Hallo,
es liegt wahrscheinlich an meinen Hormonen weil ich hoch schwanger bin. Meine Tochter ist eine sehr fröhliche und eher etwas schüchterne Maus und wird bald 8. Sie kommt gut in ihrer Klasse zurecht und fühlt sich auch wohl. Sie hat Freunde und wird auch zum Geburtstag eingeladen….aber…
…sie muss sich immer selber um ihr Glück kümmern. Spielverabredungen kommen immer von ihr aus bis auf 2 Kindern. Und diese fragen eher sporadisch. In den Pausen muss sie sich um ihr Glück kümmern um
Jemanden zu haben. Geht es um Gruppenarbeiten oder „wer sitzt im Bus zu einem Ausflug neben ihr“ ist sie entweder über oder fragt rechtzeitig jemanden weil ich sie erinnert habe es zu tun. Niemand in der Klasse wartet auf sie, fragt sie oder sucht sie. Versteht ihr was ich meine?
Sie wird von den Kindern wie von den Lehrern als absolut verträglich mit allen beschrieben. Sie ist sehr sozial und ist auch absolut nicht zickig. Sie möchte gern, dass alle glücklich sind und kann Ungerechtigkeiten und blödes Benehmen anderer schlecht ertragen. Sie setzt sich ebenfalls immer für ihre Freunde ein. Eltern, Lehrer und auch die Kinder schwärmen zu Hause von ihr. „Auf XY ist eben Verlass, eine wahre Freundin!“ Andersrum passiert das aber nicht.
Es gibt auch genug schwierige Charaktere in der Klasse. Diese sind aber trotzdem auch noch recht beliebt. Ich finde es traurig, dass niemand auf meine Tochter wartet. Eben weil kein Grund dagegen spricht. Wenn sie sich Spielbesuch selbst organisiert ist das immer ein Selbstläufer und sie haben total Spaß.
Irgendwie nimmt es mich grad total mit, dass es für sie keinen richtigen Deckel gibt. Man kann es nicht ändern, ich weiß. Sie selber kommt damit zurecht. Mein Mann meint, dass das eine enorme Charakterstärke ist. Und ja, wenn sie glücklich ist sollte ich es auch sein. Es stimmt mich aber dennoch traurig.
Ich habe oft das Gefühl es liegt daran dass wir vor Jahren auf dieses Dorf dazugezogen sind. Die Eltern kennen sich schon ewig untereinander und es ist echt schwierig da ansatzweise rein zu kommen. Sie wollen ebeb nicht. Und seit dem Kiga werden die Freundschaften von den Eltern etwas gesteuert. Sehr anstrengend. Wir lassen nämlich unser Kind schon immer entscheiden mit wem sie spielen möchte und mischen uns da nicht ein.
Bei meinem 2. Kind ist es dagegen trotz gleicher Konstellation ein Selbstläufer. Die Eltern sind absolut offen und lassen und in ihre Mitte und obwohl mein 2. Kind eher „schwieriger“ ist, klappt da alles prima.
Das musste einfach mal raus.
Irgendwie traurig - keiner „sucht“ meine Tochter - ist oft „über“
Hallo :)
Ich glaube ich kann ansatzweise verstehen was du meinst.
Denke aber ebenfalls, dass du dir zu viele Gedanken machst.
Grade, da du schreibst, dass sie damit gut zurecht kommt.
Wir möchten halt alle das Beste für unsere Kinder.
Meine Tochter (8 Jahre) scheint deiner sehr ähnlich zu sein.
Bei uns sind andere Vorraussetzungen.
Wir wohnen in einem Nachbardorf.
Eigentlich müsste meine Tochter auch die Grundschule des anderen Ortes besuchen.
Mir tut es total Leid, dass sie bei uns einfach kein gleichaltriges Kind im Dorf zum spielen hat und die anderen Mitschüler können einfach mit dem Rad los...
Sie stört das nicht. Sie fühlt sich hier Pudelwohl. Ich hatte vorhin erst mit ihr drüber gesprochen.
Sie ist super anpassungsfähig, kommunikativ. Sie wird gemocht, sie zickt nicht rum, kümmert sich um Schwächere.
So entsteht auch oft eine Sitzordnung in der Schule mit "schwierigen Kindern", weil man meine Tochter daneben setzen kann.
Einerseits freut es mich für sie, dass sie so sozial ist, andererseits tut es mir Leid, weil sie manchmal eben auch keine Lust hat darauf.
Auch ihre Freunde wechseln mal immer wieder. Bzw.sie hat gar keine super enge Freundin. Wünschst du dir so etwas vielleicht für deine Tochter?
Aber vielleicht kommt das auch noch.
Sie spielt in den Pausen auch mit jüngeren oder älteren Kindern.
Also ja, ich glaube ich verstehe dich ein wenig.
Und vielleicht sind es auch ganz viele Hormone bei dir, oder eben, weil du einfach das Beste für deine Tochter möchtest.
Aber vielleicht ist es auch wirklich alles nicht so schlimm...
Ich denke mir auch oft, es wird seinen Grund haben und alles prägt uns irgendwie.
Ach und bezüglich der Spielverabredungen... Zwei Kinder kommen auf sie zu? Wenn auch nur sporadisch. Ist bei uns bei Verabredungen tatsächlich auch manchmal so.
Das reicht doch auch vollkommen. Wenn sie sich wohl mit den Kindern fühlt, baut das doch aus, sofern das geht.
Ich hoffe das war nicht zu wirr... Bin etwas müde grade.
Aber wollte dir ein wenig Verständnis da lassen :)
LG mery
Meine Tochter wird auch permanent neben die schwierigen Kinder gesetzt. Das stört sie mittlerweile total, weil sie Ruhe braucht. Das haben wir letztens beim Elternsprechtag immerhin mal platziert dass das unfair ist. Mittlerweile fällt es ihr eben auch auf und die Lehrer haben es auch ehrlich zugegeben. Denn andere sitzen immer neben ihren Freunden seitdem sie eingeschult wurden. Manchmal sind die „netten“ die Verlierer finde ich…
Die sie auch mal fragen, mit denen ist sie ja auch befreundet. Die übernachten auch mal hier. Aber dennoch ist mein Kind nie an 1. Stelle. Also ja, eine beste Freundin würde ich mir für sie wünschen. Der sie auch Geheimnisse anvertrauen kann. So eine hat sie eben nicht. Und tatsächlich wünscht sie sich sowas sogar. Eine zuverlässige Freundin, wie sie eben auch eine ist. Eine die sie auch verteidigt, so wie sie es bei den anderen auch macht. Aber dennoch arrangiert sie sich gut.
Hallo,
mal eine etwas andere Ansicht dazu vielleicht…
Viel ist ja nicht immer „viel gut“! 😉
Es gibt 2 Freundinnen, die sich aktiv um Treffen bemühen. Sie kommt insgesamt gut zurecht und wenn sie sich treffen möchte, stimmen ausgewählte Kinder zu.
Das ist doch super und völlig ausreichend!
Nicht jeder Mensch braucht zu seinem Glück allgemeine große Beliebtheit und häufig sind wenige, ausgewählte Menschen viel besser und mehr wert, als super viele wahllose.
Wenn deine Tochter happy ist, sehe ich da kein Problem und ganz im Gegenteil sogar auch einige Vorteile drin. Sie lernt schon früh die Zügel auch mal selbst in die Hand zu nehmen, zu wählen, sie wird nicht permanent überrumpelt oder überfordert.
Das hört sich für mich für eine 8 jährige ziemlich gesund und völlig ausreichend an! 😊
Wären das 2 nette Freundinnen auf die sie zählen kann wär ich absolut zufrieden. Die eine rennt aber immer einer Freundin hinterher und ist von dieser absolut abhängig. Das finden auch die Eltern schade. Und daher ist meine Tochter nur die Notlösung und die andere ist oft gar nicht so freundlich zu ihr, behält kein Geheimnis für sich und ist weg, wenn andere mit ihr spielen wollen. Vom Charakter ist sie auch echt schwierig. Aber sie haben viel Spaß. Trotzdem wird sie von dem Kind oft verletzt. Grad letzteres Kind hat ihr in den Jahren wirklich viel Kummer bereitet. Aber meine Tochter wählt dieses Kind immer wieder. Und es ist und bleibt ihre Entscheidung. 2 tolle Freunde und ich wär absolut glücklich. So ist es irgendwie schade…
Aber grundsätzlich ist es bemerkenswert wie gut mein Kind damit zurecht kommt. Wie sie das alles organisiert bekommt. Ich wäre tot unglücklich gewesen. Merkt man ja jetzt auch, dass ich damit ein Problem habe.
Ich finde deine Tochter klingt super nett und schon ziemlich erwachsen. Vielleicht hat sie einfach ein bisschen Pech dass da keine beste Freundin ist, die ähnlich tickt. Aber solange sie kein Problem mit irgendwem hat ist es doch schon mal super, und ganz ehrlich, die wirklich netten Kinder werden früher oder später auch gewertschätzt. Vielleicht nicht mit 8, aber wenn mit 12 der Zickenterror losgeht werden die anderen merken, dass deine Tochter sich da raushält und man bei ihr echte Freundschaft finden kann. Bestärke sie immer wieder in ihrer tollen Einstellung, und dramatisiere die Situation nicht. Sie kann überall dabei sein, wird nicht groß gehänselt und hat Spielverabredungen, das ist doch eine super Basis.
Hallo,
das hat mit "neu auf dem Dorf" wohl wenig zu tun.
Ich wohne schon immer in unserem Dorf und kenne sehr viele Familien und trotzdem hatte unser "Kleiner" in der GS kaum Kontakte außerhalb der Schule. Er war in der Klasse immer der Außenseiter, warum auch immer. Freunde? Fehlanzeige.
Jetzt ist er 15, in der 9. Klasse an der Realschule und mit dem damaligen Schulwechsel hat sich alles geändert. Er hatte sofort guten Kontakt zu den ehemaligen Grundschulkollegen (weiß nicht, warum das vorher nicht geklappt hat...) und hat auch mittlerweile einen großen Freundeskreis außerhalb der Schule, bedingt durch seine Hobbies.
Also von daher....sicher ist das doof für Dein Kind, aber wie Du an unserem Beispiel siehst, kann sich da noch viel ändern.
LG
Elsa01
Hallo, das Wichtigste ist, dass deine Tochter damit gut zurecht kommt.
Und das tut sie offensichtlich.
Ich würde schauen, dass sich meine eigenen Gefühle nicht auf das Kind übertragen und sie nicht das Gefühl bekommt, dass bei ihr und ihrem Sozialleben etwas nicht stimmen würde.
Es ist okay, so wie es ist.
In dem Alter (meine Tochter ist ähnlich alt) hat die Familie einen großen Stellenwert im Leben der Kinder.
Die große Bedeutung enger Freundschaften ist vor allem bei Jugendlichen deutlich erkennbar, oftmals verbringen sie in ihrer Peergroup viel mehr Zeit als mit der Familie.
Und bis dahin vergehen noch ein paar Jahre und ich bin mir sicher, dass ein Kind, wie Du es beschreibst, noch tolle innige Freundschaften knüpfen wird und mal Leute um sich hat, die sie zu schätzen wissen.
Alles mit der Zeit!
Liebe Grüße
Danke dir. Ja, ich gebe mir wirklich Mühe meine Gefühlslage von ihr fern zu halten. Das klappt sicher nicht immer. Aber ich habe auch schon mit ihr darüber geredet wie ich früher war, wie ich heute bin, und dass ich aufpassen muss meine Gefühle auf sie zu übertragen. Sie versteht das schon gut und erklärt mir, dass es ihr gut geht. Sie wär eben ein anderer Mensch wie ich und kommt mit vielen Dingen zurecht. Sie ist einfach so unfassbar liebenswert und hat es super verstanden was wahre Freundschaft ist. Ich hätte mir einfach ein passendes Gegenstück gewünscht. Aber du hast Recht. Das kann noch kommen und aktuell ist die Familie am wichtigsten. Werde ich beherzigen ❤️
Ist bei uns ähnlich, mein 7 jähriger ist oft sehr traurig weil keine Spielverabredungen zu stande kommen, mein Sohn verabredet sich regelmäßig mit Klassenkameraden, erzählt mir freudig nach der Schule wer alles kommen möchte, letztendlich kommt keiner.
Ich habe ihm meine Nummer mitgegeben, damit ich in Kontakt mit den Eltern treten kann, um etwas zu unterstützen.
Hat alles nichts gebracht.
Ein Freund ist zwar regelmäßig hier, was ich aber ausbremsen musste, weil die Mutter uns als babysitter ausnutzt, fast jedes Wochenende fragt sie ob ihr Sohn bei uns schlafen darf, mein Sohn durfte dort noch nie spielen.
Leider hat dieser Freund meinen Sohn schon zwei mal grundlos ins Gesicht geschlagen, weswegen ich ihn eigentlich gar nicht mehr hier haben möchte.
Aber mein Sohn sagt dann immer, dass er doch der einzige Freund ist der wenigstens zum spielen kommt.
Habe da einen kleinen Interessen Konflikt, freue mich zwar für meinen Sohn, aber lasse mich ungern ausnutzen.
Habe noch einen behinderten sohn der mich viel Kraft kostet, und dann noch dieser Freund der auch sehr anstrengend ist.
Mich macht es sehr traurig, wenn mein sohn weint und fragt wieso denn niemand mit ihm spielen möchte.
Meine Tochter verabredet sich schon viel. Also auch mit vielen verschiedenen Kindern (teilweise auch außerhalb der Klasse). Aber sie fragt eben. Und die Kontakte der Eltern hab ich alle. Also sind wir quasi ganz gut dran.
Das mit deinem Sohn tut mir leid. Grundsätzlich kann ich nur sagen: Man soll sich bei Freundschaften nicht einmischen. Und bei uns gibt es tatsächlich auch viele Jungs, die ab und zu den anderen hauen. Das ist unschön, heißt aber nicht dass es zur Regel wird oder er deinen Sohn nicht mag. Vlt redest du mal mit der Mutter, dass dein Sohn auch so gerne mal zu denen möchte. Bei uns hilft direktes ansprechen oft
Er mag meinen Sohn, aber er kann nicht damit umgehen, dass nicht alles gemacht werden kann was er möchte.
Ich habe diese beiden Situationen mit dem hauen beobachtet, war so schockiert, mein Sohn sagte nur Max wir können aber doch nicht immer ma hen was du möchtest, dann gab es eine Faust auf die Nase.
Da ist man schon ein bisschen überfordert, weil mein Sohn wirklich gar nicht so ist, er konnte gar nicht verstehen wieso sein Freund ihn boxt.
Tja und der Mutter habe ich gesagt, dass mein Sohn dort spielen möchte, was sie auch zusagte, ein tag vorher gab es eine ausrede wieso mein Sohn nicht kommen kann.
Was auch eine Lüge war, weil ich den Freund durch die Blume etwas ausgequetscht habe.
Was die Mutter mir erzählt hat hat nie stattgefunden, er sagte sogar, dass die Mutter keine freunde da haben möchte
Ich denke es ist einfach eine Charakterfrage - keine Tochter ist halt eher ruhig, nett, zurückhaltend, schüchtern und tritt neben den Rabauken somit etwas in den Hintergrund. Wenn man sich anschaut welche Kinder "beliebt" sind, sind das doch meistens die lauten Kinder die nur so vor Selbstbewusstsein strotzen Die ruhigen, schüchternen und vermeintlich "langweiligen" sind dann eher diejenigen die gerne geärgert werden.
Vielleicht hat deine Tochter einfach noch keine "beste Freundin" gefunden. Solange sie zufrieden ist, lass sie einfach. Aber bitte pass auch, dass sie nicht das Opfer von Mobbern wird.
Hallo juli111,
es klingt als wären da durchaus deine Hormone mit im Spiel. 😉
Finde alles was du beschreibst ganz normal. Generell sind laute Kinder, die sich immer vortun, angeben, Quatsch machen, irgendwelche Aktionen starten, die "beliebten". Sie haben einfach einen gewissen Unterhaltungsfaktor. So scheint ja dein kleineres Kind "problematischer" zu sein, wie du schreibst, aber genau das macht ihn dann beliebter.
Ist ein bisschen wie bei den Tieren, wo die lautesten, die mit der beeindruckendsten Färbung etc. sind mehr Alphatiere und interessanter für die meisten.
Verstehst du was ich meine?
Deine Tochter ist einfach sehr nett, zuvorkommend, stellt nichts wirklich an, stiftet keinen Streit, lästert nicht, ist stets hilfsbereit. Das ist doch super. Die anderen Kinder spielen mit ihr, wenn sie aktiv wird. Würden sie sie ablehnen, würde ich mir Sorgen machen. Vielleicht irgendein Selbstbewusstsein föderndes Hobby einführen, falls sie sowas nicht schon macht, irgendwas, wo sie was auf der Bühne macht oder so? Dann wird sie auch mehr gesehen oder kann dort Freundschaften schließen.
Dass es ein anderes Mädchen gibt, das eine Freundin immer von deiner Tochter quasi wegholt. Tja, das ist in dem Alter normal. Da gilt immernoch oft, es klappt nur zu zweit und "du bist nur meine Freundin"... Häufig endet so eine Dreieerkonstellation im Streit. Deine Tochter zieht ihre Freundin dann aber nicht, macht sie auch nicht von sich abhängig, wie die andere. Persönlich finde ich das gut. Die Schulfreunde von heute bleiben ehrlich gesagt selten für das ganze Leben.
Ich selbst blieb oft als letzte stehen, aber wirklich gestört hat mich das nicht. Habe mich oft gefragt, weil das in Geschichten immer als Problem thematisiert wurde, ob ich das vielleicht falsch sehe, aber ist es doch gar nicht. Wenn ich kein Problem damit habe, ist es keins, auch wenn andere das in meiner Situation so sehen würden. Ich fand es immer spannend, denn so hab ich oft mit unterschiedlichen Kindern etwas machen können. Und ich durfte auch öfter dadurch neben Lehrern oder Jungs sitzen. Fand ich auch nicht schlecht. 🤷♀️
Irgendwann in der 7./8. haben die anderen gemerkt, wie gut ich im Mannschaftssport spielen kann, dann wurde ich nicht mehr als letzte gewählt.
Genauso bekam ich irgendwann meine beste Freundin. Das war wie bei allem manchmal positiv und manchmal negativ. Die Lehrer fanden in der Oberstufe, dass meine Freundin mich zu sehr unterdrückt. Das war zwar richtig, aber sie hat mich auch oft motiviert. Es ist eben eine Abhängigkeit.
Solange deine Tochter unabhängig ist und selbst damit keine Schwierigkeiten hat, ist doch alles prima.
Alles Gute.
Es kann ja nicht jeder immer eine beste Freundin haben, so wie auch nicht jeder immer in einer Partnerschaft ist. Und die soziale Rolle deiner Tochter klingt doch ganz gut. Sie findet immer jemanden zum verabreden oder neben sich sitzen, wenn sie fragt oder sucht. Vielleicht hätte sie auch eher eine beste Freundin, wenn sie sich auf jemanden einschießen und andere abweisen würde. Dann würde sie dem einen Kind signalisieren "du bist für mich etwas besonderes, wir sind die In-Group und die anderen die Out-Group". Das kann eine Freundschaft durchaus festigen. Aber zu welchem Preis? Und die beste Freundin wäre vermutlich keine Kopie deiner Tochter. Viele Eltern machen sich Gedanken, weil die besten Freunde des Kindes dem Kind eigentlich nicht gut tun und viel Schmerz bereiten. So eine Freundin wäre bei euch ja anscheinend auch zu haben.
Zu erwarten, dass das eigene Kind eine ganz tolle, stabile und verlässliche beste Freundschaft hat, ist einfach Wunschdenken. Das haben sehr viele Kinder nicht.
Wahrscheinlich passt es zur Persönlichkeit deines Kindes gerade viel besser, sich nicht auf kindische Streitereien und Konkurrenzkampf einzulassen, sondern mit allen gut auszukommen und akzeptiert zu werden. Die Chancen stehen gut, dass die anderen Kinder, wenn sie älter und reifer werden, die positiven Eigenschaften deiner Tochter, die du jetzt aus Erwachsenensicht siehst, auch noch mehr zu schätzen wissen. Und vielleicht findet dann auch andersrum deine Tochter jemanden, mit dem es wirklich besonders gut passt, so dass es sich für sie lohnt, da ihre Energien zu fokussieren.
Wenn das erst auf der weiterführenden Schule passiert, finde ich das nicht dramatisch. Im Grundschulalter sind tatsächlich die Familien tendenziell noch wichtiger als die Gleichaltrigen. Und wenn sie keine beste Freundin hat, ist das vielleicht nicht so schlimm, solange sie sich aus geliebter und geschätzter Teil der Familie fühlt.
Danke, das hast du toll geschrieben ❤️ Ich versuche entspannt zu bleiben. Sie ist ja wirklich glücklich und hat Freunde. Was will ich mehr