Sechsjährige häufig Bauchschmerzen

Hallo liebes Forum,

meine Erstklässlerin hat sehr häufig Bauchschmerzen. Das geht schon lange so, auch schon vor der Schule. Es sind immer Phasen, manchmal wochenlang nichts oder wenig und dann wieder gehäuft. Oft fühlt sie sich nach dem Stuhlgang besser, aber nicht immer. Manchmal auch gleich morgens beim Aufwachen und da denke ich mir, dass sie Hungergefühl mit Bauchschmerzen verwechselt, aber sich erbin ich natürlich nicht.
Stuhl, Urin und Blut schon gecheckt, nichts gefunden. Ultraschall steht noch aus.
Sie ist ein schüchternes, eher unausgeglichenes Kind. Sie hat gewisse soziale Ängste bzw. Unsicherheiten, z. B sorgt sie sich jetzt schon über eine große Aufführung mit der Musikschule, die am Jahresende ansteht oder fühlt sich unwohl, wenn sie in den Ferien in den Hort muss, ihre engste Freundin aber nicht da ist oder sie nicht genau weiß, welche Kinder kommen werden. Ich denke, da ist noch mehr, aber sie spricht sehr wenig über ihre Gefühle und oft weiß ich einfach gar nicht, was eigentlich in ihr vorgeht. Oft sagt sie, nein ich bin gar nicht nervös, gestresst (wegen einem Test zum Beispiel) oder sie kann es gar nicht erklären, wenn man fragt, warum sie z. B. irgendwo nicht hingehen möchte. Ich weiß nicht, inwieweit sie sich selbst ihrer Gefühle bewusst ist.
Zugegebenermaßen denke ich, dass die Bauchschmerzen psychischer Natur sind, da ich selbst so ein schüchternes Kind mit Bauchschmerzen war und nie eine organische Ursache gefunden wurde.
Habt ihr irgendwelche Tipps, wie ich ihrer Gefühlswelt gut tun könnte? Also im Sinne von Entspannungstechniken, zur Ruhe kommen, sich öffnen, positiv denken, Selbstbewusstsein stärken. Es kann gerne in alle Richtungen gedacht werden.
Natürlich freue ich mich auch über Überlegungen oder Hinweise, was eine mögliche organische Ursache der Schmerzen anbelangt. Das will ich ja gar nicht ausschließen.

Vielen Dank und liebe Grüße!

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Ich würde bei so lang anhaltenden Bauchschmerzen immer zum Kindergastro.

Bei meiner Tochter dachte ich leider viel zu lang, dass sie ja so sensibel und eh eher weinerlich und empfindlich sei und daher sicher die Bauchschmerzen kommen - ne, andersrum wars. Sie war sensibel, weierlich und empfindlich, weil sie so Schmerzen hatte und körperlich abgebaut hat.

Klingt jetzt natürlich erst ma schlimm und vielleicht ist es bei euch auch wirklich eher psychosomatisch. Aber ich würde inzwischen immer alles checken lassen.
Und das geht am besten beim Kindergastro - denn der nimmt auch andere Blutwerte etc ;)

Alles Liebe!

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Danke, du hast natürlich recht, dass wir auch weiter nach einer organischen Ursache suchen müssen! Zum Glück ist meine Tochter fit und isst auch gut. Was hatte deine Tochter denn, wenn ich fragen darf?

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Hallo! Ich kenne das von mir selber als Kind auch, und meine Kindern neigen auch beide dazu. Es ist unterschiedlich, was hilft. Hast du sie schon einmal gefragt, was sie sich wünscht und was ihr gut tun würde, wenn sie Bauchweh hat? Nehmen wir einmal an, es besteht wirklich keine körperliche Ursache und es ist rein psychisch. Kann sie benennen was anders ist als sonst wenn sie Bauchweh hat?

Als erstes würde ich den Kinderarzt fragen, was er da für Tips hat. Es gibt bestimmte Entspannungsübungen, die man mit Kindern machen kann (Muskelentspannung nach Jacobsen, beispielsweise). Manchen Kindern helfen auch Rituale wie einen Tee kochen, ein Wärmekissen machen, ein bestimmtes Lied singen.
Vor stressigen/belastenden Situationen male ich meinen Kindern gerne ein Herz auf die Hand und „fülle es mit Küsschen“, also mache 20 Küsschen drauf, und immer, wenn sie unsicher werden, können sie sich „ein Küsschen nehmen“. Ich habe auch schon ein kleines Kuscheltier mit ins Bett genommen und „mit Mama aufgeladen“ und es dann morgens in die Schultasche gesteckt, als Mutmacher.

Wichtig ist meiner Meinung nach, dass du deinem Kind immer das Gefühl gibst, dass du es ernst nimmst und mit ihm im Gespräch bleibst. Häufig können Kinder ihre Sorgen noch nicht richtig verbalisieren, aber irgendwann kommen sie dann zwischen den Zeilen doch durch.

Ich weiß, das kann echt an die Nerven gehen und man macht sich Gedanken und Sorgen, was das Kind denn hat. Ich drücke die Daumen dass es schnell besser wird.

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Da sind sehr schöne Ideen und hilfreiche Anregungen dabei, vielen Dank. Geduldig im Gespräche bleiben, da werde ich mir besonders Mühe geben!

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Habt ihr schon an Madenwürmer gedacht? Auch die verursachen manchmal Bauchschmerzen.

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Das wurde schon gecheckt, negativ. Danke!

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Habt ihr mal aufgeschrieben, was für sie schwierig ist

Bspw die Aufführung in der Musikschule?

Was macht ihr Sorgen?

Aufschreiben was passieren kann im schlimmsten Fall
Und was passieren kann im Besten Fall

Und quasi abmachen " egal wie es läuft, wie sind stolz auf dich und hinterher gehen wir ...Eis essen/ holen dein Lieblingsgericht von Xx nach Hause-- weil wir den Tag feiern , wo du eine Aufführung hattest.

Im Theater gibt es immer Premierenfeiern- da feiern auch alle mit egal wie es lief ..
und die Kids sind stolz...


Hat sie einen Sorgenfresser?

Den hätte unsere Tochter früher gerne genutzt- der hat dann die Sorgen " aufgefressen"--- ( sprich wir haben abends dann unauffällig etwas davon abgerissen und den Rest zurückgesteckt)
Kommt halt darauf an, ob das Kind dafür noch empfänglich ist oder schon zu alt...

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Habt ihr schon auf Fructose -und Laktoseintoleranz getestet ?
Am Besten mal ein Ernährungstagebuch führen.
Sollten Schmerzen auftreten : was hat sie zuvor gegessen ?
Lässt sich ein Zusammenhang zu bestimmten Nahrungsmitteln feststellen ?
Bevor man von psychischen Ursachen ausgeht, sollte alles Organische abgeklärt sein. Gerade Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind ja ein weites Feld.

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Das wollte ich ebenfalls schreiben. Ihr werdet wohl nicht darum herum kommen ein Ernährungstagebuch zu schreiben, was sie wann isst. mit welchen Inhaltsstoffen und trinkt, wann sie Bauchschmerzen hat, wann Stuhlgang. Zusätzlich würde ich auch noch dazu schreiben wie alt die Lebensmittel sind. Also von Gestern zum Beispiel, falls sie eine Histaminunverträglichkeit hat. Bei Schmerzen im Verdauungsbereich würde ich vorher den Fokus auf die Ernährung wie Unverträglichkeiten legen und nicht auf die Psyche..

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Habt ihr denn eine Unverträglchkeit ausgeschlossen? Meine Tochter hat eine Fructosemalabsorbtion. Das hat sich jetzt ganz gut verwachsen. Wurde von Jahr zu Jahr besser. Aber früher musste ich echt aufpassen was sie isst. Die Bauchschmerzen kamen auch nicht unmittelbar. Fruktose kann auch einen Tag später schmerzen. Es ist eben Luft im Bauch. Und das tut weh. Geht wirklich mal zum Kindergastroentologen. Bevor ich es auf die Psyche schiebe würd ich nach Unverträglichkeiten testen. Das kommt sehr häufig vor

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Danke nochmal an alle, die sich die Zeit genommen haben zu antworten. Wir haben jetzt noch mal ein Ernährungstagebuch angefangen und auch einen Termin beim Kindergastrologen angefragt.

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Hi,
es gibt eine Bauchmigräne, abdominelle Migräne, ist wohl gar nicht so selten bei Kindern. Meine Freundin hatte das im Erwachsenenalter, war eine lange Odyssee bis das herausgefunden wurde, letztendlich war es der Neurologe. Dort würde ich sie mal vorstellen.

vlg tina