Alkoholkranke Grundschullehrerin - was tun?

Mein Sohn wurde eingeschult und nachdem ich die Grundschullehrerin nun drei Mal gesehen habe, bin ich sicher sie hat ein Problem (sie zittert, riecht typisch nach diesem Alkoholikergeruch - jeder der mit Betroffenen gearbeitet hat, weiß, was ich meine). Ich hab vollstes Verständnis für alkoholkranke Personen und ihren Kampf, frag mich aber schon, ob ich meinen Sohn da gut aufgehoben sehe. Hier ist guter Rat teuer, was soll ich machen?

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> frag mich aber schon, ob ich meinen Sohn da gut aufgehoben sehe.

Solange es nicht auf Klassenfahrt geht oder sie den Schwimmunterricht verantwortet, wird es schon.

Bei Lehrern ist die Qualitätsspanne zwischen voll verpeilten Fachtrittel/in und organisierten, pädagogisch und fachlich fähigen ohnehin so weit offen, dass es keine Sucht braucht, um völlig unfähige Lehrkräfte zu haben. Im Übrigen hängt der Lernerfolg noch mal genauso stark von der Klasse ab.



Und bitte erst mal diskret sein. Könnte auch ein Unterzuckerung gewesen sein, die ähnlich riecht (Nagellack / Aceton).

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Es gibt doch ein Amt entweder auf dem Rathaus oder Landratsamt was für die Schulen in eurem Kreis zuständig ist. Da würde ich vorsprechen und meine Bedenken äußern.

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Wonach riecht sie denn genau? Nach Alkohol oder nach Ketonkörpern (Nagellackentferner)?

Bevor ich da die Pferde scheu mache, würde ich ganz sicherstellen, dass ich mich nicht irre und die Lehrerin genau beobachten. Ggf. auch den Elternchat genau beobachten, wenn es so etwas gibt. Kommen da Berichte, die einen aufhorchen lassen?

Nach Ketonkörpern könnte man nämlich auch aus anderen Gründen riechen und zittern könnte man ebenfalls auch aus anderen Gründen. Diese sollten vorher ausgeschlossen werden.
Und meinst du nicht, wenn sie Alkoholikerin wäre, auch trockene, wäre das im Lehrerzimmer bemerkt worden?

Ich hatte vor Jahren eine Verwandte im Pflegeheim, die unter anderem von der Lebensgefährtin eines anderen Verwandten betreut wurde. Als wir dann dort mal im Dienstzimmer waren, weil meine Eltern etwas mit dem Heimleiter besprechen wollten, sagte der, die besuchende Verwandte wäre wohl Trinkerin, sie würde immer nach Hustenbonbons riechen, um den Alkoholgeruch zu überdecken und hätte noch diverse andere Anzeichen (was er da noch sagte, habe ich vergessen, es stimmte aber, dass sie sehr viel trank).
Von daher würde ich denken, dass mehrere Pädagogen, die sich ja auch schon mit Alkoholkonsum bei Jugendlichen auseinandergesetzt haben, merken würden, wenn eine Kollegin abhängig ist oder war und dann darauf achten würden, ob sie noch verantwortungsvoll mit den Schülern umgehen kann oder ob man eingreifen sollte.

Bearbeitet von Toschkalee
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Meine Erfahrung aus meiner Schulzeit ist die, dass das durchaus alle wissen, aber halt trotzdem wegschauen.

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Ich unterrichte selbst und ja, alle wissen im Kollegium Bescheid, keiner macht was. Ist dieses soziale Phänomen, wo jeder die Verantwortung auf jemand anderen schiebt und eben nichts gemacht wird.

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so lange sie einen tollen Unterricht macht und regelmässig erscheint und den Kindern alles super erklären kann, ist die Frage nach "gut aufgehoben" erledigt. Die Schule ist ein geschütztes Umfeld. Das Kind lernt, was es soll, mag die Lehrerin evtl. sogar sehr gerne.

Klassenfahrten wirds in der ersen Klasse noch nicht geben, und wenn ist eine zweite Lehrkraft dabei und selbstverständlich riskiert die Dame ihren Job nicht und benimmt sich.

Ja: das gibts tatsächlich öfter, - man riecht es, Kollegen schauen weg..... aber wenn der Lehrer "funktioniert", die Kinder gut lernen ..... was willst du machen? Bei Lehrermangel riskieren, dass noch weniger Lehrer an den Schulen sind?

Klar: Augen offen halten. Beobachten.
Kind über den Unterricht erzählen lassen .... das ist das, was du jetzt tun kannst. -- Mehr aber erstmal nicht.

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Ob sie alkoholkrank ist oder einer annderen Krankheit leidet, wird dir niemand sagen können. Alkoholsucht zählt auch als Krankheit. Sprich: Der Arbeitgeber kann den Arbeitnehmer nicht einfach entlassen. Ich kann dir nur raten erstmal weiterhin abzuwarten und zu beoachten, ob deine Annahme sich bestätigt oder nicht.

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Gib deinem Sohn viel Gelegenheit, von der Schule zu erzählen. Aus eigener Erfahrung weiss ich leider dass es für ein ahnungslosen Kind ganz furchtbar ist, wenn eine Erwachsene (bei mir war es die Mutter) irgendwann total komisch ist, die Sprache nicht mehr stimmt etc.

Ich hstte einen Kollegen, bei dem jeder wusste dass er soff, im Herren-WC stank es wohl auch öfter nach Schnaps, aber er war immer engagiert, kompetent und ansprechbar.

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Schulleitung ansprechen.

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Irgendwie bin ich echt schockiert von den Antworten hier. Ich würde mein Kind nie unter der Aufsicht von einer suchtkranken Person wissen wollen. Mein Nachbar ist Trinker und mittlerweile so stark erkrankt bzw in einer Phase, in der er wochenlang nicht zu sehen ist. Aber ich fand es davor tatsächlich schon problematisch, wenn er im Garten tagsüber getrunken hat. Aber natürlich will ich ihn auch nicht ausgegrenzt fühlen, er hat ja genauso das Recht auf Erholung im Garten wie ich. Leider sieht er sich quasi selber als austherapiert an bzw hat immer Gründe, warum er nicht aufhören kann bzw sofort rückfällig wird.

Zurück zur Frage: Ich möchte mein Kind nicht in einem Umfeld von Drogen/Drogenabhängigen wissen. Egal, ob es sich dabei um Alkohol, Haschisch oder Meth handelt. An deiner Stelle würde ich erstmal weiter genau beobachten und die Lehrerin ggf freundlich darauf ansprechen. Vielleicht hat sie ja doch keine Suchtproblematik, was natürlich schön wäre. Alkoholsucht ist bei mir kein Tabu, spreche da ganz normal darüber. Sind ja normale Menschen, nur eben erkrankt. Menschen, die nen Gips haben oder Diabetes sprech ich ja auch ganz normal drauf an und quatsch mit denen drüber. Würde es bei der Lehrerin also genauso handhaben.