Erfahrungen mit Grundschulförderklasse

Hallo, mein Sohn ist bei der Einschulung 6 Jahre und 10 Monate (Bundesland BW).
Der Kindergarten äußert Bedenken bzgl seiner Schulfähigkeit. Ein weiteres Jahr Kindergarten kommt für uns nicht in Frage.

Der Kindergarten hat jetzt eine Grundschulförderklasse in einem anderen Ort vorgeschlagen.

Wir sind mit ihm bei der Logopädie und Ergotherapie. Er hat eine Sprachentwicklungsverzögerung und bei der Vorschuluntersuchung wurde auch auf Defizite bei der Frustrationstoleranzgrenze bzw emotionale Reife hingewiesen.

Hat jemand Erfahrungen mit so einer Grundschulförderklasse? Das scheint es nicht in allen Bundesländern zu geben.
Aktuell bin ich nicht überzeugt davon. Ich tendiere dazu ihn ganz normal in der 1. Klasse anzumelden. Falls er wirklich Probleme haben sollte (was ja so noch keiner wirklich vorhersagen kann), müsste er die 1. Klasse eben wiederholen, aber das wäre dann ja erst in ca 1 1/2 Jahren...

Natürlich ist die Schulanmeldung jetzt schon bald und wir müssen schnell entscheiden. Die Schule der Grundschulförderklasse bietet auch auf Nachfrage nur einen Flyer an und kein Informationsgespräch :-(.

Vielen Dank für eure Rückmeldungen,
Anni

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Ich kann jetzt nicht ganz nachvollziehen, warum du die Möglichkeit für dein Kind nicht als Chance sehen kannst.

Du beschreibst deutliche Baustellen und möchtest, das er trotzdem mit der Masse mitschwimmt. Besonders eine niedrige Frustrationtoleranz steht dem doch ganz klar gegenüber.

Euer Bundesland hat sich da etwas wertvolle erhalten....hier in NRW würden sich viele Eltern so eine Zwischenmöglichkeit wünschen, einfach um ihren Kindern noch etwas Zeit geben zu können.

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Hi,

ich bin Grundschullehrerin in BW. Immer wieder gibt es bei uns Kinder, die in einer GFK waren. Meine Erfahrung ist auf jeden Fall pro GFK. Wenn dein Kind in der ersten Klasse ständig seinen Frust rauslässt kann die ganze Klasse nicht lernen. Die GFK ist deutlich verschulter als der Kindergarten und gewöhnt so an schulisches Lernen.

Liebe Grüße
Isy

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Bearbeitet von RosarotesSchweinchen
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Wenn dein Kind doch Defizite hat, warum
möchtest du ihm dann die Förderung, die er bekommen kann, verwehren. Er wird schon „alt“ eingeschult. In anderen Bundesländern würden Eltern sich freuen, wenn sie diese Möglichkeit hätte .

Ich bin selbst Lehrerin und Mutter. Wir bekommen häufig in der 3. Klasse Kinder, die erst im Regelschule waren und dann zu uns zur Förderschule wechselnd. Diese Kinder haben dann in der Regel kaum Selbstbewusstsein und großen Frust. In der Regel sind sie deutlich schwächer, als die Kinder, die bei uns starten mit ihren Baustellen.
Für meinen kleinen Sohn hätte ich mir so eine Möglichkeit gewünscht. Er läuft jetzt in Klasse 10 besser, aber der Weg dahin war steinig und hart.

Vg Basket

Bearbeitet von basket
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Hallo,
ich lese mal mit weil wir auch noch entscheiden müssen, ob wir wie geplant einschulen. Ich wollte dir nur eins weitergeben, was ich erst vor kurzem von einer Freundin erfahren habe. Wir wohnen auch in BW. Die Möglichkeit zurückzustellen besteht noch das ganze erste Halbjahr der 1. Klasse. Ich würde mein Kind nicht gerade erst einschulen und dann wieder rausnehmen. Aber es gibt durchaus die Möglichkeit sich die Entwicklung noch etwas anzuschauen. Natürlich muss man dann parallel mit der Grundschule und der Förderklasse reden und auch erstmal die Schulanmeldung machen. Aber es ist nicht so, dass es mit der Schulanmeldung definitiv entschieden werden muss.

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Ich habe keine Erfahrung mit einer Grundschulförderklasse in BW. Mein Ältester war allerdings in einer Vorklasse der Sprachheilschule in Hessen. Heute ist er Oberstufe und macht Abitur. Er hat das Jahr einfach gebraucht. Bei ihm konnte man echt sagen: Noch nicht schulreif, aber zu weit für den Kindergarten.
Ich würde das immer wieder so machen.

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Meine Tochter geht seit Anfang dieses Schuljahres in die GFK.
Mir fiel diese Entscheidung auch sehr schwer. Ich habe auch erst gedacht, was sollst dann macht sie die erste halt zwei mal oder so. Außerdem ist bei uns die GFK auch an einem anderen Ort und sie ist die einige aus ihrem KiGa gewesen, die nicht die Regelschule im Ort besuchen würde.

Dann kam der Gedanke, was macht das mit meinem Kind?
Sie merkt alle anderen sind besser, sind schneller ... sie muss im schlimmsten Falle zurück in den Kindergarten.
Mitschüler können echt grausam sein.
Wir müssen nachmittags oft extra Schichten einlegen, weil sie den Stoff doch nicht so leicht schafft.

Schweren Herzens fiel die Entscheidung zur GFK.
Es war auf jeden Fall die richtige.
Sie ist gut in ihrer Schule angekommen, hat Freunde gefunden und es geht ihr gut. Sie hat genügend Zeit Buchstaben und Zahlen zu lernen, sie wird viel mehr gefördert, es wird verstärken und fehlerfreundlich gearbeitet.
Kurz und gut.
Natürlich kannst du dein Kind auch auf die Regelschule schicken, aber überlege dir gut ob diese Schulform wirklich das richtige für dein Kind ist oder ob es vielleicht eher vom Stempel der GFK als 'Minderbegabtenschule' beeinflusst wird.
Sieh es als Chance nicht als Bestrafung.

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bei uns ist über 6 Jahre Schulpflicht. Wenn es keine normale Grundschule wird, dann gibt es die Förderklasse (ist bei uns in der Stadt nicht zu empfehlen, da dort 95% Immigranten ohne Deutschkenntnisse "aufgefangen" werden zum deutsch lernen oder vereinzelt extrem krass auffällige Kinder dort sind.

Wir haben in der Stadt noch eine "Förderschule". -- dort kann man bleiben oder ganz fitte Kinder haben zur 2. oder 3. Klasse auf die normale Grundschule gewechselt.
Bei uns sind das tatsächlich zwei unterschiedliche Orte bzw. Systheme: die GFK ist wo anders untergebracht. Die Förderschule (bis zur 10.Klasse) ist eigenständig und ein anderer Zweig. (BW)

Mach Dich schlau, wie die GF"Förderklasse" bei Euch aussieht und ob Einschulung in eine eine Förderschule nicht doch der bessere Weg wäre.
Das was Du aufzählst scheint dauerhafter zu sein, als dass es in einem Jahr aufgeholt werden kann. - Evtl. wäre da sowieso die Förderschule der bessere weg?

Bearbeitet von tr357
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Hi,

ich komme aus BW: bei uns an der Grundschule gibt es eine GFK, da kommen alle Kinder aus der Umgebung, bis zu 15 km teilweise, die werden mit Taxi gebracht und abgeholt.

Ich hab immer gesehen, wie die Kinder abgeholt werden, wenn ich auf meinen Sohn gewartet habe. Zu 90 % sind das Kinder mit Migrationshintergrund, die schlecht Deutsch sprechen.
Natürlich weiß ich nicht, wie das bei euch im Nachbarort ist, aber wenn er schon ein Sprachdefizit hat, dann ist es sicher nicht hilfreich, wenn er in eine Klasse geht, wo kaum einer Deutsch spricht.
Da würde ich mich vorher definitiv erkundigen. Ich denke da ist er im Kindergarten dann eher besser aufgehoben.

Normal einschulen ist mit geringer Frustrationstoleranz aber auch schwierig. Wurde denn schon auf anders getestet z.b. ADHS oder ähnliches? Ich frage nur, weil mein Sohn einen Freund hat, der auch nicht so resilent war und das in der Schule dann richtig rauskam. Inklusive Stühle werfen, ständiges abholen in der 1. Klasse usw. (Gründe für die Ausraster waren, dass z.B. noch Deutsch weiter unterrichtet wurde, statt auf Mathe zu wechseln, weil noch was zu besprechen war. Er wollte aber Mathe machen, weil das mehr Spaß macht. Oder er hatte die falsche Antwort) Am Ende war es ADHS und inzwischen klappt es mit Schulbegleitung bei ihm ganz gut. Er war zum Glück sonst aber fit und hatte so keine Probleme den versäumten Stoff selbst zu erarbeiten.