Tochter möchte nicht mehr zur Betreuung

Unsere Tochter besucht die dritte Klasse und geht seit der ersten Klasse nach der Schule zur Betreuung.
Es gibt bei uns die Wahl zwischen mehreren Betreuungsmodellen und nachdem das Schuljahr gestartet hat, kann man nur noch ganz abmelden, nicht mehr wechseln.

In ihrer Betreuung sind mehre Jungen aus ihrer Klasse. Auch waren dort zwei Mädchen aus ihrer Klasse, nennen wir sie mal Emma und Sofia.

Sofia war ihrer beste Freundin. Die Familie aber ist in ein anderes Bundesland gezogen. Unsere Tochter hat Emma letztes Jahr als ihre Freundin betrachtet. Das hat sich aber geändert.

Unsere Tochter hat während der Betreuungszeit oft exklusiv mit Sofia gespielt.

Emma ist ein sehr dominantes Mädchen und imho auch ein wenig „seltsam“. Sie veranstaltet zum Beispiel immer Wettspiele, wie „wer ist als erstes auf der Rutsche“. Wenn andere Kinder aber keine Lust haben mitzumachen, sagt sie ihnen, dass sie verloren hätten und lacht sie aus.

Beim gemeinsamen Mittagessen müssen die Kinder jede Komponente einmal probieren, müssen aber nicht jede Komponente aufessen. Emma aber verlangt dominant, dass ihre Tischgenossen als aufessen müssen und beschimpfte sie als Baby.

Unsere Tochter möchte nun absolut nicht mehr zur Betreuung seit Sofia weg ist. Sie hat sich deswegen sogar schon geweigert morgens zur Schule zu gehen.

Emma hingegen läuft ihr hinterher und sie fühlt sich genervt davon, schafft es aber nicht ihr Grenzen zu setzen.

Würdet ihr mit Emmas Eltern reden oder mit der Betreuung?

Ich bin berufstätig und kann sie nicht einfach anmelden.

Bearbeitet von Topfpflanze8
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Definitiv nicht abmelden und schnellstmöglich ein Gespräch mit der Betreuung suchen.
Die Essensgeschichte z.B. geht gar nicht.
Mit den Eltern würde ich nur reden, wenn auch ein "nach der Schule" Teil betroffen wäre, z.B. bei Spielbesuchen o.ä.. Sonst erstmal nicht.
Alles Gute!

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Danke für deine Antwort. Die Erzieherinnen kriegen oft nicht mit, wie Emma sich verhält.

Unsere Tochter trägt, wie die meisten Kinder in der Gruppe, Klettschuhe.

Emma hingegen trägt seit Neuestem Schnürschuhe. Emma hat sich in den Kopf gesetzt, dass Klettschuhe für Kleinkinder sind und beschimpfte unsere Tochter und auch andere Kinder als Baby. Eine Erzieherin ermahnte sie, das nicht zu tun. Kaum aber war sie mit den anderen Kindern allein behauptete sie wieder, das wären Babyschuhe.

Wir sagen unserer Tochter, dass sie einfach darüber stehen soll, aber sie ist sehr sensibel.

Ich habe überlegt, ob ich mal eine Liste machen soll mit den Aussagen von Emma um den Erzieherinnen mal eine Rückmeldung zu geben. Würdet ihr das tun oder denkt ihr, sie fühlen sich angegriffen?

Bearbeitet von Topfpflanze8
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Nein ich würde keine explizite Liste machen. Ich würde einen Gesprächstermin vereinbaren und schildern dass deine Tochter sich aktuell in der Betreuung nicht wohlfühlt. Dass sie es zu Hause so erzählt wie wenn es vor allem mit Emma nicht klappt. Und darum bitten den Mädels mal min. beim Essen mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Parallel aber definitiv auch am Selbstbewusstsein deiner Tochter arbeiten. Denn auf Emmas wird sie in ihrem Leben immer wieder treffen. Das sind oft Kinder die Aufmerksamkeit suchen und da sie sie über positive Dinge nicht bekommen versuchen sie es über Machtspiele. Auch diese Wettbewerbe kenne ich aus den Erzählungen meiner Tochter. Wenn deine Tochter da keine Lust hat mit zu machen dann soll sie es lassen. Gibt es keine anderen Kindern mit denen deine Tochter in der Betreuung gerne spielt? Aus Parallelklassen? Oder die Jungs aus ihrer Klasse. Es ist schade dass ihre Freundin weggezogen ist und erstmal auch sicher schwierig für deine Tochter. Aber sie muss schauen dass sie wieder Anschluss findet. Und wenn es nicht klappt dann ist das eben nicht Emma.

Wie ist das in der Klasse? Gibt es da auch solche Beispiele oder ist das nur in der Betreuung.

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Ich würde nur mit den Betreuungskräften sprechen, wie sehr es deine Tochter belastet. Gibt es eine feste Sitzordnung? Kann dein Kind nicht einfach wo anders sitzen? Sie könnten ja auch eine Art Besprechung mit den Kindern machen und über solches Verhalten sprechen. Eine Liste zu sammeln fände ich zu viel. Das müsste sich entspannter klären lassen.
Finde es andererseits interessant, dass sie die anderen Kinder über Hänseleien versucht dazu zu bringen alles zu essen, auch was sie nicht mögen. Normalerweise geht das in die andere Richtung. Iiii, das isst du?

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Ich würde an deiner Stelle versuchen MEIN Kind zu stärken.
Klar, Emma verhält sich nicht immer wünschenswert, aber es ist halt normal kindliches Verhalten…und es gibt überall im Leben solche Menschen mit denen man klarkommen MUSS.

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Ich finde das nicht normal. Um ehrlich zu sein, wäre ich höchst unzufrieden, wenn unsere Tochter sich so verhalten würde wie Emma.

Bearbeitet von Topfpflanze8
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Ich arbeite in der Schule und es nicht natürlich kein schönes Verhalten, aber absolut im Normbereich. Kinder entwickeln soziale Fähigkeiten unterschiedlich schnell. Manche überspielen durch Wettbewerbe eigene Ängste und Unsicherheiten. Daran muss man genau so arbeiten, wie an einem Kind, dass es extrem trifft, wenn ein anderes Kind sagt, dass Klettschuhe Babyschuhe sind oder es einen Wettbewerb „verliert“, der nichtmal stattgefunden hat.


Ich als Mama wäre auch unzufrieden und sicher muss man an dem Verhalten arbeiten.

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Ich hab hier auch so ein Häschen zu Hause. Gleiches Alter. Wir üben dann solche Situationen. Was sie sagen kann, wie sie sich verhalten soll. Der große Bruder ist dann immer das Problemkind 😉.

Ich hab dann mit der Lehrerin gesprochen, bzw. bei euch mit der Betreuung. Dann bin ich mit meiner Tochter die Kinder durchgegangen, wer denn noch Spiel- und Freundepotential hat. Dass sie sich auch andere Kinder sucht.

Meine Tochter ist in der Ganztagsschule und kennt mittlerweile viele auch aus anderen Klassen. Privat hat sie zwei Freundinnen, die nicht in ihrer Klasse sind. Eine ein Jahr drüber, die andere auf einer anderen Schule. Das hat auch viel geholfen.

Aber es gibt immer solche Kinder. Und da müssen sie es lernen, wie man mit denen umgeht.

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es gehört zum Leben, mit unterschiedlichen menschen klar zu kommen: Du musst mittags arbeiten, - sie ist erst in der 3. Klasse, also geht sie zur Betreuung.
Also wegen Zankerein von Einzelpersonen würde ich niemals was abmelden, sondern eher über die Betreuungskräfte nach einem Gespräch ein bisschen um mehr Steuerung beten.
In dem Alter ist doch jede Woche jemand neues doof oder die Beste Freundin.

Klar: wenn ihr jetzt die Freie Wahl hättet, weil du nicht arbeiten müsstest, okay, dann könnte man es sich aussuchen, aber hier besteht doch gar keine Wahl. Sie muss auch mit unliebstamen Typen klarkommen -- im ganzen Leben. Ihr könntet euch mehr auf die anderen Schüler fokussieren, öfter Spielverabredungen ausmachen, dass hier eben der Freundeskreis anders ist, also dieses eine komische Mädchen.

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Kann es sein, dass Emma einfach nur Erziehungsversuche der Eltern nach quatscht?

Das diese ihrem Kind sagen: Mäkeln ist babyhaft, Klettschuhe sind babyhaft?

Ich erwische mich auch manchmal dabei, dass ich zu meinem Kind sage, dass er sich wie ein Kleinkind verhält. Ich mach das natürlich nicht bei Dingen wie Essen und Schleifen binden lernen, aber es gibt sicher auch solche Eltern, die darüber Druck aufbauen.

Ich bin also auch dabei: sprich mit der Betreuung. Diese sollten ein Auge drauf haben, die Mädels beim Essen trennen...

Und dein Kind wird lernen müssen, dass es drüber stehen sollte. Wenn Emma das einzige Kind mit Schnürschuhen ist, dann müsste ja alle anderen Baby sein. Ein Kind in der dritten Klasse kann durchaus abschätzen, ob man aus der Masse fällt oder eben nicht. Dann ist sie halt aus Emmas Sicht ein Baby, na und?

Nicht mehr in die Betreuung ist ja nun keine Option, das sollte klar sein.

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Ich wuerde zum einen bei der Betreuung ansprechen, dass Emma andere Kinder stark unter Druck setzt und haenselt und dass deine Tochter sich nicht dagegen zu wehren weiss und sehr unter der Situation leidet. Es kann sein, dass du eine patzige Antwort bekommst (Personalmangel, nicht unsere Aufgabe, da muss das Kind selbst durch). Aber mit etwas Glueck sind die Betreuer professionell genug, das Problem ernst zu nehmen und versuchen dann, in der naechsten Zeit eine staerkeres Auge auf Emma zu haben.

Gleichzeitigwuerde ich mit deiner Tochter ueben, Emma in ihre Schranken zu verweisen. Sich genau ueberlegen, was sie antworten kann und das richtig im Rollenspiel ausprobieren. Wenn es andere Kinder in der Betreuung gibt, die deine Tochter nett findet, dann koenntest du vielleicht auch den Kontakt etwas staerken, indem du deine Tochter enimierst, diese Kinder mal nachmittags einzuladen. Dann koennen sie vielleicht sogar gemeinsam ueberlegen, wie man am besten mit Emma und ihren nervigen Wettkaempfen und Haenseleien umgeht.

Eine Liste mit Aussagen vorzulegen, finde ich nicht angebracht. Im Grunde ist keine der Aussagen fuer sich allein genommen besonders dramatisch. Die miesten liessen sich mit einem lapidaren "Ist mir doch egal" oder "Du hast mir hier gar nichts vorzuschreiben" aus der Welt schaffen. Das Problem liegt ja nicht so sehr in dem, was Emma genau sagt, sondern darin, wie und wie oft sie das tut, und dass deine Tochter sich davon massiv unter Druck gesetzt fuehlt und sich nicht zu wehren weiss.

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Hey,

Rede zunächst mit der Betreuung. Wir hatten ähnliches in der Betreuung damals, meine Tochter war oftmals genervt von einer Klassenkameradin die genau so handelte wie in deinem Beispiel beschrieben.

Die beiden wurden auseinander gesetzt und es wurde auch darauf geachtet, das sie während der Spielzeit wenig bis gar nicht zusammen kamen.

Bei uns wurde es aber im Nachgang so schlimm das besagte Klassenkameradin dann handgreiflich wurde. Nicht nur gegenüber meiner Tochter sondern allen, die nicht nach ihrer Nase tanzten. Dies wurde dann ein Fall von Betreuung zu den Eltern.

Aber wie gesagt, wende dich zunächst an die Betreuung.