Hallo in die Runde,
mein Sohn ist jetzt 6 Jahre alt geworden und geht seit ein paar Wochen in den Fußballverein. Dort fällt mir auf, dass er im Vergleich zu vielen anderen Spielern von den Skills eher zum Schlusslicht gehört. Er rennt zwar fleißig mit und schießt auch bei Gelegenheit, lässt sich aber überhaupt nicht auf Zweikämpfe oder Ähnliches ein.
Er geht sehr gerne zum Training. Er muss auch keineswegs ein Überflieger sein, ich fände es halt schön, wenn er mindestens ein paar basic skills fürs Leben erlernt.
Jetzt meine Frage: wie waren Eure Kids beim Start im Fußball skillsmäßig drauf und wann haben sich die Trainigseinheiten bemerkbar gemacht und Verbesserungen gezeigt? Gibt es Kinder, bei denen eines Tages der Knoten platzt und sie das Spiel verstehen und beherrschen oder sollten die Erwartungen bei den Kindern, die von Anfang an nicht so richtig im Spiel sind, auch besser nicht zu hoch sein?
Fußball-Anfänger: wann treten Besserungen auf?
Also meine Jungs sind inzwischen neun und ich muss leider sagen: man hat vom ersten Tag an gesehen, wer gut Fußball spielen kann und wer nicht...
Eine gewisse Steigerung ist natürlich schon zu sehen, aber mein nicht so talentiertes Kind stolpert immer noch hinterher, hat immer noch keine Position auf der er gut eingesetzt werden kann wird zu Spielen zwar regelmäßig mitgenommen, aber doch eher als 5-10 Minuten Auswechselspieler, wenn sie entweder schon definitiv gewonnen oder definitiv verloren haben... beziehungsweise auch nach dem Motto: wenn ich mit dem talentierten Zwillingsbruder eh schon hinfahre, kann ich den Ersatzspieler ja gleich mitbringen.
Ich würde sagen, unsere Mannschaft ist in drei Teile aufgeteilt: ein Drittel kann wirklich gut Fußballspielen, bei einem Drittel passt es soweit und das dritte Drittel macht einfach nur mit weil es Spaß hat. Aber solange sie Spaß haben, ist das ja okay.
Wie eingangs geschrieben: wer zu welcher Drittel gehört, hat man vom ersten Tag an gesehen. Aber natürlich können alle jetzt Sachen, die sie vor zwei Jahren nicht gekonnt haben. Die von dir beschriebenen Skills wird er also sicher noch lernen, 6 ist auch noch ganz schön klein
Edit: ich habe den Sinn und Inhalt deiner Frage übrigens auf Anhieb verstanden und erst danach die anderen (teils sehr eigenartigen) Antworten gelesen.
Wusste nicht, dass es basic skills fürs Leben sind, mit 21 anderen nem Ball hinterher zu rennen.
Vielleicht liegt es daran, dass ich ne Frau bin, aber bisher bin ich ganz gut ohne durchs Leben gekommen.
Ich bin Mann, der örtliche Fussballclub ist mit Abstand der grösste Verein im Quartier. Wenn ich so sehe, wie sich die Junioren so aufführen, habe ich nicht den Eindruck, dass im Fussball Werte vermittelt werden, hinter denen ich stehe. Wenn G-Junioren davon reden, dass sie Frauen die F... aufschlitzen wollen oder die Mütter der Gegner f... u.ä. Letztes Jahr hat die (in der untersten Liga spielende) zweite Mannschaft auch den Schiri niedergeschlagen, die gegnerische Mannschaft und der Schiri brauchten dann Polizeischutz. Fussball ist an und für sich kein schlechter Sport, allerdings hat die jahrzehntelange Toleranz gegenüber solchem Verhalten mittlerweile ein Milieu angezogen, in das ich keine Kinder schicken würde.
Kann ich bestätigen, wir hatten selbst bei den Damen ein Match, in dem wir als Mannschaft den Schiri cor wildgewordenen Vätern und Freunden schützen und die Polizei rufen mussten. Es ist leider so, dass Fussball dieses Klientel magisch anzieht, und von Teambildung und alle für einen etc, den Werten für die für mich diese Sportart stand, ist bei den Kids in vielen Vereinen, nicht allen, leider meist nicht im Ansatz was zu erkennen. Da kommen dann die schlimmsten Ellenbogentypen im Dorf zusammen, Eltern wie Kinder, und markieren ihren Alphastatus. Und wenn die Trainer da nicht richtig durchgreifen und der Verein da auch dahinter steht, buttern sie die 'normaleren' Kids unter.
Ich hatte ursprünglich den Plan meine Übungsleiterscheine zu machen und eine Jugendmannschaft zu übernehmen. Aber nach diversen Einblicken in die 'Szene' da hatte ich keinen Drang mehr.
Hallo,
Ich bin seit 24 Jahren Fussballtrainerin, seit meine 6 jährige Tochter spielt, (sie hat mit Mitte 3 angefangen) auch im Mini Kicker Bereich.
Wenn er gerade erst angefangen hat ist es einfach nur wichtig, dass er Spaß dran hat. In dem Alter geht es nicht um das erlernen irgendwelcher Techniken oder Skills, es geht um den Spaß in der Gruppe, um allgemeine koordinative Fähigkeiten und auch das erlernen von Regeln und dem sozialverhalten in einem Team. Klar soll auch etwas Fussball beigebracht werden, aber glaub mir, bei uns in der Mannschaft geht die Schere so weit auseinander, das ist bei den Minis so.
Da ist der gerade 4 jährige, der im Team ist seitdem er 3 Jahre alt ist und der mit dem Fussball Im Bett schläft und selbst 7 jährige nass macht. Da sind 5 jährige, die jetzt bald 6 werden und zur Schule kommen und es immer noch nicht schaffen ordentlich am Training teilzunehmen, da ist meine Tochter, die vom Kopf her am liebsten schon Doppelpässe spielen würde (bisschen überspitzt jetzt) aber die Füße nicht gehorchen und die sich nicht richtig traut in die Zweikämpfe zu gehen und ja es gibt auch Kinder wo man sich fragt ob die überhaupt Bock auf Fussball haben oder ob nur die Eltern das wollen 🤷♀️
Wir machen hier zuhause den Fehler, dass Fussball in der Freizeit so gar kein Thema ist. Sie kennt im Gegensatz zu vielen Jungs gerade mal 3 Fußballspieler und das auch nur weil sie ab und zu auf Papas Ps5 Fifa spielt. Auch spielen wir nie im Garten etc. Und genau hier liegt der Fehler, denn sie könnte technisch schon längst besser sein.
Wichtig ist dennoch in dieser Altersklasse der Spaß und auf gar keinen Fall darf hier von den Eltern der Fehler gemacht werden den Ehrgeiz siegen zu lassen. Nur durch spielen spielen spielen verbessern sich die Kids, also wenn du ihm helfen willst, dann einfach raus in den Garten und regelmäßig mit viel Spaß bolzen. Man kann mal ansprechen ubd zeigen mit welchen Teil des Fußes gepasst und geschossen wird und es spielerisch üben. Den Rest erlernen sie dann beim Training und übers spielen.
Aber bitte immer alles ohne Druck.
Lieben Gruß
Herzlichen Dank für deine Antwprt und die Tipps. Mir fällt grad auf, dass mein Sohn noch gar keinen Spieler kennt 😂
Ist auch eigentlich völlig unwichtig. Meine kennt Messi, Ronaldo und Alexandra Popp 🤣🤣🤣
Sie spielt gerne Fussball, fragt auch zuhause ab und zu nach spielen, aber grundsätzlich liegt hier sonst der Fokus woanders. Während dann bei ihren Jungs aus der Mannschaft dann regelmäßig der Fussball Im Vordergrund steht und die dann auch logischerweise fast jeden Tag irgendwie kicken, sowas trainiert halt auch. Da sind aber auch oft die Väter hinterher, die dann selbst Fussballfan sind, mit den Kids kicken gehen etc. Ich hab da nach so vielen Jahren einfach auch keine Lust mehr drauf, jetzt schwanger schon gar nicht und mein Mann ist selten zuhause.
Sonst wäre meine Tochter auch schon besser, aber sie hat Spaß und schießt auch bei den Spielen regelmäßig mal ein Tor und von daher ist alles super. Sie ist halt überhaupt nicht so der Zweikampftyp, es wird jetzt erst langsam besser, weil sie fast überall die größte ist.
Wir haben aber auch gute Trainer, die nicht auf Erfolg aus sind und das ist das allerwichtigste
Als Tochter eines ehemaligen Jugendtrainers, die viiiiel Zeit ihres Lebens am Fußballplatz verbracht hat, aber kaum selbst gespielt hat und als Mutter eines jetzt 9-jährigen: dein Kind ist 6 und spielt seit ein paar Wochen (!). Und ist in einem Alter wo alles noch sehr spielerisch ist. Mein Sohn hat mit 5 und 6 Fußball probiert, weil er wollte, aber das Team, die vielen Kinder beim Training, die vielen Anweisungen und vor allem das seltsame Gefühl der Schuhe haben ihn komplett abgelenkt. Dabei hat er zu Hause beim "Techniktraining" mit dem Opa durchaus gute Anlagen gezeigt.
Mein Sohn macht seit Jahren andere Sportarten und ist dort glücklich. Momentan will er wieder Fußball spielen, dann soll er es noch einmal versuchen. Jetzt sind auch Zweikämpfe und Technik einfach mehr "normal" für ihn.
Lass dein Kind machen und motivier ihn mit positiver Rückmeldung. Messi gibt es nicht an jeder Straßenecke, aber es darf auf allen anderen Spaß machen!
Lg
Super, besten Dank für die Erfahrungswerte.
Hallo,
unser Großer hat knapp 7 Jahre Fußball gespielt, ist auch mit ca. 5 Jahren angefangen.
Er wäre nie in Zweikämpfe reingegangen, war den anderen auch technisch deutlich hinterher, aber er hatte trotzdem Spaß, weil er mit seinen Freunden zusammen war. Das war für uns das Wichtigste, dass er Spaß hat.
Bei den Kleinen kann es Dir auch passieren, dass sie lieber die Gänseblümchen am Spielfeldrand pflücken anstatt dem Ball hinterher zu laufen. Na und?
Hoffentlich bist Du nicht einer von dem Elternteilen, die meinen, dass im eigenen Kind mein kleiner Ronaldo stecken könnte. Vielleicht ist Fußball ja gar nicht die richtige Sportart für Dein Kind.
Lg
Elsa01
Nein, so eine bin ich definitiv nicht 😆 Danke für deine Erfahrungswerte
Ich gehe mal davon aus, dass dein Kind als " Neuer" in eine Gruppe gekommen ist, die schon bestand, oder?
Dann ist doch klar, dass er noch nicht soweit ist.
" Vergleichen" kannst du nur etwas - und selbst das ist in jedem Hobby schwer - wenn alle Kids gleichzeitig was gemeinsam neu anfangen - und dann kann man sehen, wer kann was schneller/ langsamer/ gar nicht.
Und - bei einem Mannschaftssport ist es halt zusätzlich noch so, dass der Einzelne stark davon abhängig ist, ob er sich weiter entwickelt und im Spiel aktiv " Rollen" übernehmen kann und dadurch besser wird ob seine Mannschaft ihn ins Spiel einbezieht oder eben nicht.
Und ja, sollte ein Trainer können - klappt aber nicht immer.
Unser Sohn spielt BB im Verein seit 2 Jahren -- er kann richtig gut Körbe werfen -- nur im Training mit seiner Mannschaft bekommt er kaum den Ball zugespielt-- er geht nur noch für dich zum Training mittlerweile....zu Spielen möchte er nicht mehr mit " ich werde ja nicht gebraucht".
Im Schulsport spielen sie aktuell auch BB -- da wird er immer angespielt, weil die Kids gemerkt haben, er bringt die Punkte....
Vielen Dank für deine Antwort. Vielleicht ist es nur eine Phase beim BB und vielleicht kommen bald Neulinge, durch die er dann wieder besser integriert und angespielt wird.
Welche Basic skills fürs Leben erhoffst du dir da konkret? Ich befürchte DIE lernt er nicht beim Fußball sondern von den Eltern. Zumindest sollte es so sein.
Ich meinte Fähigkeiten im Fußball, also einfach etwas Geschick beim Umgang mit dem Ball. Man(n) kommt ja doch immer wieder in so Situationen, wo ein Fußballmatch organisiert wird. Gerade als Junge/Jugendlicher auf dem Schulhof oder der Straße oder wie mein Mann auf seiner letzten Dienstreise 😅
Da mach Dir mal keine Sorgen - das ist nicht das Problem!
Wie an anderer Stelle beschrieben, war / ist Felix alles andere als begabt beim Fussball. Trotzdem hat er kein Problem damit, mit seinen Freunden auf dem Pausenhof ne Runde zu bolzen - das macht ihm durchaus auch heute noch Spaß.
Aber da geht es ja auch nicht um den Wettkampf - und nicht darum, wer der beste ist und wer für das Spiel aufgestellt wird - und wenn dann einer nicht so gut ist, ist das ja auch kein Problem, da es nur darum geht, gemeinsam Spass zu haben.
Mein Sohn hat jetzt in den Ferien noch mit seinem 5 Jahre jüngeren Cousin im Garten gekickt - und selbst dieser hat erkannt, dass Felix im Fussball wohl nicht so gut ist. Ein Problem war es nicht - die Jungs haben trotzdem weitergekickt und hatten Spaß!
LG
Frauke
Bei uns: NIE (zumindest nicht beim Fussball...)
Fussball war einfach nicht Felix Sport - da hättest Du ihm am besten ein orangenes T-Shirt angezogen - dann hättest Du ihn noch als Pilone verwenden können... Er sagt aber auch selber, dass er da nur hingegangen ist, um seine Freunde zu sehen - das Training hat ihn eigentlich nie interessiert. Und Zweikämpfe - UM GOTTES WILLEN... Die Episode dauerte von 3-11 Jahren - und ich war froh, als sie vorbei war. Um ganz ehrlich zu sein, macht es auch nciht viel Spass, dem Filius zuzuschauen, wenn alle anderen deutlich besser sind - und er auch keinen Ehrgeiz entwickelt.
Das gleiche Kind, das jeden Fussball-Zweikampf gescheut hat wie der Teufel das Weihwasser, spielt inzwischen American Football - hat dort seinen Sport gefunden - stellt sich ähnlich gut an, wie die anderen und bekommt auch das Tackeln immer besser hin. Er hat Spass dran, geht ins Fitness-Studion, um Kraft aufzubauen - und geht gerne zum Training. Sicherlich auch, um seine Freunde zu sehen - aber nicht nur. Das Training ist ihm auch wichtig und er hat auch Ehrgeiz entwickelt. Da macht das Zuschauen Spaß.
Aber nach ein paar Wochen - gib ihm noch Zeit! Er ist doch auch noch klein... Da kommt bestimmt noch ganz viel. Solange er Spaß am Fußball spielen hat, würde ich das so laufen lassen!
LG
Frauke
Liebe Frauke, vielen Dank für deine Geschichte. So ist ja alles gut ausgegangen. Wir werden sehen,, wie es bei uns läuft. Spaß und Freunde sind da definitiv das Wichtigste. LG zurück