Anmeldung Grundschule - Chance vermasselt?

Hallo ihr,

Ich brauche mal eure Meinung, auch wenn ich jetzt nichts mehr ändern kann. Ich ärgere mich einfach so über mich selbst und hab Angst meinem Sohn die Aufnahme an der Wunschgrundschule vermasselt zu haben.

Heute war der Anmeldetermin an der Grundschule für unseren Sohn.
Wir haben ihn nicht an der nächstgelegenen Grundschule angemeldet, sondern an einer kleineren Dorfschule etwa 4km von uns entfernt. Die Schule hat leider immer sehr viele Anmeldungen,so das in den letzten Jahren immer einige Kinder von auswärts abgewiesen werden mussten.

Nun kam auf einem Fragebogen die Frage auf, ob das Kind schonmal Logopädie oder Ergotherapie gemacht hat. Dummerweise habe ich die Frage wahrheitsgemäß beantwortet, dass unser Sohn seit 2 Wochen zur Ergotherapie geht. Die Lehrerin wollte wissen warum. Er geht aufgrund emotionaler Probleme dorthin. Das hab ich ihr auch so kurz und knapp gesagt. Weitere Fragen dazu kamen nicht. Nur eine Schweigepflichtsentbindung hab ich dann unterschrieben.

Jetzt Ärger ich mich total, dass ich das mit der Ergotherapie nicht einfach verneint habe. Meint ihr dadurch sinken unsere Chancen das er an der Wunschschule angenommen wird? Welche Schule holt sich schon freiwillig ein "Problemkind" an die Schule wenn sie nicht müssen und uns ablehnen können weil wir nicht im direkten Einzugsgebiet wohnen.

Was meint ihr dazu? Wie hättet ihr geantwortet? Sind vielleicht sogar Lehrerinnen oder Rektorinnen unter euch? Würdet ihr so denken oder wäre es euch völlig egal das ein Kind aus diesen Gründen Ergotherapie bekommt?

Sorry mein Text ist total lang geworden. Bitte sagt mir,dass ich völlig übertreibe und mich sinnlos in etwas hineinsteigere was eh nicht mehr zu ändern ist.

LG Holly

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Hallo,

eine Grundschule, die eine pauschale Schweigepflichtsentbindung haben möchte wäre nicht meine Wunschgrundschule. Sage ich sowohl als Mutter als auch als Logopädin.

Viele Grüße

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Sehe ich aus so.

Aufgrund des enormen Zuwachses an Schülern und Lehrermangels wird sprichwörtlich nach der Stecknadel im Heuhaufen gesucht um Kinder abzulehnen und zurückzustellen.

Höre ich aktuell ganz viel.

Je ehrlicher und offener man da ist, desto mehr Gründe liefert man, gesundheitliche Einschränkungen Diabetes, Asthma usw. ok, aber niemals eine Schweigepflichtsentbindung ... niemand kann heute vorhersagen, wie sich das Kind nächstes Jahr in der Schule entwickelt.

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Warum siehst du dein Kind als Problemkind?

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Ich denke, es kann genauso gut positiv gesehen werden, dass dein Kind Ergo hat.
Denn dann wissen die Lehrer ja, dass sich die Eltern kümmern, wenn es Probleme gibt

Hier an der GS werden immer so Eingangstests zu Beginn gemacht -- und danach dann die Eltern informiert wenn sie was abklären sollen.

Sowohl in der Klasse der Großen damals als auch jetzt in der Klasse des Kurzen sind einige Kids die in bestimmten Bereichen Probleme haben--- und ich wage mal zu behaupten es wäre bedeutend besser für die Kids gewesen, wären einige Dinge vorher bekannt gewesen...weil sich dann die Lehrerin darauf hätte einstellen können, die Anträge auf Schulbegleitung en hätten schon laufen können, es hätte für 3 Kids von vornherein die inklusiven Bücher gegeben statt der regulären ....


Ich denke, du hast alles richtig gemacht.

Hattest du es nicht gesagt und es kommt dann raus, dann würde auch hinterfragt werden, warum du es verschwiegen hast....

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Wenn du so ein ungutes Gefühl hast melde ihn doch im Ort an oder was spricht dagegen?

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Huhu,

Als Lehrerin kann ich Dir erstmal sagen, dass man, zumindest bei uns, nicht so einfach nach Lust, Laune und Sympathie die Kinder aufnehmen oder ablehnen kann. Es gibt da formal schon einige Faktoren die entscheidend sind(Wohnortsnähe ist leider einer), wurde Dir das erklärt bzw. Weißt Du das? Dann könntest Du vielleicht schonmal schätzen wie hoch Deine Chancen generell sind.

Wenn man dann doch in dem Pool derer landet aus denen die Schule relativ frei aussuchen kann nimmt man aber am ehesten die Kinder die positiv auffallen und deren Eltern positiv auffallen. Ich persönlich würde es eher als Pluspunkt verbuchen, dass Du Dich um Dinge wie Ergotherapie gekümmert hast und dass Dein Kind da unterstützt wird und dass Du ehrlich warst. Und wahrscheinlich wird bei der Ergotherapie auch niemand der Lehrerin etwas schlechtes berichten, oder?
Ich würde mir da erstmal keine Sorgen machen aber wenn die Schule klein ist und es viele Anmeldungen gibt würde ich es sicherheitshalber zusätzlich nochmal woanders versuchen.

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Ich finde es eigentlich schlimm das du dein Kind als "Problemkind" bezeichnest.

Lügen kommen früher oder später immer raus. Dein Kind wird an der Schule angenommen und dann kommt es raus, dass er immer noch zur Ergo geht. Dann stehst du als Lügnerin da.

Die Schule/Lehrer können vielleicht seine emotionale Probleme nicht auffangen und dann muss er die Klasse/ Schule wechseln...

Ich finde du hast alles richtig gemacht

Bearbeitet von lina200905
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Du hast die Wahrheit gesagt - was richtig war.

Lügen haben kurze Beine. Hättest du falsche Angaben gemacht, wäre das irgendwann rausgekommen.

Aber warum ist eigentlich die Sprengelschule nicht gut genug?
4 km sind für ein Grundschulkind schon ein Stück.
Wird er dann täglich gefahren? Oder gibt es einen Bus?

Ich finde es eigentlich immer besser, wenn die Kinder in die Sprengel-Grundschule gehen, wo sie meist zu Fuß hinkönnen, oder es einen Schulbus gibt.

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Du übertreibst!

An unserer Schule sind uns Eltern lieber, die die "Probleme ihrer Kinder in Sicht haben und in Angriff nehmen, als welche, die das mal stumpf ignorieren.

Elternarbeit ist so ein nerviger Punkt im Lehrerjob, dass man um jeden Elternteil dankbar ist, der mitarbeitet. Also hier ein Pluspunkt für euch.

Es wird ja bestimmt eine amtsärztliche Untersuchung stattgefunden haben, deren Ergebnisse der Schule auch vorliegen. Und wenn du dich schon auf den Weg gemacht hast etwas zu tun ist das super.

Wenn ihr abgelehnt werdet, ist das nicht deshalb.

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Ja, ich würde ein Kind mit "emotionalen Problemen" nicht aufnehmen (oder hast du das ggü. der Schule noch weiter ausgeführt?) .
Aus Lehrersicht kann dir sagen, dass es kein Problem ist, Kinder mit geistigen, körperlichen Behinderungen, Seh- oder Hörstörungen etc. in der Klasse zu integrieren - im Gegenteil, häufig sind gerade diese Schüler eine unheimliche Bereicherung für die Klasse. Wenn ich aber "emotionale Probleme" lesen, gehen bei mir alle Alarmglocken an. Dein Sohn ist ganz sicher ein fantastisches Kind und wird von seinen Eltern riesig geliebt und ein wertvoller Mensch. ABER ich habe noch 25 andere wertvolle Menschen in meiner Klasse sitzen. Und bei "emotionalen Problemen" was auch immer das jetzt genau ist, denke ich an Agressionsprobleme, an Stören im Unterricht, an Schwierigkeiten sich an die Regeln zu halten. Und nein, das möchte ich meinen Schülern und mir so wenig wie möglich antun.

Wir selbst machen immer einen Schultest (knapp 80 Plätze, 200-250 Bewerbungen) mit Sprachtest, Mathetest etc., jetzt gerade wieder. Die Eltern denken dann immer "Oh Gott, mein Kind hat Probleme mit der Phonologie etc. und machen sich Sorgen. Ist aber Quatsch - natürlich fallen uns Probleme da auf und dann kommt das Kind in die Vorschulklassen. Ablehnung/Zusage machen wir aber ausschließlich anhand der Verhaltens der Eltern und des Kindes. Ob es sich an die Regeln halt, ordentlich mitmacht, anfängt zu quatschen oder so. .
Allerdings ist es sehr positiv, wenn Eltern sich Hilfe holen. Wenn also auffällt, dass das Kind sehr schüchtern ist, die Eltern aber entsprechende Hilfsmaßnahmen wie Psychologe, Ergo etc. eingeleitet haben, ist das zum Beispiel überhaupt nicht schlimm. Wenn das Kind aber während wir die Aufgabe erklären ein anderes Kind verprügelt und die Eltern dann später sagen "Jungs sind halt so" dann wars das mit unserer Schule.

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Bearbeitet von ERE-Katha333