2. SPZ-Termin wahrnehmen oder nicht?

Meine Tochter (seit August 6 Jahre) hatte im März diesen Jahres ein Termin im SPZ wegen Verdacht auf AVWS.

Heraus kam das sie ein unter dem Durschnitt liegendem IQ hat, allerdings wäre das auf Probleme im Sprachverständnis zurückzuführen nicht auf die Intelligenz (und kein AVWS). Das mit dem Sprachverständnis war nun aber auch nichts neues. Die Ärztin war vom Ergebnis selbst überrascht weil sie mit dem Ergebnis gar nicht gerechnet hat....

Meine Tochter ist schon seit über einem Jahr in Ergotherapie wegen der Aufmerksamkeit und Konzentration - was sich auch schon sehr verbessert hat und sie hatte 10 Termine bis vor kurzem noch in der Logopädie. Diese wird pausiert und ab Februar wieder fortgesetzt.
Nun ist es so, das meine Tochter am 20.11.23 nochmal ein Termin im SPZ hätte um diesen Test nochmals zu wiederholen u.a. auch wegen der Schulanmeldung....wenn ich allerdings mit ihrer Ergotherapeutin spreche, die ja nun auch regelmäßig einmal die Woche mit meiner Tochter zusammen arbeitet, sieht sie überhaupt kein Problem meine Tochter ganz normal in der Grundschule anzumelden.

Ich bin nun irgendwie hin und her gerissen ob ich den Termin im SPZ überhaupt wahrnehmen soll. Momentan tendiere ich eher dazu, den Termin nicht wahrzunehmen. Ich denke, es wird teilweise auch etwas arg aufgeputscht und ich glaub ich mach mich selbst einfach sehr verrückt.

Vllt könnt ihr mir mal eure Meinung dazu sagen...mehr verunsichern wie ich mich selber verunsichere geht fast schon nicht mehr....der KV ist mir auch keine besonders Große Hilfe (wir sind seit der Schwangerschaft getrennt).

Vielen Dank.

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"Heraus kam das sie ein unter dem Durschnitt liegendem IQ hat, allerdings wäre das auf Probleme im Sprachverständnis zurückzuführen nicht auf die Intelligenz (und kein AVWS)."

Ich vermute jetzt mal, dass das einfach etwas missverständlich ausgedrückt ist. Ein IQ der nicht auf die Intelligenz zurückzuführen ist? Wie genau soll dass denn funktionieren?

Und wie weit unter den Durchschnitt? Dass eben viele Kinder nicht genau 100 Punkte sondern auch mal 110 oder 90 haben, ist doch nichts überraschendes… Unterdurchschnittlich ist ja nicht gleichzusetzen mit schulunfähig oder gar geistig eingeschränkt.

Ich persönlich würde solche Termine wahrnehmen, zumal sie ja noch Ergotheraphie geht, es also wohl noch Verbesserungspotential gibt. Wenn die Ergotherapeutin meint, dass sie eingeschult werden kann, würde ich mir da auch nicht all zu große Sorgen machen und einfach an Unterstützung mitnehmen was geht.

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Ich weiß nur nicht wozu? Also was hat meine Tochter schlussendlich von dem Termin im SPZ, da sie hier ja bereits Förderung bekommt...also ich möcht ja meine Tochter fördern und/oder unterstützen was ich ja auch tue.
Nach dem Termin wird sich daran ja nichts ändern....
Das frag ich mich halt.

Naja, es gibt ja eine "vorgegebene Spanne" die sagt was durchschnittlich, unterdurchschnittlich oder überdurchschnittlich ist...

Das mit der Intelligenz meint ich nur das es nicht am fehlenden Wissen liegt sondern am Sprachverständnis.
Und die Ärztin meinte eben das man es da wiederholen soll weil erst danach die Schulanmeldungen sind.

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Es gibt sprachfreie Intelligentests. Vielleicht soll diesmal so einer gemacht werden?

Außerdem würde ich nicht als der Weisheit letzten Schluss annehmen, dass sie eben Schwierigkeiten mit dem Sprachverständnis hat, deshalb schlecht im IQ Test abschneidet, aber trotzdem gut in der Schule zurecht kommen wird.

Den Termin im SPZ würde ich auf jeden Fall wahrnehmen und eben zum Beispiel fragen, wie das Sprachverständnis-Problem verbessert/behoben werden kann.

Wenn sie dadurch in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist, wird sie das in der Schule ziemlich wahrscheinlich auch beeinträchtigen/frustrieren.

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Ich kenne es nur so, dass eine AVWS bei einem Pädaudiologen diagnostiziert wird-- zum SPZ wird man hier zusätzlich geschickt genau wie zum Augenarzt wenn man das Kind quasi einmal durchschecken lassen soll, um herauszufinden, was die Ursache für die Probleme ist.


Da du was vom IQ schreibst- deren Wert unterdurchschnittlich ist---
kann es gut sein, dass dort ein IQ Test gemacht wurde.
Bei Kindern unter 6 macht man einen anderen Test, als bei Kindern die schon 6 sind.
Ggfls wollen sie dort einen zweiten anderen IQ Test machen um zu schauen, ob sich die Werte bestätigen --- dazu passt auch das mit der Schulanmeldung.
Denn je nachdem was es für ein Wert ist, hat deine Tochter dann evtl Anspruch auf eine Schulbegleitung.

Du hast ja sicher einen Bericht bekommen, da würde ich nochmal genau nachschauen, was dort steht.
Oder aber du fragst die KIA.

Die KIA hätte sonst aber sicher auch was gesagt, wenn der zweite Termin überflüssig ist

Ich würde den Termin nicht einfach so absagen, sondern mich vorher informieren.

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Ich weiß tatsächlich grad tatsächlich nicht ob das so ein IQ Test war, es stand nur in dem Bericht mit drin....
Danke für deine Antwort :)

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Ein Kind mit einem unterdurchschnittlichen IQ hat keinen Anspruch auf eine Schulbegleitung, sondern Anspruch auf den sonderpädagogischen Förderbedarf Lernen oder, wenn der IQ noch niedriger ist, auf den sonderpädagogischen Förderbedarf Geistige Entwicklung.
Ein inklusiv beschultes Kind mit geistiger Behinderung (IQ unter 70) bekommt in aller Regel eine Schulbegleitung. Oft haben diese Kinder ja nicht nur die geistige Behinderung, sondern auch noch ein paar andere Behinderungen.

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Aus Sicht einer Grundschullehrkraft würde ich den Termin keinesfalls absagen. Alles, was deinem Kind VOR Schuleintritt an Diagnostik und Therapie zuteil wird, nützt nur bei evtl. später auftretenden Schwierigkeiten.
Die Schule kann z.B. eine Klassenzusammensetzung ganz anders planen, wenn sie weiß, dass es Anzahl X an Kindern mit Unterstützungsbedarf geben wird. Da wird schon darauf geachtet, dass man eben nicht 5 Überflieger in eine Klasse und ein Kind mit Dyskalkulie, eines mit AD(H)S oder Unterstützungsbedarf in der Sprachenteicklung in eine Klasse packt.
Auch wenn die Defizite sich nicht oder nur langsam verbessern, hat die Schule Möglichkeiten deinem Kind einen Nachteilsausgleich zu gewähren. Allerdings geht sowas immer nur mit “handfesten” Berichten.

Aus meiner Erfahrung haben die Kinder, deren Eltern sich frühzeitig um solche Diagnostiken kümmern, zum Ende der Grundschulzeit viel weniger bis gar keine weitere Förderung nötig als jene, bei denen erst WÄHREND der Grundschulzeit geschaut wird, wo und wie unterstützt werden kann.

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Ich hätte zb ungern das meine Tochter dann abgestempelt wird so "Probleme im Sprachverständnis - Sonderschule"....und sie dann keine Chance auf eine Grundschule hat.
Natürlich hab ich nichts gegen Sonderschulen o.ä. also bitte nicht falsch verstehen, aber dort sehr ich meine Tochter dennoch nicht wenn du verstehst was ich meine....

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Hi, ich habe zwar das, worauf du hier antwortest, nicht geschrieben, aber möchte dir dazu antworten, denn "Sonderschule" hat vor dir keiner geschrieben. Ich weiß nicht wo ihr wohnt, aber bei uns gehen die meisten Kinder, ob sie Förderbedarf brauchen oder nicht, in die Grundschule. Wer Förderbedarf braucht, bekommt entsprechend Unterstützung oder eben individuelle Aufgaben bzw. extra Hilfestellung.
Es gibt auch einige wenige "Sonderschulen", die aber anders heißen. Als ich selbst zur Schule ging, hieß das noch so, lange nicht mehr. Da gehen Kinder hin, bei denen Unterricht in einer großen Klasse so nicht möglich wäre, da sie gleich abgelenkt wären, extra viel Förderung brauchen oder auch Schwächen in Interaktionen mit anderen Kindern haben.
Was sagen denn die Erziehungskräfte bei euch? Haben sie je erwähnt, dass sie eure Tochter auf einer speziellen Schule sehen oder zurück stellen würden? (Wobei ich mir vorstellen kann, wenn sie lesen lernt, das Verständnis besser werden kann.)
Ein neuer Test kann die Fortschritte aufzeigen und wenn es keine geben sollte, müssten im Interesse deiner Tochter die Methoden der Förderung angepasst werden, damit es deiner Tochter bis zur Einschulung auch was bringt, so dass sie beim Schulstart vielleicht gar keine Fördermaßnahmen mehr braucht.
Es ist eine Chance für deine Tochter. Außerdem weiß die Schule von diesen Dingen nichts, wenn du es ihnen nicht mitteilst.
Solange meine Tochter unter dem Test nicht leidet oder sich verweigert, würde ich ihn wahrnehmen.
Alles Gute!

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Aber Du bist doch noch ohne Diagnose?
Ich finde, du solltest ganz besonders den zweiten Termin wahrnehmen, und auch nach Beratung ganz viele neue ausmachen, bis endgültig herausgefunden wurde, was los ist. Ein Termin nach dem anderen. Ein Test nach dem anderen, denn anscheinend ist doch etwas "im Busch" -- und ohne SPZ gibt es u.U. später keinen Nachteilsausgleich, den sie in 2-3 Jahren vielleicht braucht?

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Ne, nur das vorläufige was ich im Ausgangstext geschrieben habe....

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eben. genau deshalb musst du da weiter hin.
Mein Patenkind war 9 mal dort bis alles durch war, klar war, was der zukünftige Plan wird und er dann auch einen Nachteilsausgleich für die Schule bewilligt bekommen hat (Legastenie und feinmotorische Beeinträchtigung).
Parallell war er die ganzen 2 Jahre in der ergo und bei der LOS-Nachhilfe.

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Hallo

Wegen dem IQ: Wie sieht die Ernährung bei euch aus? Wie oft in der Woche gibt es Fisch? Wie viel B Vitamin Reiche, aber auch Vitamin E Ernährung gibt es, um ein paar Nährstoffe als Beispiel zu nennen?

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Huhu,
Ich Versuche das 1x in der Woche Fisch auf den Tisch kommt....sie mag Fisch nur überhaupt nicht...wegen dem Omega3 oder?
Da wollte ich mal rücksprache mit dem Arzt halten was ich da zusätzlich evtl. geben könnte

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Ja, wegen Omega 3, aber langkettiges, das nur in Fisch oder auch Algen ist. Im Rapsäl zum Beispiel ist kurzkettiges Omega 3, das kann vom Körper nur zu einem geringen Teil in langkettiges Omega 3 umgewandelt werden. Aber auch B-Vitamine und Vitamin E sehe ich als wichtig für das Gehirn und die Nerven an.

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Im Alleingang solch einen Termin nicht wahrzunehmen, wirkt schnell verantwortungslos.

Wenn du das Gefühl hast, dass man das Thema zu sehr aufputscht, frage z.B. bei einem anderen SPZ nach, wie die handhabe dort so ist und was sie empfehlen.

Wenn du weitere Experten im Boot hast die bestätigen, dass kein 2. Termin nötig ist wie beispielsweise ein Kinderarzt, anderes SPZ, Ergotherapeut, Kinderpsychologe oder Schulpsychologe kann man in Erwägung ziehen, den 2. Termin nicht wahrzunehmen.

Dann sollen diese aber auch Stellung beziehen und dich darin unterstützen.

Andernfalls lieber hingehen. Denn deine Meinung als Mutter, dass der 2. Termin nicht nötig ist, klingt etwas abstrus und weit hergeholt.

Nornalerweise trifft man im SPZ kompetente Experten an und wenn diese zur Sicherheit nochmals den Test wiederholen möchten, da der 1. etwas anders als erwartet ausgefallen ist, dann ist das doch eigentlich gut oder nicht?

Du hast wahrscheinlich Angst vor einer falschen Förderung und Diagnose. Das verstehe ich. Es gibt ja auch Menschen, die ihren Job nicht gut machen. Dann spreche wie gesagt mit anderen Experten mal darüber und wenn diese dann auch der Meinung sind, dann werden sie euch Rückhalt geben können

Bearbeitet von Inaktiv
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Danke für deine Antwort....
Ja ich hab Angst, weil manchmal auch vieles ausgeputscht wird und ich hab mich da vllt auch etwas verrückt machen lassen da ich ja nur das Beste möchte für meine Tochter und wie im Ausgangstext geschrieben, der KV ist mir da keine Hilfe weil er unsere Tochter zu wenig sieht als das er das irgendwie einschätzen konnte und ich steh allein da und muss das selbst entscheiden ect.

Ich will nicht das meiner Tochter "zugrunde getestet" wird nur das man dann vllt etwas findet....ich weiß auch nicht....

Natürlich seh ich auch die andere Seite das sie dann eben eine super Förderung bekommt wenn etwas in Richtung sprachverständnis wäre, möchte es ihr ja nicht schwerer im Leben machen als das sie es haben müsste....

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Verstehe ich
Dennoch wirst du um die 2. Testung nicht drum herum kommen, wenn du nicht gerade mehrere Ärzte/Experten findest, die auch deiner Meinung sind, dass man davon absehen kann denke ich. Frag doch auch mal direkt im SPZ nach, ob der 2. Termin sein muss.

Die Schuleingangsuntersuchung wird ja bestimmt auch bald stattfinden, oder?

Wer hat die Untersuchung im SPZ denn veranlasst? Oder warst du es selbst?

Bearbeitet von Inaktiv
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Wie heißt denn der IQ-Test, der gemacht wurde?

Normalerweise gibt es 2 Arten von Tests: non-verbale und verbale. Die non-verbalen Tests sind nicht so genau, weil sie eben den sprachlichen Teil vollkommen außer Acht lassen. Daher gehört hier immer noch ein Sprachtest dazu und eine individuelle Bewertung des Testers, wie das Ergebnis des Sprachtests den Gesamt-IQ eventuell beeinflusst.
Der verbale Test gibt oft noch die Möglichkeit, genauere Aussagen über Stärken und Schwächen zu treffen, sofern eben die Untertests überhaupt durchgeführt werden. Ich gehe davon aus, dass bei deinem Kind ein solcher Test durchgeführt wurde. Hier kam u.U. heraus, dass dein Kind Probleme beim Sprachverständnis hat und dieser Einzelwert zieht natürlich den Gesamt-IQ nach unten. Wirklich interessant wird das aber erst, wenn der Einzelwert ganz massiv von den restlichen Werten abweicht. Mein Ältester hat hier einen Unterschied von über 60 Punkten zwischen seinem besten Wert (Fluides Schlussfolgern) und dem schlechtesten Wert (Sprachverständnis). Ich kann also auch sagen, dass sein Gesamt-IQ nur so schlecht ist, aufgrund des Sprachverständnis. Nur sein Gesamt-IQ liegt auch mit Sprachverständnis über 100.

Nun überlegst du, wegen der neuen Testung. Ich bin eigentlich der Meinung, dass du erstmal das Ergebnis und eine Beratung wegen der alten Testung brauchst. Das ist viel wichtiger. Es ist ja wenig sinnvoll den IQ jetzt schönzutesten. Wichtiger ist ja, zu überlegen, welche Folgen diese Probleme im Sprachverständnis, die sich offensichtlich auch im IQ zeigen, in der schulischen Laufbahn deines Kindes haben werden UND wie man dagegensteuern kann.

Ein unterdurchschnittlicher IQ ist übrigens ein IQ unter 80.

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Ach jetzt sehe ich das....
War dein Sohn auch schon im SPZ? Dürfte ich dir hier aufs Profil schreiben?

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Ich würde den Termin auf jeden Fall wahrnehmen. Die Ergotherapeutin ist nun mal keine Ärztin.
Du zeigst damit später in der Schule auch, dass du dich um dein Kind bemühst und den ärztlichen Empfehlungen folgst.
Das ist auch wichtig, falls ihr mal später wieder eine Therapie oder etwas anderes braucht.
Ich würde auch den Test machen lassen.
Ob du ihn nachher in der Schule vorlegen möchtest, ist allein deine Entscheidung.
Wenn der Test einen IQ im Normbereich ergibt, hast du dann auch schon mal gute Gründe für eine Regelbeschulung.

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Wahrnehmen!!!

Je mehr du über dein Kind in Erfahrung bringen kannst, umso besser kannst du ihm Hilfestellung geben. Und da wiederum : Je eher desto besser......