Was für Fähigkeiten findet ihr eurer Erfahrung nach wichtig für die erste Schulzeit? Was hat es eurem Kind leichter gemacht, was hätte es noch gebraucht?
Mir geht es dabei sowohl um die „großen“ Themen wie Frustrationstoleranz als auch um die Kleinigkeiten wie Schleife binden.
Mich interessieren einfach die Erfahrungsberichte anderer Eltern oder Lehrer:innen zu dem Thema.
Was für Fähigkeiten findet ihre wichtig zur Einschulung?
Selbst entscheiden wie warm/kalt es ist. Also ob sie die Jacke in der Pause anziehen oder das Longsleeve im Laufe des Tages aus.
Selbst seine Sachen einpacken, also zB an die Trinkflasche denken.
Sich zügig umziehen können für den Sportunterricht.
Für sich einstehen können wenn ein anderes Kind eine Lüge über einen erzählt.
Sich trauen sich an die Lehrer*in zu wenden wenn man Hilfe braucht oder wenn man etwas nicht mitbekommen/nicht schnell genug abgeschrieben hat.
"Frustrationstoleranz" lässt sich meiner Meinung nach nicht vorbereitend üben, aber meinen hätte es geholfen zu wissen dass es ihnen nicht gleich alles leicht fallen wird bzw dass Schule und Hausaufgaben auch mal nerven können. Wir waren zu sehr darauf bedacht Schule als etwas Tolles anzukündigen und beide waren enttäuscht.
Schuhe binden halte ich für überbewertet. Feinmotorik lässt sich auch anders üben und Klett klappt prima in den ersten Jahren
Soziale Kompetenz!
Sich in eine Gruppe einfügen, heißt seine Bedürfnissbefriedigung zurückzustellen, anderen Kindern aktiv zu begegnen, hilfsbereit und freundlich sein, sich in der Gruppe von der Lehrerin angesprochen zu fühlen ( großes Problem mittlerweile), umsetzen von Anweisungen ohne Diskussion , für sich einstehen, auf Schwächere achten.
Sich selber aus und anziehen, mit der Kleidung, die nach dem ausziehen noch immer auf links ist...
Ja, ein Blick ins erste Schuljahr und man kann sofort sehen, ob die Klasse schon Sport hatte....🤪😉
Schön, aber nicht notwendig: den eigenen Namen schreiben
Selbstständigkeit , Konzentration , Frustrationstoleranz ( Durchhalten / aushalten )
Stifthaltung , keine sprachlichen Defizite und auch sehr wichtig und keinesfalls zu verachten die emotionale Reife , diese hat nicht unbedingt etwas mit der kognitiven Reife zu tuen
Was sind denn Merkmale für die emotionale Reife bzgl Schulfähigkeit?
Ich antworte mal, weil ich gerade ein Buch dazu lese.
Darin geht es bei seelischer Reife darum:
- Kind kann sich längere Zeit auf etwas konzentrieren
- kann sich in Gruppe einfügen und Regeln befolgen
- kann Bedürfnisse zurückstellen, Kompromisse schließen
- kann sich von Eltern lösen und zB bei Freunden übernachten
- kann Enttäuschung ertragen
Zuhören, was der Lehrer sagt, es sich merken und dann ausführen, auch wenn es zB 3 Dinge waren. "Holt den roten Hefter, legt ihn auf meinen Tisch und stellt euch in einer Reihe an die Tür."
Probleme versuchen zu lösen, statt sich totzustellen. ZB indem man einen fremden Lehrer um Hilfe bittet, wenn man die Klasse nicht wiederfindet oder weil man den Zettel, den man gerade abgeben soll, nicht bekommen hat, weil man krank war. Da zu sagen: "Können Sie mir bitte..." scheint für manche unmöglich zu sein.
Auf die eigenen Sachen aufpassen, also bemerken, dass der Füller, der auf dem Regal liegt, der eigene ist oder dass nicht nur 1 Turnschuh in der Sportttasche nach Hause findet...
Vielen Dank für die ganzen Antworten bisher, sehr spannend!
Meine Tochter ist in unserem BL ein ganz knappes Muss-Kind und wird daher bei Einschulung eine der Jüngsten sein.
Grundsätzlich sehe ich dem Thema (noch 😅) ganz gelassen entgegen. Ich glaube auch, dass sie in vielen Bereichen recht fit ist. Bin mal gespannt, wie es bei ihr mit Konzentration uns Merkfähigkeit klappt, besonders, wenn viel los ist… Aber das wird sich zeigen.
Einen Tipp hätte ich hierzu was die Konzentration betrifft. In der Grundschulzeit meines Sohnes hatten alle eine MickyMaus Kopfhörer. Damit klappte es recht gut
Danke. Und ja, die gibt es in der zukünftigen Grundschule meiner Tochter auch in jeder Klasse
Mein Sohn konnte vor der Einschulung bereits lesen. Das hatte den großen Vorteil, dass er keine Erklärung für die Aufgabenstellung brauchte.
Von den üblichen Dingen, die so gefordert wurden konnte er eigentlich gar nichts. Er war extrem langsam im Umziehen, konnte nicht gut malen.
Er kam gut durch die Schule, inzwischen ist er in der Oberstufe.
Eigentlich alle Fähigkeiten, von denen die meisten denken, dass die Kinder dies erst in Ruhe in der Grundschule lernen werden / können/ sollten.
Das kleine 1x1, alle Buchstaben lesen und schreiben können usw..
Am besten können die Kinder alles schon direkt, dann hat der Lehrer nicht so viel zu tun und nix zu meckern..