Hallo...
Mein Sohn ist dieses Jahr eingeschult worden und letzten Monat 7 geworden. Nach den paar Wochen jetzt sagt er oft er möchte alleine laufen. Für uns geht der Gedanke gar nicht, weil er nur träumt und trödelt. Dadurch läuft er auch mal bei rot über die Ampel usw. Er ist ein Träumer durch und durch. Dazu kann er die Uhr noch nicht. Der Weg ist ca.. 800m lang, aber eben in Berlin mit großer Kreuzung.
Er ist schon paar Mal paar Meter vor uns "allein" gelaufen und es ist eine halbe Katastrophe wegen der besagten Träumerei...
Nun mach ich mir Gedanken, ob wir seinem Selbstbewusstsein damit schaden, wenn wir ihm das nicht zutrauen..
Was kann ich ihm sagen um die Situation zu erklären?
Schulweg
6
Mein Kind war ähnlich und ich war froh, dass er die Selbstständigkeit erst ab der 3. Klasse gefordert hat 
Wir haben auch ne miese Kreuzung auf dem Schulweg.
Vielleicht könnt ihr nen Kompromiss finden? Ihn über die gefährlichen Ecken bringen und dann verabschieden?
Ich würde ihm klar sagen, dass er beweisen muss, dass er sich ordentlich verhält und erst dann allein laufen darf. Sprich geht neben ihm, aber sagt nicht "Achtung Ampel" oder so. Mir ist bei mir schon aufgefallen, dass ich meinem Kind immer Zeichen gegeben habe: Achtung Stopp, es ist grün etc. Mein Kind musste gar nicht wirklich allein denken wenn ich dabei war.
Ansonsten würde ich das Kind aufs Frühjahr vertrösten, wenn es wieder heller ist.
1
Hallo,
wusste euer Sohn, dass ihr hinterher läuft?
Wenn Kinder alleine laufen, laufen sie meistens anders- natürlich nicht alle.
Naja, dein Kind ist 7, du kannst deinem Sohn doch ehrlich sagen, dass er dir zeigen soll, wie er konzentriert alleine laufen kann und wenn er das schafft, darf er es ohne deine Begleitung. Vielleicht in einer vorgegebenen Zeit bzw. du startest eine Stoppuhr? Du bist ja dafür mit verantwortlich, dass er pünktlich an der Schule ist. Die Uhr lesen bei 800m Entfernung würde bei meinen Kindern zu mehr Verzögerung führen. 😅
Alles Gute!
2
Hallo,
ich würde ihn laufen lassen und mehr Zeit als nötig einplanen. Dann kann er in Ruhe zur Schule trödeln. Außerdem finden sich hier mit der Zeit laufpartner aus der Klasse oder dem Hort.
4
Ich glaube, niemand würde ein Kind, das noch bei Rot über die Ampel läuft, alleine am Straßenverkehr teilnehmen lassen.
Allerdings muss ich zugeben, dass es mir schwer fällt, mir das vorzustellen. Zumindest nach deiner Beschreibung.
Dass ein Kind auf dem Schulweg langsam läuft, kann man einplanen.
Die Uhr muss man dazu nicht lesen - meine Kinder konnten das von Anfang an, aber wenn sie angefangen hätten, auf dem Schulweg zwischendurch die Uhr zu studieren, wären sie wohl nie angekommen
Wenn es aber daran scheitert, dass ein 7jähriger an einer normalen Ampel nicht anhält, dann ist es dringend, dringend an der Zeit das zu üben!!
Oder es ist eine so schwere Form von ADS, dass ihr euch um externe Hilfe bemühen solltet.
Natürlich:
Wenn es da Abbiegestreifen gibt, die man zuerst ohne Ampel überqueren muss, dann bin ich ganz bei dir: solche komplexen Kreuzungssysteme im Großstädten können Kinder überfordern, wenn sie einschätzen müssen, wie schnell ein Auto unter welcher Hochbrücke hervorsausen kann. (Da würde mich jetzt ein Screenshot von Googlemaps interessieren.)
Aber das widerspricht sich in meiner Vorstellung mit "träumen und trödeln". Wer verzweifelt versucht, den Verkehr einzuschätzen, der träumt nicht. Und auch ein träumendes Kind muss Ampeln verinnerlichen und bei Rot stehenbleiben.
Also: entweder ist der Schulweg zu komplex für ein Grundschulkind. Das ist blöd, denn dann solltet ihr alternative Wege finden, die euer Sohn jetzt ab und zu alleine laufen darf: zum Bäcker, zum Spielplatz...
Oder das Kind träumt so stark, dass es Hilfe braucht.
Oder ihr habt etwas versäumt. Dann müsst ihr das schnellstens nachholen, denn ab wann wollt ihr sonst anfangen, eurem Sohn den Verkehr zu erklären?
Ich würde auch fragen: wusste das Kind, dasss ihr hinterher lauft?
Tut das ein paar Mal angekündigt: er soll euch beweisen, dass er es kann. Und dann schaut noch mal "heimlich", ob er plötzlich mehr Risiken eingeht und sich unvorsichtig verhält, wenn er sich wirklich unbeobachtet wähnt. Oft sind Kinder alleine sogar aufmerksamer. Die wollen auch nicht unters Auto kommen.
Und dann lasst ihn alleine gehen. Außer, wie gesagt, die Hauptkreuzung mit mehreren Abschnitten ist zu komplex. Aber das müsste eigentlich so eindeutig sein, dass du hier nicht fragen müsstest.
Bearbeitet von O-Doolia
5
Sorry, aber Sicherhet geht doch vor Selbstbewusstsein (welches man auch gut anderweitig stärken kann).
7
wenn Du Dein Kind nicht fordert und machen lässt, lernt es das nicht.
Meist träumen diese Kinder nur, wenn die Mama dabei ist und eh aufpasst. -schonmal da dran gedacht? Er weiß ja, dass du hinten dran läufst.
Meine Kinder sind beide nach 1-2 Monaten in der ersten Klasse die 1,6 km alleine gelaufen. -- auf dem Weg kamen hier und da weitere Schüler dazu, oft nicht mal Freunde, und es bilden sich automatisch auch so Kinderhaufen, die zusammen laufen.
Ich habe rückwirkend tatsächlich in vielen Bereichen meinen Kindern zu viel abgenommen, - zu viel gesteuert und zu viel für sie organisiert, was zur Folge hatte, dass sie in den Folgejahren fauler und unselbständiger und chaotischer waren, als es hätte sein müssen (oder die Mitschüler waren). ---
Trau es ihm zu. -- Lass ihn machen. und so hart es klingt: mal einen "Schrecken" aus irgend einem Grund oder der Ärger vom Lehrer, weil er zu spät kommt, weil er beim Laufen geträumt hat, ist viel Lehrreicher als tausend Ermahnungen von Mama.
Ich würde Stück für stück früher Tschüss sagen und ihn den erstlichen Weg alleine laufen lassen. -- Ebenso das abholen nach der Schule: -- warte an der gefährlichen Kreuzung und lauft den Rest gemeinsam und irgendwann macht er auch das alleine. aber ich würde schon recht bald damit anfangen.
Bearbeitet von tr357
8
Meine Kids sind den Schulweg alleine gegangen,
wenn sie es konnten--
nicht wenn sie es wollten!
Die Große hat das ab Klasse 2 gemacht--
der Kurze ab Klasse 3 ganz alleine
er hatte es ab Klasse 2 gekonnt, dann kam eine " ganz tolle" Baustelle auf seinem Weg -- also neuen Weg lernen-- inklusive sehr unübersichtlicher Strassenquerungen -- dann kam der Winter ....dann kamen sämtliche Minibaustellen wegen Glasfaser-- wo dann Autos da geparkt haben wo sie nicht durften ( er muss an einem Kiga vorbei, der nur 5 eigene Parkplätze hat, aber 120 Kids die dorthin gebracht werden)---bis da durch war... Waren Osterferien... Danach endlich normaler Weg und er ist mittags alleine zurück zum Üben....
Laufpartner hat er nicht-- andere Kids fahren Rad auf dem Fußweg- was er nicht möchte wegen des Slaloms wegen Mülltonnen jede Woche --
Ja, er war sauer, dass er solange begleitet wurde--- aber uns war wichtiger, dass es sicher hinkommt-- zumal er immer vorgegangen ist und ich hinter ihm und man genau gemerkt hat, dass er durch die ganzen Umstände nicht sicher die Straßen überqueren könnte-- er könnte sie teilweise gar nicht einsehen-- wie auch mit 130? --
10
Nachschieb:
Der Kurze ist andere Wege schon eher alleine gelaufen-- Sport, Bäcker usw
Ist aber was anderes als morgens im Berufsverkehr / Baustellenverkehr
Ich bin auch froh, dass er keinen Laufpartner hat-- habe genug Mist gesehen, als ich ihn begleitet habe
Auf Straße schubsen, auf fremde Grundstücke gehen, über fremde Grundstücke gehen, rückwärts gehen, hin und her über Straße rennen, Sporttasche auf Straße werfen ...
9
Wenn dort eine große Kreuzung ist, würde ich ihn noch nicht alleine laufen lassen.
Sicherheit geht vor.
Klar, wenn man in einer ruhigen Wohngegend wohnt, kann man die Kinder nach 2 Wochen alleine los schicken - aber in einer Großstadt sieht es wieder anders aus.
Ich habe meine Kinder auch in der 1-2 Klasse begleitet, weil wir an einer ganz blöden Straße gewohnt haben, ohne Gehweg.
Vielleicht könnt ihr ihn im Frühjahr dann stückweise alleine gehen lassen - nach der großen Kreuzung.