Sagt mal, wie sind Kids mit 8 - 8,5 Jahren?
Gibt es in diesem Alter schon wieder irgendwelche Entwicklungsschübe?
Muss man einfach geduldig sein und "durchhalten" oder auf irgendwas spezielles im Alltag und in der Erziehung achten?
Mein 8 Jähriger gerade so:
- Ich will... dies und jenes, alles und am besten. noch gestern. Wenn ich es nicht bekomme, ist alles doof!!!
- Wenn du mich nicht bespaßt, ist mir langweilig und alles ist doof. Selbst beschäftigen - hä?!?!
- Ich mach was ich will - du hast mir nix zu sagen (mal für die Schule was machen, lesen etc.). Wenn du von mir was erwartest, trotze ich und find dich doof!
Belohnungssystem für funktionieredes Verhalten (z.B. 30min Lesen) - klappt nicht. (oh gott, funktionierendes Verhalten - ich weiss, klingt wie bei Hundeerziehung, aber ich wusste nicht, wie ich das eleganter ausdrucken kann :D )
Über die Streite und Diskussionen reden - geht nicht, Kind ist beleidigt und bockt.
Sein Verhalten reflektieren und spiegeln (Du wolltest nicht lesen, ich will dann nicht uno spielen) - rennt heulend in sein Zimmer.
Jeder Tag fühlt sich wie ein Kampf an - außer es läuft gerade nach seiner Nase - dann, und nur dann ist es entspannt und fröhlich.
So, mir ist nun klar, dass ich einen Erziehugnsauftrag habe und gewisse Grenzen setzen muss. Ich bin nicht die beste Freundin und mein Kind darf auch mal sauer sein. Aber oft fühlt es sich doch "falsch" und "zu anstrengend" an.
Brauche ich dickeres Fell, stärkere Nerven, oder muss ich was anders machen? :(
8 Jähriger - Was ist das für eine Phase?
Hey, ja das ist auch eine Phase. Ich habe sie, die Egophase getauft. Hatten meine beiden auch sehr ausgeprägt. Da hat nur tief durchatmen und Geduld geholfen. Mit dem 9. Geburtstag war der Spuk vorbei.
Oh man :( Dann hab ich noch ein halbes Jahr von mir
Ich würde das unter "Wackelzahnpubertät" einordnen. Unsere Tochter ist fast 8 und ich erkenne viele Verhaltensweisen wieder...
hach, und ich dachte das wäre mit 6 beim Schuleintritt...
Mein Kind ist noch kleiner, aber ich bin Lehrerin und das, was du beschreibst, höre ich auch häufig von Eltern sehr angepasster Kinder. Die Schulkinder müssen sich an wahnsinnig viele Regeln halten, wann sie reden, wo sie sitzen, was sie machen... Da besteht bestimmt nicht die Sorge, dass dem Kind nicht genug Grenzen gesetzt werden oder es nicht ausreichend Rücksicht auf andere nehmen muss. Zu Hause am Nachmittag und in den Ferien dann mal selbst bestimmen zu wollen, sich mal nicht anpassen zu wollen, ist doch ein sehr legitimer Wunsch. Toll, wenn hier dann möglichst viel Selbstwirksamkeit, Kreativität und Eigenverantwortung möglich ist. Zuhören und sich zurückzunehmen wird in der Schule doch genug geübt.
Aber wie geht man dann mit so was um?
Wenn ich z.B. Kühlschrank putzen und dann Wäsche machen muss. Das Kind lungert jammernd um mich herum und verlangt, dass ich Lego mitbaue, sonst ist ihm langweilig. Ich erkläre 4-5 mal dass erst gewisse Arbeiten im Haushalt gemacht werden müssen, solange soll er alleine bauen. Dann, wenn ich fertig bin, komme ich gerne dazu. Kind ignoriert und jammert weiter um mich herum. Irgendwann reißt der Faden und ich schnautze ihn an. Kind läuft beleidigt weg.
Anderes Beispiel:
Will fernsehen! Ok, darfst, aber erst Lesen, dann fernseher. Da wird auch gestritten und diskutiert. Endet damit, dass das Kind beleidigt ist, und 15-20min die Decke anstarrt, bis es sich wieder im Griff hat.
Wie soll ich seine Selbstwiksamkeit bitte ausleben lassen: Absprachen wie "Ok, 30min Fernseher, dannach 30min lesen" - haben wir probiert, wurde nie eingehalten, endete in kompletten Wutausbrüchen, weil Kind plötzlich die Absprache vergessen hatte und noch eine Folge schauen wollte..
Gestern war ich wieder mal auf 180... War ausgemacht, dass wir zusammen lesen. Zwei Kapitel ich, ein Kapitel er. Ich hab meine zwei Kapitel gelesen, dann war er dran. War ja ausgemacht. Aber dann wollte er plötzlich nimmer. Erst was trinken. ok - ich warte. Dann noch ne Salzstange knabbern. Ich sitze ruhig da mit dem Buch und warte. Dann ist ihm eingefallen, dass er ja seine 2 Euro Taschengeld für diese Woche nicht bekommen hat. Wir haben aber erst beim Frühstück drüber gesprochen, dass ich gerade kein bargeld habe und wenn wir das nächste mal einkaufen gehen... Und was passiert nach der Salzstange: Kind sagt "Ich lese erst was vor, wenn ich mein Taschengeld habe"
Lebt er seine Kreativität so aus?
So... wenn jetzt jemand mir was von Bedürfnisorientiert erzählt...
Ah sorry, die "Phase" geht seit Wochen, ich könnte Romane schreiben und bin einfach durch :(
Wie wäre es so?
Erst Lego spielen, dann Kühlschrank putzen, danach Uno spielen, wenn das Kind mit hilft, dann schafft ihr mehr Runden Uno
Erst Fernsehen, dann lesen, wenn es gut geklappt hat, dann noch eine Folge Lieblingsfarbe extra
Du liest ein Kapitel, er seins, dann du dein zweites. Klappt es ohne Diskussion dann liest du noch ein Extrakapitel.
Das wären Möglichkeiten Kompromisse zu finden und positives Verhalten zu belohnen. Du kannst natürlich auch die "harte" Tour fahren und wenn er seinen Teol der Abmachung nicht erfüllt, dann am nächsten Tag gar nicht lesen etc...wäre jetzt nicht mein Weg
Du solltest dein Kind nehmen so wie es ist und nicht so wie du es dir wünschst.
Bei aller Liebe, man muss sich als Eltern nicht alles gefallen lassen und ein 8 Jähriger ist in der Lage, gewisse Regeln und Grenzen zu kennen, zu akzeptieren und umzusetzen.
warum?
Meiner ist jetzt 9 und ich schätze wir steuern gerade auf den Höhepunkt der Phase zu.
Er ist wieder so reizbar, es ist ne Katastrophe.
Wir machen Kreuzworträtsel zusammen, also ein richtiges, keins für Kinder. Ich suche da immer nach Sachen die er wissen könnte, bzw. mit ein paar kleinen Hinweisen auch dann drauf kommt.
Und nein ich sage da nichts vorwurfsvolles. Er liest es sich durch und wenn er nicht gleich drauf kommt z.B. nachtaktiver Flugvogel, dann erkläre ich ihm: Ein Vogel der nachts fliegen kann und sehr große Augen hat. Klar kam er dann auf Eule und meinte dann aber. Kann ich ja nicht wissen, dass das ein Flugvogel ist.
Hab ich ja auch nicht erwartet, ich wollte nur eine Hilfe geben (die er ja auch einfordert). Da vergeht einem teilweise echt die Lust :D Glücklich und zufrieden ist er vor seinem Flugsimulator. Er will Pilot werden.
Naja, ich hoffe es wird besser, wobei wahrscheinlich fängt dann schon die Pubertät an :D
Gibt doch immer wieder Phasen wo die Kinder ätzend sind
Aber ich nutze die Phasen auch, mal mich zu hinterfragen. Ist das was ich möchte denn noch altersgemäß?
Wo kann ich lockerer werden, wenn es auf einmal Probleme gibt bei Dingen die vorher funktioniert haben?
Hmm... meine Jungs werden im Oktober schon 10 und so richtig sehe ich kein Licht am Ende des Tunnels...
Ich glaube ich habe mich daran gewöhnt und es stört mich nicht mehr so und sie sind größer und es kann mir egaler sein wenn ihnen langweilig ist.
Aber ich bin schon manchmal am Zweifeln, wie ich aus den beiden gut erzogene Männer machen soll 😅
K2 hat ADHS, das macht es nicht leichter, aber auch der andere... er ist unglücklich, dass er zwei Dreier im Zeugnis hatte, jetzt länger als 10 Minuten aber mal was lesen oder lernen? Fehlanzeige. Der Aufschlag im Tennis ist nicht richtig? Warum auf den früher im Landeskader spielenden Vater hören? Lieber ewig diskutieren dass man das angeblich anders gelernt hätte.
Wir sind schon 3 Tage am Urlaubsort und sie haben noch nichts gekauft bekommen und warum sollen sie ihre Badehosen aufhängen?
Konsequenz Hose nass? Ist ihnen a) egal und nützt mir nichts wenn ich nasses Zeug auf dem Boden liegen habe.
Meine sind einfach zu verwöhnt, aber das erklärt das Verhalten nur zum Teil...
Es ist auch echt schade, weil es eigentlich so ein schönes Alter ist, in dem man schon so viel machen kann, aber eben nicht dauernd muss...