Hallöchen,
ich schreibe jetzt bewusst mal in diesen Bereich, weil es hier ja mehr Mamas geben könnte, die berichten könnten, wie sich ihre damals hibbeligen und unruhigen Kleinkinder entwickelt haben.
Wir haben einen kleinen Wildfang (etwas älter als 2,5), braucht immer Bewegung und ist oft nur kurz bei einer Sache.
Wir machen auch 1x wöchentlich 1 Stunde Frühförderung.
Manche sagen, es könnte sich noch verwachsen, oft ließt man aber auch, dass dann mit Eintritt in das Schulalter eine Diagnose gestellt wird?
Würde mich über Berichte freuen!
Wie haben sich eure hibbeligen Kleinkinder entwickelt?
Unser Sohn ist meiner Meinung nach ein komplett normales, unauffälliges, pflegeleichtes Schulkind. Eltern von Freude sehen das tatsächlich anders, also keine Ahnung, aber ich finde ihn total entspannt.
Mein Mann ist auf eine Förderschule für emotional/sozialen Entwicklung gekommen und dann in der fünften normal aufs Gymnasium. Die beiden waren sich wohl im Kleinkindalter sehr ähnlich.
Mein Sohn ist im Moment 4J. Aber er war schon auch immer ein unglaublich aktives Kind. Bei ihm gibt es entweder 100% oder 0%. Also entweder er schläft oder er rennt :)
Er kann sich aber heute schon mal etwas länger (ca. 15-30Min) mit Dingen beschäftigen, lässt sich aber auch leicht ablenken.
Es hat sich deutlich gebessert, seitdem er in einen Naturkindergarten gehen. Er ist dort täglich für Stunden draußen und braucht es auch. Dort kann er seine Neugierde und den Bewegungsdrang ausleben.
Er ist sehr intelligent aber wenn er müde wird oder einfach völlig aufgedreht ist, wird er aggressiv und manchmal echt unaustehlich. Diese Zeit überbrücken wir dann mit einer Ruhepuse. Da muss er sich hinsetzen und versuchen sich auszuruhen und zu entspannen, (zB 30 Minuten lang mit Malen, Hörspiel etc.) damit er wieder zu Ruhe kommt. Klappt bisher gut.
Ich kann nur sagen, dass es mit 2,5 sehr viel anstrengender war, weil er seine Energie nicht gezielt rauslassen konnte. Aber nach dem 4ten Geburtstag wurde es deutlich besser. Ich glaube auch nicht dass er was behandlungsbedürftiges hat. Ist einfach ein Energiebündel.
Wie steht es bei euch um eine Diagnostik? Machst du dir da Gedanken?
Und wie bekommst du ihn zu Ruhepausen? Das ist hier aktuell absolut nicht möglicj
Also wir haben bald einen Termin bei einer Heilpädagogin und unser Kinderarzt würde uns auch zu einer Ergotherapie überweisen. Im Moment, vor allem seit zwei 1-2 Monaten, geht aber alles wirklich bergauf, sodass wir erst einmal nur zur Heilpädagogin gehen werden. Sie ist jemand, die spezialisiert auf Kinder ist und auch den Eltern eine objektive Meinung über die Kinder gibt und Erziehungstipps. Gedanken mache ich mir tatsächlich keine, außer, dass.ich mir nicht vorstellen kann wie er in zwei Jahren mal ruhig in einer Klasse sitzen soll. Aber in zwei Jahren kann sich noch so viel ändern, wir werden und erst dann Gedanken drüber machen.
Und wegen den Ruhepausen bin ich einfach super hartnäckig. Auch wenn er dann rumschreit, heult , sich auf den Boden wirft und um sich schlägt. Er muss sich bitte hinsetzen/hinlegen, und etwas in Ruhe machen. Ihm hilft es sehr, wenn wir eine Zeit angeben (zB, Ruhepause bis der große Zeiger bei der 6 ist oder so)
Aber das ist ja bei einem 2,5 Jährigen noch kaum möglich. Und als unserer 2,5, war, war ich auch viel verzweifelter als jetzt, weil sie noch vieles nicht verstehen. Immer wieder erklären, erklären und erklären. Heute noch ist es so, absolut anstrengend, aber er versteht und kann inzwischen sehr viel. Haltet durch, es wird besser werden.
Mein Sohn war in dem Alter laut, aktiv und energiegeladen. Allerdings konnte er sich durchaus länger hochkonzentriert mit etwas beschäftigen, wenn es ihn interessiert hat. Wenn nicht, war es schwierig. Auf jeden Fall es war echt anstrengend, ihn immer genügend auszupowern.
Er hat sich ganz normal entwickelt. Solange dafür gesorgt ist, dass er jeden Tag genug Bewegung bekommt, ist alles gut. Er ist ein guter Schüler, ein angenehmer Zeitgenosse und sehr sportlich aktiv. Nur muss er in der Schule immer vorn sitzen und weit weg von seinen Freunden, weil es sonst die ganze Zeit redet.
Jetzt kommt er langsam in die Pubertät und wird etwas ruhiger. Jetzt kann er auch mal ein paar Stunden in seinem Zimmer "chillen".
In welchem Alter konnte er sich denn länger konzentrieren?
Definiere "länger". Ich kann das gar nicht so genau sagen.
Also, er konnte sich definitiv schon als Kleinkind auf etwas konzentrieren. Ich kann mich erinnern, wie er mit knapp über 1 durchaus ausdauernd Pappwürfel gestapelt hat oder mit 2 ausgiebig Stöcke in den Fluss geworfen und beobachtet hat, wie sie unter der Brücke für durch schwammen. Oder immer wieder ein Auto eine Rampe hat runter rollen lassen.
Natürlich war das nicht stundenlang und die meiste Zeit des Tages ist er rumgewuselt. Aber es gab immer mal so Konzentrationsinseln. Er war auch sonst zwar sehr aktiv und umtriebig, aber nie ein Kamikaze.
Hingegen bekamen wir aus der Krippe lange die Rückmeldung, dass er beim Morgenkreis immer aufstand und weglief, Vorlesen hat ihn lange nicht interessiert, und Puzzlen bis heute nicht. Es musste schon etwas sein, was ihn richtig fasziniert hat.
Bei ihm war und ist total wichtig, dass er jeden Tag körperlich gefordern wird. Dann kommt er super klar. Obwohl er auch heute noch mit einem Softball Körbe wirft, wenn ich ihn für die Schule abfrage.
Unser sehr wildes Kleinkind, welches laut Kinderarzt und Erzieherinnen als aktiv, energiegeladen aber völlig normal angesehen wurde, hatte bei schuleintritt große Schwierigkeiten. Ich hab’s schon früher geahnt, aber er hat tatsächlich adhs.
Hier genauso. Mein Sohn konnte sich schon immer schwer konzentrieren und seine Gefühle schlecht regulieren. Es hieß immer das sei im normalen Rahmen. Ich bin selbst Erzieherin, aber mir wurde gesagt, das sei mein Mama Blick der naturgemäß immer mit mehr Besorgnis verbunden sei. In der ersten Klasse sprach ich auch mit der Lehrerin, da zunehmend auch ein starker Bewegungsdrang hinzu kam. Diese sprach von maximal ein paar leichten Startschwierigkeiten aber das haben viele Kinder und sonst sei alles in Ordnung. Eine Testung sei nicht nötig und er muss nur in Ruhe ankommen. Jetzt ist er in der 3. Klasse und hat ADHS.
Würdest du sagen, dass du als Erzieherin einen Blick dafür hast, bei welchem Kind es sich verwachsen könnte und wo es eher in Richtung adhs gehen kann? Man sieht ja doch einige Kinder.
Bei meinem habe ich auch oft das Gefühl, ob da später was diagnostiziert wird..
Mein Sohn war als Kleinkind extrem Bewegungsfreudig, mit 10 Monaten gelaufen, bzw. dann vorzugsweise gerannt, immer laut, ständig am reden oder singen, Nachts bis zum 6. LJ stündlich wach und gegen 5 Uhr war die Nacht vorbei.
Wir waren fast nur auf eingezäunten Spielplätzen, Roller und ähnliches fahren nur im Naturschutzgebiet ohne Autoverkehr usw. Langsames gehen oder fahren "kannte" er nicht.
Was habe ich gemacht: Auspowern, auspowern, auspowern....
Nach der Kita immer noch Verabredungen, Spielpatz oder Sportverein (Fußball, Kampfsport, Schwimmverein, Reiten.... Auch heute noch!)
Und ich gebe zu, Pausen waren nur vorm Fernseher oder Tablet möglich (Kinderserien, immer mit Begleitung, nie allein)
Jetzt ist er 10, ein sehr guter Schüler ( kann sich meiner Meinung nach durchschnittlich gut Konzentrieren), findet überall schnell Anschluss, ist beliebt (seid 4 Jahren Klassensprecher und zum Schluss Schulsprecher), sehr emphatisch und als Streitschlichter unterwegs.
Mit rel. wenig Interesse an Fernsehen oder Computerspielen. (Hat jetzt 8jährige beste Freunde, weil Gleichaltrige oft gar nicht mehr raus wollen, sondern immer drinnen Zocken.)
Zu Kleinkindzeiten haben sehr viele unser hohes Wochenpensum (an Aktivitäten) kritisiert.
Aber so verkehrt kann es (für uns wohlgemerkt) nicht gewesen sein, wenn ich seine jetzige Entwicklung sehe. Ich hoffe, die anstehende Pupertät werden wir auch so gut meistern.
Ich wünsche dir Alles Gute mit deinem kleinen Wildfang.
Ich hab mal eine Frage zum ständigen Auspowern von Kindern. Meine hatten nicht so einen Bewegungsdrang, daher kenne ich das nicht.
Aber, jetzt mich nicht hauen, unser Hundekind. Und in der Welpenerziehung wird immer gepredigt, dass man die Welpen nicht immer weiter auspowern soll, sondern aktiv Ruhe üben soll. Unser sehr wuseliger Welpe wurde zu einer sehr chilligen Hundedame.
Und tatsächlich gibt es einige Parallelen zwischen Welpe und Menschenkind. Beide drehten gerne am späten Nachmittag auf.
Was ich fragen möchte, muss man mit einem wirbeligen Menschenkind neben dem Auspowern nicht auch Ruhe üben?
Ja vermutlich. Die Frage ist halt - wie? Ich weiß nicht, ob du wirbelige Kleinkinder im Umfeld hast, aber Ruhepausen zu üben ist extrem schwer..
Ich verstehe dich gut. In dem Alter ist es halt auch noch nicht so, dass sie ruhig eine CD anhören. Mein sohn hat auch jetzt erst so mit 11/12 Jahren Lust was im Fernseh zu gucken. Wenn andere sowas wie Bob der Baumeister, Caillou etc im Kindergarten kannten wusste er damit nix anzufangen. Mit 4 hat er sich mal für so kurze Filmchen interessiert aber das war dann auch so 20 min und gut.
Uns hatte teilweise ein Lavendelbad und Igelball zum massieren ein paar ruhige Minuten verschafft. Schwimmbad mochte meiner auch schon immer. Im Wald spazieren gehen und Stöcke, Steine sammeln. Gemeinsam was basteln, backen. Aber das kommt natürlich auf die Interessen an. Das Spiel "Mein Obstgarten" war auch mal gut
LG
Hallo
also ich kann dir mal berichten...Mein Sohn wird demnächst 13. Schon als Baby eher unentspannt und immer am nörgeln und schlecht schlafen. Als Kindergartenkind immer in Bewegung und nichts hat ihn so richtig müde gemacht. Kinderturnen, viel draußen im Wald, Spielplatz etc. Kam wirklich schwer runter. Schule ging 6 Monate gut dann die ersten "beschwerden" das er kaum ruhig sitzen kann und Unterricht stört. Zu dem Zeitpunkt waren wir schon beim SPZ und es wurde ein Test auf ADHS gemacht. Diagnose ist daher bestätigt. Er hat mittlerweile auch Tabletten und einen Schulbegleiter. Funktioniert daher auch gut. Mittlerweile ist er aber auch so ruhiger geworden nur mit der Konzentrations würde es ohne die Tabletten nicht gehen. Das geht mal 2-3 Stunden gut aber dann wäre Katastrophe. Auch so wir haben natürlich auch so Dinge wie Ergo durch. Er bekommt natürlich nicht "nur" Tabletten sondern macht dazu auch eine Verhaltenstherapie und Reittherapie.
Es muss sich nichts bewahrheiten und vielleicht hast du auch nur ein agiles Kerlchen. In dem Alter kann man das noch nicht sagen. Diagnose würde ich frühestens Richtung Schulzeit testen lassen. Da dann auch wirklich rechtzeitig bei einem SPZ anmelden weil die Wartezeiten 9-12 Monate sind (zumindest hier in der Ecke).
Viel Spass und vor allem oft auch gute Nerven. Wenn was ist gerne per PN anschreiben
LG Hexe12-17
Ja, Tipps zum überleben suche ich😄 ehrlich gesagt ist es aktuell extrem schwer für uns. Die Ruhe nimmt zu, ok es gibt aktuell auch Veränderungen, aber ich denke, er ist schon oft drüber. Und so richtig Hilfe bekommen wird leider nicht
Am besten den Tag immer gleich gestalten, wenig Aktivitäten am Nachmittag . Ein zuviel kann nicht immer gut sein aber das muss man natürlich testen. Bei uns war er bis zum 3 Geburtstag in einer Krippe und danach Kindergarten. Ab 17 Uhr gab es keine Action mehr. Bis dahin gerne Spielplatz. Dann aber schauen, dass danach gebadet wird, gemeinsames Abendessen, was vorlesen und dann eben auch zeitnah Richtung Bett und nicht bis 21/22 Uhr aufbleiben.
Unsere Tochter war auch ein Wirbelwind. Konnte nie länger still sitzen, hat sich nur sehr selten länger auf eine Sache konzentriert.
Heute mit 8,5 Jahren ist es immer noch so. Andere Kinder in dem Alter gehen gerne ins Kino. Für unsere Tochter ein Graus. Sie kann nicht so lange still sitzen.
Sie hat inzwischen diagnostiziertes ADHS.
unser Großer zählt zu dieser "Kategorie". Extrem anstrengend schon als Kleiner und jetzt immer noch (nun 16) - aber anders. Die Unfälle sind jetzt nicht mehr so häufig (letzter: Armbruch vor 3 Jahren). Aber "Futter" benötigt er noch immer. Jetzt sind Ferien, d.h. akt. Betätigung: Boden fliesen (vorher Einkaufen und Ausladen - schwer!) im Zockerzimmer, da Überflutung, Fahrschule, Bewerbung für Minijob, Zocken und Schlafen, Brennholz stapeln, Schnupperlehre ... die Schule (Gym) läuft nebenbei ohne Ergeiz so gut zu sein wie man wirklich könnte - er liebt Chemie, weil er das zum ersten Mal hört und alles winzige Details sind (oder lange Namen haben), Alles was in Routine ausartet, hat er Schwierigkeiten und wird umgangen oder abgebrochen. Allerdings hat er da noch keinen Meister gefunden, wie man ihm schon Jahre warnt. Er spielt Gitarre und Klavier alles auswendig, aber das Lied nie zu Ende (weil dann zu schwierig oder zu lang). Ich hätte gern sein Talent und denke mir oft, wenn ich es hätte was da alles aus mir hätte werden können ... aber ich als Mama habe lernen müssen, dass mein Kind auch mangels Anstrengenmüssen wenig aushalten kann und echt mit sich selbst dann zu kämpfen hat...