Tochter alleine: Alle gehen auf die andere Schule....wechseln?

Hallo zusammen,

wir sind vor kurzem umgezogen und meine Kinder mussten daher leider die Schule wechseln.
Die Kleine ist noch in der Grundschule, die Große in der 6. Klasse am Gymnasium.

Ich habe mich vor dem Umzug informiert und es gab 2 Gymnasien zur Auswahl.
Eines direkt im Ort, eines im Nachbarort.

Nun hatte das im Nachbarort die Zweige, die ich für meine Kinder sinnvoll fand (naturwissenschaftlich-technologisch und sprachlich), das direkt vor Ort hatte leider keinen sprachlichen Zweig. Also habe ich meine Tochter - nach Rücksprache mit ihr - im Nachbarort angemeldet.
Soweit sogut.

Jetzt ist es aber so, dass tatsächlich ALLE aus unserer Nachbarschaft auf das Gymnasium im Ort gehen und sie allein in den Nachbarort fährt. Sie ist darüber unglücklich.
Natürlich spielt da auch der Schulwechsel an sich ein Rolle.

Habe ich einen Fehler gemacht? Hätte ich nach Ort und nicht nach Zweigen auswählen sollen?

Ich fühle mich momentan schlecht, als hätte ich sie aus ihrer alten Schule rausgerissen und dann auch noch in die "unpopuläre" Schule gesetzt....
Aber jetzt gleich wieder die Schule zu wechseln will ich ihr nicht zumuten - und es geht wahrscheinlich auch gar nicht.

Was meint ihr?
War es ein Fehler?
Soll ich einen Schulwechsel in Betracht ziehen?

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Versuch es doch als tolle Möglichkeit zu sehen, gleich doppelt Anschluss im neuen Ort zu finden. In der Nachbarschaft mit den Kindern in der Freizeit und mit neuen Kindern in der Schule :-)

Auf lange Sicht ist die Schule mit den passenden Zweigen sicherlich die bessere Wahl gewesen.

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man sagt, dass die "Fächer" und die Zweige wichtiger wären im Sinne der Lerninhalte und der Zukunft, ja.

Bei meiner Tochter war es aber andersrum. Sie hatte null Anschluss in der Klasse, hat die Zicken dort nur gehasst, die Lehrer waren leider auch nicht so gut oder sympatisch, das Gym. an sich war inhaltlich natürlich auch extrem anstrengend und somit war alles in der Summe so extrem negativ behaftet, dass sie tatsächlich psychische Probleme bekommen hat, immer traurig war, alleine war, nur im Zimmer saß und obendrauf kam noch die Puberträg (war in der 7. klasse) etc... Und was obendrein ein Kataloysator dieser ganzen Sache war: sie war in der "Dörferklasse", also nur 3 Mädels waren hier aus der Stadt, die anderen waren auch den umliegenden Dörfern, teils 15km entfernt und somit hatten die ihren eigenen Freundeskreis auf dem Dorf und das war wohl der Grund, warum in dieser Klasse eben der Zusammenhalt nicht so war, weil die sich einfach mittags nie getroffen haben.

Ich hab sie dann nach den Osterferien wechseln lassen nach Rücksprache mit den Rektoren, weil es ihr so mies ging. Die Schule ist hier in der stadt, 5. Min. Fussweg entfernt
-- ZACK: Kind ist wie ausgewechselt, - macht wieder gerne Hausaufgaben, geht sogar gerne in die Schule, strukturiert sich selbst, lacht viel und ist mehrmals die Woche in der Stadt unterwegs und trifft sich mit Klassenkollegen und Freundinnen aus der Klasse ... ist ein happy kind -- das war sie vorher zwei Jahre lang immer schlimmer werdend gar nicht und bei ihr waren tatsächlich die fehlenden Freunde das Thema.

Was ich damit sagen will: nicht immer sind die Schulzweige der Ausschlag : ein großer Punkt sind "Freunde" und die Freude an der Schule.
Hast Du ein offenes Kind, das schnell Anschluß und neue Freunde findet? alles prima auch in der Nachbarstadt. -- aber wenn nicht und wenn sie die aktuellen Freunde über die Schule stellt, dann mag es alleine in der Nachbarstadt tatsächlich nicht gut gehen. -- Du musst selbst beurteilen, wie Deine Tochter so drauf ist (langfristig, - nicht diese Anfangs-weil-neu Thematik) ....

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Ich sehe das genauso, in der Theorie ist Zweigwahl etc gut und schön, aber in der Praxis fühlen sich die meisten Kinder wohler, wenn sie Freunde um sich haben oder einem angenehmen Klima ausgesetzt sind.

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Das stimmt prinzipiell schon.

Wenn sie dann aber massiv Probleme in einem Fach haben, oder sich da "durchquälen" müssen, dann ist eine Schule mit den entsprechenden Zweigen dann doch oft eine Erleichterung....

Ich kenne nicht wenige Leute, die aufgrund der Zweige dann in der 8./9./10. Klasse die Schule gewechselt haben....

Ist schwierig.

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Schwierig.

Ich bin ja kein Freund davon, bei der Schule viel Rücksicht auf "alle gehen dahin" zu nehmen.

Zuallererst muss die Schule zum Kind passen.

Mein Kind ist ebenfalls alleine auf die Schule im Nachbarort gegangen, alle anderen sind im Ort geblieben. Aber: bei uns ist die Situation anders. Das Kind kann nachmittags mit den vorhandenen Grundschulfreunden spielen. Dein Kind müsste diese Freunde erst finden, was ohne Kontakt in der Schule schwer ist. Wir hatten einen ganz konkreten Grund für die Nachbarort Schule, etwas, das die hiesige Schule nicht hätte leisten können. Ist das bei Euch auch so? Ist der sprachliche Zweig das wert? Wenn ja, bleibt dabei und lebt damit, dass sie Freunde in dem Zweig finden muss. Wenn nein würde ich ernsthaft über einen Wechsel nachdenken.

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Ja, das Problem ist halt, dass wir hier ja ganz neu sind und daher keine Grundschulfreunde, oder Freunde aus der Nachbarschaft da sind....

Das mit den Zweigen hat zwei Gründe.
Erstens ist sie sich noch nicht sicher, ob sie lieber naturwissenschaftlich, oder sprachlich machen möchte - hier hätte sie halt beide Möglichkeiten, auf der anderen Schule nicht. Da gibt es nur naturwissenschaftlich und Wirtschaftszweig.

Der zweite Grund ist die jüngere Schwester. Sie ist jetzt in der 4. Klasse und kommt dann (ziemlich sicher) auch aufs Gymnasium. Und sie ist halt so gar nicht der mathematische Typ - aber sie liebt Sprachen.
Ich habe also die Schule gewählt, die für beide Kinder etwas hätte.

Ich finde es schön, wenn sie dann auf der gleichen Schule sind. Dann können sie zusammen Bus fahren, Schulfeste feiern etc.
Auch hat diese Schule z.B. eine Chorklasse - was ebenfalls für meine jüngere Tochter interessant werden könnte.

Für die Große gäbe es das Wahlfach Bouldern - was sie liebt - und auch einige technische Angebote, von denen ich mir gut vorstellen könnte, dass sie ihr gefallen könnten.

Ich hatte ehrlich gesagt auch nicht damit gerechnet, dass wirklich ALLE hier vom Ort in das hiesige Gymnasium gehen. Ich hatte gedacht, vielleicht so 3/4 hier, 1/4 dort, oder so...
Nur habe ich das falsch eingeschätzt.

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Das Argument mit der kleinen Schwester finde ich zählt nicht. Die kann ja auf die Schule die für sie passt. Oder würdest du tatsächlich die kleine auch zwingen auf die Schule zu gehen auf der die Große ist? Also kannst du die Große ja nicht zwingen auf eine Schule zu gehen die vielleicht irgendwann mal für die kleine besser passt. Dann sind sie eben auf unterschiedlichen Schulen. Sie sind zwei eigenständige Personen.

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Naja, 6. Klasse - da sind sie doch schon auch selbständig genug, den Bus zu nehmen, im Winter muss man dann abends von Freunden evtl. abholen.

Ich würde da mal abwarten, wie es so läuft und vielleicht zusätzlich Kurse später am Ort suchen (tanzen, reiten, Musik, was halt so geht dort).

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Ja, das habe ich auf jeden Fall vor, Kurse vor Ort zu suchen.
Und du hast recht, sie kann alleine Bus fahren.

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Unsere Tochter ist nach der GS auch ins Gym gewechselt
in ihrer Klasse waren Kind aus 13 verschwunden Grundschulen
Sie kannte 1 Mädel -- allerdings eben genau das Mädel was sie nicht mag ..

Sie hatte sich das Gym selber ausgesucht-- weil kleines Gym (800 Schüler) , weil sie Latein ab der 6 wollte -- und das könnte sie da wählen und hat es bekommen...


Mittlerweile ist sie in der 10 Kl

Ihr Freunde hat sie in ihrem Hobby gefunden und bei Jugendcamps --
Also auch Freunde, die sie nur in den Ferien sehen kann



Ich würde schauen, dass deine Tochter über Hobbies Kontakt zu den Kids im Ort bekommt...

Wenn sie jetzt wechselt habt ihr keine Garantie, dass sie sich mit den Kids in der Klasse versteht nur weil sie im Ort wohnen.

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Hallo,

Junior ist inzwischen in der neunten Klasse Gymnasium (Bayern). Hätte mir jemand in der fünften oder sechsten Klasse, in der die zweite Fremdsprache startet gesagt, welcher Zweig für ihn geeignet sei. Oder hätte er gar sich selbst äußern sollen, dass wäre nicht gegangen. Als in Klasse sieben die Zweigwahl anstand, wusste er ganz genau was er wollte, nämlich den sozialwissenschaftlichen Zweig. Bis dahin hatten wir, er und auch die Lehrer gemerkt, dass dies seine Welt ist.
So ist er zu Beginn der achten gewechselt, alleine und glücklich. Jetzt ist er zu Beginn der neunten Mentor für die Fünftklässler und Klassensprecher. Von den Lehrern dazu geschätzt.
Mein Mann der ihn auf Grund seines Freizeitverhaltens, eher auf dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig gesehen hat, ist beeindruckt.
Lass deine Kinder frei wählen, sie gehen zur Schule.

Viele Grüße

PS: Ob eine dritte Fremdsprache zu einem passt, kann man eigentlich erst entscheiden, wenn man die zweite Fremdsprache eine Zeitlang hatte, meiner Meinung nach.

Bearbeitet von reina05
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Ich habe sie ja wählen lassen - ich habe ihr beide Schulen online gezeigt - leider konnten wir sie aufgrund des engen Zeitplans und der Entfernung nicht vor Ort ansehen.

Sie wollte gerne die Schule, an der sie sich zwischen naturwissenschaftlich und sprachlich entscheiden kann.
Mit Wirtschaft konnte sie nicht wirklich etwas anfangen, da sie das Fach ja in der 5. Klasse noch nicht hat.

Ich sehe das auch so, dass man die Zweigwahl erst später wirklich entscheiden kann - daher wollte ich eben gerne eine Schule, die unterschiedliche Zweige anbietet und unterschiedliche Neigungen unterstützt.

Ich muss zugeben, dass ich mit dem Wirtschaftszweig nicht wirklich etwas anfangen kann. Aber soweit ich mich erinnern kann, muss man da auch Zahlen mögen....

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Zahlen musst du in jedem Zweig mögen. Mathe wird in allen Zweigen mit gleicher Stundenzahl unterrichtet, in Bayern. Die Varianten sind eigentlich gering. Ich würde das Kind wechseln lassen und in Klasse sieben neu entscheiden. Bis dahin sind sie älter und ein Stückchen reifer. Das Kind geht zur Schule, nicht wir Eltern. Die Erfahrung von mehreren Fremdsprachen gleichzeitig haben Fünftklässler ja auch nicht.
Irgendwann hat man Abitur und es kräht kein Hahn nach dem Zweig.
Unsere beiden Gymnasien in der Kreisstadt bieten alle fünf Zweige in Bayern an, da hast du die Qual der Wahl. Hier wechseln vor allem Schüler aus dem musischen Zweig, Start in Klasse fünf, in andere Zweige.

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Manchmal ist das eine wichtiger, manchmal das andere. Man kann nicht per se sagen, dass die Wahl richtig dir, wo die Zweige besser zum Kind passen. Andersrum darf man auch nicht nur nach Freundschaften gehen.

Ich würde mindestens bis zum Halbjahr oder sogar das 1. Schuljahr abwarten. Sollte sie weiterhin unglücklich sein, würde ich sie wechseln lassen. Nach so kurzer Zeit kann man dazu ja noch gar nichts sagen.

Sie soll nachmittags ein Hobby im Ort beginnen. Dann lernt sie die anderen auch fix kennen

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Mein Sohn ist auch auf eine ganz andere Schule gekommen und für ihn war das ein Segen. Dadurch hat er noch Freunde aus der Grundschule und Freunde aus der jetzigen Schule dazu gewonnen. Ich würde einfach etwas Zeit vergehen lassen. Sie gewöhnt sich sicherlich noch ein.

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Ich bin mit keinem Nachbarskind zur Schule gegangen und empfand das nie als Nachteil. Im Gegenteil, es war sogar ganz gut, weil ich dadurch Freunde in der Schule, aber auch in der Nachbarschaft hatte und manchmal war es auch ganz schön, mich am Nachmittag mit anderen Kindern treffen zu können als mit denen, die ich sowieso jeden Tag gesehen habe.

Ich würde deine Tochter auf der Schule lassen. Vielleicht muss sie erstmal ankommen und ihren Platz finden, sowohl in der Klasse als auch im Wohngebiet.
Bei vielen Hobbys ist man ja auch mit anderen Kindern als denen aus der Schule zusammen und trifft sich trotzdem gerne mit ihnen.
Und auch in der Schule kann es nette Mädchen und Jungs geben, mit denen sich Freundschaften entwickeln, auch wenn man nicht Tür an Tür wohnt.

Ich persönlich sehe es eher als Bereicherung aus der Nachbarschaftsblase mal rauszukommen. Auch wenn es Streit gibt, hat man so noch andere Freunde, die nicht in das Theater verwickelt sind und man kann sich aus dem Weg gehen, ohne direkt einsam und alleine zuhause zu sitzen.

Der einzige Nachteil ist wohl, dass man nicht mal schnell für ein Referat rübergehen kann und sich im Krankheitsfall die Hausaufgaben woanders besorgen muss. Aber das lässt sich ja gut organisieren und wird im Laufe der Jahre immer einfacher, da die Kinder auch selbstständiger werden.

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Danke, dein Beitrag macht mir Mut!

Ich habe auch das Gefühl, dass es schon langsam besser wird.