Guten Morgen,
mein Sohn geht in die erste Klasse und hat schon so ziemlich alles mit nach Hause gebracht was er in der Schule und auf dem Fußballplatz so hört. Er wirft hier mit einer Ausdrucksweise herum die wirklich gar nicht geht.
Er flucht nicht nur wenn er sich ärgert sondern er benutzt diese Wörter aus Spaß. Wir haben noch einen 3 jährigen der jetzt munter mit dabei ist. Für mich ist das inakzeptabel. Wenn es in der Schule und auf dem Fußballplatz normale Redensart ist bitte, aber bei uns zu Hause möchte ich gewisse Worte und Taten nicht hören oder sehen! Bisher ist er Beratungsresistent und ich wollte mal hören wie ihr das abgewöhnt habt.
Total lustig ist es im Moment den Mittelfinger zu zeigen. Derzeit schicke ich ihn sofort auf sein Zimmer wenn er das macht weil alles andere bei ihm scheinbar nicht ankommt. Aber auch das hilft nicht. Er sagt zehn mal am Tag „halt die Fre…“ und da reicht es schon wenn eine Fliege summt. Von Alter und Digga mal ganz zu schweigen. „Scheiße“ ist schon ein Wort des normalen Sprachgebrauchs. Wobei ich damit zumindest bei einem Schulkind noch Leben kann, beim 3 jährigen muss das nicht sein.
Andere müssen denken wir sind total asozial 🙄
Ich merke das er mittlerweile bewusst damit provoziert. Er guckt mich an, grinst frech und haut dann irgendein Schimpfwort raus.
Ich merke das ich kurz davor bin zu platzen wenn er das nicht sein lässt.
Also was hat bei euren Kindern am Besten geholfen?
Wie Schimpfwörter loswerden?
wenn du dich darüber aufregst, ist doch sehr interessant. ich würde es einfach nicht hören
Das ist aber für den dreijährigen Käse wenn er diese Worte ständig hört und dann noch sieht das es ok ist.
Hi,
da müssen wohl mal Taten folgen. Schnappt dir den kleinen und fahr mit ihm ein Eis essen. Wenn der Große fragt, warum er nicht mit darf, du hast bedenken das er euch in der Öffentlichkeit blamiert.
Wenn das dann trotzdem noch weiter geht, dann kann er halt mal nicht mit ins Schwimmbad, ins Kino oder wo ihr sonst so hingeht.
Und dazwischen konsequent ins Zimmer schicken.
Alternativ selber mal total peinlich sein.
Wenn mein Mann da ist werden wir das versuchen. Danke für den Tipp. Nur wenn ich alleine bin mit den Kindern (das bin ich drei volle Tage die Woche) kann ich den sechsjährigen nicht zu Hause lassen und weg gehen.
Aber vielleicht reicht es ja schon wenn man das zweimal am Wochenende macht 😊
Ich seh das wie BiDi...
Mal ein bisschen runter fahren hilft schon auch.
"Alter, Digga, Scheiße.." mein Gott. Wem tut das weh, außer unseren Ohren?
Ich habe auch kein Problem mit dem Mittelfinger. Aber wir haben geklärt, dass das nicht jeder entspannt sieht und man da sehr vorsichtig sein sollte.
Neben dem "H...sohn" wurde vor kurzem "schwul" als Beleidigung/Bewertung genutzt. Eine Erklärung was es bedeutet, hat völlig gereicht, zu verstehen, dass das nicht in Ordnung ist und dann ist es auch gestrichen.
Diese Schimpfwörter haben ja verschiedene Funktionen, wie: Zugehörigkeit zur Gruppe, sich durch "Coolness" hervortun und natürlich Provokation; Gibt sicher noch mehr Gründe.
Auf's Zimmer schicken hilft mMn nicht, da kommt ihr in so eine Machtspirale.
Versuch's Mal mit Konfrontations-Strategie:
Wenn er z.b. nach einem Eis fragt, erwidere: Ey Digga, nerv nicht - ist im Kühli, oder so. Ich hab dann extra noch so blöde Wörter dazwischen gesagt, die richtig doof waren: tschüssi-düffski oder so Kosenamen aus der Kleinkind Zeit. Das ganze gemischt mit diesem Slang - also wirklich oberpeinlich. Muß gestehen, hat auch ziemlich Spaß gemacht nach einiger Zeit.
Das fanden meine Kinder mega uncool. Ich hab ihnen dann gesagt: Ey, Alder - chill ma, gleiches Recht für alle.
Am aller peinlichsten ist natürlich, wenn du so mit seinen Freunden sprichst (falls du dich traust), oder im Supermarkt, wenn er dich begleitet.
Ich hab einfach behauptet, ich will jetzt auch mal cool sein.
Wenn du das ein paar mal gemacht hast, ist er viel offener für Erklärungen: warum man selbst ein Hurensohn ist z.B., wenn man den eigenen Bruder so bezeichnet. Oder worauf wohl die Fliege eher hört: verpiss dich oder liebe Fliege, würden Sie freundlicherweise diesen Raum verlassen oder erstaunlich, aber möglich: vielleicht gar nicht ( haben Fliegen Ohren?)
Welche Wörter kommen woher, welche sind die schlimmsten, finden das alle so, u.s.w.
Ich liebe Sprachbetrachtung, da mussten meine Kinder durch.
Kurz und gut: zu Hause haben sich die Jungs nach einiger Zeit überwiegend wieder einer normalen Umgangssprache befleißigt, Ausreißer im Eifer des Gefechts mal beiseite gelassen.
Einen Versuch ist es wert.
Oh ja, das probiere ich!
Da springt er bestimmt darauf an, peinliche Mama geht gar nicht.
Hast du noch einen Tipp für den Mittelfinger?
Den Mittelfinger mit dem Vulkanier Zeichen von Mr. Spock beantworten?
Funktioniert auch beim Autofahren und ist straffrei, solange bis Klingonen in der Regierung sitzen. :)
Meine Kinder sind noch klein. Die Nachbarin hat vier Kinder, der älteste Sohn ist 14. Sobald der "Alter" oder "Digga" sagt, zählt er einen Euro ins Phrasenschwein. Von seinem Taschengeld. Die Eltern tun so als würden sie das Geld für sich nutzen, in Wahrheit landet es auf seinem Sparkonto, aber das muss er nicht wissen. Es muss nur weh tun, weniger Geld zu haben. Falls ihr also Taschengeld gebt, könntet ihr das versuchen.
Danke! Wir haben gerade damit angefangen, er ist ganz heiß auf sein Taschengeld. Das werden wir so machen.
Es ist sicher im Grunde nicht verkehrt das zu ignorieren oder ebenfalls so zu reden damit ihm klar wird wie blöd das ist. Aber mit einem fast vierjährigen der wirklich alles nachmacht nicht umsetzbar.
Wenn der kleine seine Mutter ebenfalls so reden hört wird es bei ihm schlimmer.
Es wäre leichter gäbe es nur den einen 😂
Gerne. Kann ich gut verstehen. Wir haben auch zwei. Der Große ist vier und nutzt grade die Fäkalsprache. Die Kleine lernt grade sprechen. Tolle Kombi 😄
Mein Mann hat mir erzählt, dass seine Mutter ihm ein Stück Seife in den Mund gesteckt hat, wenn er ein Schimpfwort nutzte... etwas radikal 😳
Ist doch ein schönes Spiel, was ihr da angefangen habt. Auch negative Aufmerksamkeit ist nun mal eine Form von Aufmerksamkeit.
Wie habt er das denn vor der Einschulung gehandhabt? Denn Schimpfwörter fallen ja nun nicht plötzlich ab dem ersten Schultag vom Himmel.
Bei uns hat sich da nämlich nichts nach der Einschulung geändert, außer das es eben mehr Wörter wurden. Alledings hat mein Kind mich damit noch nie aus der Fassung gebracht....der Effekt der Provokation blieb halt hier einfach aus und somit wurde es schnell langweilig.
Sie kann aber auch zu mir kommen und etwas über die Bedeutung des Schimpfwortes erfahren. Ja, das ist am Anfang etwas Tricky, das altersgerecht zu erklären. Ich erinnere mich noch gut, das ich da öfter um bedenkzeit gebeten habe, weil ich erst die passenden Worte finden musste. Das ist jetzt mit 11 viel einfacher, kommt aber immer noch vor.
Natürlich hat sie sich auch mal Wörter angewöhnt, die sie dann inflationär genutzt hat. Das habe ich dann angesprochen, sie gefragt, ob sie das überhaupt wahrnimmt und dann den "Tagestest" gemacht. Ich hatte da einen Stapel Centstücke liegen und jedesmal habe ICH eins in einen Becher geworfen und sie darauf hingewiesen. Mein Ziel war eben, das sie wieder wahrnimmt, das sie da etwas nerviges in Dauerschleife nutzt.....eben eine blöde Angwohnheit hat. Danach konnte sie dann bewußt an sich arbeiten.
Ich bin einfach ruhig geblieben, bei vielen Worten habe ich auch nur gesagt, das sie dafür noch zu jung ist. Sie hat es nie geschafft, mich damit zu provozieren, das war aber ein ganz bewußter Weg von mir....von Anfang an. Ich habe sie dafür noch nie bestraft.
Mittlerweile bekomme ich von ihr ja auch ein Feedback dazu. Sie findet es super, wie wir damit umgehen. Sie findet es gut, das wir die Wörter für sie "einsortieren", das sie immer zu uns kommen kann und fragen kann. Sie kam auch schon von sich aus udn wollte unseren "Tagestest" machen, einfach weil sie das Gefühl hatte, das ein Wort sich eingeschlichen hat.
Für meinen mann und mich existieren Schimpfwörter nun mal auf dieser Welt, kein Grund deswegen durch die Decke zu gehen....aber eben ein Ansatz für Aufklärung. Und sie hat noch was gelernt, nämlich sich selber nicht provozieren zu lassen.
Doch tatsächlich traten die ersten Wörter erst mit Einschulung auf. Im Kindergarten gab es die nicht. Ich arbeite selber in dieser Kita und kann bestätigen das ich solche Wörter in 15 Jahren noch nicht dort gehört habe.
Schule und Fußballverein kamen zeitgleich und damit auch die Wörter.
Ich denke das ist zwar normal, muss aber irgendwie wieder aufhören 🤣
Ich muss ruhiger werden. Mich regt sowas tatsächlich total auf. Das ist nicht gut weil er das natürlich merkt.
Wow, dann fehlt dir/euch ja die komplette Vorphase und das Thema prallt jetzt komplett auf euch ein.
Puh, ich denke aber wirklich, das du da ruhiger rangehen solltest. Hat er eigentlich einen Grund dich zu provozieren, hast du da schon mal drüber nachgedacht? Wenn ich lese kleiner Bruder....die sind ja pauschal schon manchmal eine Herausforderung.
Gerade weil euch die Vorstufe fehlt, würde ich jetzt echt mal austesten, wie er reagiert, wenn du auch so sprichst....eine andere Userin hatte ja den Vorschlag gemacht. Vielleicht hilft er dir auch dabei, nicht immer gleich steil zu gehen....sie selber schreibt ja auch, das es irgendwie witzig war/ist.
Wir wollen ja alle nicht, das die Kids so reden....ich denke aber, wir haben es wirklich in der Hand, wie das laufen kann. Verbote und Bestrafungen haben doch eh noch nie viel gebracht, im Gegenteil. Ich würde sogar mit dir wetten, das er jetzt schon genau weiß, wo diese Worte angebracht sind und wo nicht.
Ich hab es meinen Kindern genauso erklärt: wenn ihr Kinder untereinander so redet, bitte.
Ich möchte so eine Sprache aber nicht zuhause.
Ab und an rutscht es ihnen raus, dann entschuldigen sie sich und das Thema ist gegessen.
Wenn er dich provoziert, würde ich dem keine Beachtung schenken, dass es den Reiz verliert.
Eventuell dann eben auch so tun als würdest du den ganzen Satz dann gar nicht verstehen.
Ich kenne das zwar nur von meinen Kindergarten- Kinder, aber da kamen sie auch ab und an mal mit einem „Alter“ nach Hause.
Ich hab dann immer gesagt: Kannst du das bitte nochmal wiederholen, ich konnte dich gar nicht verstehen. Und eben so oft, bis da kein Alter mehr im Satz war.
Haben sie schnell verstanden und sich dann auch gegenseitig dann korrigiert bzw. dann eben gesagt: „ M. ohne Alter, das mag Mama doch nicht.“
Was ich meinen Großen noch angedroht habe, war eine Fluchkasse. Fanden sie lustig, bis sie zum ersten Mal was von ihrem Taschengeld dann rein machen mussten😉
Meine Kinder sind 14 und 18Jahre alt. Zu Hause reden sie nicht so. Auch kein "Alter" oder "Digger" noch nicht mal " Scheiße". Aber, weder mein Mann , noch ich nutzen solche Ausdrücke. Brauchen wir einfach nicht. Wenn was nicht klappt ist es " suboptimal" oder auch mal schrottig, nie mehr.
Im ersten Schuljahr hatte mein Sohn auch diese Schimpfwort -Phase. Ich habe ihm gesagt, dass zu Hause so keiner redet und wir das auch nicht wollen. Ich habe ein Belohnungssystem eingeführt. Für jeden Tag ohne Schimpfwort einen Smiley, bei 5 Smileys gab es eine Kleinigkeit, bei 20 einen Besuch bei Mc Donalds so in der Art. Und immer wieder reden, nein, will ich nicht hören, wenn du so sprichst, höre ich nicht zu, dann ist TV, Handy, etc jetzt vorbei.....
Irgendwann war es vorbei, meine Tochter hatte diese Phase nicht.
Danke für deine Tipps. Ich versuche alles, irgendwann wird irgendwas fruchten.