Moderner Matheunterricht...

Hallo,
meine Tochter hat inzwischen den dritten Mathelehrer ihrer Grundschulzeit.
Und ich wundere mich.

Ich will ja nicht meine Tochter schlecht reden... aber anscheinend sehen die Lehrer ihre "Probleme" nicht. Oder es ist egal?

Beispiel 1x1: sie hat es nie gelernt. Aus verschiedenen Gründen - wir Eltern haben es wirklich versucht, aber in der Schule wurde nix abgeprüft.
Nun brauchte sie es für's schriftliche Dividieren. In der Klassenarbeit hat sie die entsprechenden Aufgaben total in den Sand gesetzt - nur 1/3 gelöst und davon die Hälfte falsch. Weil zur Klassenarbeit aber noch völlig andere Aufgaben gehörten (große Zahlen in Einer, Zehner, Hunderter aufdröseln...) hat sie noch eine 2. In der Verbesserung, wo sie nur schriftlich dividieren musste und vorher noch mal Crashkurs 1x1 gemacht hat, gab es sogar eine 1.
Kind strahlt. Super Noten. Und wir Eltern fragen uns, wie lange das so gut geht?

Beispiel Zahlen schreiben:
Sie schreibt immer die Einer vor dem Zehner hin. Auch bei großen Zahlen. Bei 5473 schreibt sie also erst die 5, dann die 4, dann die 3 und lässt inzwischen sogar eine Lücke, um die 7 dazwischen zu quetschen.
Egal? Kein Lehrer hat jemals etwas dazu gesagt. Mich schreit meine Tochter inzwischen an, wenn ich es anmerke, also bleibt das jetzt so.

Beispiel Hausaufgaben:
Das dauert ewig. Also wirklich 20 Minuten, um 2 Tabellen zu zeichnen ohne Inhalt. Dadurch macht sie ganz oft nur die Hälfte der Hausaufgaben. Oder weniger. Das scheint aber überhaupt nicht zu stören.
Das war nämlich immer schon so und auf dem Zeugnis hatte sie eine 1 in Mathe.. .


Kann mir das mal jemand erklären?
Habe ich da eine falsche Wahrnehmung und mein Kind ist in Wirklichkeit super in Mathe? Die Noten sind ja eindeutig, mit einer 1 oder 2 in Mathe wird sie demnächst am Gymnasium angemeldet.
Oder sollte ich mal mit der Lehrerin reden? Aber ich kann doch nicht der Lehrerin sagen, sie soll strenger sein, wenn das Kind kaum Hausaufgaben macht. Zumal es ja offenbar auch ohne geht...

Ratlose Grüße.

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Mathelehrer hier: Was bemängelst du? Die Einerstelle vor der Zehnerstelle auszufüllen ist gängig. Es heißt ja auch Drei-Zehn.

Bezüglich des 1x1: Sie hat nach dem Crashkurs eine 1 erreicht. Dann kann sie es doch jetzt?

Dass Hausaufgaben nur zur Hälfte gemacht werden, kann ich nicht beurteilen, da ich Hausaufgaben nur aus meiner eigenen Schulzeit kenne. Hier könntest du mal nachhaken und fragen, ob die nicht (auf Vollständigkeit) kontrolliert werden. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass deine Tochter es einfach in der Schule abschreibt.

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Dass sie die Hausaufgaben abschreibt, kann ich ausschließen. Das würde ich ja in ihrem Heft sehen.

Mir ist das Schreiben von rechts nach links komplett fremd.
Dann schreibt man große Zahlen ja nie am Stück von links nach rechts sondern muss mehrmals eine Lücke lassen.

Aber klar, wenn das so üblich ist...

Allerdings muss ich sagen, dass ich bei dem Spruch "ich bin Mathelehrer und heute macht man das so.." leider etwas skeptisch bin seit...

... ich erlebt habe, dass der Mathelehrer meiner Tochter mir am Telefon wörtlich sagte, die meisten Kinder(!) müssten das 1x1 nicht lernen. Man würde heutzutage so viele Additionsaufgaben zu dem Thema lösen, dass die Kinder das 1x1 "so nebenbei aufschnappen".
Mal abgesehen davon, dass meine Töchter das beide nicht "nebenbei aufgeschnappt" haben, kenne ich auch sonst niemanden, der das 1x1 sicher kann, ohne es gelernt zu haben.

Das soll jetzt nicht deine Expertise als Mathelehrer in Frage stellen - aber seither glaube ich einfach nicht mehr an alles, was Lehrer mir als sinnvoll verkaufen wollen.

Übrigens kann meine Tochter das 1x1 noch lange nicht sicher. Aber im Kurzzeitgedächtnis bleibt es offenbar lange genug. Und beim schriftlichen Dividieren kann man ja auch manches auf anderem Weg rauskriegen, sich die 4er Reihe noch mal rekonstruieren u.ä.

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Puh, die Aussage würde ich niemals treffen. Einem Kind was das 1x1 nicht beherrscht, fällt es schwer sich im Alltag zurecht zu finden. Ich finde aus dem Elementarbereich das kleine 1x1 nahezu am wichtigsten, auf einer Stufe mit Additions und Subtraktion mit Zehnerübergang im Hunderterbereich. Ohne das keine 1x1 braucht man die Grundschule gar nicht zu verlassen. Das sollte bei jedem Kind sitzen.. woran liegt es denn bei deiner Tochter? Ich kenne nur Fälle von Lernbehinderungen oder Faulheit, in denen das 1x1 problematisch ist. Alle anderen müssen es eigentlich können.
Ich kenne aber die Problematik, die du ansprichst: Ein Kollege von mir, der nun im Ruhestand ist, hat in der 5./6. Klasse nie Bruchrechnung durchgenommen, weil er es nicht für relevant hielt. Ich habe nun den zweiten Durchgang Schüler im Leistungskurs sitzen, die in der Mittelstufe froh um die guten Noten waren, jetzt aber realisieren wie wichtig die Grundlagen sind. Und entweder sie holen es nach, oder sie machen kein Abitur.
Von daher bin ich schon ganz bei dir, wenn du sagst wie wichtig das 1x1 ist!

Ich widerspreche auch den Aussagen, dass schriftliche Division unwichtig wäre, weil die Schüler in der weiterführenden Schule einen Taschenrechner hätten. In jeder Matheprüfung kommt ein hilfsmittelfreier Teil vor, der ohne Taschenrechner zu lösen ist. Dieser basiert auf dem Handwerkszeug der Grundschule!

Gegen eine Gymnasialentscheidung würde es aber immer noch nicht sprechen. Deine Tochter wird es aufholen oder runter gehen. Überlasse es ihr.

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Also das 1×1 sollte man am Ende Grundschule schon beherrschen, da gebe ich dir Recht.
Das mit der Reihenfolge beim Schreiben und Lücke lassen finde ich kein bisschen schlimm. Ich könnte nichtmal sagen, ob ich selbst das nicht auch so mache, bin mir aber sehr sicher, dass ich es zumindest zeitweise so gemacht habe und hatte am Ende Mathe Leistungskurs im Abi ;-)
Woran liegt es, dass sie so lange für die Hausaufgaben braucht? Ist sie schnell abgelenkt oder fällt es ihr tatsächlich schwer z.B. eine Tabelle aufzumalen?
Dass sie eine 1 bekommt, obwohl reihenweise die Hausaufgaben fehlen, finde ich auch etwas seltsam.

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Was die Hausaufgaben anbelangt....
Ich musste vor kurzem auch mit Erstaunen zur Kenntnis nehmen, dass es scheinbar nicht vorgesehen ist, dass Hausaufgaben in die Benotung mit eingehen, es sei denn, sie werden nach Ankündigung direkt benotet.
Heißt, es ist egal, ob die Kids die normale Hausaufgaben nur halb oder gar nicht machen, dass zeigt sich höchstens in den Sozialnoten.

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Wieso sollten Hausaufgaben denn ständig benotet werden? Damit die Kinder reihenweise gute Noten kassieren, die das Glück haben, dass ein Elternteil etc. in dem Fach fit ist, die Hausaufgaben gleich ganz für das Kind erledigt oder das Nachbarskind aus der Oberstufe zur Unterstützung anheuern können?
Genau deshalb sind Hausaufgaben ja ein nicht ganz unumstrittenes Thema.

An meiner Schule haben die Lehrkräfte es in der Oberstufe z.B.freigestellt, ob wir Hausaufgaben machen. Sie waren sicherlich ne gute zusätzliche Übung. Wer fit in dem Gach war, brauchte die aber nicht. Und wer es nicht verstanden hatte, musste sich nicht die Zähne dran ausreißen, sondern hatte Zeit nochmal nen Schritt zurück zu gehen, um das Thema doch noch kapieren zu können.
Zugegebenermaßen aber ein Ansatz, der in der Unter- oder Mittelstufe noch nicht so greift.

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Kann sein, dass die Hausaufgaben nicht benotet werden.

Aber irgendwie finde ich es ein komisches Signal an die Kinder, dass es so gar keine Rolle spielt, ob sie dabei fertig werden, Fehler machen oder nicht...

An der ersten Grundschule meiner Tochter haben die Kinder sogar gegenseitig ihre Hausaufgaben "kontrolliert". Da durften dann jeweils zwei Kinder herumgehen und mussten der Lehrerin nur Bescheid sagen, wenn die Hausaufgaben bei jemandem fehlten. Am nächsten Tag dann zwei andere Kinder, jeder kam mal dran.
Aber selbst wenn der Lehrer selbst herumgeht, kann er unmöglich bei allen Kindern feststellen, ob sie alles richtig gerechnet haben.

Ich verstehe schon, dass meine Tochter da unmotiviert ist.

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Das 1x1 musste ich meinen Kindern auch selbst beibringen - scheint nicht mehr vorgesehen zu sein, das den Kindern in der Schule zu kommunizieren - also das kann ich verstehen, dass dich das nervt.

Einer- vor Zehnerstelle zu schreiben finde ich nicht unüblich und auch nicht schlimm.

Was das schriftliche Dividieren angeht: Ich finde schon, dass zunehmend mehr von der Schule erwartet wird, dass die Eltern viel zu Hause "unterstützen" (sprich: beibringen).

Was die Hausaufgaben angeht - das finde ich ungewöhnlich, dass die Schule da nichts sagt, wenn sie fehlen oder unvollständig sind.

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Hallo!

Ich merke jetzt einmal ein paar Dinge an:
1. Das 1x1 muss man pauken, egal ob es in der Schule abgefragt wird oder nicht. Mein Sohn hat das multiplizieren während Corona im Homeschooling lernen müssen, hat irgenwie irgendwann dann auch geklappt. Natürlich fehlten ihm die regelmäßigen Wiederholungen im Unterricht, das hätte das Lernen vereinfacht. Aber pauken musste er es trotzdem.

2. Warum macht Dein Kind nur die Hälfte der Aufgaben, wenn sie zu lange für eine Aufgabe braucht? Die Schonfrist für die Dauer der Hausaufgaben ist in meinen Augen nach der 2. Klasse rum. Und wenn ein Kind 20 Minuten für 2 leere Tabellen (vermutlich nicht mit 100 Spalten) braucht, bummelt es oder verliert sich in Kleinigkeiten. Da hilft es vielleicht, eine Uhr zu stellen. Und wenn an einer Stelle gebummelt wird, muss man die Zeit eben hinten dran hängen. Dann dauern die Hausaufgaben halt länger. Es wird Zeit, dass Deine Tochter das lernt. Auf der weiterführenden Schule (und hier ist es in meinen Augen egal ob Gymnasium oder Realschule o.ä.) wird sich da keiner mehr drum scheren. Hier wird zügiges Arbeiten vorausgesetzt. Ist Deine Tochter denn in den anderen Fächern genauso langsam?

3. Die Schreibweise der Zahlen ist so, wie sie Deine Tochter praktiziert, logisch. Man sagt ja viertausendvierhundertsiebenunddreißig - und sie schreibt die Ziffern so, wie sie sie hört. Das machen viele so, und solange es nicht zu Fehlern führt, spricht hier doch nichts dagegen.

Und offensichtlich scheint Deine Tochter in der Schule ihre Leistungen zu bringen, sonst hätte sie keine 1 im Zeugnis. Wie soll eine Lehrerin oder ein Lehrer Defizite feststellen, wenn diese im Unterricht nicht auftreten? Deine Tochter scheint ja in den Klassenarbeiten auch nicht zu langsam zu sein, sonst würde sie ja nicht fertig und hätte entsprechend auch nicht die Punktzahl für 1er oder 2er.

LG

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Hallo,

zu 1: Ja, das war toll. Unsere Große hat das 1x1 auch im Lockdown gelernt. Wir haben das zur Priorität erhoben, täglich ab dem Frühstück, und sie merkte täglich ihre Fortschritte.

Die Kleine musste sich zeitgleich mit dem 1x1 überhaupt erst an täglichen Präsenzunterricht gewöhnen. Da sie aufgrund eines Umzugs vorrübergehend einen langen Schulweg hatte, haben wir mit ihr besprochen, das im Auto zu üben. Idee: morgens, noch volle Konzentration...
Aber sie hat sich wirklich verweigert!! Ich sehe uns da noch im Auto sitzen und sie konnte (oder wollte) sich 3,6,9, nicht merken. Nicht mal im Ansatz.
Wir haben andere Uhrzeiten ausprobiert. Wir haben mit Rhythmus gearbeitet. Mit Bewegung.

Joa, und wenn der Mathelehrer in der 2.Klasse sagt "das müssen die Kinder nicht auswendig lernen" und der Mathelehrer in der 3.Klasse sagt "das hätten die Kinder schon lernen sollen, jetzt bin ich auch nicht mehr zuständig, da müssen sie sich Zuhause drum kümmern"...
Da wundert mich nicht, wenn das Kind sich weigert, schwierige Dinge zu lernen, die in der Schule gar nicht abgeprüft werden.


Zu 2:
Das sehe ich eigentlich auch so.
Aber zum einen wäre das Kind dann an manchen Tagen auch 4 Stunden beschäftigt. Im Ernst. Natürlich inklusive Löcher in die Luft starren. Und wenn man nicht in der Nähe bleibt, vergisst sie auch die Hausaufgaben und fängt an zu spielen.
Natürlich müsste sie schneller werden. Aber man kann ihren Stift ja nicht mit einem Motor antreiben... Und mehr als "mach bitte weiter" oder "bist du noch bei der Aufgabe" geht halt nicht. Man sieht ja sogar, wenn die Gedanken abschweifen...
Außerdem gibt es (leider) auch immer wieder Aufgaben wie "rechne 20 Minuten im Übungsheft". Das ist bei meiner Tochter sehr beliebt ;-)

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Also ja, ich habe die Grundschule meiner Tochter auch als absoluten Kuschelkurs empfunden. Ja, irgendwie in Richtung "Alles egal.".

Aber, das 1x1 ist eine Fleißarbeit, stumpfes auswendig lernen und dann verinnerlichen....das braucht die Schule nicht großartig aufzufangen....kann sie auch gar nicht, das muß meiner Meinung nach vom Elterhaus vermittelt werden, wie wichtig das ist. Das läuft neben dem anderen Schulstoff her.

Wie deine Tochter die Zahlen schreibt, ist doch egal...sie denkt ja richtig und bringt sie richtig aufs Papier. Ich kenne viele, die das machen.

Warum dauert es bei ihr solange mit der Tabelle?

Ob Hausaufgaben sinnvoll sind,d as wird ja aktuell viel diskutiert. Es klingt wohl eher danach, als wenn sie nicht so viel bringen. Aber sie sind gut für uns Eltern, dann können wir sehen, wo es hakt, was die eigentlichen Schwachstellen beim Kind sind. Wir sollten sie sogar an der Grundschule korrigieren, es wären dafür im Unterricht keine Kapazitäten frei.

Wie auch immer, was ich aus der Grundschulzeit meiner Tochter mitgenommen habe:
Die Zensuren auf dem Zeugnis sagen nichts über die geeignete Schulform für das Kind aus. Gar nichts. Denn die Lehrer übersehen häufig kleine (aber sehr wichtige) Details, besonders wenn viele Lehrerwechsel stattfanden.
Trotz einem Notendurchschnitt von 1,5 haben wir unsere Tochter nicht auf dem Gymnasium gesehen...es gab zu viele offensichtliche Zeichen dagegen.

Die Gespräche, was die weiterführende Schule angeht, die kommen ja noch. Sie haben mir noch mal ganz deutlich gemacht, das die Lehrer meiner Tochter sie gar nicht richtig kennen....wie auch bei der Klassenstärke und den häufigen Lehrerwechseln.

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"Die Zensuren auf dem Zeugnis sagen nichts über die geeignete Schulform für das Kind aus."

Dem stimm ich durchaus zu. Darum halte ich auch die Einschätzung einer Lehrkraft, die das Kind wirklich seit der 1. Klasse kennt, für sehr wichtig. Wenn es die allerdings nicht gibt, wird es schwierig.
Meine Tochter hatte in der Grundschule keinen Schnitt von 1,5 - gerade in den Hauptfächern stand sie eher auf 2 als auf 1.
Aber: Bis auf Lesen üben und Auswendiggelerntes abzufragen hat sie keinerlei Hilfe gebraucht. Ihr Arbeitseifer war allerdings sehr überschaubar, Hausaufgaben hat sie fast nie erledigt, in der Schule war sie aber immer gut dabei. Gut, bei ihr waren die Noten trotz minimalem Aufwand gut, so war klar, dass sie aufs Gymnasium passt (war auch die richtige Entscheidung, sie ist jetzt in der 9 und hatte im letzten Zeugnis einen Schnitt von 1,9, nie eine Note schlechter als 3 im Zeugnis - und das meist, weil sie mit der Lehrkraft nicht klar kam).
Aber es gibt Kinder mit ähnlichen Grundschulzeugnissen wie das unserer Tochter, die sich auf dem Gymnasium deutlich schwerer tun. Das sind dann meist Kinder, die in der Grundschule schon extrem viel Unterstützung durch die Eltern erfahren haben, die quasi zu guten Noten gedrillt wurden. Das kann bei einem ehrgeizigen Kind noch gut funktionieren, aber wenn dann die Einstellung irgendwann auch nicht mehr passt, wird es eben schwer auf dem Gymnasium.
Und dann denke ich an meine Schwester. Die war ein Nachzügler und lief quasi nebenher. Meine Eltern haben beide gearbeitet, um die schulischen Belange meiner Schwester haben sie sich nur am Rande gekümmert. Sie war auf der Grundschule gar keine so gute Schülerin. Ihre Mathelehrerin in der 3. Klassen hat sogar gemeint "Dieses Kind wird nie ein Gymnasialkind!"
Tja, Gott sei Dank gab es damals in Niedersachsen die Orientierungsstufe (5./6.Klasse) noch, danach bekam meine Schwester eine uneingeschränkte Gymnasialempfehlung, hatte Mathe LK und ist jetzt Mathelehrerin am Gymnasium. Dass meine Schwester sich alles selbst erarbeitet hat und nie die Hilfe meiner Eltern in Anspruch genommen hat, hat ihre Grundschullehrer nicht interessiert, aber als es dann die Eigenverantwortlichkeit und die Vernunft meiner Schwester immer größer wurde, wurde klar, dass sie sehr viel Potential hatte.

LG

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Bist du dir sicher wie da was kommuniziert wurde? Dass da nie jemand gesagt hat dass die Reihen geübt werden sollen? Bei meinen Kindern stand das sehr oft auf den Wochenplänen „übe das 1x1“. Was ein Kind oder eine Familie daraus macht das bleibt jedem selbst überlassen. Wir haben mit beiden Kindern geübt. Auf Spaziergängen, auf Autofahrten, beim Kochen, … nur in der Schule hätte es mal min. der große nicht gekonnt. Aber ein stückweit muss ein Kind dazu auch eigenverantwortlich sein und zu Hause ggf Bescheid geben dass es geübt werden muss. Ist ja dann mit den Vokabeln nicht anders. Da sagt ja auch kein Lehrer ihr müsst diese 10 bis dann und dann können.

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Tatsächlich hat der Lehrer der 2.Klasse mir wörtlich gesagt, die meisten Kinder müssten das nicht üben, "die schnappen das so nebenbei auf".

Spätestens danach war mein Vertrauen in den schulischen Matheunterricht leicht angeknackst ;-)

Zumal unsere Große (selber Lehrer!) das 1x1 im Lockdown perfekt gelernt hat.
Damals gingen Tipps unter den Eltern hin und her, wie man das am besten macht - nebenbei aufgeschnappt hat es da keiner.

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Hallo!
Viel sagen kann ich zu deinem Problem nicht, vielleicht nur soviel: Ob dein Kind mathematisch fit ist, siehst du nicht an simplen Einmalseinsaufgaben, sondern an den Transferaufgaben. Irgendetwas auswendig lernen oder auch nicht ist da, wie ich vermute, völlig ohne Aussagekraft.

Ich wollte aber mal anmerken, dass ich vor 40 Jahren in der Grundschule gelernt habe, die Einer vor den Zehnern zu schreiben. So mache ich es bis heute. Mathe und Latein waren übrigens die einzigen Fächer, in denen ich im Laufe meiner gesamten Schulzeit nie etwas anderes als eine 1 auf dem Zeugnis stehen hatte. So wahnsinnig kann es also nicht schaden. 😅

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Das 1x1 ist einfaches Auswendiglernen. Das macht man nicht in der Schule, sondern zu Hause. Allerdings können das viele Schüler auch in der weiterführenden Schule noch nicht. Dann führt das zu richtigen Problemen, weil sie beim Rechnen einfach viel zu lange brauchen.

Wie das Kind schreibt, ist egal. Hauptsache man kann es lesen.