Eines unserer Kinder, nennen wir ihn Leo, möchte sich ständig neue Hobbys aussuchen. Jetzt hat er sich wieder ein sehr anspruchsvolles Hobby ausgesucht, das eine Menge Geld und Zeit kosten wird und es würde dafür nötig sein, dass ich meine Stundenplanung bei der Arbeit wechsele. Das Hobby ist nur mit dem Auto zu erreichen.
Er weigert sich aber noch länger das alte Hobby zu betreiben.
Sein Bruder möchte nun auch sein Hobby aufgeben, das er schon länger betreibt und für das er laut Musiklehrer ein großes Talent hat und ebenfalls mit diesem neuen Hobby anfangen.
Ich fühle mich gerade etwas überfahren, habe meine Stundenplanung extra so gelegt, dass ich Leo zu seinem alten Hobby fahren kann.
Ich befürchte aber, dass er bei dem alten Hobby jetzt nur noch Blödsinn machen wird, so lange ich ihn abmelde.
Das ist beim letzten Hobby auch so passiert, nachdem er urplötzlich beschlossen hatte, dass es ihm nicht mehr gefällt.
Der Stimmungsumschwung kam sehr plötzlich. Vor den Ferien sagte Leo mir noch, dass er unbedingt weiter machen will. Jetzt, nach den Ferien, will er nicht mehr hin. Sein Bruder war schon lange mit seinem neuen Hobby unzufrieden, aber die Idee das es dieses neue sein muss kam bei ihm auch ganz plötzlich.
Ich habe übrigens von den Kinder verlangt, dass sie mindestens ein Hobby haben. Bei dem Wunschhobby aber finde ich den Aufwand von Zeit und Geld total übertrieben. Am liebsten würde ich zwar verlangen, dass sie mindestens ein Hobby haben aber ausgerechnet dieses nicht,
Ständig neue Hobbys
Es kommt immer mal wieder vor, dass man einen Hänger hat - sei's beim Sport oder beim Instrument.
Unsere Kinder haben auch verschiedene Sachen gemacht und wenn wirklich kein Interesse mehr bestand, durften sie wechseln (manchmal auch auch wegen Trainerwechsel)
Aber sie müssten die vereinbarte Zeit bis zur Kündigung auf jeden Fall weiter machen. Manchmal hatte sich die Unlust gelegt und sie blieben dabei.
Und Fahrdienste für alle konnte ich nicht leisten. Wenn es passte, dann schon - sonst müssten sie selbst dorthin kommen oder eine Mitfahrgelegenheit arrangieren oder eben etwas anderes machen.
Es muss ja für alle passen.
Das ist bei uns ein Problem. Leos letztes Hobby vor dem nun ungeliebten Hobby war recht kostspielig und ich hatte gerade erst den Mitgliedsbeitrag bezahlt, als es ihm plötzlich nicht mehr gefiel. Ich habe deswegen verlangt, dass er es bis zum Ende durchzieht.
Er hat danach nur noch quergeschossen. Er hat sich an nichts beteiligt, gestört. Schließlich habe ich ihn raus genommen.
Er ist übrigens nicht generell so. In der Schule und bei Freunden benimmt er sich wunderbar und zuhause meistens auch. Beim Hobby nur so lange es ihm Spaß macht.
Gezwungen hätte ich ihn auch nicht. Dann hätte er halt nichts gemacht, bis der Vertrag gekündigt, die Laufzeit abgeschlossen ist oder halt nur etwas sehr günstiges oder ganz kostenloses, z.B. eine AG in der Schule.
Geld zum Fenster rausschmeißen ist ja nicht die Lösung.
Wie häufig wechseln eure Kinder ihre Hobbys?
Der Große (19) war immer ewig lange dabei. Seine Instrumente hat er von der 4. Klasse bis jetzt und von der 6. Klasse bis zum Abitur gespielt. Eine Sportart hatte er 2 Schuljahren gemacht, die andere durchgehen von der 3. Klasse bis kurz vor dem Abitur. Leider kam Corona dazwischen und danach ist er nicht mehr so richtig reingekommen.
Der Kleine (fast 14) spielt sein Instrument seit Ende der 2. Klasse. Eine Sportart machte er 2 Jahren, während Corona hatte er nichts und jetzt seit 2 Jahren hat er eine neue Sportart. Da scheint er aber im Moment auch nicht soooo glücklich damit zu sein. Wir werden sehen,ob noch was dazu kommt. Er ist sehr talentiert in seinem Instrument und das nimmt natürlich recht viel Zeit in Anspruch.
Meine Tochter muss kein Hobby haben. Forder das bitte nicht zwingend ein. Manchmal braucht man auch mal ne Pause. Meine Tochter darf sich nur Hobbies aussuchen, die eben vor Ort sind und zeitlich machbar. Sie kann sich eben nicht die rhythmische Sportgymnastik aussuchen wofür ich 30 Minuten fahren müsste. Es muss eben auch für uns als Eltern passen. Ich persönlich finde, dass man den Kindern nicht alles ermöglichen muss nur weil sie es wollen. Ist ja nunmal auch Realität des Lebens. Finde ich wichtig dass Kinder sowas auch mit bekommen. Wenn er Hobby A wirklich nicht mehr machen möchte - ok. Aber das neue teure Hobby was gar nicht passt würde ich eben auch nicht ermöglichen.
Wechseln finde ich okay. Aber bei uns ist es dann halt die Sportgruppe im Verein. Das ist ja unproblematisch
juli111 schrieb
Meine Tochter darf sich nur Hobbies aussuchen, die eben vor Ort sind und zeitlich machbar.
Genau, mir ist auch wichtig, dass die Kinder es selbst erreichen können und das auch zeitlich passt.
Meine Kleine habe ich einige male mit dem Rad hingebracht bis sie mir ziemlich ruppig mitteilte, sie könne den Weg jetzt allein und wolle mich nicht dabei haben. Bin in sehr weitem Abstand hinterhergefahren, aber alles OK. Sie war dann auch stolz, das allein hinbekommen zu haben. Läuft seit über einem halben Jahr super.
Hobbies Wechseln finde ich OK. Selbst hatte ich eines kontinuierlich von ca 10 bis 25 (zuletzt als Jugendgruppenleiter) dafür hatte ich in derselben Zeit acht Sportarten durch.
Wie alt ist denn das Kind?
Vermutlich macht euer "Kinder müssen 1 Hobby haben" zu viel Druck. Bevor die Kinder sich sagen trauen, dass sie keine Lust gerade auf ein Hobby haben und lieber nichts tun würden, müssen sie sich neue Hobbys suchen damit die Hobbypflicht erfüllt ist.
Mein Tipp, nimm Druck raus. Kein Kind muss mit einem Hobby zwangsbeglückt werden.
Ich erwarte keine Wunderdinge, sondern nur dass sie mindestens eine Stunde pro Woche mit einem frei wählbaren Hobby oder einer AG verbringen.
Ein Kind welches sich extra schlecht benimmt damit es mit dem verhassten Hobby aufhören darf hat auf jeden Fall zu viel Druck dabei. Egal ob du sie nur mit 1 Stunde pro Woche oder 5 beglücken willst.
Wenn er sich extra aufführt, nimmt er sich vielleicht sogar bewusst ein neues teures zeitaufwändiges Hobby um es dir rein zu würgen.
Ich bin ja nun schon neugierig was dieses besondere neue Hobby ist
Magst du es verraten?
Unsere Tochter hat schon viele Hobbies mit ihren 9 Jahren gehabt wie ich finde.
Aber bis auf Parkour zum Schluss hat sich die Aufgabe der anderen Hobbies so ergeben. Ballett war nicht altersgerecht, handball kam keine Gruppe zusammen. Dann hätte sie auch wechseln müssen aber das habe ich dann nicht eingesehen mit der Fahrerei und es kollidierte mit einem Hobby was sie auf keinen Fall aufgeben will.
Momentan zieht sie ihre 2 Hobbys super durch. Neulich kam sie mit Hobby 3 aber da haben wir ganz klar gesagt gibt's nicht. Sie wollen ja auch nochmal Freizeit und spielen und eine AG kommt nämlich auch noch dazu.
Instrument lernt sie auch, allerdings mit Papa
Hier ist es so,dass die Kids die Hobbies erst aufgeben dürfen, wenn es mit der Kündigungsfrist klappt.
Wir haben in der Regel eine Kündigungsfrist von 1-3 Monaten und solange dürfen unsere Kids das Hobby dann auch zu Ende führen.
Klappt bisher (15 und 9) ganz gut.
Besondere " Ausrüstung" wird immer erst gekauft, wenn klar ist,dass das Hobby länger ausgeübt wird.
Der Kurze macht bspw. U.a. Badminton --mit Zwangspausen wegen COVID bzw. Flüchtlingen in der Halle - seit 2021 --- er bekommt erst jetzt einen eigenen Schläger ( rund 80€).
Alles was noch teurer ist ist dann halt ein Geschenk zum Geb oder zu Weihnachten -- die Große spielt Gitarre -- war dann halt ein Weihnachtsgeschenk mit Tasche/ Notenständer etc.
Die Hobbys meiner Tochter: Lesen, Geschichten schreiben, malen, tanzen. Darüber hinaus hat sie 1x wöchentlich Klavierunterricht, 1x wöchentlich Turngruppe, 1x wöchentlich Judo.
Würde ich meine Tochter nach ihren Hobbys fragen, wäre die Antwort: Lesen, Geschichten schreiben, malen, tanzen.
Laut Wikipedia ist ein Hobby "eine Freizeitbeschäftigung, die der Ausübende freiwillig und regelmäßig zum eigenen Vergnügen oder der Entspannung betreibt. Es trägt zum eigenen Selbstbild bei und stellt einen Teil seiner Identität dar."
Deine Kinder haben keine Hobbys, sie belegen auf Dein Geheiß Fort- und Weiterbildungsseminare.
Danke!
Ich finde es ganz schrecklich, dass das Wort "Hobby" heutzutage für Viele gleichbedeutend ist nur einem organisieren, bezahlten Kurs.