Kind spricht ohne Unterlass

Hallo
Sorry für den langen Text!
Vielleicht hat jemand einen Rat.
Mein mittlerer Sohn ist 8 und hat ein sehr ausgeprägtes Mitteilungsbedürfnis.
Er könnte schon sehr früh sprechen ( für ein Frühchen sogar extrem früh). Konnte sich schon sehr früh gut artikulieren und ausdrücken und hat bis heute einen immensen Wortschatz.
Hat sich in der Vorschule selbst das lesen beigebracht und liest sehr viel.
Er ist ein eher sensibles Kind, mag eher ruhige Dinge wie weben und spielt am liebsten mit Mädchen. Schon immer und wir unterstützen ihn wo wir können.
War lange in Ergotherapie, da er immer sehr schnell gewachsen ist ( macht er bis heute und ist mit der Körpergröße auch immer auf der 90. Perzentile) und oft mit seinen Körpermaßen Schwierigkeiten hatte. Die Ergotherapeutin meinte sein Körper wächst schneller als sein Gehirn verarbeiten kann
Wegen einer Epilepsie und einem deutlich über der perzentile liegenden kopfumfang war er mehrfach im MRT ( Schädel , unauffällig)und geht einmal im Jahr ins SPZ

Wie lieben ihn sehr, aber manchmal ist es anstrengend mit ihm.
Er redet ununterbrochen. Pausenlos. Sogar im Schlaf. Er kommt früh zum kuscheln ins Elternbett und während seine Geschwister dösen und kuscheln redet er pausenlos.
Er spricht über sämtliche Dinge die ihm einfallen, es sind Monologe und keine Gespräche. Er referiert über sein ( sehr umfangreiches) Allgemeinwissen. Heute morgen im Halbschlaf hab ich mir schon Vorträge über verschiedene Mineralien angehört.
So geht es über sämtliche Themen ( er hat keine speziellen Themen, er ist sehr breit aufgestellt)
Vor lauter sprechen braucht er stundenlang um sich anzuziehen, zieht Kleidung verkehrt herum an. Vor lauter Reden hört er mir gar nicht zu. Er redet und redet . Wenn es essen gibt oder wie aus dem Haus müssen muss ich alles hundertmal und laut sagen, bis er merkt was wir wollen. Vorher spricht er ja ununterbrochen
In manchen Situationen habe ich schon Stille Zeit eingeführt, damit es voran geht. Wie beim Umziehen und Zähneputzen oder Hausaufgaben..Das funktioniert mit einem Timer ganz gut.
In der Schule quatscht er nicht dazwischen, ist ein sehr guter Schüler. Meldet sich oftmals. Ist sehr sozial und hilft gerne anderen, hatte nie Probleme in der Klassengemeinschaft. Aber hält auch im Sachkunde Unterricht gerne ungefragt Referate , wenn er etwas zum Thema beitragen kann
Konzentration ist sehr gut in schulischen Dingen.
Bei lego zum Beispiel ist es sehr ungeduldig und pfeffert es gerne an die Wand.
Im der Schule war auf meine Initiative schon Mal eine Kinder Psychologin ( spezialisiert auf ADS)mit ihm Unterricht, die ihn beobachtet hat ( hat sich als Referendarin ausgegeben, er wußte nicht das sie wegen ihm da ist, damit er sich wie immer verhält.)
ADS oder ADHS sieht diese, wie auch die Ergotherapeutin keine Hinweise, da er sich schulisch super konzentrieren kann und das auch tut

Manchmal möchte ich mit meinem Mann sprechen, manchmal mit seinen Geschwistern und manchmal auch mit niemandem. Ich komme nach einem sehr anstrengenden Arbeitstag nach Hause ( ich arbeite im sozial medizinischen Bereich und spreche auf der Arbeit ständig mit anderen Menschen) und es wird geredet, die Geschwister unterbrochen usw
Ich selbst bin eigentlich gesellig und auch kommunikativ, aber er toppt mich .
Er hat schon seine exklusive Redezeit
Wo nur er sprechen kann. Hilft in der restlichen Zeit auch nicht. Seine Geschwister sind auch schon manchmal genervt...

Anschluss an andere Kinder findet er schnell, ist offen für sämtliche Hobbys ( teakwondo, Basketball und Pfadfinder) geht überall gern und auch alleine hin

Ich arbeite an Zwei Tagen die Woche ganz und einen halben Tag. Den Rest der Zeit bin ich für die Kinder da.

Hat jemand eine Idee? Wie geht man damit um?
Er
macht ja nichts schlimmes, es ist sogar eine Stärke.. aber wahnsinnig anstrengend in manchen Situationen...

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Hey!

Einfach mal an eine Hochbegabung gedacht?

Früh und viel sprechen, sehr guter Wortschatz, großes Wissen über Dinge von Interesse, lesen können vor der Einschulung.

Das ist doch das Verhalten eines Hochbegabten nach Lehrbuch.

ADS oder Autismus ist dann oft genannt- aber lässt sich auch einfach mit dem IQ erklären.

Liebe Grüße
Schoko

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Nein daran haben wir tatsächlich noch nie gedacht.
Er ist schulisch gut, aber eben auch nicht der erste der den Test abgibt.
Hat meist wenig Fehler oder gar keine, aber eben auch nicht immer fehlerfrei
Wir waren bei der Lehrerin, aber die hat als mein Mann gefragt hat , ob er sich langweilt in der Schule ( das sagt er oft, will aber wahrscheinlich nur lieber spielen als in die Schule)nur gemeint, sie glaubt nicht an eine Hochbegabung , die müsste das als Fachperson doch eigentlich erkennen?( Auf jeden Fall mehr als wir)

Macht es Sinn. Das Thema im SPZ anzusprechen?

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Wie alt ist die Lehrerin?

Meine Eltern waren beide Lehrer und haben wohl bis zur Rente innerlich die Augen verdreht, wenn Eltern den Begriff Hochbegabung in den Mund genommen haben..
Als Lehrer waren sie der felsenfesten Überzeugung, dass es darauf ja gar nicht ankommt.. je intelligenter ein Kind, desto leichter fällt ihm ja das Lernen und - ok - desto mehr wird es sich auch mal langweilen. Auch das muss man ja lernen und ist für intelligente Menschen im Leben besonders wichtig...

(Übrigens haben sie durchaus im Rahmen ihrer Möglichkeiten intelligente Schüler besonders gefördert. Da waren sie beide recht kreativ. Aber eben nie nach IQ sondern nach Interesse und Begabung im jeweiligen Fach.)

Meine Eltern hätten, aufgrund dieser beruflichen Überzeugung, meine Schwester und mich auch nie auf Hochbegabung testen lassen. Da sollte man sich gar nix drauf einbilden können, ist eh nicht wichtig.
Funfact am Rande: mein Vater ist getestet hochbegabt. Ich vermute es bei meiner Schwester auch(auch wenn sie nichtso viel quatscht zum Glück #rofl), aber wie gesagt, da wurde nie irgendwas getestet.

Bearbeitet von O-Doolia
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Irgendwas in Richtung ads vielleicht? Klingt, als könne er nicht fokussieren.

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Das dachte ich eben auch
Hab ja deshalb die Psychologin involviert die in der Schule ihn einen ganzen Tag und die folgenden Wochen stundenweise beobachtet hat.und keinerlei Anhalt dafür sieht
Hab die Ergotherapeutin darauf angesprochen, die ihn seit 4 Jahren gut kennt..auch sie meinte nur "ADS ist das nicht "
Hab die Ärztin im SPZ darauf angesprochen, auch diese winkte ab.
Hab den Kinderarzt darauf angesprochen der ihn seit Geburt kennt. Der fand das Dauer quasseln eher lustig und hat uns aber den Tipp mit dem Timetimer gegeben für bestimmte Situationen in denen er Ruhezeit hat ( funktioniert in diesen Situationen mit dem Timetimer). Aber da er ein sehr guter Schüler ist, nimmt das keiner ernst

Nun bin ich ratlos

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Hi,

Ich habe beim Lesen an meinen Sohn gedacht, der ist aber erst 5. Benimmt sich genauso. Haben auch Stille Zeiten, ich halte es sonst nicht mehr aus, ich fühle mit dir!
Mein Sohn ist eher ziemlich tief im Autismusspektrum, Diagnose war letzten Oktober dann endlich durch. Wir hatten auch an adhs gedacht, das würde aber ausgeschlossen, weil er sich, so es ihn interessiert und zwingend erforderlich ist, super und auch sehr lange konzentrieren kann.
Ich würde beim spz nachfragen, besser wäre eine Autismus Ambulanz, die haben sehr oft das geschultere Personal mit mehr Erfahrung.

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das wäre tatsächlich eine Idee.

In meinem Kopf sind autistische Kinder welche die nicht so gern kuscheln wollen und für sich sind.
Mein Sohn ist das Gegenteil. Er hatte eine Phase da wollte er mit jedem kuscheln der ihm über den Weg lief. Babysitter, Freunde, Ergotherapeutin usw und selbstverständlich auch mit uns. Was wir selbstverständlich gemacht haben. Aber es kam sogar als ich am Klo saß und in der Dusche war und rief lautstark " knuddeln!"
Das ist zum Glück vorbei (kuschelt immer noch viel und gerne, aber nicht mehr so extrem)
Er ist nicht schüchtern, findet schnell Anschluss, hat Freunde und ist sehr gesellig. Kann sich schlecht alleine beschäftigen

Ich habe von Autismus zu wenig Ahnung um zu wissen,ob das bei Autismus trotzdem eine Art Verhalten wäre.

Wo habt ihr testen lassen?

Bearbeitet von Quasselkasper
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Ihr wart bei Spezialisten und ich will das auch gar nicht anzweifeln, aber: sich auf etwas selbstgewähltes, was man interessant findet super und lang konzentrieren können ist kein ausschlusskriterium für ADHS, eher i. Gegenteil.
Die von aussen auferlegten, langweiligen Dinge sind das Problem

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Braucht er dabei zwingend einen Gesprächspartner?
Könnte man ihn auch mal - freundlich - ins Zimmer schicken, wenn man Ruhe braucht oder mit anderen reden möchte und er redet dann dort mit sich selbst?

Mich erinnert das teilweise an meinen Bruder. Der hatte zwar durchaus auch Phasen, in denen er nichts sagte oder wenig redete, aber wenn er fernsah, wurde alles mit geringem Zeitabstand wörtlich wiederholt und oft danach noch immer wieder. Bei ihm war es so, dass er teilweise wohl nur laut denken konnte. Also alles, was ihn beschäftigte, musste er irgendwie äußern, oft in Zitaten aus dem Fernsehen, die dann wohl seinen Gedanken eine Richtung gaben bzw. beim Verarbeiten von Situationen halfen. Bspw. wenn er sich ärgerte, kam immer der Monolog von "ich hole meinen Anwalt, du kommst ins Gefängnis" usw.

Wenn es also nur wichtig ist, dass er etwas ausspricht, um es zu verarbeiten, könnte man mit ihm überlegen, ob das teilweise auch alleine möglich ist. Viele reden auf der Toilette. Mein Bruder hatte dafür Playmobilmännchen und alle möglichen anderen Figuren, die dann in seiner Hand tanzten, mit denen er die Sachen quasi durchsprach. Andere würden sich vielleicht auch einfach nur aufnehmen. Später würde einige alles aufschreiben, statt es laut auszusprechen. Man kann sich auch vor den Spiegel stellen und sich quasi selbst etwas erzählen.
Also, wenn er es nur loswerden muss, besprecht mit ihm Möglichkeiten, ohne, dass er dabei andere ständig stört.
Wenn er einen Ansprechpartner braucht, besprecht mit ihm designierte Zeiten und Orte und für einzelne Personen auch designierte Ruhezeiten (dann und dann da und da wird Mama/ Papa/ Bruder/ Schwester nicht gestört) - und auch designierte Zeiten, in denen andere Familienmitglieder ohne Unterbrechung miteinander reden können (und Alternativen, die er in der Zeit machen kann, um nicht ungeduldig zu werden).

Wenn ihr Haustiere habt, könnte er auch denen immer mal wieder etwas erzählen. Es gibt ja Tiere, die dafür durchaus empfänglich sind.

Es gibt für die Schule so eine Übung, wenn Schüler ihre Gedanken bspw. vor einem Referat oder als Einstieg ins Thema loswerden sollen. Alle Schüler stellen sich gegenüber von einander auf und dann erzählt parallel die eine Reihe der anderen Reihe etwas, bis das umgekehrt wird. Also, alle reden parallel, jeder konzentriert sich nur auf sein Gegenüber und man versteht wenig, aber jeder ist seine Gedanken mal losgeworden.
Vielleicht könnte das deinem Sohn auch helfen?
Man entwickelt ein Ritual, bei dem es nur um Reden geht, 5 min am Stück darf jeder mal und es ist erst mal egal, ob die anderen verstanden haben, worum es geht, jeder hat seine Gedanken mal ausgesprochen?

Bearbeitet von Toschkalee
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Vielen Dank für deinen Beitrag.
Das mit der Übung für Referate könnte ihm tatsächlich helfen.
Beim Essen haben wir einen Stein und derjenige der ihn neben seinem Teller liegen hat, darf sprechen und alle anderen hören zu .
Der Stein wandert von Familienmitglied zu Familienmitglied
Mit unserer Katze, Kuscheltiere etc möchte er nicht sprechen, es sollte ein Mensch sein.
Er und sein Bruder sind sehr eng von Alter und Stehen sich sehr nahe. Der kann damit umgehen und ist aber auch manchmal genervt

Bearbeitet von Quasselkasper
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Ich hatte gerade das Gefühl ich bekomme einen Ausblick in die Zukunft. Ich hab hier auch so ein Exemplar. Er ist aber gerade erst 4.
Redet ununterbrochen zu jedem Thema. Mein Mann und ich kommen kaum zu Wort. Anziehen ist 1 zu 1 von der Situation wie bei euch.
Wenn er die wenigen längeren Gespräche, die ich tagsüber mit meinem Mann habe mehrfach unterbricht, schicke ich ihn mittlerweile zum Spielen in sein Zimner.
Heute Mittag sind mein Mann und ich in den Garten geflüchtet. Mein Jüngster hat geschlafen. Der Große hat im Wohnzimmer Monologe in seinen TipToi Stift gesprochen und abgespielt. Die Funktion hatte er gerade neu entdeckt.
Ich kann ihm doch auch schlecht ständig den Mund verbieten, aber es ist uns einfach auch zu viel und zu laut.
Ich habe auch Stillephasen eingeführt für mich. Klappt aber nur wenn ich ihn in sein Zimmer zum Spielen schicke. Dort redet er für sich weiter.
Heute hat er nach wochenlangen Streitereien und Konsequenzen (wegschicken wenn er uns nicht sprechen lässt) tatsächlich angefangen sich zu melden und nicht einfach reinzuquasseln.
Die Kita hat den Verdacht auf Hochbegabung gestellt. Er hat einen immensen Wortschatz und ein riesiges Allgemeinwissen. Er kennt alle Großbuchstaben und kann im 10er Bereich Plusrechnen. Es könnte an dem Verdacht etwas dran sein.
Er ist auch riesig groß für sein Alter und zusammen mit der Redegewandtheit wird er oft älter geschätzt.
Lego kann er allerdings sehr lange spielen. Da ist er sehr fokussiert. Er malt und bastelt gern. Ist gern draußen.

Autismus würde ich bei uns ausschließen. Ads tatsächlich auch.

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Ach so, kuschelt auch gern.
Und mag sich nicht gern alleine beschäftigen. Kann es aber. Aber viel lieber möchte er beschäftigt werden. Ich habe das Gefühl er verlangt danach weil er dann natürlich viel eher was Neues lernt und neuen Imput bekommt.
Er ist auch nicht schüchtern, eher kontaktfreudig.
Und wenn es bei euch auch eine Hochbegabung ist? Vielleicht eine Untergorderung? Oder einfach, dass so viele Gedanken auf einmal gedacht werden wollen. Um sich zu sortieren, dann das sprechen

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Daran hab ich tatsächlich noch nicht gedacht.
Es ist einfach unglaublich anstrengend manchmal.
Ich bin viel zu wenig in dem Thema drin um zu wissen, ob das ein Hinweis auf eine höhere Begabung sein kann.
Einer seiner besten Freund ist getestet hochbegabt. mir ist nur aufgefallen, dass er mit ihm am besten spielt. Weil die Themen sich ähneln. Dieser eine Freund ist einer der wenigen Kinder, den die Monologe interessieren. So viele 8jahrige Kinder möchten sonst keine Vorträge über die römische Brigaden oder den Lebenszyklen von Anemonen hören 😜

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Meine Schwester hat auch so viel geredet. Und war noch sauer, wenn man nicht zuhörte 🙄 aber es ging einfach manchmal nicht mehr.

Selbst wenn man sagte „Stopp, ich kann grade nicht zuhören!“ redete sie einfach weiter 😅 und bei „wo ist bei dir der Knopf zum ausschalten?“ lachte sie und sagte „den gibt’s nicht“.

Konkret was gemacht haben meine Eltern aber nie. Wir haben es/sie so akzeptiert 🙈🤷‍♀️😂

Sie ist übrigens auch ne super Schülerin gewesen, hat auch mit guten Noten studiert und ist fleißig. Sie ist jetzt 27, redet immer noch gerne und viel, kann aber durchaus auch mal ruhig sein 😜 es gibt also noch Hoffnung 😂

Und was kleines am Rande: auch Menschen mit AD(H)S können gut und konzentriert in der Schule sein…

Noch ein Edit: meine Schwester wurde auf Hochbegabung getestet. Sie hat zwar einen überdurchschnittlichen IQ, Aber hochbegabt ist sie nicht :)

Bearbeitet von esistjuli
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"Noch ein Edit: meine Schwester wurde auf Hochbegabung getestet. Sie hat zwar einen überdurchschnittlichen IQ"

Die Grenze, ab wann Menschen eine besondere Forderung benötigen, liegt auch nicht bei 130, sondern tiefer bei etwa 120. Also auch Personen mit einen diagnostizieren IQ von 120 können Auffälligkeiten zeigen, die man mit einer erhöhten Auslastung angehen könnte.

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Möglich, dass man inzwischen anders und früher handelt, vor 25 Jahren wohl noch nicht 😅

Aber meine Schwester hatte auch keinen Leidensdruck und wurde insbesondere von meiner Mum (Psychologin) gut aufgefangen scheinbar. So wie ich (vermutet ADHS, nie diagnostiziert) auch 🙈😅

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Also weder Psychologin noch Ergotherapeutin sind für Diagnostik geeignet. Mal abfragen wegen Anfangsverdacht, okay. Aber in eurem Fall, das klingt so nach meinem Sohn. Disgnostizierter ADHS'ler und Verdachtsdiagnose ASS.

Bitte sucht einen KJP auf und lasst eine Diagnostik durchlaufen, sofern ihr, insbesondere das Kind einen Leidensdruck verspürt.

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Ich habe mir den Verlauf nicht durchgelesen, vielelicht war es schon dabei.

Du beschreibst ja deutlich, das er gar nicht unbedingt euch ein Schnitzel an die Backe quasselt, sondern er auch viele Selbstgespräche/Monologe führt.
Kann das evtl eine Art von Selbstregulierung/-wahrnehmung sein?
Ist ihm bewußt, das er so viel redet?

Er will mit seinen Worten ja keine Aufmerksamkeit, wenn ich das richtig verstehe. Und auch nicht immer einen Dialog starten.

Eigentlich müsstest du doch dann lernen abzuschalten/auszublenden, das meine ich überhaupt nicht gemein. Aber natürlich, der Ursache (falls es überhaupt eine gibt) sollte man auf den Grund gehen.

Irgendwas geben ihm seine Worte, nur was?

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Mein Sohn war auch so. Hat morgens die Augen aufgemacht und angefangen zu reden. Still war er dann erst wieder, wenn er abends eingeschlafen ist (obwohl er auch oft im Schlaf geredet hat). Ich kann mich noch gut erinnern, wie er mal begeistert im Schwimmbad auftauchte und rief: "Mama, ich kann auch unter Wasser reden". Ja, mein Sohn, das glaube ich dir sofort.

In der Schule redet er durchaus auch (zu) viel, aber nicht so, dass es ein echtes Problem waere. Er ist ein guter Schueler. Dass man nicht los kommt, weil das Kind vor lauter erzaehlen eine halbe Stude braucht, um sich einen Schuh anzuziehen, und dabei vergisst, dass es den anderen Schuh auch anziehen sollte, kommt mir sehr bekannt vor. Das fand ich oft nerviger als den Redefluss selbst.

Jetzt ist er 12.5 und in der Pubertaet, und verbringt die Zeit, die er zuhause ist, am liebsten in seinem Zimmer bei geschlossener Tuer. Und manchmal vermisse ich sein froehliches Gequatsche echt!

Also ja, es gibt so Kinder, die aber ansonsten total neurotypisch sind. Ausser stille Zeiten einfuehren und mit ihm aushandeln, wann du dich ihm widmen kannst und wann du keine Kapazitaet dafuer hast, kann man da nicht viel machen, glaube ich. Je aelter sie werden, desto besser wird es.

Das Einzige, was mich bei euch etwas stutzig macht, ist, dass euer Sohn scheinbar ausschliesslich Monologe haelt. Was passiert, wenn du auf ihn eingehst, Kommentare abgibst oder ihm Fragen stellst. Kann er darauf angemessen reagieren, oder spult er einfach seine Platte weiter ab?

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Ich hätte als Kind sicher auch Monologe mit mir selbst geführt wenn ich den Eindruck hätte dass sich meine Eltern wünschen dass ich weniger spreche......

Meiner Meinung nach liegt hier ein Problem in der Erziehung vor...

Bearbeitet von Yuumii