Die Schule hat zwei Tage die Schüler freigestellt, wo diese in einer Maßnahme kurzzeitig untergebracht sind, um sich Betriebe anzuschauen. Es nennt sich Berufsorientierung. Wer nicht teilnimmt, geht in den Unterricht.
Dein Kind hat sich mit seinen zwei Schulfreunden daneben benommen, ist zwischenzeitlich abgehauen und es wäre beinahe der Bus verpasst worden, es hat kein Interesse gezeigt, die Fachkräfte angeschrien, es habe kein Interesse / kein Bock. Hat sich in Gesprächsrunden über andere lustig gemacht, blöde Kommentare abgegeben, andere nachgeäfft und das alles nicht ernst genommen.
Die Leiter haben sofort an die Schule eine Mail geschrieben das sie das so nicht weiter fortführen können und möchten. Die Schule hat euch in Kenntnis gesetzt und die Schulleitung bittet zum Gespräch.
Wie geht ihr mit so einer Situation um?
Wie ich mit der Situation umgehen würde: meinen eigenen Ärger über die Situation und mein Kind anschauen, was ärgert mich daran (also mich würde es vermutlich sehr ärgern, ich wäre betroffen und erschrocken über so ein Verhalten) und dann offen mit dem Kind ins Gespräch gehen. Was denkt das Kind über die Situation? Was schildert es, warum es soweit kam? Wie hätte sich das Kind das ganze gewünscht? Wollte es vielleicht lieber im Unterricht bleiben? Etc.
Ich bin sehr für Ursachenforschung, jedes Verhalten hat einen Grund und diesen zu finden, bringt oft viel mehr als Strafen und co. Wichtig ist im Vorfeld die eigenen Gefühle dazu zu beleuchten und entweder aus dem Gespräch rauszulassen oder offen zu kommunizieren, was du selbst darüber denkst (als Ich-Botschaft!)
LG
Hanna
Hi,
da die Massnahme im Rahmen der Berufsorientierung war gehe ich davon aus dass das Kind mindestens 14/15 Jahre alt ist … falls älter dann wäre folgendes eh relevant.
Ich denke, dass der Schulleiter eine ernstgemeinte Entschuldigung erwartet und auch eine an den Betrieb… diese würde ich mir vorab mit dem Kind überlegen
Ich würde das Gespräch mit dem Kind suchen und auch versuchen zu erläutern warum ein solches Verhalten völlig unangemessen ist … selbst wenn man kein Unteresse an dem Betrieb hat … hat ein solches Verhalten Konsequenzen für die Zusammenarbeit zwischen Schule und Betrieb…
Und ist natürlich absolut respektlos usw
Und auch für Lehrer … habe ich genug vertrauen in dieses Kind um es mit auf eine Klassenfahrt zu nehmen …?
Folgendes kommt bisschen auf das Alter an: ein Praktiukum selbst finden und absolvieren - kann ja auch nur kurz sein - 2-3 Tage bei Bekannten notfalls …. Als Konsequenz …
Manchen Kids fehlt es manchmal an Verständnis … das kann versuchen über den Weg zu erwirken
Laut VK ist das "Kind" 17. Wie man sich in dem Alter noch so dermaßen daneben benehmen kann, ist mir schleierhaft.
bei so krassem Fehlverhalten wird er sich bestimmt doch auch sonst irgendwo schon öfter im Unterricht daneben benommen haben?
Wenn es so krass ist, käme irgendwann der Punkt wo bei mir die "irrationalen" Konsequenzen fällig werden würden (Handy weg, keine PC Zeit, TV VErbot, Taschengeld aufs Sparkonto statt zur freien Verfügung etc....)
Habt Ihr Sozialfachkräfte und Mediatoren an der Schule? -- einige Pflichttermine bei sowas wären bestimmt schulseitig nötig oder? Also bei einem Betriebsbesuch fremde Menschen anpöbeln geht wirklich gar nicht. Ich glaube, mit einmalig sprechen oder einmalisch schimpfen ist sowas nicht zu beheben. - Da scheinen ja grundsätzlich einige Verhaltensweisen einzunorden sein.
Um welches Alter geht es denn? Ich gehe mal von 15-17 Jahren aus? Also eigentlich ein Alter in dem man Benehmen und Hirn erwarten kann?
Wenn das so ist, würde ich als erstes über mich nachdenken. Was habe ich bisher falsch gemacht, dass sich mein Kind so ätzend verhält?
Und dann mit dem Kind ins Gespräch gehen. Ich würde fragen, was es sich dabei gedacht hat, ob es ihm nicht klar ist was das für Konsequenzen hat?
Ich würde erwarten: eine Entschuldigung an den Direktor, an die Fachkräfte und an die Kinder die beleidigt worden sind.
Ich würde erwarten: dass sich mein Kind bei mir erklärt.
Ich würde erwarten, dass in den nächsten Ferien oder den kommenden Wochenende ein Praktikum freiwillig angelegt wird.
Ich würde erwarten, dass mein Kind über die Zukunft nachdenkt und mal Konsequenzen aufzählen wenn man sich im echten Job daneben benimmt.
Und es würden zu Hause Konsequenzen folgen.
Und dann mal abwarten was im Gespräch passiert.
Ich wäre maßlos enttäuscht und würde an der Intelligenz zweifeln, und das würde ich auch so äußern.
Wie ich reagiere ?
Wer bin ich denn ? Das Kind ? Der Vater ? Die Lehrerin? Die Sozialpädagogin?
Wer ?
Du bist der Vater und das Kind ist 17? War Dein Kind schon immer so ein A***loch? Was ist schiefgelaufen?
Grüsse
BiDi
Elternteil
Hier täts verbal scheppern.
Ich unterrichte solche Klassen und würde davon ausgehen dass auf dem Brief der Begriff Teilkonferenz steht? Je nachdem wie schwer die Vorfälle gesehen werden und ob vorher etwas vorgefallen ist wird der Schüler entweder verwarnt, oder von der Maßnahme ausgeschlossen. Das macht allerdings in der Regel die Maßnahme selber. Das muss man dem Jobcenter, der die Maßnahme bezahlt, dann mal erklären. Geld gibt es da auch nicht mehr.
Für alle die sich hier über das Verhalten aufregen: es gibt oft Gründe warum Schüler in einer Maßnahme landen (Verwahrung aufgrund der Schulpflicht mit dem Ziel, die Schüler:innen doch noch ins Berufsleben zu vermitteln) und überhaupt nicht „auffällig“ in dem Kontext. Leider.