Hallo zusammen,
wir wohnen seit 5 Jahren im Neubaugebiet in einem Wohnhaus mit vielen Familien mit Kindern im Alter unseres Sohnes (9). Die Kids gehen zum Teil in die gleiche Klasse und spielen dann auch nachmittags immer wieder länger zusammen. Mal klappt es gut, mal wollen nur bestimmte Kids miteinander spielen, mal gibt es Streit oder es klappt nur zeitweise oder nur in bestimmten Konstellationen. Wir haben ein paar mal versucht, zwischen den Kids zu vermitteln bzw. proaktiv zu werden (zB Pausen einlegen, wenn man sieht, dass die Situation kippt), da die Kids inzwischen sich eigenständig verabreden, rudern die Situationen immer mal wieder aus. Die Kids kommen bei irgendeinem Spiel nicht auf gemeinsamen Nenner oder ein Kind ist besser als das andere, das dritte Kind möchte bestimmen etc.
Einige Nachbarn nehmen die Streitereien der Kids ziemlich ernst, wodurch das Nachbarschaftsverhältnis zunehmend belastet wird. Und schön ist die Situation dann nicht, wenn die Nachbarn entweder an der Matte stehen und erzählen, dass ihr Kind weint, weil xy oder anfangen auszuweichen bzw. merkt man, dass sie auf Abstand gehen. Und wir reden hier wirklich über banale Sachen wie, heute möchte sich Kind 1 mit Kind 2 verabreden und sagt Kind 3 nicht Bescheid. Ich meine, wie soll es werden, wenn die Kids 13/14 sind?
Wir besprechen das ganze mit den Nachbarn natürlich, wenn solche Themen aufkommen bzw. sie es ansprechen und sprechen auch mit unseren Kids, wenn etwas blöd gelaufen ist bzw. regen an, dass sie die Streitigkeiten klären. Aber so langsam bin ich mit meinem Latein am Ende, weniger wegen der Kids, sondern wegen der Eltern/Nachbarn, weil sie das Nachbarschaftsverhältnis an den Freundschaften der Kinder ausrichten. Am liebsten bin ich inzwischen in der Freizeit mit den Kids unterwegs oder sie verabreden sich mit Kids außerhalb der Nachbarschaft. Kann aber auch nicht die Lösung sein.
Wie ist es bei euch bzw. wie geht ihr mit solchen Situationen um?
Kinder in der Nachbarschaft
Hey,
puh schwierig und eine blöde Situation.
Wir hatten das auch und mussten als Eltern einsehen, dass es eben nicht immer zwingend unter den Kindern "passt", nur weil sie in der gleichen Straße wohnen.
Es ging gut als die noch sehr klein waren und mit dem Schnuller im Mund draussen Rutschauto fuhren,
Dann kam irgendwann die Wende.
Das war das gleiche Spiel wie bei euch.
Da spielen zwei miteinander, dann kommt ein Dritter oder Vierter dazu, der das Kommando an sich reißen möchte und alles bestimmt oder eines der Kinder ausspielt und die übrigen Kinder mit aufhetzt.
Da sind sie sich uneinig, was gespielt werden soll.
Und dann gab es auch manche Eltern, vor allem einen Vater, der sich echt nicht entblödete wegen jedem Mist bei uns zu klingeln uns sich zu beschweren. Sein Sohn wurde geschubst, sein Sohn darf nicht mitspielen oder die anderen Jungs sind so schnell auf den Rollern, da kommt seiner nicht hinterher.
Oder warum mein Sohn denn jetzt nicht mehr spielen will, seiner ist nun alleine und traurig..
Leider war sein Sohn oft der Anstifter zu den Streitereien, aber das wollte er irgendwie nicht so gerne hören. Und auch nicht, dass mein Sohn keine Lust hatte, sich beleidigen zu lassen usw.
Aber ich habe ihm irgendwann gesagt, dass ich das nicht einsehe hier jeden Schubser der Kinder und jede Streiterei und Niggeligkeit mit ihm zu diskutieren. Die sind alt genug und wenn sie nicht miteinander können oder wollen oder einer einfach mal keinen Bock hat, dann ist das eben so. Aber ich sehe nicht ein, hier bei Kindern der 3./4. Klasse noch die Brandmeisterin zu spielen oder die Entertainerin.
Solange hier nichts eskaliert, möchte ich mich da nicht weiter einmischen.
Auch bei meiner Tochter, da ist ein Mädel die gerne zu ihr kommt wenn ihr "langweilig" ist. Aber an der Bushaltestelle steht meine Tochter alleine da, weil dieses Mädel mit ihren Mitschülerinnen neben ihr steht, sie aber nicht mit dem Allerwertesten anschaut.
Inzwischen haben beide Kinder andere Freunde, aus Vereinen oder der weiterführenden Schule.
Mit den Nachbarn ist es eher netter Smalltalk und das wars, so richtig eng waren wir mit ihnen sowieso noch nie.
Ich erkläre es mir damit, dass sich einfach die Interessen unterschiedlich entwickeln und sie dann so nicht mehr den Zugang zueinander haben.
Und Nachbarn kann man sich nicht aussuchen - ein Kontakt, der nur über die Spielbeziehungen der Kinder aufbaut, der wird früher oder später sowieso abreißen.
LG
Oh ja, hier ein sehr leidiges Thema. Hier wohnen einige Kinder ähnlichen Alters in der Nachbarschaft. Es funktioniert leider nicht immer.
Für meine Tochter ist es gerade sehr schwer, da sie von ihrer eigentlich besten Freundin vor ein paar Monaten gegen ein anderes, älteres Mädchen ausgetauscht wurde. Leider sieht und hört sie die Mädels. Hier habe ich mich eingemischt, aber aus anderen Grund. Meine Tochter wollte sich mit ihrer Freundin verabreden, die aber noch was für die Schule machen musste. Die Mutter (Freundin stand daneben), sagte zu meiner Tochter, dass ihre Freundin in einer Stunde rüber kommt. Meine Tochter wartet freudig, kam aber keiner. Durch Zufall konnte ich sehen, dass das Mädel zu ihrer neuen Freundin gegangen ist. Da war ich sauer und es gab Streit mit der Mutter. Die Mädels haben sich dann sogar versteckt, als meine Tochter dann doch rüber gegangen ist.
Meine Tochter ist nicht einfach, ihr wird es in der Gruppe schnell zu viel und zu laut. Sie fühlt sich schnell ungerecht behandelt und geht dann einfach. Kompromisse sind auch nicht ihre Stärke. Zu dritt spielen ist auch sehr schwer. Aber das finde ich nicht ungewöhnlich. Zu zweit klappt es meist sehr gut. Es gibt einen Jungen in der Nachbarschaft, mit dem gibt es oft Streit. Meist, wenn sie zu viel Zeit miteinander verbringen. Sie zieht sich dann aber raus.
Hier mische ich mich nicht ein. Wenn es sie nervt, die anderen aber weiter spielen wollen, muss sie halt nach Hause gehen. Oder sich in die Gruppe einfügen. Sie ist nur leider ungern alleine und sucht immer nach jemanden zum Spielen. Das stresst mich wiederum. Ich kann keine Freundin aus dem Hut zaubern. Und es ist nicht so, dass sie selten verabredet ist.
Man sieht, mein Triggerthema.
Wir wohnen hier auch in so einer Mietskaserne mit vielen Familien, allerdings interessierts mich und meinen Mann kaum welche Sympathie und welche charakterlichen Eigenschaften die Freunde unserer Kinder haben, letztendlich müssen die Freunde unseren Kindern gefallen und nicht uns. Ich darf da höchstens ein "Veto einlegen. Die Kinder hier sind eher sehr selbständig und hier wird seitens der Eltern kaum was geplant. Unsere Kinder haben ein paar Freunde von hier und einige mehr von außerhalb. Wenn Kind 1 und 2 sich verabreden, hat Kind 3 pech gehabt. Ist halt leider so und was hält Kind 3 davon ab sich mit Kind 4, 5 oder 6 zu treffen? Und ja es gibt immer Kinder die den Boss raushängen lassen wollen, die typischen Anführer und Allesbestimmer, selten das es fair und gerecht zugeht, ist halt auch eine Rangordnung (der Stärkere und so). So lernen die Kinder Sozialverhalten, Teamfähigkeit und was so in der Gesellschaft ankommt und vor allem wie man sich wehrt.