. ADHS und Tourette Syndrom. Die Tics kamen für etwa 6 - 8 Wochen, das ist auch das gewöhnlichste. Dass da auch noch andere Symptome auftreten so wie Zwänge oder Ängste - das ist auch typisch Tourette. In der Pubertet verschwanden die Tics dann fast ganz.

Nein, die Tics kommen nicht von den ADHS-Medis aber sie können dadurch verstärkt werden (hab ich selbst gemerkt als ich mit Medis anfing) oder auch ausgelöst werden. D.h. die Tics können da beginnen, aber das hätten sie wahrscheinlich sowieso getan.

Mein Sohn konnte seine Tics einigermassen steuern, d.h. er konnte die schlimmsten vermeiden, wenn es nicht "Lieblingstics" waren. Oder wohl auch wenn man sie noch nicht lange hat. Ich hab zwei, drei Mal Tics gestoppt, also direkt zu Anfang gesagt: "Mach was anderes, aber bloss nicht das! " Das kann man machen, wenn es wirklich problematische Tics sind. Aber man muss natürlich verstehen, dass das Kind irgendwelche Tics ausleben muss.

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Mein Sohn tict immer mal wieder: bei ihm sind das vor allem vokale Tics (Räuspern, komisches Lachen). Ich merke daran, dass er unter Strom steht. Bisher hat sich jede Ticphase wieder von allein ausgewachsen.

Ich selbst habe im Grundschulalter dolle getict (motorische Tics) und neige tatsächlich heute noch dazu, wenn ich zu viel auf der Uhr habe. Ich merk´s aber und regel dann bewusst ein paar Tage runter.

Ich weiß, wie sehr Tics nerven, wenn man sie sieht, und das man sich Sorgen macht. Aber: eigentlich sind das harmlose Arten von Spannungsabbau. Und als solche sollte man sie auch bewerten.

Ich bin selbst Lehrerin und sehe in Klasse 5 und 6 noch viele ticende Kinder, danach wird es besser. Und wenn es dich tröstet: es sind wirklich oft die zarten, empathischen, netten Kids, die halt einfach Pech haben, ziemlich reizoffen zu sein und oft ein paar PS zu viel unter der Schädeldecke haben und die Welt zerdenken.

Mit meinem Sohn übe ich alles, was mir hilft: radikale Azeptanz von Stressphasen, Atemtechniken zum Runterkommen, Bewegung in Form von Sport um überschüssige Energie loszuwerden, manchmal auch kindgerechte Formen von Meditation. Ich versuche dabei aber nicht den Fokus zu sehr auf die Tics zu lenken, sondern thematisiere die eigentlich nie, sondern sehe zu, dass ich ihm helfe, sich zu regulieren.

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Hat dein Kknd zufällig gerade ein Wackelzahn?

Mein Kind tict immer es einen Wackeltahn hat. Hat länger gedauert, bis ich den Zusammenhang gwfunden habe

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Unser Sohn ist 7 und das klingt sehr ähnlich.
Wie wurde ihm mit seinen Ängsten geholfen? Das würde ich gern wissen.

Wir sind auch in Behandlung, fangen gerade an, und ich frage mich, was man machen kann um ihm zu helfen. Bzw. was wohl gemacht wird.

Die Tics kommen bei uns immer mal wieder vor und verschwinden dann von selbst wieder.
Noch geht es, bei den kleinen Kindern, ich frage mich aber auch ,wie das wird wenn er älter wird.
Bei uns sind es meist die Augen, kneifen und vor allem rollen.

Dankeschön und viele Grüße

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Sorry, dass ich erst jetzt antworte..
Bin neu hier und mir wurden die Antworten nicht angezeigt.
Also ihn haben wohl einfach die Gespräche mit der Therapeutin geholfen. Und das Wissen, dass er nicht alleine damit ist.
Er hatte so eine Art Panikattacken, meist abends vor dem Einschlafen. Dann habe ich mich zu ihm gelegt oder er hat bei mir geschlafen. Dann hat er sich meist sehr schnell beruhigt. Angefangen hat das in der Corona Lockdown Zeit..
Mittlerweile sind diese Ängst viel besser, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass er ausgelasteter ist mit Schule/Sport.
Er neigt einfach sehr zum grübeln..

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Ach, das klingt doch gut.
Ich hoffe, unserem kann auch gut geholfen werden.

Alles Liebe