Hallo,
vorab etwas zum Kontext und wie die jetztige Situation entstanden ist.
Meine Tochter (9) hat seit rund 2 Jahren ein Hobby im Nachbarort (8km entfernt). Sie kam über eine sehr gute Freundin dazu. Von Anfang an hatten wir eine Fahrgemeinschaft, zusammen mit zwei anderen Freundinnen (Zwillinge). Anfang des Jahres haben die Zwillinge umzugsbedingt aufgehört.
Eine Mama aus dem Verein hat dies mitbekommen und uns auf die Fahrgemeinschaft angesprochen, da wir im selben Ort wohnen. Die Mädels (alle 9) verstehen sich im Verein gut aber privat ist kein weiterer Kontakt da. Die Familie hat nur ein Auto und der Vater ist beruflich vorrübergehend mehr eingespannt wodurch die Großeltern immer gefahren sind.
Wir wollten helfen, fahren ja sowieso - also einer bringen hin und die andere Familie holt ab und haben das Mädchen mitgenommen. Achja, hier ist 2-3 mal pro Woche Training.
Jetzt zum eigentlichen Thema:
Die kleine Schwester (5) hat nun auch das Hobby angefangen und sie darf ausschließlich im Reboarder fahren. Bin dann letzte Woche rund 15 Minuten dort auf dem Hof gestanden bis sie den Sitz eingebaut hatte (sie musste erst schauen, wie sie die Gurte befestigen kann usw.).
An dem Tag konnte die andere Familie nicht und ich habe auch abgeholt.
Im nachinein kam uns dann der Gedanke, wie das denn laufen soll, wenn die andere Familie abholt. Habe die Mama gefragt: Wir sollen den Sitz ausbauen, dort stehen lassen und die Abholer nehmen dann den Sitz.
Meine Probleme:
- Vom Parkplatz zur Trainingshalle läuft man ein Stück, inkl. Treppen (ca. 1-2 Minuten Fußweg)
- Die Kids haben (große/schwere) Taschen dabei, der 5-jährigen muss man da helfen
- Der Sitz ist schwer und sperrig
- Ich habe noch den kleinen Bruder (frisch 1 Jahr alt) dabei.
- Wenn unser 6-jähriger mitfährt, müsste ich aktuell die Base vom Maxi Cosi ausbauen und den MC auf den Beifahrersitz. Wenn dort der Reboarder steht, sehe ich den Außenspiegel nicht mehr.
Mein Fazit insgesamt:
Der ganze Aufwand mit mehrfach ein- & ausbauen und die Schlepperei ist mir zu viel. Da die „Saison“ jetzt anfängt, sprechen wir von 3x pro Woche! Die andere Familie kennt die Situation bisher nur von meinen Erzählungen, anhand derer wollen sie das auch nicht.
Habe der Mama das auch freundlich gesagt, dass das so nicht klappt. Ich nehm sie aber gerne auf unserem Gr. 2/3 Sitz mit. Nein, Gr. 2/3 darf sie nicht. Wurde (freundlich / höflich) belehrt, dass Kinder so lange wie möglich rückwärts fahren müssen und auch unser 6-jähriger sollte nicht auf 2/3 fahren, das sei sehr fahrlässig von mir, falls ein Unfall passiert.
Versteht mich nicht falsch, wenn sie das so handhaben möchte ist das völlig ok. Und ich bin tatsächlich auch pro Reboarder, unser mittlerer fuhr auch bis 4 Jahre nur rückwärts und hier sitzen auch alle (auch Besuchskinder) auf vollwertigen 2/3 Sitzen und nicht auf Sitzerhöhungen. Also ich achte sehr wohl auf Sicherheit beim Autofahren.
In dem Kontext ist für mich dann aber eine Grenze erreicht und habe ihr gesagt, dass ich die Kleinere dann nicht mitnehmen kann.
Dann kam eine bitterböse Sprachnachricht mit weinenden Kind im Hintergrund… Ich wäre sehr grausam & egoistisch! Wie ich das einem Kind antun könnte, als Mama und Kitaleitung, wo mein Herz und meine Empathie sei einer 5-jährigen das Hobby zu nehmen? X hat sich so sehr darauf gefreut, endlich 5 zu sein und auch mitmachen zu dürfen und sei jetzt am Boden zerstört! Als Erwachsene müsste ich doch gelernt haben, meine Befindlichkeiten hinten anzustellen.
Habe das Gefühl im falschen Film zu sein und finde eigentlich die Forderungen der Mama völlig drüber und dreist.
Und weil ich eben kein herzloses Monster bin, mach ich mir jetzt nen Kopf… Bin ich wirklich so grausam? Ist das egoistisch? Wo wäre eure Grenze?
Freu mich über eure Meinungen
Fahrgemeinschaft - Egoistisch oder Gerechtfertigt?
Der geht es wohl zu gut. Statt dankbar zu sein, dass ihr und die andere Familie schon ständig ihre 9 jährige Tochter mitnehmt und es mit der 5 jährigen auch versucht habt, macht sie dir Vorwürfe? Wieso sollst du Schuld haben, wenn die Kleine das Hobby nicht ausüben kann? Bist du dafür zuständig, oder ist es nicht eher die Aufgabe IHRER ELTERN sich darum zu kümmern, dass sie zum Training kommt?
Vor allem hast du schon mehrere Kinder dabei, unter anderem ein 1 jähriges Kind. Das ist anstrengend genug, da sollte es doch vollkommen klar sein, dass du nicht auch noch einen schweren Sitz schleppen kannst. Zumal die andere Familie das ja auch nicht möchte. Dann müsstest du das 5 jährige Kind ja immer extra abholen, weil dessen eigene Familie dazu nicht fähig ist. Es ist egal ob die ein Auto oder 10 haben, es gibt auch Busse und Bahnen, wenn man dem Kind das Hobby ermöglichen will.
Wäre das mein Kind, wäre ich nicht ein mal auf die Idee gekommen, eine andere Mutter mit mehreren 9 jährigen plus 1 jährigem Baby, darum zu bitten (oder einfach davon auszugehen?) auch noch mein 5 jähriges Kind mitzunehmen.
Ich würde freundlich aber bestimmt antworten, dass es dir mit deinem kleinen Kind zu viel ist den Sitz zu tragen und die andere Familie auch keine Kapazität dafür hat. Dass ihr nur die große Tochter mitnehmen könnt, wenn die Kleine eben in diesem Sitz fahren muss.
Dass sie ihre Tochter rückwärts fahren lassen wollen, verstehe ich ja. Ich habe mich nicht so viel damit beschäftigt, weil mein 5 jähriger erst 3 mal überhaupt mit einem Auto gefahren ist und meine 4 jährigen Zwillinge noch nie, aber ich habe mitbekommen, dass es rückwärts sicherer ist. Ich hätte meine Kinder also auch so fahren lassen, wäre es dazu gekommen. Aber sicher nicht eine andere Mutter dumm angemacht, weil sie das nicht für MEIN Kind tun möchte/kann.
Puh, Leute gibt's...
Natürlich ist das absolut nicht egoistisch und natürlich gerechtfertigt, dass du das 5-jährige Kind unter diesen Bedingungen nicht mitnehmen willst.
Da muss die Familie wohl eine Alternative finden. Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass andere Mitfahrgelegenheiten diesen Zirkus mitmachen. Selbst ohne dein jüngstes Kind fände ich es zu viel Aufwand.
Mit deiner Tochter und ihrer guten Freundin würdest du die Kinder wahrscheinlich nur absetzen und später wieder einsammeln, oder?
Allein das Prozedere mit dem Sitzausbau und der daraus resultierenden Problematik mit eurer Base, das wäre mir langfristig und vor allem 2-3x pro Woche zu anstrengend.
Aber mal ganz abgesehen von dem Aufwand, finde ich die Reaktion der Mutter auf dein total berechtigtes Ablehnen sehr speziell. Dir das Gefühl zu vermitteln, dass du deine Kinder nicht sicher transportieren würdest, aber zugleich sich sowas von abhängig zu machen - komische Kombination.
Und die Sprachnachricht mit dem weinenden Kind geht so gar nicht. Das ist sowas von manipulativ und dreist, da fehlen mir die Worte.
Lass dich nicht verunsichern, du hast nichts falsch gemacht. Im Gegenteil, du warst sehr nett und hilfsbereit und würdest ja auch die 5-Jährige mitnehmen, nur halt nicht im Reboarder.
Zu deiner Frage: Ja, meine Grenze wäre da auch erreicht. Nach allem, wie sich die Mutter hier verhalten hat, würde sich sogar meine Lust in Grenzen halten, die 9-Jährige mitzunehmen. Nicht als Retourkutsche, aber man stelle sich vor, du hast einen (unverschuldeten) Unfall, während das Kind im Auto sitzt. Auf das Theater mit dieser Mutter hätte ich wenig Lust.
Hallo,
die andere Mutter verhält sich unmöglich, wenn sie von dir erwartet, regelmäßig einen erheblichen Aufwand zu betreiben, der dich zusätzlich belastet.
Du hast bereits sehr viel Rücksicht genommen und Hilfe angeboten. Es ist nicht deine Verantwortung, die Hobbys anderer Kinder zu ermöglichen.
Deine Entscheidung, die kleinere Schwester nicht mitnehmen zu können, ist für mich daher absolut nachvollziehbar.
Bleib bei deiner Entscheidung – sie ist gerechtfertigt und angemessen!
Liebe Grüße.
Huch...was ist denn bei der durchgebrannt? Geht natürlich gar nicht.
Ich hätte es an euere Stelle so gemacht, dass ihr nicht Hin- und Rückfahrt abwechselt, sondern Tage. Also in der einen Woche fährst du 2 Tage, sie 1 Tag und in der nächsten Woche du 1 Tag und sie 2 Tage. DAnn muss der Sitz nicht ständig ein und ausgebaut werden.
Sie kann ja nicht fahren, da der Vater gerade beruflich an einem anderen Standort der Firma ist und abends zu spät nach Hause kommt, wenn das Training längst zu Ende ist. Daher sind bisher die Großeltern gefahren.
Frühestebs ab Herbst ist der Vater wieder hier am Standort und sie könnte sich an der Fahrgemeinschaft beteiligen, zumindest abholen. Hinbringen geht auch zeitlich nicht weil ihr Mann das Auto da noch hat.
Mit der anderen Familie klappt die Fahrgemeinschaft seit 2 Jahren reibungslos. Wir sind aber insgesamt als Familie sehr gut befreundet, schon vor dem gemeinsamen Hobby der Kinder.
Dann sollte diese Familie wohl wieder auf die Großeltern zurückgreifen.
Was mir an den geschilderten Umständen besonders sauer aufstößt, ist auch die Tatsache, dass diese Mutter euch auf eure Fahrgemeinschaft hin angesprochen hat. Kann man machen, ist auch nicht schlimm - aber dann solche Bedingungen zu stellen und völlig drüber zu reagieren, wenn du mitteilst, dass es bei dir unter ihren Must-Haves nicht klappen wird, uffz.
Du hast Lösungen vorgeschlagen, aber wer
a) die eierlegende Wollmilchsau haben will (Fahrgemeinschaft, Mitnahme von zwei Kindern ohne Gegenleistung, Reboarder-Verwendung)
und sich
b) absolut nicht darum juckt, was dir damit an Aufwand und Zugeständnissen abverlangt wird,
hat dann einfach Pech gehabt.
Wir hatten auch ab und zu so Situationen, in denen man sich mit mehreren Familien absprechen musste wegen des Fahrdienstes. Manchmal war dann die Absprache und die Organisation aufwendiger, als wenn man jedes Mal selbst gefahren wäre.
Ich würde in eurem Fall von dieser Familie niemanden mehr mitnehmen. Diese Familie ist unverschämt und macht nur Ärger.
Du bist nicht dafür zuständig, deren Leben und ihre Aktivitäten zu regeln . Dann müssen sie eben schauen, wie sie zu ihren Terminen kommen oder es sein lassen.
Egoistisch ist nur die Familie, der erwartet dass du DEIN Kind auf den Beifahrersitz setzt ohne Base damit ihr Kind mitfahren kann.
Ich finde, sie nutzen Dich und die andere Familie ganz schön aus.
Sie fahren gar nicht und stellen noch Ansprüche, welcher Sitz benutzt werden soll.
Würden sie fahren müssen, würden sie sicher nicht so einen Aufstand machen.
Und Du bist sicher nicht dafür verantwortlich, dass das 5 Kind jetzt das Hobby nicht machen kann.
Wenn ihre Kids so ein aufwändiges Hobby haben, dann müssen sie halt sehen, wie die Kids hinkommen.
Ich würde sehr direkt werden " Ich nehme deine Kinder gerne mit, aber dann müssen deine Kinder auch ihren Kram selber schleppen- denn ich habe 2 jüngere Kinder dabei und leider nur 2 Hände - die brauche ich für meine Kinder."
Lass dir kein schlechtes Gewissen machen.
Die Sprachnachricht ist reine Manipulation damit DU dich - ohne Grund- schlecht fühlst.
Nachschieb:
Wieviel zusätzliche Zeit nimmt das jedes Mal in Anspruch?
Rechne das mal hoch....
Zumal du ja von der Familie gar nichts hast.
Mit der anderen Familie ist es ja ein abwechseln und entlastet Euch beide.
Diese Familie nimmt nur und gibt dir nichts zurück.
Wetten, dass die anderen beiden Mädels trotzdem jede Woche kommen werden, weil sie entweder doch - auf Einmal- immer selber fahren können oder jemand anderen finden, der das macht.....
Haha, ab sofort würde ich nur noch meine eigenen Kinder fahren! Ich habe bei Fahrgemeinschaften (auch unter Erwachsenen) immer ein blödes Gefühl. Da will immer jemand - so scheint es - die Extra-Aufmerksamkeit, indem sie Dinge verkompliziert. Brrr, fürchterlich.
Mach nichts weiter in ihre Richtung und fahre deine, und nur deine, Kinder zum Hobby. Die soll jetzt entweder mit einer konstruktiven und nachhaltigen Idee kommen und sich entschuldigen oder euch fernbleiben (ich würde mir wünschen, dass sie fernbleibt).
Das Kind hat wohl geweint, weil die Eltern brutal mit ihm kommuniziert haben. Und da der Stresspegel hochgeht, wenn das Kind weint, griff sie wohl zum Handy und liess es an dir heraus. Das war Überforderung ihrerseits. Na, das Leben ist eben kein Ponyhof.
Naja, die Fahrgemeinschaft mit dem 2. Mädchen (also die Freundin der Tochter der TE) hat ja immer funktioniert, warum soll man das jetzt aufgeben, nur weil eine 3. Mutter zu anspruchsvoll ist?
Ich würde die alte Fahrgemeinschaft beibehalten, die beiden Geschwister aber nicht mehr mitnehmen. Soll doch die Mutter sehen, wo sie einen Deppen findet, der nach ihrer Pfeife tanzt!
LG
Ich habe nochmals nachgelesen. Tatsächlich ist das eine dritte Familie. Ich hatte zuvor angenommen, dass das jüngere Geschwister der Zweitfamilie neu hinzugestossen war. Klar, da würde ich auch mit der Originalkonstellation weiterfahren, wenn es bisher gut läuft.
Diese Sprachnachricht schlägt dem Fass ja wohl den Boden aus...
An Unverschämtheit kaum zu überbieten. Das würde ich noch einmal klar kommunizieren und ganz sicher auch das große Kind nicht mehr mitnehmen 🤷♀️.
LG