Hey, ich bin gerade so sauer und enttäuscht von meinem Kind. Aber eigentlich habe ich es doch lieb. Ich habe gerade das Gefühl es entgleitet mir …
Er ist gerade 8 geworden, und ist bisher ein ruhiges, lustiges Kind, überall beliebt, darf immer kommen, nur großes Streits oder ähnliches.
In den letzten Woche kommen immer mehr Situation wo er scheinbar nicht weiterkommt und Schimpfwörter sagt, zu Hause.
Wenn er wieder im hier und jetzt angekommen ist , versuche ich darüber mit ihm zu sprechen das ich keine Schimpfwörter möchte, das mich das verletzt.
Eben wieder (vermutlich müde) sagt er Arschloch, fick dich - woher hat er das. Ich weiß gar nicht damit umzugehen , welche Konsequenz, denn er sagt ihm ist es egal, bin total irritiert, es ist aber auch nichts vorgefallen in letzter Zeit.
Schimpfwörter ich bin gerade so enttäuscht
Nimm es nicht persönlich. Sie bringen aus der Schule so viel mit nach Hause was man vorher noch nie gehört hat. Meist haben sie nicht mal einen Plan, was das was sie da sagen eigentlich bedeutet. Vielleicht will er auch gerade seine Grenzen testen. So oder so, bleibe am Ball das abzugewöhnen aber nimm es nicht persönlich. Dein Sohn entgleitet dir wegen sowas auch nicht. Irgendwann werden sie alle aufmüpfig, ein Vorgeschmack auf die Pupertät. 😂
Sagt er zu dir "Arschloch, fick dich" oder flucht er einfach vor sich hin mit den Schimpfwörtern, die er halt kennt?
Hat er tatsächlich eben zu mir gesagt.
Auf die Aussage, das es mich verletzt und ich traurig bin sagte er nur , er hätte mich nicht gehauen also bin ich auch nicht verletzt
Auf einen groben Klotz passt ein grober Keil: frag ihn, was "fick dich" eigentlich heißen soll. Ich bin dann gern in die Sprachbetrachtung gegangen.
Meist finden Kinder ab einem gewissen Alter Kraftausdrücke interessant. Mit "bin darüber traurig" kommst du nicht mehr weit. Erklärungen, was bitte daran dich "traurig " macht, müssen her: was ist an dem Wort so schrecklich, welche Bedeutung hat es?
Meine Söhne haben sich irgendwann mal gegenseitig als Hurensohn betituliert. Ich hab ihnen dann erklärt, dass es völliger Blödsinn ist, den eigenen Bruder damit zu betitulieren, weil sie sich ja dann auch selbst meinen. Hat zu einer lustigen Debatte geführt, die einiges Nachdenken ausgelöst hat.
Mein Tip: die moralische Seite zugunsten der intellektuellen vernachlässigen bringt die besseren Ergebnisse und kann Auch noch Spaß machen.
Dass Worte so verletzend sein können, wie Taten, habe ich meinen Kindern schon früh erklärt.
Auch, dass die Schmerzen nur anders und nicht weniger schlimm sind.
Z.B. dass sich der Bauch nicht mehr gut anfühlt und auch die Gefühle sich nicht gut anfühlen, wenn man durch Worte verletzt wird. Auch dass diese Art von Verletzung manchmal viel schlechter heilt.
Setze dich mit ihm nochmal zusammen, erkläre im was pysische und psychische Verletzungen und Schmerzen sind.
Im erklären, was "fick dich" heißt ist auch an zu raten 😉
Achja und nimm es nicht persönlich, es seine Art, seinen Frust raus zu lassen ohne zu zuhauen. Dass das nicht unbedingt besser ist, das musst du ihm erklären.
Du bietest viel zu viel emotionale Angriffsfläche, das sind doch nur Schimpfwörter.
Mit "nur" meine ich, das man ihnen eben nicht den Thron bietet, den sie gerne hätten, zeitgleich vermittelst du so dem Kind, das man dich damit nicht auf die Palme bekommt. Die Kids schnappen die Wörter an jeder Straßenecke auf, also ist auch die Frage, woher er die hat, unwichtig.
"Oha, neues Wort gelernt? DAS will ich hier nicht hören!", deutlichst, ernst und emotionslos ausgesprochen.
Konsequenz (ist doch in dem Alter echt leicht).....er soll selber rausfinden, was es wirklich bedeutet und es dir erklären. Google hilft. Aber erst, wenn er sich beruhigt hat....also nicht wenn er müde oder sauer ist.
Haut er eins zwischendurch, ganz locker und flockig raus....dann kann er gleich mit der Recherche beginnen. Sonst wirklich erst runterkommen lassen.
Problem ist nur, wenn es schon zu lange auf der emotionalen Schiene lief, aber du sagst ja das es erst seit letzter Woche ist. Also ran an die klaren und emotionslosen Grundregeln. Die Gefahr ist sonst wirklich, das er sie bewußt gegen dich einsetzt, einfach um dich "wegzubeißen", was in dem Alter schnell passiert, wenn sie sich zu sehr eingeengt fühlen.
Also schau auch mal genauer hin, wann er sie benutzt. Manchmal ist das Wort nicht das Problem, sondern die Situation selber. Sie entwickeln sich in dem Alter rasant, passt euer Umgang miteinander noch? Ist er noch altersgerecht? Du selber hast ihm ja bisher vermittelt, das er dich damit verletzen kann. Das ist einfach im Umgang mit Schimpfwörtern unklug, finde ich.
Im Moment springst du komplett auf die Wörter an, das sind sie einfach nicht wert.
HI,
der Wortschatz meines Sohnes hat sich auch gerade erweitert. Er hat neue Freunde, einer davon ist eigentlich ein Jahrgang über ihm, kam aber jetzt zu ihm in die Klasse.
Das ist leider der Lauf der Dinge. Bestimmte Sachen ignoriere ich einfach.. Mit Brah kann ich leben. Alter, Dikka oder sonstwas kann er zu seinen Freunden sagen ,aber nicht zu mir. Fi... dich oder ähnliches wird hier nicht akzeptiert und sanktioniert, wenn er nicht damit aufhört und es wiederholt.
Mit seinen Freunden kann er reden wie er will, mit mir nicht.
Und glaub mir, die Konsequenzen interessieren ihn dann schon, wenn er sie bekommt. Nur vorher ist man ja lieber cool und sagt: Ist mir doch egal.
Und dann kommt die Konsequenz und das Kind steht dann plötzlich da: Aber ich verspreche, ich mache es jetzt wirklich nicht mehr und ich hab das auch wirklich nicht so gemeint bla, bla, bla.
Pech für das Kind, die Konsequenz wird durchgezogen. Er hat eigentlich jedes Jahr so eine kleine aufmüpfige Phase und wir lassen ihn da auch durchgehen, solange er es nicht übertreibt, bestimmte Grenzen werden nicht überschritten.
Als blöde Mama, die ja eh nie was für ihn macht, hab ich das auch schon wörtlich genommen und an dem Tag gar nichts mehr für ihn gemacht. Keinen Kakao, kein Brot für die Schule, keine danebensitzen bei den Hausaufgaben. Bei dem letzten Punkt hat er sich dann entschuldigt, davor hat er wohl erst noch testen wollen, ob ich das wirklich durchziehe. Danach kam nie wieder was in die Richtung, bis jetzt zumindest :D
Achja, er ist jetzt 9.
Darf ich fragen welche Konsequenten diese Schimpfwörter dann haben?
Hängt so ein bisschen davon ab, was er sagt.
Bei richtigen fiesen Schimpfwörtern gäbe es dann eben kein Handy mehr, oder Süßes an dem Tag.
Bei sowas wie: Du bist die gemeinste Mama der Welt, oder die doofste usw. dann eben wie schon beschrieben, bin ich einfach so, also keinen Service mehr für die Kinder.
Und natürlich erklären wir manche Schimpfwörter auch erstmal. Den Kindern ist manchmal ja gar nicht bewusst was sie da eigentlich aufschnappen und was die Wörter bedeuten.
Eigentlich ist es Sache der Eltern, den Kindern zu erklären, was diese Wörter überhaupt bedeuten. Jedes Kind bringt die irgendwann mit nach Hause. Aber deswegen kennen sie noch lange nicht die Bedeutung. Sie plappern sie einfach nur nach.
Die Entwicklung deines Kindes ist also vollkommen normal. Da gibt es nichts daran auszusetzen oder enttäuscht zu sein.
Dein Kind wird das aber nie ändern, wenn du sagst, ich will keine Schimpfwörter hören. Es weiß ja noch nicht einmal, dass das ein Schimpfwort ist. Also erkläre ihm doch bitte einfach die Bedeutung, oder denkst du wirklich, dein 8-jähriger kann etwas mit ficken anfangen?
Ich hätte einen positiven Aspekt: dein Sohn ist offensichtlich sprachgewandt und interessiert an einem großen Wortschatz 🙈😂
Ich habe zweieiige Zwillinge, die gehen in die selbe Klasse und in den selben Sportverein und haben die selben Freunde. Der ältere würde nie ein Schimpfwort sagen, der jüngere recht inflationär.
Ich habe relativ lang mit einer richtigen Aufklärung gewartet, die Ausruf Schimpfworte, jetzt aber mal als Anlass genommen, das zu ändern (sie sind jetzt neun).
Jegliche sexuellen Schimpfwörter sind damit weg vom Tisch 😂 (wobei ich es im Sommer schon lustig fand, als der eine Zwilling den anderen als Hurensohn bezeichnet hat...)
Bei den Wörtern bin ich wieder auf meine Methode von vor fünf Jahren zurückgegangen und schicke ihn immer ins Bad, wenn er irgendwas sagt, was eigentlich dorthin gehört. Also strengt er sich da jetzt auch an.
Stattdessen erfindet er jetzt Wörter, die er eindeutig als Schimpfwort meint, die als solche aber eigentlich nicht bekannt sind. Dagegen habe ich noch keinen Methode gefunden.
Ich kann die Enttäuschung sehr gut nachempfinden,aber das ist ja die Reaktion, die er sich ein bisschen erhofft.
Unser Sohn (10) kam nach dem Schulwechsel (von Grundschule auf Gymnasium) nach Hause ubd wollte von mir wissen was ein h**ensohn ist, hätte ein Mitschüler zu ihm gesagt. Ich hab es ihm erklärt und er war total geschockt und sauer.
Kurz nach den Weihnachtsferien bekamen wir dann die Info aus der Schule, dass er einen Mitschüler genau mir diesem Wort betitelt hat. Ich war so sauer und hab ihn zu Rede gestellt, immerhin wusste er um die Schwere dieses Wortes. Er hat zu mir gesagt, dass er genau von dem Jungen auch mit dem Wort beschimpft wurde und deshalb im Streit das Gleiche Wort wie der andere damals benutzt hat.
Es hat also irgendwie auch etwas mit Nachahmung der gleichaltrigen zu tun.🤷♀️
Naja die Konsequenz war, dass er ein Entschuldigungsbrief an seinen Mitschüler schreiben musste, mit dem Versprechen sich so nicht nochmal zu äußern (kam aus der Schule) und wir zu Hause haben ihm deutlich gemacht, dass wenn er solche Beleidigungen nochmal äußert, er damit rechnen muss, dass seine Switchzeit gestrichen wird-> das zieht bei uns bisher immer!