7 jähriger junge Verdacht auf ADHS

Hallo liebe Menschen,
so ich suche paar Tipps und bisschen Hilfe. Unser Sohn geht in die 1 Klasse, ist 7 Jahre alt. Er war schon immer ein sehr besonderer junge. Seit er in die Schule allerdings geht, ist einiges zum Vorschein gekommen, sein Verhalten usw. (Im Juni haben wir unseren 1 Kinderpsychiater Termin und im August läuft dann die Diagnostik) Es ist zur Zeit sehr schwierig mit ihm. Vor allem das wir noch ein 2 jährigen Sohn haben und beide berufstätig sind (mein Mann Vollzeit in der Produktion und ich Teilzeit Krankenschwester im Wohn-Pflegeheim). Seitdem er in die Schule geht, ist er fertig. Hat häufig Wutausbrüche wegen Kleinigkeiten sogar, Hausaufgaben sind auch eine echte Herausforderung, er geht 2x die Woche zum Sport (Kickboxen) spielt sehr viel draußen, spielt auch gerne mit anderen Kindern allerdings mit älteren (er hat auch häufig Konflikte mit anderen Kindern, da er oft impulsiv reagiert). Ist mega vergesslich, ein Wunder wenn er mal von selbst an etwas wichtiges denkt, aber zu meinen eigentlichen Problem nun zu Hause ist er oft sehr grob zu seinen kleinen Bruder. Schubst ihn oft einfach um, ärgert ihn, oder Haut auch mal so zu, ich verstehe es nicht weil man mit ihm jeden Tag redet das es nicht in Ordnung ist und das es doch selbst nicht gerne so behandelt wird. Der kleine Mann ist mittlerweile so weit das er auch sich wert und zurück gibt. Es ist aber für uns Nervenraubend und sehr unharmonisch. Ich will auch nicht alles aufs ADHS schieben weil es gibt Grenzen an die er sich schon halten sollte. Ich dachte vielleicht gibt es hier auch Eltern die so eine Situation haben oder hatten und sagen könnten wie man das am besten Regeln könnte? Damit es etwas besser wieder läuft. Wir haben im großen und ganzen schon vieles ausprobiert allerdings ohne Erfolg. Irgendwie ist es schwierig den großen generell so zu erziehen wie man es sich vorstellt. Danke schon mal im voraus 💞

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Naja, falls sich der Verdacht bestätigen sollte, dann kann er sich eben nicht einfach zusammenreißen. Also ist da im Moment reden eigentlich auch überflüssig....er kann es uU eben nicht umsetzen.

Von daher, besonders weil die Termine für die Diagnostik schon stehen, würde ich mich bis dahin auf die Schadensbegrenzung konzentrieren.....der kleine Bruder muß ja geschützt werden. Über Harmonie könnt ihr nach der Diagnostik wieder nachdenken und falls sich der Verdacht bestätigt, dann gibt es eben auch wichtigere Dinge, die angegangen werden müssen. Da werdet ihr ja dann begleitet.

Die Regel, das nicht gehauen wird, gilt natürlich weiterhin....diese umzusetzen ist jetzt erstmal eure Aufgabe. Eingreifen, bevor es eskaliert, das wäre hier so meine Devise. Wenn man bedenkt, das euer Sohn kaum oder keine Impulskontrolle haben könnte, dann müsst ihr diese eben für den kleinen Bruder "ersetzen". Alles was du beschreibst, das gehört ja nun mal zum ADHS-Bild dazu.....wenn du verstehst, das er nicht anders kann, obwohl er es sicherlich gerne umsetzen würde, dann hilft dir das sicherlich auch weiter.

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Sehe ich auch so. Wenn der 7-Jährige die Impulskontrolle eines 2- bis 3-Jährigen hat, dann hilft alles reden nichts. Dann kann der Impuls zu hauen nicht zuverlässig vom Kind unterbunden werden. Da hilft dann nur engmaschige Beaufsichtigung. Klar ist das anstrengend, aber unrealistische Erwartungen an das Kind zu stellen bringt ja auch nichts. Im Gegenteil, es schadet ja auch dem Kind und seinem Selbstbild, wenn man ihm unterstellt, dass er das Hauen aus böser Absicht macht.

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Ich verstehe es auch das er es nicht kontrollieren kann, wirklich. Nur manchmal ist er so provokativ auf Bezug zu den kleinen, dabei geben wir uns so viel Mühe das die keine Auseinandersetzungen haben. Und wir geben uns auch Mühe Verständnis zu zeigen weil ich weiß das es auch für ihn anstrengend ist so zu sein.

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Ihr müsst jetzt einfach bis zum KJP Termin durchhalten. Wenig Reize, viel Ruhe. Vielleicht nochmal anrufen und versuchen es dringend zu machen.

Aber vom ersten Termin bis zur Behandlung wir es dauern. Frage mal wann das EKG und Blutbild benötigt wird.

Es gibt auch gute Bücher. Ich mag die vom Kohlhammer Verlag ganz gern. Da gibt es auch gute Tipps für den Alltag. Viel loben, such für Kleinigkeiten. Und mit dem Kinderarzt mal reden ob Ergotherapie verschrieben werden kann.

Bei uns ware die medikamentöse Behandlung eine solche Erleichterung. Seitdem hat sich alles entspannt. Der Weg war lang und vom ersten Termin bis zur medikamentösen Behandlung gingen 4 Monate ins Land.

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Wie haben einen Kinderarzt Termin im Mai und gerade ist er in der Logopädie wieder. Da meinte die Kinderärztin das wir nicht alles auf einmal machen sollten, da zu viel für ihn wäre. Das Problem ist auch das wir der Kinderärztin schon letztens gesagt haben sie er so ist und Sie hat es nichtmal in Betracht gezogen das er eventuell genau ADHS hat, erst im Gespräch mit der Lehrerin sind wie drauf gekommen und dann fing ich an zu recherchieren und hab dann so schnell wie möglich einen Termin beim Kinderpsychiater gemacht allerdings ist an einen Termin vorher gar nicht zu denken weil die so viele Kinder haben. Wir waren auch schon mal bei einer Erziehungsberatungsstelle beim Caritas. Wir versuchen so gut es geht ihn zu unterstützen und mut zu machen, wenig reize wie möglich, wir haben sein Zimmer auch umgestaltet damit er nicht so überfordert ist. Allerdings kann man nichtmal auf Toilette gehen weil die beiden sich direkt in die Haare Greifen und gerade wenn man alleine mit denen ist müsste man sich in Stücke reißen hab ich das Gefühl zur Zeit. Wir trennen die mittlerweile sehr oft, damit es nicht zur Auseinandersetzung kommt. Danke für die Tipps, ich besorge mir mal paar Bücher.

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Wir haben Logopädie und Ergotherapie. Das ergänzt sich eigentlich gut.

Ich denke ihr bekommt das hin. Die Zeit ist sehr anstrengend und ich weiß wie das ist. Wir haben genau das selbe durch. Du schaffst das, es ist ja ein Termin in Sicht.

Übrigens kann die Sprachentwicklung bei Adhs auch verzögert sein. Das wusste ich vorher auch nicht.

Ihr könnt ja auch zu Hause mal an der Wahrnehmung arbeiten. Massageball, Kirschkernkiste oder Fingermalen. Das hilft ihm bestimmt auch.

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Ich greife mir mal einen Satz raus:

"ich verstehe es nicht weil man mit ihm jeden Tag redet das es nicht in Ordnung ist und das es doch selbst nicht gerne so behandelt wird."


WENN das Kind wirklich ADHS hat, klar, dann ist es schwieriger für ihn.

Aber erstens nicht unmöglich - auch mit ADHS muss man nicht um sich schlagen.
Und zweitens wird gerade dann Reden und appellieren nicht viel nützen.


Ich würde mich - gerade bis zum Termin beim Kinderpsychiater - auf dieses Problem konzentrieren. Und es durchsetzen! Der Bruder wird nicht gehauen, fertig.
Das müsst ihr
- im Vorfeld verhindern, wenn ihr es kommen seht
- unmittelbar und sehr, sehr deutlich reagieren.
Da muss sich euer Tonfall maximal von anderen Problemen unterscheiden!!
So, dass auch eurem Sohn klar ist, dass es hier 0,0 Toleranz gibt.

Bei allem anderen würde ich mich in Geduld üben.
Hausaufgaben... klar, appelieren. Aber wenn er es nicht kann, dann kann er es nicht.
Wutausbrüche... hinnehmen, auch wenn es schwer ist.
Konflikte mit anderen Kindern könnt ihr eh nur begrenzt beeinflussen.

Aber die Sache mit dem Bruder ist immens wichtig.
Und auch ein ADHS-Kind kann das in Priorität schalten. Ja, vielleicht kostet es ihn mehr Kraft als andere und das geht dann auf Kosten der Hausaufgaben o.ä. Aber es kann gehen!!

Dafür ist aber eben wichtig, dass ihr das bedingungslos durchsetzt.
Lieber an anderer Stelle mehr Geduld, natürlich viel Beschäftigung mit ihm, viel positive Verstärkung, wenn etwas klappt... und dann einen freundlichen Umgang mit dem Bruder absolut einfordern. DER Unterschied muss deutlich sein.

Viel Erfolg.

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Dem ist nichts hinzuzufügen 👍

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Hallo, habt ihr auch schon Magnesium ausprobiert ob es dabei besser wird? Im Verlagshaus der Ärzte gibt es ein Buch Mikronährstoff Coach, das Buch ist sehr Dick, den Bereich Wachstum und ADHS belegen aber nur zirka 5 Seiten. Dort würden eventuell mögliche Nährstoffe drinnen stehen.

Therapie beginnt bei euch im Sommer, das ist gut, auch wenn das in letzter Zeit mit immer längeren Wartezeiten verbunden ist, auch der Sport ist sehr gut. Auch wenn es zum Zucker und ADHS nur einzelberichte gibt, generell aber kein Zusammenhang erkannt wird, würde ich dennoch versuchen die Ernährung etwas Kohlenhydrat ärmer zu gestalten. Also weniger Teilwaren, helles Brot, Süßes. Zitronenmelisse kann man zum Beispiel in den Salat oder in das Gemüse als Würze dazu schneiden. Auch Kürbiskerne (Magnesiumhaltig).

Ihn viel loben wenn sein Benehmen in Ordnung ist. Zusätzlich würde ich mit ihm auch noch Kinderbücher in die Richtung lesen. Zum Beispiel Phil der Frosch, Kindermärchen mit Pfiff oder mit der Giraffe die gewaltfreie Kommunikation....

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Wir achten sehr darauf das er sich gesund ernährt und das finde ich richtig toll weil er liebt aller Art Obst und Gemüse. Da gibt es wirklich keine Probleme in dieser Hinsicht. Ich habe auch schon mehrere Sachen probiert in dieser Richtung mit Omega 3 usw. Magnesium hatte er auch schon.
Danke für den Tipp ich werde mich da nochmal mit auf jeden Fall auseinander setzen.

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Hallo!
Mal aus Sicht einer ADHSlerin:
Nie einfach nur unterbinden. Es muss ein alternatives Verhalten erlernt werden.
Also zb mit ihm trainieren wenn ich wütend bin, dann Boxen ich in ein Kissen, atme tief ein und aus o.ä.
Was funktioniert ist sehr unterschiedlich
Aber einfach "kontrollieren" definitiv nicht
Abgesehen davon: mir haben immer klare Strukturen und Abläufe sehr geholfen. Das entlastet das Hirn ungemein
Alles Gute euch!

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Ja nur so schnell wie er wütend wird und reagiert, so schnell kann man nichtmal selbst reagieren weil das sind wirklich Sekunden wo er einfach austickt und dann kann man auch nicht wirklich zu ihm durch dringen wenn er quasi in der Welt voller Wut ist. Gehört das auch dazu? Wir müssen es aber auf jeden Fall üben, üben, üben so wie du sagst wir müssen einfach dran bleiben auch wenn es schwer ist gerade. Eines Tages wird es sich wohl auszahlen das er es besser unter Kontrolle haben wird.
Vielen Dank.

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Da hilft nur, dass man immer und immer dran bleibt. Klare Strukturen, die er sich verinnerlichen kann.
Mit Diagnose kann man da auch über ergo viel schaffen.
Durchhalten!💪🏽

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Hi,
bis Juni ist ja eine absehbare Zeitspanne…
Im Vorfeld würde ich mich mal schlau machen, wie man alternativ agieren kann. Es gibt ja ein paar Kniffe, um den Kind das Leben zu erleichtern. Der Sohn einer Freundin z.B. hat hochgradig ADHS und sie war mit ihm in Kur, würde ich an deiner Stelle auch in Erwägung ziehen, und dort hat sie z.B. den Tipp bekommen, wenn am Nachmittag die Wirkung der Medikamente nachlässt, mit Koffein gegenzusteuern. Als Laie würde man ja nie auf die Idee kommen, einem überdrehten Kind Koffein zu geben, aber klar, der Körper verstoffwechselt anders, somit wirkt Koffein ja auch anders. Da gab‘s noch viele weitere Tipps.

vlg tina

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Huhu

oh ja das zerrt an den Nerven von euch allen . Euer Termin ist ja erstmal absehbar. Desweiteren würde ich schon jetzt schauen, dass du in jemanden findest der Verhaltenstherapie anbietet. Die Tablettengabe ist dann ja die eine Schiene aber das sozial emotionale die andere. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass die Therapeuten lange Wartezeiten haben. Wir hatten 1,5 Jahre gewartet. Gute Nerven. Wenn was ist darfst gerne per PN anschreiben. Mein Sohn hatte auch so um den Dreh wie deiner die Diagnose erhalten. Mittlerweile ist er 12 ;-).

LG Hexe12-17