Hallo zusammen,
mein Sohn konnte sich immer gut allein beschäftigen. Hatte immer was zu tun. Dies ist nun seit er ca 7,5 Jahre alt ist, anders geworden.
Er langweilt sich immer, wenn er mal einen Tag nichts vor hat.
Er geht 2x die Woche zum Handball, 1x Woche zu seiner Patentante (beides sehr gern). Die andren Tage trifft er des Öfteren mal einen Freund und wir versuchen mindestens einen Tag am Wochenende etwas gemeinsam zu unternehmen.
Es kommt nun aber vor, und zwar auch gewollt, dass es in der Woche 1-3 Tage gibt, an denen wir nichts vorhaben.
Er hat eine gute, nicht übertriebene Mischung, aus altersgerechten Spielsachen, welche er aber nur vor allem abends an Tagen bespielt, an denen er tagsüber was vorhatte. Zum Runterkommen irgendwie.
Oder kurz auch an Tagen, an denen er nichts vorhat.
Und dann geht innerhalb kurzer Zeit die Langeweile los. Natürlich beschäftigen wir uns auch zwischendurch mit ihm. Aber wir haben auch unseren Kram zu erledigen und sind der Meinung, dass ein Kind auch mal aushalten muss, dass nichts ansteht, dass mal niemand kommt und man einfach mit sich selbst klar kommen muss. Er hat keine Geschwister und wir haben keine Kinder in der Nachbarschaft.
Noch ein Hobby möchte er nicht. Seine Freunde sieht er wie gesagt regelmäßig auch nach der Schule, aber es geht nicht täglich.
Wieso klappt das so plötzlich nicht mehr? Ist es ein schwieriges Alter? Wird das wieder besser? Es hat sich an den Rahmenbedingungen ja nichts geändert und wie gesagt, Spielsachen werden zu Weihnachten und Geburtstag angepasst, jedes halbe Jahr (falls notwendig und erwünscht natürlich nur). Medien darf er im Rahmen auch zwischendurch nutzen, aber reglementiert.
Ich wäre erleichtert, wenn jmd dieselbe Erfahrung gemacht, dass ein Kind sich PLÖTZLICH nicht mehr beschäftigen konnte. Es geht mir nicht um Kinder, welche dies ohnehin nie konnten - gibt es ja auch.
Vielen Dank!
Eure Erfahrung, Sohn 8 Jahre kann sich kaum noch beschäftigen
Ja, ich kann das teilweise bestätigen. Ähnliches Verhalten bei meiner Tochter. Wobei es vielleicht nicht plötzlich kam, sondern sich nach und nach in die Richtung entwickelt. Sie hat noch eine kleine Schwester, die sie zum Spielen animiert, daher fällt es nicht immer auf. Auch bei ihren Freundinnen beobachte ich das. Spieldates haben sich teils stark verändert und nichts ist Recht, ständig soll ich "die Großen" animieren. Ist nicht mit allen Gästen so, aber mit einigen...
Mit 8 hat mein Kind seine erste Spielekonsole gehabt und das ging auch im Umkreis so.
Das ist sein runterkommen nach der Schule. Wenn seine Medienzeit rum ist, dann findet er auch noch in Selbstbeschäftigung. meist liest er dann, bzw. ist dann eben Mama/Kindzeit bis er ins Bett geht.
Da wir uns ja mehr als den halben Tag nicht sehen ist mir die gemeinsame Zeit auch wichtig. Ich hab unter der Woche außer nen bisschen Haushalt nichts eigenes zu erledigen.
das ist ein Alter, in dem sich auch die Interesesn so langsam verändern... da sind die Kleinkindspiele nix mehr und das neue oder die Arten, wie man sich so beschäftigt, muss man erst herausfinden...
das schwierigste daran ist wohl als Mama, das auch wirklich "auszuhalten", -- und eben nicht auf Handy/Daddelspiele umzustellen. --
Es wird Tage und Wochen dauern - und auch miese Laune geben, aber irgenwann entstehen aus dieser Langeweile Ideen und neue Interessen und irgendwann liest man auch mal ein Buch oder Bastelt irgendwas - oder fängt was neues an...
Aushalten. trotzdem nicht mehr PC/TV zulassen. (Bei uns galt in der Grundschule noch: frühestens ums Abendessen rum durfte der tV an. - entweder weil vorher eine Serie anfing - oder weil es danach eben eine Abendbeschäftigung war.
Nur in den Ferien haben wir da die Zeiten gelockert in der Grundschulzeit.
Lass ihn einfach machen -- und auch mal die miese Laune und Langeweile aushalten. - ich kenn das, - das ist voll schwer, - aber ist das beste was man in dieser Phase machen kann (ich habs auch nicht immer geschafft).
Mit deinem Kind ist alles in Ordnung.
Mir hat damals das Buch von Oggi Enderlein die Augen geöffnet: "Große Kinder " und wir haben im Rahmen der Möglichkeiten versucht, dem auch hier in der Großstadt, gerecht zu werden.
Es geht schlicht darum, dass man die sich in die Welt der Schulkinder, was sie bewegt und was sie brauchen zurück erinnern kann. Ich hab meine Kinder viel besser verstanden und gewusst, was sie brauchen. Hat allen sehr gut getan.
Es ist so schön geschrieben, gar nicht wie so typische Ratgeber, die ich nicht mag.
Ich hab das Buch so oft verliehen und nachgekauft, kann ich gar nicht zählen.
Ich habe die Erfahrung so nicht gemacht aber ich würde mich mit ihm hinsetzen und zusammen überlegen, was neue Beschäftigungen sein könnten. Lasst euch ruhig auch online inspirieren im Bereich basteln oder Kreativität. Liest er? Dann geht zusammen in die Bücherei oder Buchhandlung, fragt dort explizit nach seinen Interessengebieten. Mach ihm klar, dass du bereit bist was zu kaufen aber nur in Bereichen, die dem Kopf nach der Schule guttun (Sport, Kreativität, Lesen...). Darauf geht er bestimmt ein und fühlt sich auch ernst genommen. Es gibt so viele Sachen auf dem Markt inzwischen. Mein Kind liebt z.B. fortgeschrittene Sticker- und Labyrinth-Bücher. Oder sucht Anleitungen für tolle Legoprojekte wenn er sowas mag..
Ich merke auch, dass sich das Spielverhalten langsam ändert.
Meine Große (11) spielt mittlerweile nur noch ganz selten mit ihren Geschwistern mit Spielsachen.
Sie liest viel, malt und bastelt, spielt auch mal am Handy.
Die Zweite (9) spielt auch nur noch wenig, höchstens mal Playmobil und ansonsten draußen.
Bei der Dritten (7) wird es auch etwas weniger. Sie kommt nach der Schule auch minütlich an, dass ihr langweilig sei.
Nach der Schule zieht sie sich jetzt oft ins Zimmer zurück und hört eine Stunde Hörspiele.
Danach geht es halbwegs und sie beschäftigt sich selbst.
Lass ihn am PC mit Scratch programmieren.
Ist kostenlos!
Ich bin eigentlich der Meinung, dass man Langeweile auch mal aushalten muss.
Er ist alt genug sich selbst eine Beschäftigung zu suchen, du kannst maximal mit Vorschlägen kommen.
Wenn meine Kinder mir mit Langeweile kommen, überhör ich das entweder bewusst oder komm mit Vorschlägen, Nörgelei wird komplett ignoriert (kann schon anstrengend sein, geb ich zu). Hat bisher immer funktioniert und nach spätestens 10 Min. sind sie wieder beschäftigt.
Kinder 7 und 9.
Ich bin absolut derselben Meinung wie Du. Aber er ist dann auch nach 3 Stunden noch am nörgeln. Eigentlich bis es ins Bett geht. Früher war das Thema auch nach 10 min durch.
Mich nervt es sehr, aber ich bleibt tatsächlich hart. Selbst wenn er 4 Stunden nörgelt.
Unser Kind darf in diesem Alter schon Dokus schauen (iPad) und auf Amazon Fire bisschen spielen. Trotzdem klagt er regelmäßig über Langweile. Ich schlag ihm meist zwei, drei Dinge vor, die er dann ablehnt. Dann jammert er theatralisch weiter, bis mein Mann und ich irgendwann einsteigen und ihn parodieren: Wir wetteifern, wer am lautesten, gestenreichsten und mit den fettesten Kokodiltränen schluchzen kann, wie schrecklich lahaaaaangweilig das Leben ist. Da laufen dem Sohn dann meist schon die Tränen vor Lachen, weil er uns so komisch findet. Wir lachen alle, umarmen uns und wir Eltern gehen unserer Wege. Sohn langweilt sich dann weiter.
Will sagen: Sohn muss Langweile aushalten, gehört zur Kindheit. Du musst gelangweiltes Kind aushalten, gehört zum Elternsein.
Augenzwinkernd, Lil