Radfahrprüfung - Panik

Hallo liebe Community,

ich mach mir grad echt Sorgen um die Radfahrausbildung. Meine Zwillinge kommen jetzt in die 4. Klasse und da steht die Radfahrausbildung an. Da wir leider auch beim Thema Schwimmen echt Probleme hatten mach ich mir so meine Gedanken.

Beide können einigermaßen Radfahren aber wenn es da um so Sachen geht wie Handzeichen geben, Slalom fahren oder auf Verkehrsregeln achten mach ich mir Sorgen.

Haltet mich jetzt bitte nicht für verrückt aber ich überlege diesen Übungsparcour auf unserem Parkplatz nachzuspielen. Da wir an einem Schulkomplex wohnen und der Parkplatz nicht genutzt wird könnte ich das dort aufbauen und evtl. üben mit beiden. Ich hab mir das auch mal von der Verkehrswacht heruntergeladen wie das aufgebaut wird....

Der Gedanke das die die Übung nachher nicht schaffen weil sie eben diese Übungen nicht richtig machen können, macht mich fertig.

Wir fahren mit unserem Mädels aktuell nur auf Feldern. Fahren auf der Straße vermeiden wir momentan. Meine eine Tochter hat auch Probleme beim Fahrrad schieben. Sie weint sofort los sobald sie das machen soll...

Wie war das denn bei euch? Hat jemand auch so Schwierigkeiten gehabt?

LG Herzli

3

Und da rächt es sich nun, dass man seinen Kindern zu wenig zutraut und alltägliche Situationen nicht einfach einbaut.

Deine Zwillinge kommen in die 4 Klasse, dass heißt sie müssten so 9/10 Jahre alt sein und sind NICHT mit den Regeln im Straßen-/Stadtverkehr vertraut? Warum? Wieso habt ihr das nicht schon lange mal geübt? Auch wichtige alltägliche Verkehrszeichen und das Verhalten an diesem müssten deine Kinder in dem Alter schon lange drauf haben. Da habt ihr aber einiges verpasst.

Das solltet ihr schnellstmöglich nachholen. Du solltest nicht irgendwelche Parcours nachstellen - denn mal ehrlich, bestanden haben sie dann nicht, weil sie es kennen und im Alltag einbauen können, sondern weil DU es ihnen einfach gemacht hast.
Ist wie beim Test, wenn man die Antworten vorher schon bekommen hat und nur stur auswendig lernen musste.
Ist zwar bestanden, von wissen und gefestigt ist da aber nichts vorhanden. Oder gar, dass man das Thema verstanden hat.

Übe mit deinen Mädchen lieber die wichtigsten Verkehrszeichen, verhalten im Verkehr und auf der Straße, sicheres fahren, ausweichen usw. DAMIT schaffst du auch Selbstbewusstsein und vertrauen in sich selber.

8

Die Verkehrszeichen kennen die beiden schon. Sie gehen auch alleine zur Schule und sind da ja auch im Straßenverkehr unterwegs.

Ist nicht so das die da komplett blank sind. Da hab ich mich wahrscheinlich etwas blöd ausgedrückt.

43

"Du solltest nicht irgendwelche Parcours nachstellen - denn mal ehrlich, bestanden haben sie dann nicht, weil sie es kennen und im Alltag einbauen können, sondern weil DU es ihnen einfach gemacht hast."

Das verstehe ich nicht ganz. Was spricht denn dagegen, wenn man etwas, was man nicht kann, übt? Das ist doch das Logischste überhaupt! Man kann doch die Verkehrsregeln und das Verhalten im Straßenverkehr schon längst können und trotzdem ein Problem damit haben, während des Fahrradfahrens ein Handzeichen zu geben. Das Selbstverständlichste ist doch dann, es an einem sicheren Ort zu üben. Genauso auch das Slalomfahren. Das hat doch nichts damit zu tun, dass man es den Kindern einfach macht.

Den Gedankengang der TE kann ich nachvollziehen und das wäre auch für mich eine logische Konsequenz, es einfach mal vorab irgendwo zu üben. Das Einzige, was ICH bei der TE nicht nachvollziehen kann, ist ihre "Panik". Warum man in Panik gerät, weil die Kinder EVENTUELL durch die Fahrradprüfung rasseln könnten, ist für mich nicht nachvollziehbar, und da frage ich mich, wie so eine Mutter reagiert, wenn wirkliche Probleme auftauchen.

1

Nein, das Kind hatte keine Schwierigkeiten. Aber Radfahren gehört von klein auf zu uns, auch im öffentlichen Verkehr.
Was mir aufgefallen ist, dass Kinder die Radfahren als Fortbewegung nicht kennen sich schwerer tun.

2

Also nachbauen ist nun vielleicht doch zuviel des guten. Aber was spricht dagegen spielerisch auf dem Parkplatz handzeichen geben etc. üben und wenn dies klappt auf ruhigen Strassen acuh im Stadtverkehr zusammen fahren

4

Bei uns war es so, dass vor der eigentlichen Prüfung bestimmt 3-4 mal im Klassenverband auf dem Übungsparcours trainiert wurde. Für die Verkehrszeichen und das Verhalten im Straßenverkehr gibt es vorher Theorieunterricht.

Wir sind keine Fahrradfahrerfamilie, wir Erwachsenen haben nichtmal Räder, unsere Tochter fährt vielleicht 2-3 mal im Jahr kurze Strecken und ist wirklich keine sichere Fahrerin. Mit der Fahrradfahrprüfung hatte sie aber keine Probleme. Ich habe auch von keinem Kind gehört, das jemals durchgefallen wäre. Es handelt sich ja eher um eine symbolische Prüfung.

Ich denke du kannst dich entspannen.

Bearbeitet von amy1987
26

Hallo,

Im Jahrgang meines Sohnes sind in jeder Klasse 4 durchgefallen.. Auch mein Sohn mit der Begründung, er sei zu vorsichtig gefahren, hat z. B. nicht auf seine Vorfahrt bestanden.

Das Ergebnis dieser Prüfung war, dass ich meinen Sohn nur noch selten auf das Rad bekam, und dass pbwohl wir davor häufig Radtouren (20 -30km) gemacht haben . Auch jetzt nach 10 Jahren fährt er nicht gern Fahrrad, geht lieber zu Fuß oder inzwischen nimmt er auch mal das Auto.

Gruß
Chantalele

49

"...hat z. B. nicht auf seine Vorfahrt bestanden.
..."
Was waren denn das für Prüfer?
Wenn ich als Autofahrer auf meine Vorfahrt bestünde, fiele ich durch. Bei Radfahrern ist das andersrum? Ok, dann verstehe ich wohl auch endlich, warum etliche Radfahrer so fahren, wie sie fahren.

weitere Kommentare laden
5

Was wäre so schlimm am Durchfallen? Das würde ich erstmal für mich klären, damit du gelassen und klar mit deinen Mädels drüber sprechen kannst.

Und dann halt anfangen, im Familienalltag viel mehr zu radeln - dann wird sich das koordinative Problem schnell geben, inklusive der Probleme im echten Verkehr. Deine Kinder sind fast oder schon zehn Jahre alt, das können sie locker schaffen.

Warum deine eine Tochter weint, wenn sie ein Radl schieben soll, verstehe ich nicht. Da würde ich mit ihr drüber reden und das Schieben immer wieder mit ihr einbauen. Das sollte in dem Alter kein Grund für Tränen sein, wenn es nicht gerade ein supersteiler Berg nach vielen Km-Tour mit schwerem Rad und völlig erschöpftem Kind ist. Frag sie, wie es ihr dabei geht - was genau ist so schlimm für sie, dass ihr die Tränen kommen? Was kann sie machen, damit es weniger schlimm für sie ist?

6

Fangt lieber an die Kinder zu selbständigen Menschen zu erziehen anstatt so einen Blödsinn zu machen.

"Wir fahren mit unserem Mädels aktuell nur auf Feldern. Fahren auf der Straße vermeiden wir momentan. Meine eine Tochter hat auch Probleme beim Fahrrad schieben. Sie weint sofort los sobald sie das machen soll... "

Größte Fehler!!! Vermeiden und Konflikt scheuen. Das macht ihr, nix anderes. Sie heult, weil sie es dann bequemer hat und damit immer durch kommt. Ich würde einen harten Cut machen und sie ab heute damit nicht mehr durchkommen lassen.

Und hört mit Panik auf.. Nach 2 Tagen Übung sollte etwas vom angeforderten klappen. Wenn nicht, dann sind sie eben durchgefallen. Wird die Entscheidung, ob sie einen Schulabschluss erlangen oder nicht, nicht beeinflussen.

7

Die beste Übung ist doch, wenn du mit den Kindern richtig im Verkehr übst, mit einer weiteren Person, dem Vater oder jemand aus der Familie. Schaut euch die Straßen an, die Verkehrsschilder. Und nein, Angst und Panik braucht man nicht zu haben. Bisher hat jeder seinen Schulabschluss auch ohne Radprüfung bekommen. ;-)

9

Wir fahren mit unserer Tochter seit sie 4.5 ist die alltäglichen Strecken mit dem Rad. Ich denke, wenn Kinder grundsätzlich fahren können, lernen sie das nötige in der Praxis, und wenn man früh anfängt, haben sie einige Jahre unter Anleitung. Ich denke nicht, dass man als Zehnjähriger mit Hütchen auf dem Parkplatz noch was lernt, ich würde viel mehr Strecken bis 5-10km in Zukunft mit dem Rad zurücklegen und Fahrpraxis aufbauen.

10

Mach dich nicht verrückt.

Was dort geübt wird im Parcours ist etwas was so im Strassenverkehr nie auftritt.
Kein Mensch fährt über ein Holzbrett was eine Wippe ist - im Alltag würde jeder dran vorbeifahren...

Das Einzige was passieren kann wenn es nicht gut klappt ist, dass es eine schlechte Note in SU gibt. Mehr nicht.

Unser Sohn ist in der 3 Klasse mit dem Rad böse weggerutscht im Hütchenslalom - der Schulhof war halt nass- nachts hatte es gegossen und morgens um 8 Uhr war es entsprechend nicht wirklich trocken.
Dadurch hat er logischerweise Hütchen umgekippt...
Ja, gab ne schlechte Note.

Andere Kids waren schlauer - die hatten ihr Rad " vergessen" und haben zugeguckt..
oder taktisch gefehlt...
Mussten es auch nie nachholen....

17

Die gleichen faulen Ausreden verwenden auch Erwachsene. Durch die Führerscheinprüfung gefallen, weil gerade ein Lastwagen da war bei der Auffahrt auf die Autobahn, alle anderen sind angeblich auch durchgefallen oder gar nicht angetreten, Prüfer zu streng etc. Die meisten sind vermutlich anstandslos durchgekommen. Es geht nicht um diese Prüfung oder um Noten. Es geht darum, dass dein Kind sich sicher im Strassenverkehr bewegen kann. Mit zehn könnte man wissen, welche Geschwindigkeit man auf nasser Fahrbahn realistischerweise fahren kann und dass man das Tempo den Verhältnissen anpassen muss, weil Regen bei uns öfter mal vorkommt. Hier auf dem Schulhof fahren Kinder von 4-6 diesen Parcours in der Freizeit, die fallen nicht reihenweise um. Wie gesagt, die Prüfung ist egal, aber das Defizit würde ich an eurer Stelle dringend beheben. Nicht wegen der Noten, sondern wegen der Sicherheit und weil sicher Fahrrad fahren zu können den Kindern auch Freiheit gibt.

32

Einem Kind, welches beim Slalomfahren auf nassen Boden wegrutscht zu unterstellen, dass es Defizite hat, finde ich schon hart. Ich bin ab der ersten Klasse täglich mit dem Fahrrad zur Schule erst 5 km eine Strecke später 10 km eine Strecke. Aber auch ich bin schon auf nassen Asphalt mit dem Rad weggerutscht. Einfach, weil sich die verschiedenen Bodenbeläge bei nässe unterschiedlich verhalten. Und nach einem Regenschauer im Sommer ist es noch einmal anders als nach mehreren Tagen Nässe im Herbst.

Selbst einem erfahrenen Autofahrer kann es passieren, dass er bei Nässe die Fahrbahnverhältnisse unterschätzt.

Also bzgl. Nässe und ausrutschen von einem Defizit auszugehen, da gehe ich nicht mit.

Aber ich bin völlig bei dir, dass der Ansatz der Fahrradprüfung häufig falsch verstanden wird. Das es hier darauf ankommt, die Kinder für den Strassenverkehr zu befähigen. Die Noten die dabei rauskommen sollten als Wertung verstanden werden, ob das Kind grundsätzlich das Verhalten im Strassen verkehr beherrscht oder ob ich als Eltern teil noch mal ein besonderes Augenmerk darauf legen sollte. Wenn ein Kind an der Prüfung nicht teilnimmt, dann erhält es diese Einschätzung nicht.

Bei meiner Tochter ist das ganze Thema der Fahrradprüfung in die Corona-Zeit gefallen, genauso wie der Schwimmunterricht. Sie haben sich zwar theoretisch mit den Verkehrsregeln auseinander gesetzt. Aber es wurde weder der Schwimmunterricht noch die Fahrradprüfung jemals nachgeholt.

weitere Kommentare laden