Hallo ihr Lieben,
es geht um mein mittleres Kind, welches 8 Jahre alt ist. Wegen eines Kreuzbisses (genetisch bedingt) hatte sie bereits eine lose Zahnspange mit 5/6 Jahren. Kreuzbiss ist nun weg, Zahnspange auch :) Wir sind dem auch nur nachgegangen aufgrund der Fürsprache unseres Zahnarztes, dem ich sehr vertraue. Und der Erfahrung eines erwachsenen Freundes, der unter seinem zu spät behandelten Kreuzbisses sehr litt (Aussprachprobleme, äußeres Aussehen, Mobbing, OP zur Korrektur, Schmerzen). Also die Behandlung war für uns sinnvoll für die Zukunft.
Nun kommt die Kontrolle am Montag beim Kieferothopäden und mir ist aufgefallen, dass einer ihrer Schneidezähne oben leicht schief steht. Die restlichen Zähne stehen eng beieinander, aber sie sind gerade. Ich frage mich nun, ob da Handlungsbedarf nötig ist oder man einfach nur beobachtet.
Ich selbst habe schlechte Erfahrung mit Kieferorthopäden, weil meiner Mutter alles aufgeschwatzt wurde und ich drunter jahrelang leiden musste (z.B. feste Zahnspange). Hat sich bei mir absolut nicht gelohnt! Hat aber schön viel Geld gekostet, wie mir meine Mutter immer vorwarf ...
Schon beim letzten Mal bei der Kontrolle wollte man uns eine teure Schiene wegen des Lispelns meines Kindes andrehen, welche sie dann jahrelang täglich 10 Minuten nutzen soll (passiv, nicht aktiv). Was den Ärzten bei der Empfehlung für die Schiene nicht bekannt war, war, dass sie schon längst erfolgreich(!) in logopädischer Behandlung war und das super läuft (also aktives Training). Als ich das erwähnte, lachte man und machte die Arbeit der Logopädie allgemein runter. Der Logopädin habe ich die empfohlene Behandlung mal gezeigt, sie meint es ist absolut unnötig, das es nicht effektiv gegen Lispeln genutzt werden kann, es macht für sie keinen Sinn. Ihre Erklärungen waren für mich jedenfalls viel plausibler als die Schilderung des Arztes. Also, wie das alles abläuft während der Behandlung und die Langzeitwirkung etc. Ich bin Ärzten gegenüber nicht skeptisch, solange es logisch ist eine Behandlung durchzuführen. Nur bei dieser Schiene war es für mich absolut nicht logisch im Vergleich zur Logopädie, die sinnvollere Übungen hat und man nunmal merkt, dass es hilft. Das Lispeln ist noch nicht sicher weg, es kommt, wenn mein Kind schnell redet oder nervös ist, so wie eben auch bei diesem Kontrolltermin.
Meine konkrete Frage lautet nun:
Geht die leichte Schiefstellung des Schneidezahns eventuell wieder weg, wenn der nächste Wachstumsschub kommt? Mir scheint es so, als ist einfach nicht genug Platz aktuell im Kiefer. War das bei einem eurer Kinder so? Ich hab etwas das Vertrauen in den Arzt aufgrund dieser Schiene verloren. Sie wurde m.E. uns aufgedrängt, nicht einfach nur lose empfohlen.
Wir sind nicht scharf darauf, dass unser Kind die perfekten geraden Zähne hat, wir würden nur eingreifen, wenn negative Langzeitfolgen auftreten würden für die Zukunft (wie bei dem Kreuzbiss).
Ich hatte bis zum letzten Kontrolltermin übrigens nur positive Erfahrungen mit dem Kieferorthopäden, aber dann kam die m.E. sinnlose Schiene und die hohen Kosten dafür. Die bisherige Behandlung wurde übrigens von der Krankenkasse bezahlt, also keine Kosten für uns bzw. alles wurde rückerstattet oder die Kosten waren gering v.a. im Vergleich zu dieser Schiene, welche von der Kasse nicht übernommen werden würde laut Kieferorthopäde (ich frage mich warum ... ist sie nicht effektiv?).
Zusatzfrage:
Hat jemand Erfahrung mit so einer Schiene gegen Lispeln (aufgrund einer Fehlpositionierung der Zunge)? Also sodass die Zunge in die richtige Position gezwungen wird, solange die Schiene drin ist. Es soll ein "Trainingsgerät" sein. Von der Logopädin haben wir Übungen zum weiter trainieren bekommen, bis mein Kind im Alltag nicht mehr ins Lispeln rutscht.
Danke fürs lesen! Schönes Wochenende euch :)
Zahnschiefstellung (8jährige) kieferorthopädisch behandeln lassen?
Unsere Große sollte laut Zahnarzt der immer in die Schule kommt auch in der GS schon zum Kieferorthopäden, weil die Zähne schief/ teilweise übereinander standen.
Unsere ZÄ hielt das für überflüssig, weil der Kiefer noch so schmal gewesen ist.
Wir haben nichts gemacht -- sie ist jetzt 16 und man sieht nichts mehr....
Vor einiger Zeit habe ich auch einen Fachartikel bezüglich Zahnspangen gelesen, der deutlich machte das nur in Deutschland so früh damit angefangen wird und in anderen Ländern nicht ...und das Endergebnis das gleiche ist -- nur in Deutschland halt teurer ist und im GS alter komplett unnötig.
Unser Sohn hat gelispelt-- der Kia hatte aber nicht mal Logopädie für nötig gehalten weil es so gering war...
Er ist jetzt 10 und man hört nichts mehr.
Danke für deine Antwort!
Ja das mit dem "Wahn" der geraden Zähne kenne ich aus meiner Kindheit und Jugend sehr gut. Da musste fast jeder eine Spange tragen. Ich schätze diese Kinder übertragen das jetzt auch auf ihre eigenen Kinder. Mein Zahnarzt meinte mal zu mir, dass die Zähne ein Leben lang wandern können, weil man sie eben nutzt, das ist vollkommen normal. Gerade Zähne erhält man nur, wenn man lebenslang eine Spange/Schiene nachts trägt oder eben alle Zähne ziehen lässt und die Dritten reinmachen.
Schön zu lesen, dass sich das "auswächst" mit der Schiefstellung! Das hatte ich auch vermutet, wollte aber vor dem Termin mal Meinungen einholen, ob meine Vermutung stimmt. Ich will mich stark machen für den Kontrolltermin, das letzte Mal haben die mich mit dieser Schiene überrumpelt.
Also beim Kreuzbiss hat sich m.E. die Spange gelohnt, da habe ich auch eine unabhängige Zweit- und Drittmeinung vorher und hinterher eingeholt. Aber da ging es ja um den Kieferwuchs, nicht um die Zahnstellung.
Also hier haben wir abgewartet obwohl manche dazu geraten hatten, dies kieferorthopädisch behandeln zu lassen. Das Abwarten hat sich gelohnt.
Mit 12 hatte sich das alles rausgewachsen. Der Kiefer wächst ja und irgendwann reihen sich die Zähne dann oftmals gerade von selbst ein. Wir sind froh nichts dagegen unternommen zu haben und dass es nun gerade Zähne hat.
Man kann später immernoch korrigieren wenn es unbedingt sein muss. Auch Erwachsene können Zahnspangen usw tragen.
Danke für deine Antwort!
Da hast du recht, später das behandeln zu lassen ist heutzutage kein Problem mehr. Es gibt ja auch feste Spangen, die innen angebracht werden, die sieht man gar nicht mehr.
Es ist beruhigend zu wissen, dass es sich bei euch auch ausgewachsen hat :) Ich mache mich stark für den Kontrolltermin und lerne nein zu sagen! Wenn die nochmal sowas abziehen wie mit der Schiene werde ich wohl den Kieferorthopäden wechseln, falls dieser denn dann noch nötig ist. Ich hatte da einfach das Gefühl, dass die mich an sich binden wollten, da die kostenlose Behandlung beendet war. Also der Kreuzbiss, der von der Krankenkasse übernommen wurde. Das wirkte wie so ein Verkäufer an der Haustür, den man nicht abwimmeln kann mit zusätzlichem schlechten Gewissen machen, dass das arme Kind unter der Nichtbehandlung leiden wird.
Ich war sonst echt immer zufrieden mit dem Kieferorthopädenteam dort. Wer weiß, vielleicht hatte der damals behandelnde Arzt einfach einen schlechten Tag.
Ich würde mir eine Zweitmeinung einholen. Auch bei "nur" einem schiefen Zahn verwächst es sich nicht unbedingt (ich habe meine erste Ausbildung als ZFA gemacht, habe also noch in Erinnerung, dass es besser ist, je früher gestartet wird; meist aber, wenn alle Zähne da sind - was ja normalerweise so mit 12 der Fall sein müsste). Mein Mann hat auch "nur" einen schiefen Zahn und mag sein Lächeln deswegen überhaupt nicht und auf Fotos schaut es oft so aus, als hätte er eine Zahnlücke. Er hätte sich da früher gewünscht, dass gehandelt worden wäre.
Mit der Schiene kenne ich mich nicht aus, wir hätten (ist aber schon rund 10 Jahre her, wahrscheinlich gibt es heutzutage neue Möglichkeiten) nie eine Schiene angeraten, welche man nur 10 Minuten täglich trägt, welche gegen Lispeln helfen soll. Das hört sich für mich auch irgendwie nicht logisch an. Da ist in meinen Augen die Logopädie definitiv sinnvoller.
Deswegen; Zweitmeinung ist bei solchen Geschichten nicht schlecht, gerade wenn man das Gefühl hat, man wird da eher ausgenommen (was bei einigen Zahnärzten der Fall ist - beispielsweise bei den ganzen Extrawürsten, was eine normale Wurzelbehandlung angeht etc 🤦🏼♀️).
Ich möchte aber nochmal erwähnen, dass das bei mir nur noch grobes Laienwissen ist, aber vielleicht bringt dir der Kommentar ja trotzdem etwas bezüglich deiner Entscheidung 😊.
Ich würde abklären lassen, ob der Oberkiefer genug Platz bietet wg des ursprünglichen Kreuzbisses. Ggf müsste er mittels Gaumenerweiterung erweitert werden. Das funktioniert nur im Wachstum. Sonst könnten ggf Unterkiefer und Oberkiefer nicht aufeinander passen. Um Schönheit geht es dabei nicht, sondern um Funktionalität. Würde mir dazu eine zweite Meinung einholen.
Normalerweise….und eigentlich auch nur dann kassenleistung, erfolgt eine Kfo erst dann, wenn alle bleibenden Zähne da sind, also keine Milchzähne mehr vorhanden sind und die bleibenden Zähne voll da sind. In der Regel mit ca. 12.
Eine frühere Behandlung ist extrem selten, muss sehr stark für die Kassen begründet werden bspw. Wenn es starke sprachschwierigkeiten gibt oder die essenaufnahme erschwert ist. Das ist beispielsweise bei einer sehr sehr starken Überbiss und sehr starken fliehenden unterkiefer der Fall. Auch bei ehemaligen Lippen/gaumen. Kindern kommt die Kfo früh zum Einsatz. Ansonsten wie gesagt, überheben das die Kassen nicht. Auch die pkv nicht, da durch den Zahnwechsel und kieferwachstum noch viel reguliert werden kann. Da haben wir bereits Erfahrungswerte. Ein schiefer Zahn reicht da nicht.
Meine Tochter hat seit dem 12 Lebensjahr eine Spange, bei ihr wegen Tiefbiss… also nicht wegen schiefen Zähnen. Ihre Freundin, die tatsächlich bugs bunny mit dem starken überriss und großen Schneidezähnen hätte Konkurrenz machen können, bekam auch erst mit 12 die feste Spange.
Mit dem lispeln kenne ich tatsächlich nur Logopädie und viel Ausdauer.
"Normalerweise….und eigentlich auch nur dann kassenleistung, erfolgt eine Kfo erst dann, wenn alle bleibenden Zähne da sind, also keine Milchzähne mehr vorhanden sind und die bleibenden Zähne voll da sind. In der Regel mit ca. 12.
Eine frühere Behandlung ist extrem selten, muss sehr stark für die Kassen begründet werden bspw. "
Das stimmt nicht. Bei uns fangen super viele Kinder ganz früh an.
Na dann sind es entweder besagte schwere Fehlstellungen, oder es wird gemauschelt. Aber das kann man von außen nicht wissen. Aber ich würde gerne mal die fallkostenvoranschläge sehen, wie das begründet wird. Bin bei der pkv sehr gut versichert und trotzdem wurde jeder einzelnen Punkt auseinandergenommen und es gab Rückfragen bei der Ärztin. Wobei ich nicht weiß, ob in dieser sehr jungen Altersklasse bei vollen geplanten Zahnspangen auch wolle Röntgenbilder benötigt werden zur Kostenübernahme.
Gerade heute… wo das Geld der gkv knapp ist, wird hoffentlich drei mal geprüft bevor jeder Unsinn auf Kosten aller durchgewunken wird.
Bei unserem Großen habe wir auch gewartet. Das Ergebnis war, dass er mit 15 4 Zähne (die ersten Backenzähne nach Eckzähnen) gezogen bekommen musste, weil sein Kiefer so eng war, dass der Druck neben schiefen Zähnen auch eine fühzeitige (ab 20 ) Zahnschädigung zur Folge gehabt hätte.
Beim Jüngsten (auch enger Kiefer) haben wir seit Beginn des Zahnwechsels eine lose Spange/ Platzhalter gehabt, die er 7 Jahre durchgehend getragen hat. Mit 12 dann eine feste Spange. Mit 13 sah man auf dem Röntgenbild, dass die Weisheitszähne so quer liegen/lagen, dass sie die hinteren Backenzähne behinderten - die mussten also alle 4 rausgeschnitten werden. Seit kurzem ist die feste Spange ab, er trägt (derzeit dauerhaft) eine lose Spange zur Festigung, die wohl aber in 3 - 4 Monaten weg kommt.
Ohne die Weisheitszähne hätte der Platzhalter alles getan, was er sollte.
Ich würde die Schiene probieren. Ich bin aber aber auch pro Kieferorthopäd:in, obwohl ich selbst damals nur bedingt gute Ergebnisse mit meiner Spange hatte.
Die 4 Backenzähne wurden mir auch gezogen. So kam ich damals um die Zahnspange herum und meine Weisheitszähne sind dafür alle gerade gekommen. Das hatte die KFO im Röntgenbild gesehen und daher gehofft, dass das Zähne ziehen hilft
Mein ältester musste wegen starkem überbiss, ab 11 eine Spange tragen. Seit fast 2 Jahre eine feste Spange, er wird jetzt 16, ein Ende ist in Sicht.
Völlig veränderte Gesichtsgeometrie seit der Kiefer fast richtig sitzt.
Bei uns hat der Zahnarzt darauf hingewiesen und der kifi hat zugestimmt.
Später wäre schwierig gewesen.
Das mit dem Auf quatschen von seltsamen Dingen kenn ich nicht
Allerdings ist im Nachbarort eine bekannt dafür, einen Ferrari zu verbauen, wenns ein Golf auch tut.
Und alles sonder, speziell, nur hier, ganz neu, ganz toll...
Nur kann man dann nicht mehr wechseln, weil andere kifi sich mit dem Zeug nicht auskennen.
Da kannst du locker ein paar tausend Euro in das Kind versenken.
Hat meine Nachbarin durch und es bitter bereut.
Irre teuer und das Ergebnis mau.
Die Tochter ist jetzt 20 und wieder in Behandlung, aber jetzt wo anders, und ist zufrieden.
Eine Schiene für 10 Minuten, die Lispeln lindert, klingt zu seltsam.
Ich frage mich, wie das Ding in 10 Minuten da was verändert.
Bin aber nicht vom Fach, aber das klingt zu gut um wahr zu sein.
Dann ist es meist auch nicht wahr
Einzelne schiefe Zähne sind in den aller meisten Fällen ein rein kosmetisches Problem, auch wenn Kieferorthopäden gerne irgendwelche Horrorszenarien entwerfen.
Außerdem kann man sowas bis ins Erwachsenenalter jeder Zeit relativ problemlos behandeln. Da würde ich mich nicht stressen lassen.
Mein Sohn hat einen gedrehten Eckzahn. Er will jetzt eine Spange, weil es ihn (optisch) stört. Der Zahnarzt hat uns aber bestätigt, dass das medizinisch nicht nötig wäre.
hast du ein aktuelles Röntgenbild vom ober- und Unterkiefer? Da müsste dein Zahnarzt ja sehen was für Zähne für eine Entwicklung nehmen, vor allem wenn man die Wurzeln ansieht
Das ist eine gute Idee, erst mal das abzuwarten, bevor ich irgendwas zusage. Ich fühlte mich das letzte Mal so überrumpelt, dieses Mal möchte ich vorbereitet sein.
Danke für deine Antwort!