Defizite in der visuellen Wahrnehmung / Vorschule ja nein? / Verschiedene Meinungen durch Fachleute

Hey,
hätte nie gedacht, das mich die Vorschulzeit schon so viel Nerven kosten wird. Aber nun ist es so.

Bei uns ist es derzeit ziemlich konfus. Meine Tochter, frische 5 Jahre (seit 25.7.), hatte vor ca. 3 Wochen einen ziemlich langwierigen Test für Vorschüler, bei einer Frühförderstelle, da wir unsicher sind bzgl. Vorschule (Korridor nutzen…).

Auf die Frühförderung sind wir gekommen auf Empfehlung der Kita, da sie den Eindruck haben, sie hätte Probleme in der Visuellen Wahrnehmung. Sie ist übrigens Brillenträgerin mit ner leichten HH-Verkrümmung. Brille passt aber (haben 2 Augenärzte und 2 Optiker bestätigt).

Ergebnis des Tests s. unten. In 3 Punkten liegt sie unterm Durchschnitt. Heißt so viel, wie das sie von der visuellen Verarbeitung noch nicht so reif ist wie andere Vorschüler.

Die FrFöSt hat uns zu einem Optiker geschickt, der mit ihr dieses Defizit durch ein Visuelles Sehtraining das Problem beseitigen sollte (muss man übrigens selberzahlen! Einstiegspreis 1800€ mit Vortest und Basisstunden. Wir waren erst mal baff…). Waren dort, der hat sie nochmal geprüft und Augen angeschaut und kam zum Ergebnis, dass sie es NICHT braucht, weil alles altersgemäß ist und noch Zeit zur Reifung hat). Ein Tag davor waren wir bei der U9. Mit dem KiA haben wir das Ergebnis der FrFöSt auch besprochen. Der hat ein paar Tests mehr mitaufgenommen und empfand sie als regelrecht entwickelt und sagte, wir sollen uns das Geld vom Optiker sparen. („jeder hat Defizite“). Achja… FrFöSt empfiehlt auch noch Logopädie wg. S/Sch. Kinderarzt sieht dagegen noch kein Bedarf, weil mit gerade mal 5 darf man noch zischen 🐍

Hab das der Testerin (Kinderpsychologin/Logopädin) auch so berichtet. Sie ist der Meinung, dass sie es auf jeden Fall braucht und zieht evtl. nun den Weg über die Ergotherapie auch in Betracht (machen auch visuelles). Bewegungstechnisch hat sie aber kein Defizit 🧐 Auf einmal sieht man auch Bedarf in Richtung des Verhaltens, da die Kita sie anders einschätzt wie wir sie wahrnehmen (wir: mutig, laut, aktiv / Kita das Gegenteil). Vorher war das nicht so unnormal, dieser Unterschied (..).

Ja jetzt weiß ich auch nicht. Es stehen Meinungen gegen Meinungen. Kindergarten/FrFöSt sieht ein Problem und die die es lösen sollen (oder anordnen), sagen nein (unnötig).👎🏼 Fühl mich überfordert und weiß nicht mehr, welche Ansicht ich für voll nehmen soll. Ich persönlich finde mein Kind nicht als so stark zurückgeblieben, wenn ich es mit anderen gleichaltrigen Kindern vergleiche 🙄

Stand jetzt tendiere ich dazu sie trotzdem in die Vorschule im September zu schicken und wenn das Gesundheitsamt im Januar empfiehlt sie zurückzustufen, dem zufolgen. Aber irgendwie fühlt sich gerade jeder Gedanke falsch an.

Daher wär ich super dankbar über weitere Meinungen/Ansichten.

Bearbeitet von LadyFee
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In der Schweiz ist die Unterteilung irgendwie anders. Ich weiss gar nicht mehr, ob es insgesamt vier oder fünf Bereiche sind. Was man uns damals gesagt hat: Ein Bereich weit unten ist ok, wenn das Kind in den anderen Bereichen gut ist. Ok wäre es auch, in zwei Bereichen leicht ungenügend zu sein, wenn das Kind sonst gut ist. Problematisch wäre es, wenn in mehreren Bereichen grosser Förderbedarf bestünde, oder ein Berich ungenügend und sonst überall knapp. Ich weiss nicht, ob das eine generelle Regel ist oder die Interpretation unserer damaligen Kinderärztin, es ist auch schon zwei Jahre her und aus dem Kopf zitiert. Bei uns war der Bereich Psychomotorik unter den Anforderungen.

Da du offensichtlich erst nächsten Frühling entscheiden musst, würde ich ja nun Förderung durch Ergotherapie, Psychomotorik oder was bei euch angeboten wird annehmen. Unsere Tochter hatte/hat psychomotorische Förderung. Ich kann nur sagen, dass sie gerne hingeht und sich auch schon schnell positive Resultate gezeigt haben. Auch die anderen Kinder, die ich von dort kenne, gehen gerne hin. Selbst wenn dein Kind es vielleicht ohne schaffen würde, wird es garantiert nicht schaden, es ist auch absolut nichts Ehrenrühriges dabei, Förderung in Anspruch zu nehmen. Es gibt immer wieder Eltern, die es als Zeichen des persönlichen Versagens sehen, wenn sie externe Hilfe in Anspruch nehmen. Ich denke, dass man einfach nicht alles können und wissen kann, die Leute dort haben ja eine mehrjährige Ausbildung sowie eine Zusatzausbildung absolviert. Danach würde ich rechtzeitig von allen Stellen, die mit deiner Tochter zu tun haben, einen Bericht anfordern und danach möglichst gut informiert eine sachlich fundierte Entscheidung fällen. Im halben Jahr, das noch kommt, kann noch viel geschehen. Uns hat man seinerzeit im November gesagt, dass unsere Tochter so viele Fortschritte mache, dass man uns die Einschulung empfehle.

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Das Problem ist nicht, dass wir Eltern Förderung nicht annehmen wollen. Sondern dass die, die Förderungen bieten sollen (in unseren Fall Optiker mit virtuellen Sehtraining oder Kinderarzt Rezept ausstellen für Logopädie) sagen, sie braucht keine Förderung auf besagten Gebieten, da sich alles noch selber entwickelt, weil noch so jung. 😕

Und das ist das, was zum Konflikt führt zwischen den Stellen und wir als Eltern stehen dazwischen und wissen langsam nicht mehr, auf wen wir hören sollen.

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Wenn ihr Förderung kriegt, macht sie einfach. Sie wird garantiert nicht schaden.

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Ich weiß jetzt nicht, ob ich deinen Beitrag richtig verstehe. Man empfielhlt dir A,B und C abklären zu lassen,w as du ja getan hast. Wenn du zu den entsprechenden Stellen gehst, dann sagen dort die Fachleute für diese Gebiete (bzw. der Kia), das eine Therapie (noch?) nicht notwendig ist.

Ich hab ejetzt keine Erfahrung mit einer Frühförderstelle, aber aus der Kita oder eben auch vom Kia kamen damals Ratschläge/Empfehlungen, Dinge abklären zu lassen. Aus der Kita waren es eben Beobachtungen, aber die Erzieher sind eben keine auch Medizinier/Therapeuten. Wenn der Kia Bedarf gesehen hat, dann hat er uns weitergeschickt. Wie zB bei der U fiel auf, das sie Schwierigkeiten mit tr/dr und sch hatte, also ab zur Logo. Bei der Logo wurde dann gesagt, tr/dr gehen sie an, aber sch lohnt sich erst nach dem Zahnwechsel....falls es dann noch nötig ist. So hatte das der Kia auch angedeutet, es aber einfach erstmal mit auf die Verordnung geschrieben.

Ich selber habe mich da dann nie zwischen den Stühlen gefühlt, die entsprechenden Fachleute der einzelnen Gebiete und die Meinung des Kia waren für mich maßgeblich. Wenn zb die Kita zur Frühförderung geraten hätte, dann hätte ich das erst mit dem Kia abgesprochen. Falls er zu einer anderen Meinung gekommen wäre, wäre das Thema für mich vom Tisch gewesen und seine Aussage eben maßgeblich gewesen. An die Kita wäre dann die Meldung: "Kein Bedarf" gegangen und gut.

Anderes Beispiel: Kita meint, das Kind soll zum Orthopäden, mit der Sitzhaltung würde was nicht stimmen. Ich zum Kia...noch abwarten. Bei der nächsten U war es dann wieder Thema, aber hatte sich eben erledigt.

Und du schreibst es ja auch, die die angeblichen Probleme lösen sollen, sehen eben kein Problem. Und somit ist das doch dann maßgeblich, zumidnest für mich.

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Der Unterschied ist hier aber doch, dass auch eine Fachperson, die eine ausführliche Testung gemacht hat, also die Frühförderstelle, Therapien empfiehlt und der Kinderarzt da anderer Meinung ist. Tendenziell ist die Frühförderstelle der spezialisiertere Experte auf diesem Gebiet und wenn dieser und der Kinderarzt gegenteiliger Meinung sind, finde ich es nachvollziehbar, dass man zwischen den Stühlen steht.

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Hm, aber muß denn nicht auch die Frühförderung vom Kia verordnet werden? Gibt es unetrschiedliche Frühförerungen? Ist das evtl. wieder Ländersache?

Und für eine visuelle Wahrnehmungsstörung ist doch der Augenarzt/Optiker zuständig, richtig? Die Fachkraft in der Frühförderstelle war hier aber kein Augenarzt...ergo das Ergebnis vom Augenarzt/Optiker ist höher zu werten. Um jetzt ein Beispiel raurzupicken.

Das andere war das "sch" in der Aussprache in Kombi mit der "Testerin"...wenn diese Logopädin ist, warum wurde der TE dann nicht von ihr dasselbe gesagt, wie bei uns damals Kia und Logo. Wenn es jetzt wirklich nur um das "sch" ging.

Es mag sein, das ich da eher skeptisch bin.

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In welchem Bundesland wohnt ihr denn und wie wird dort die Entscheidung über den Einschulungszeitpunkt getroffen? Bei uns wäre dein Kind ein Korridorkind und wenn die Eltern eine spätere Einschulung wollen würden, dürften sie das so entscheiden. Ich finde es für die Kinder tendenziell sowieso besser, wenn sie eher später eingeschult werden und wenn die Kita meint, dass sie in einigen Bereichen nicht so weit ist und auch die Frühförderstelle nach ausgiebiger Testing Defizite sieht, dann wäre meine Tendenz klar dahin, dem Kind mehr Zeit zu geben und später einschulen zu lassen. Ich würde sie vielleicht aber trotzdem in die Vorschule gehen lassen, um alle Möglichkeiten offen zu halten. Sie darf ja auch zwei Jahre in die Vorschule gehen, oder?

Diese superteure Therapie würde ich nicht machen, wenn unklar ist, ob diese Sinn macht. Auch Logopädie scheint ja eher am Rand erwähnt und nicht so nötig zu sein, auch laut der Kita war die Aussprache ja nicht das Problem, oder?

Es scheint ja wirklich Defizite im visuellen Denken zu geben, wenn das die tatsächliche Auffälligkeit in der Frühförderstelle und auch in der Kita war. Mein Eindruck wäre, dass man es diesbezüglich mit einer Ergotherapie versuchen könnte und da auch beim Kinderarzt klar machen könnte, dass Kindergarten und Frühförderstelle und ihr Eltern das so wollt. Also das wäre - allein aufgrund der von dir beschriebenen Aspekte - mein Vorgehen: Ergotherapie und Tendenz zu späterer Einschulung.

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Bei uns in NDS sind Kinder vom 1.7. bis 3.9. Flexikinder. Hier in unserer Region kommen 98 Prozent der Flexikinder mit frisch 7 zur Schule. Nur sehr selten wird vom Kiga empfohlen, es früh hinzuschicken. Kognitiv ist meistens nicht mal das Problem sondern eher sozial/emotional. Die Vorschule geht ja sicher nur ein Jahr und dann geht es zur Schule? Ich würde dann ein Jahr warten damit sie einfach noch wachsen kann ohne extra Therapie. Mit frisch 6 zur Schule ist nicht ohne. Aber natürlich gibt es Kinder wo es die richtige Entscheidung ist. Mein Kind kam mit frisch 6 hin und das war auch gut so. Aber sie war das einzige Kind von den vielen Flexikindern die so früh geschickt wurden (weil mich alle Stellen gedrängt haben sie gehöre in die Schule). Und ja, sie hatten wohl recht. Sie ist eine sehr gute Schülerin und sozial auch weiter wie manch andere in der Klasse. Aber viele sind eben auch ein Jahr älter.

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Ich würde die Therapie auf jeden Fall machen und die Entscheidung zur Einschulung dann treffen, wenn sie getroffen werden muss. Bis das Kind in die Schule gehen würde, vergeht noch mehr als ein Jahr. Da passiert vielleicht noch einiges, vielleicht auch nicht. Eine Diskussion darüber zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Diskussion über ungelege Eier.

Ich weiss ehrlich gesagt nicht, warum so viele Eltern versuchen Therapien zu vermeiden oder anderen davon abraten.

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Für viele Familien spielt sicher auch der finanzielle Aspekt eine Rolle.

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