Ihr Lieben,
ich habe zwei Kids. 9 und 7 Jahre alt, die ich bislang immer versucht habe gleich zu behandeln. Nun habe ich erfahren und es leuchtet mir auch total ein, dass das gar nicht so gut sei.
Zum Beispiel solle das ältere Kind mehr dürfen, zB. etwas länger aufbleiben dürfen oder verantwortungsvollere Aufgaben übernehmen. Nur wie vermittle ich das? Als wir auf Kur waren und meine Tochter nach den Hausregeln länger draußen sein durfte und sich selbst am Buffet bedienen durfte, hat mein Kleiner den totalen Wutanfall bekommen...da hat auch keine Erklärung gezogen...
Wie macht ihr das? Insbesondere wie rechtfertigt ihr das verständlich?
Bin über Ratschläge sehr dankbar ❤️
Richtig "ungleich" behandeln
HI
hmm so weit auseinander sind deine ja nicht, dass man da soviel anderst machen muss. Ich kenne es im Freundeskreis so, dass die jüngeren eben wirklich schon früher mehr durften weil sie sich viel von den älteren abschauen. Klar wenn im Fernseh ein Film Kommt der ab 12 Jahre ist und das andere Kind eben jünger ist muss man abwägen ob das andere geistig/emotional schon soweit ist das es mitschauen kann (wenn der Altersunterschied nur so 2-3 Jahre ist). Ansonsten erklären das man eben ab einem bestimmten Alter mehr darf aber auch mehr Pflichten hat. Das die Schwester das mit xy Jahren auch noch nicht durfte etc. Andere Dinge sind einfach gesetzlich festgelegt warum noch nicht so lange weg darf etc (für später gedacht).
In der Kur hätte ich ganz klar gesagt. Wir sind jetzt hier und da gelten eben die Regeln von dort. Da wird nicht viel diskuttiert und das jüngere Kind muss da durch. Dafür hätte ich dann in der Zeit einfach was schönes mit dem anderen Kind gemacht so nach dem Motto....siehst du so hat die Mama jetzt mehr Zeit für dich. Denke es kommt viel auf die Verpackung an was man wie macht.
Aber ich denke wenn nur 2 Jahre unterschied sind muss man da nicht so anderst machen. Mein Sohn und die Große sind 9 Jahre auseinander da waren natürlich andere Regeln.
LG Hexe12-17
Hallo,
bei uns war das von Anfang an klar, dass der Große immer mehr durfte als der Kleine. Gut, sie sind auch 4,5 Jahre auseinander, aber selbst bei einem engeren Abstand hätten wir Unterschiede gemacht. Und wenn der Große abends nur 10 Minuten länger aufgeblieben wäre....
Wenn wir beide immer gleich behandelt hätten, dürfte der "Kleine" mit seinen 15 Jahren ja jetzt auch am Wochenende so lange um die Häuser ziehen wie der Große mit fast 20.
Ansonsten haben wir sie immer altersentsprechend gleich behandelt, also das, was der Große mit x Jahren durfte, durfte der Kleine dann auch mit x Jahren.
Lg
Elsa01
Meine sind 13 Monate auseinander - von daher waren sie fast immer auf der gleichen Schiene. Allerdings gab es natürlich immer Sachen, die der eine schon durfte, der andere noch nicht. Aber genauso gab es Sachen, die der eine musste (Hausaufgaben) und der andere noch nicht.
Und wenn ein Fahrgeschäft erst ab 10 ist, dann ist das eben so. Egal wie viele Wutanfälle der jüngere Bruder kriegt. Als der ältere Bruder 9 war, durfte der das auch nicht. Von daher wäre es doch viel unfairer, wenn der kleine Bruder es aber mit 9 schon darf.
Grüsse
BiDi
Na genauso, wie ich auch erkläre, warum ich keinen Helm beim Fahrrad fahren trage. Ich bin groß, bzw. erwachsen und daher darf ich das selbst entscheiden.
Das Thema kommt bei uns auch ab und an auf. Der Große (9) durfte Freitags z.B. immer mit mir noch Film gucken, und die Keine (fast 6) musste ins Bett. Als sie dann 5 wurde, durfte sie auch aufbleiben, der Große darf aber noch länger aufbleiben. Zum einen ist er älter und er braucht auch deutlich weniger Schlaf. Wenn der um 22 Uhr ins Bett geht, steht er am nächsten Tag um 6:30 auf der Matte, statt um 6 Uhr. Die Kleine müsste ich dann wecken.
Der Große bekommt auch mehr Taschengeld, weil er eben schon älter ist, als er 5 war hat er auch nur 1€ die Woche bekommen.
Das dein Kind da einen Wutanfall bekommt kann ich verstehen, wenn sie das so gar nicht kennt. Wobei sie sich mit 7 dann auch regulieren können sollte, dass das nicht ausartet (nichts gegen etwas schmollen und diskutieren und etwas Tränen)
Die Kleine würde auch schon gerne alleine zu Penny einkaufen gehen und ins JUZ und alles machen was der Große darf, aber da hat sie eben Pech und muss warten bis sie soweit ist. Sie darf in Begleitung des großen Bruders in den Penny und wenn sie in der Schule ist dann auch gerne mal ins JUZ.
Sie darf dafür früher schon alleine zu ihrer Freundin um die Ecke und auf den Spielplatz alleine, weil sie viel vernünftiger ist, als es ihr Bruder war.
Und wenn er fragen sollte, würde ich ihm das auch genau so erklären. Dass Kinder unterschiedlich reif sind und deswegen unterschiedlich behandelt werden.
Bisher hat das aber noch nie zu größeren Diskussionen geführt.
In eurem Fall in der Kur wäre meine Erklärung eben gewesen, dass das die Hausregeln sind und an die müssen sich alle halten und daher kann sie eben noch nicht alleine ans Buffet. Regeln sind Regeln. Meine Kleine wäre auch gerne beim Tischtennis wieder große Bruder, aber das ist auch erst ab 6 (sie könnte hin, der Trainer hätte kein Problem damit, wir spielen selbst im Verein und kennen uns daher, aber der Große soll ruhig noch etwas alleine dort bleiben :D )
Du kannst aber die Höhe des Taschengeldes und die Schalfenszeiten erklären. Mit der Taschengeldtabelle und dem individuellen Schlafbedarf.
Also darf die Große nicht "nur" deshalb mehr, weil sie einfach älter ist, sondern weil sie weniger Schlaf braucht und weil es Vorgaben vom Jugendamt über die Taschengeldhöhe gibt und vermutlich, weil die Große sich andere Dinge kauft, einen anderen Bedarf hat als die Kleine. Der Bedarf steigt ja doch meist mit dem Alter und den Aktivitäten/ Trends der Peergroup bzw. den eigenen Hobbys und Interessen.
da ich mich nicht an irgendwelchen Regeln zum Taschengeld halte, ist das jetzt für uns kein Argument, sondern einfach, dein Bruder hat früher auch nicht mehr bekommen und daher ist das einfach so.
Das Geld habe ich damals einfach willkürlich bestimmt, bzw. ich habe mir überlegt was sinnvoll ist. Mit 1€ kann man sich z.B. ein Ü-Ei kaufen oder mal einen Kinderriegel, daher habe ich den Betrag genommen.
Und doch, der Große darf einfach mehr, weil er eben der Ältere ist. Natürlich habe ich auch das Schlafbedürfnis im Auge, aber die Kleine kann auch bis 22 Uhr wachbleiben, dann muss ich sie eben am nächsten Tag wecken. Macht ihr jetzt nicht allzuviel aus, aber ich genieße auch einfach die Zeit mit dem Großen. Er schaut aktuell Herr der Ringe mit mir und das ist einfach eine schöne gemeinsame Zeit.
Aber man muss den Kindern das ja nicht so erklären, sondern kann es den Kindern gegenüber eben anders formulieren. Und am Ende mache ich eben die Regeln. Wir können darüber diskutieren und reden, aber die letzte Entscheidung habe ich bzw. wir als Eltern.
Unser Standardspruch, den wir anwenden, wenn einer von beiden [13 und 10, 3 Jahre, 9 Monate auseinander) sich wieder mal ungerecht behandelt fühlt ist: Wenn der große Bruder mit 17 Führerschein macht, kannst du trotzdem noch fast 4 Jahre nicht Auto fahren 😀
Also ja, ich finde es durchaus vertretbar, dass der/die Ältere mehr darf als das jüngere Geschwisterchen.
Wundere mich auch fast darüber, dass es bei Euch so lange mit der Gleichbehandlung geklappt hat.
Meine Jungs sind gleichalt und selbst da habe ich Unterschiede gemacht, einfach weil Kinder sich unterschiedlich entwickeln und unterschiedliche Bedürfnisse haben.
Wobei wir noch nie Probleme damit hatten, dass sie etwas wollten für das sie noch zu jung sind, kann mich an keine Situation erinnern und sie werden demnächst 16 Jahre.
Ich würde mir das SEHR gut überlegen.
Meine persönliche Meinung ist: Wenn es keinen ECHTEN Grund gibt, den man konkret nennen kann, ist eine Ungleichbehandlung rein aufgrund des Alters extrem ausgedrückt reines Machtgehabe. Oder reines Prinzipienreiten.
Mal ein Beispiel: Dein 7jähriger wäre normal intelligent und könnte gut Fahrrad fahren, die Umgebung wäre sicher. Dein 9jähriger wäre intellektuell und evtl. körperlich eingeschränkt und du könntest ihn nicht alleine mit dem Rad raus lassen, weil er nicht sicher führe und sich auch nicht sicher zurecht finden würde. Damit könntest du deutlich erklären, warum der Kleine allein mit dem Rad raus darf - und wohin genau - und der Große eben nicht. Hier wäre es Schwachsinn, auf das Alter zu pochen und dem Großen dann nie zu erlauben, alleine raus zu fahren, weil man das dem Kleinen nie zutrauen könnte.
Genauso Schlafenszeiten: Reine Prinzipienreiterei oder braucht einer mehr Schlaf als der andere? Kann man das begründen ("wenn du um 21 Uhr ins Bett gehst, bist du am nächsten Tag den ganzen Tag müde. Wenn dein Bruder um 19 Uhr ins Bett geht, ist er um 4 Uhr morgens wach und langweilt sich oder stört uns andere, die noch schlafen wollen.")
Es wird automatisch vieles geben, das der Ältere besser oder früher (nicht vom Alter her) kann als der Jüngere. Lesen, dicke Bücher lesen, sich aus der Schule Spezialwissen aneignen oder aus seinem Hobby, er hat, falls sie das gleiche Hobby haben, ggf. 2 Jahre Vorsprung und kann daher vieles besser, er hat schon mehr erlebt und kann von vielem berichten, das der Jüngere noch nicht kennt. Er erlebt ggf. mit Freunden mehr, weil es da mehr Möglichkeiten gibt oder deren Eltern ihn an andere Orte mitnehmen, die der Jüngere nicht kennt.
Usw.
Das heißt, der Ältere MERKT doch im Alltag, dass er mehr Möglichkeiten hat, mehr kann, mehr Freiheiten hat. Das muss man mMn nicht künstlich betonen!
Man muss doch dem Jüngeren nicht noch ZUSÄTZLICH ständig vor Augen führen, dass er der Kleine ist, der immer weniger dürfen wird, bis er 18 ist! Was, außer Frust und Eifersucht, soll das bringen?
Es wird automatisch Dinge geben, die der Ältere darf, der Jüngere aber nicht. Bspw.zuerst zur Klassenfahrt fahren, zuerst Alkohol trinken, zuerst später nach Hause kommen (den gesetzlichen Vorgaben folgend). Das reicht mMn doch.
Ich würde NUR Privilegien einführen, die zu möglichst objektiv und konkret begründen kannst.
"Du bist zu jung/ du bist älter" wäre mMn kein Argument dieser Art!
Wie muss isch ein Kind fühlen, dass ständig die Jahre zählt, bis es auch dies und jenes kann und weiß, dass NIE bei etwas - außer Leistungen oder Kreativität - der Erste sein wird? Dass weiß, dass es IMMER der Jüngere bleiben wird und bis 18n IMMER weniger dürfen und wird, weniger Freiheiten haben wird?
10 min früher ins Bett ist mMn eine reine Machtdemonstration, die Frust schürt.
Dann lieber: Ich bleibe noch länger bei deinem Bruder und lese dem eine Geschichte vor, weil der noch nicht so gut selbst lesen kann oder noch mehr Begleitung beim Einschlafen braucht. Das kann man verstehen, wenn es nicht dauernd passiert und auch der Große mal zuerst und länger mit einem Elternteil verbringen kann, bevor er einschläft.
So ähnlich sehe ich das tatsächlich auch. Gerade mit dem länger aufbleiben, sehr ich da keinen großen Sinn darin. Vor allem weil wir eh keine ganz festen Bettzeiten haben, es pendelt sich immer so um 20 Uhr ein... Die Große hat bislang auch nie gemeckert wegen dem Schlafen gehen. Das kam jetzt halt während der Kur so auf... Solche Hausregeln halten wir auch konsequent ein.
Die Große darf wenn ich Recht überlege auch ein paar Sachen mehr als der Bruder. Sie durfte früher alleine auf den Spieli und zu Übernachtungspartys und sowas, weil sie auch schon reifer war
Ich glaube dieses künstliche darauf Pochen gefällt mir nicht so gut und da fehlen auch mir einfach nachhaltige Argumente. Weil es eben so ist, finde ich selbst zu wenig und kann das nicht so wirklich glaubhaft rüberbringen...
Ich selbst bin die älteste von 3 Geschwistern und alles was ich früher als meine Geschwister bekam, musste ich mir in harten Diskussionen erkämpfen. Meine Geschwister haben es dann im entsprechenden Alter einfach automatisch bekommen/gedurft. Fand ich auch nicht so toll ...
Danke jedenfalls für deinen Ansatz. So lange sich die Große nicht beschwert, werde ich die Bettgehzeit nicht ändern. Alles Wesentliche ergibt sich ja oft schon von Gesetzeswegen, zB. auf der Straße Fahrradfahren dürfen und später auch alleine ausgehen etc....
Daumen hoch! Wir sind etwas mehr als ein Jahr auseinander und hatten die gleichen Pflichten, zb im Haushalt, und die gleichen Rechte, zb Bettgehzeit.
Nur bekam meine Schwester mehr Taschengeld, was ich unfair fand und. Sie dagegen fand es unfair, dass wir zur gleichen Zeit ins Bett mussten, Cola und Sekt trinken durften...
Ich muss dazu sagen, hätte meine Schwester Teenager-Cola getrunken und ich "nur" Kinder-Limo, sie wäre vor Schadenfreude geplatzt und hätte mir das deutlich gezeigt, aber ganz feige ohne dass die Eltern es mitbekamen. Hätte ich um neun ins Bett gemusst und sie um viertel nach, sie wäre es gewesen, die mich lautstark, damit die Eltern es ja mitkriegen und ihr Recht geben, dran erinnert.
Diese Schadenfreude wäre für mich schlimmer gewesen als die Tatsache, aufgrund meines Alters benachteiligt zu werden. Und ich bin mir sicher, für sie war die entgangene Schadenfreude schlimmer als 15 Minuten Exklusivzeit mit den Eltern oder vorm Fernseher.
Ich sehe es genauso wie Toschkalee.
Wir haben unsere Mädels immer "so gleich wie möglich" behandelt.
Sie sind 22 Monate auseinander, körperlich schon sehr lange gleich auf (schon mit 2 + 4 wurden sie für Zwillinge gehalten, inzwischen sind sie exakt gleich groß).
Natürlich gab es immer Dinge, die die Große zuerst konnte und dann auch durfte. Kerze auspusten zum Beispiel da gab es damals auch frustriertes Geschrei bei der Kleinen... hach, das waren noch Zeiten aber: weil sie es nicht konnte, nicht, weil sie nicht durfte!
Aber rein von der elterlichen "Erlaubnis" war das meiste gleich.
Automatisch.
Wir legen ja keine Schlafenszeit künstlich fest.
Und natürlich muss eine 4 jährige nicht neben Mama sitzen bleiben, wenn die 6jährige auf dem Campingplatz-Spielplatz tobt.
Und manche Sachen erlaubt man ja sogar zwei Kindern eher als einem alleine - weil sie sich gegenseitig helfen, Hilfe holen können usw.
Also nein - wir machen keine Unterschiede nach Alter.
Es kommt vor, dass die Kinder im verschiedene "Altersgruppen" fallen, so wie eure während der Kur.
Unsere waren eine Zeitlang in verschiedenen Ballettgruppen. Dann in derselben. Nun sind sie in derselben Reitgruppe. Wie es halt so eingeteilt wird.
Hier Zuhause haben wir gerade wieder ein Phase, in der die Große sich von der Kleinen abnabelt. 4.Klasse vs 6.Klasse....
Da bekommt die Große schon mal ein paar Privilegien, wie z.b. abendliches längeres Lesen. Oder ich spiele ein besonders anspruchsvolles Gesellschaftsspiel mit ihr. Aber eher unauffällig. Sie ist auch alt genug, um der Schwester das nicht unter die Nase zu reiben, wenn ich sie darum bitte. (Und vermutlich ahnt sie, dass solche Privilegien weniger werden, wenn sie jedes Mal eine Eifersuchtsszene provozieren.)
Die Kleine bekommt Privilegien, die die Große gar nicht mehr will - mehr Kuscheleinheiten, mehr Hilfe... das stört die Große nicht, wenn sie es mitbekommt und so sind alle zufrieden.
Das ist doch eigentlich am wichtigsten.
LG