Liebe Community, Ich bin langsam echt am Ende mit meinem Latein. Mein Sohn 8 war noch nie richtig trocken, wir haben beim Urologen alles abklären lassen- organische Ursachen sind ausgeschlossen.
Das ist mal das eine, mit dem wir als Familie wirklich kämpfen- grad in der Schule wird es natürlich bei einem „Unfall“ auch echt immer peinlicher für ihn bzw er Ziel von dummen Sprüchen- Kinder können grausam sein, das wissen wir alle. Wir sind mit Ergo und einem Platz auf der Warteliste beim Psychologen da weiter auf der Suche nach Hilfe- mit Mictonetten haben wir es auch bereits 1 Jahr erfolglos versucht.
Dazu kommt aber leider, dass ihn der Gestank seines Urins, das Gefühl einer nasse Hose und auch leider ein nicht abgeputzter Po und entsprechende Spuren in der Bux überhaupt nicht stören. Irgendwie riecht er dadurch immer- mal mehr und mal weniger schlimm. Aber auf jeden Fall müffelt er dadurch einfach oft und ich finde das ganz furchtbar- das kriegen ja auch andere Kids mit… Lehrer, Erzieher, Freunde, …. Egal wo er ist… und es ist ihm so schrecklich egal. Schlimm oder? Was wir das Thema diskutieren- ich kann es gar nicht mehr sagen- es ist Dauerthema und belastet die ganze Family. Echt schlimm.
Lieber rennt er stinkig rum, bevor er sich den Po abwischt oder zum Pieseln aufs Klo geht. Es ist echt unglaublich… Belohnung, „Bestrafung“ (keine Medien für x Tage, kein Training….) - nichts hat was bisher gebracht. Ja er ist ein totales Träumerle, aber das entbindet ja nicht von einem Verständnis für ganz normale Hygiene- sein kleiner Bruder mit 4 ist da das komplette Gegenteil und ist seit er 3,5 ist sauber und würde so nie rumlaufen.
Langer Text… aber eigentlich bin ich auf der Suche nach Austausch zu Familien, die diese Einnässthematik auch im Alter 8+ kennen- die eventuell auch aus der Vergangenheit berichten wollen, wie sie „die Kurve“ gekriegt haben- evtl Tipps zu tollen Anlaufstellen, die wir noch nicht kennen haben… hat jemand mal eine Kur gemacht, die geholfen hat? Ich würd echt alles für unseren kleinen Mann machen- aber mein Latein ist wie gesagt echt am Ende und ich weiß so langsam nicht weiter…
KIA ist natürlich involviert aber bisher keine große Hilfe- bis auf Klingelhose ( wochenlang waren alle wach nachts, er nicht….) und Mictonetten (bringen meiner Meinung nach überhaupt nichts,.,)
8-Jähriger ohne jedes Gefühl für Hygiene/ Einnässen
Einnässen nicht aber auch ein sehr berratungsresitentes Kind. Unsere 11-jährige ist sehr immer dreckig im Gesicht, beim ersten Bissen ist sie verschmiert. Gläser sehen aus wie von einjährigen. Fette Abdrücke drauf, Essensreste im Getränk usw. Fingernägel früher gerne abgekaut. Jetzt sind sie länger aber rabenschwarz. Nicht vergleichbar aber ich weiss genau was du damit meinst, seit Jahren redet man aber es ändert sich einfach nicht!
Auch wenn wir das Problem nicht hatten, ist es eine Möglichkeit/ Option ihn stündlich zur Toilette zu schicken, wenn er selbst nicht dran denkt.
Du schreibst „Träumerle“, wurde in Richtung ADS schon mal geguckt?
Vllt könnte ein SPZ eine Anlaustelle sein.
Windelpants anziehen. Ohne wenn und Aber!!! Ich verstehe deine Verzweiflung total. Warum trägt er bisher keine Pants, wenn die das Problem doch sofort teilweise lösen (nasse Hose und Bremsstreifen in der Kleidung) und ansonsten auch stark abmildern (Geruch nach Urin und Kot) würden? Ich würde heute noch ne Groß Packung kaufen und alle normalen Unterhosen erstmal wegräumen. Zudem jeden Tag selber kontrollieren, dass er frische Kleidung anzieht und nichts mit "Geruch". Am besten legst du ihm die Sachen raus. Jeden Morgen und jeden Abend (je nachdem auch zusätzlich mittags nach der Schule) duschen (zumindest den betroffenen Bereich). Pants mehrmals täglich nach Bedarf wechseln lassen. Stell dir für das Checken der Windel als Erinnerung vielleicht auf dem Handy Wecker, damit du es im Alltagsstress nicht vergisst.
Dein Kind wird sich durch den Gestank nach Urin und Kot über kurz oder Lang sonst selber in die soziale Isolation bringen. Ich bin ganz ehrlich: ein stark nach Urin und Kot riechendes Kind möchte ich nicht als Gastkind hier haben. Das würde mich "ekeln".
Zieh ihm konsequent Tag und Nacht Pants an, bis ihr die Ursache gefunden habt oder er das Problem selber lösen kann.
Wenn urologisch alles abgeklärt ist, wird die Ursache vermutlich psychisch sein. Da würde ich mal einen SPZ-Termin vereinbaren und parallel (wegen Wartezeit) nach eine*r Psycholog*in suchen.
Ich stimme dir zu 100 % zu.
Mein Kind hatte eine Freundin, mit der Problematik. Sie hat leider teilweise übel riechende Flecken auf unseren Möbeln/Sofa hinterlassen. Auch das Zimmer musste hinterher lange gelüftet werden. Ich empfand es leider als starke Zumutung.
Ich habe dann „leider“ die Besuche bei uns beenden müssen.
Es ist mittlerweile, Kind ist jetzt 11 Jahre alt, zum Glück Geschichte.
Leider kann ich nicht berichten, was im Endeffekt zum Erfolg geführt hat.
Hallo,
bezüglich der Inkontinenz kann man messen lassen, ob der aktive Vitamin B12 Blutspiegel in einem hohen Normalwert ist. https://www.inkontinenz-selbsthilfe.com/forum/4-harninkontinenz/16815-inkontinenz-staendige-blasenentzuendungen-evtl-vitamin-b12#:~:text=Nachdem%20ich%20da%20im%20Internet%20geforscht%20habe,%20bin
Das hat aber nichts mit der Hygiene zu tun. Zu der kann ich leider nichts sagen.
Je nachdem wo ihr wohnt, könntest du schauen ob es in der Nähe Urotherapeuten gibt. Wir hatten eine tolle hier an der Uniklinik. Das wäre genau ihr Aufgabengebiet.
Du hast ja hier von nanoukaladar schon gute Tipps bekommen.
Eines noch: Dein Fragepost klingt ein bisschen so, als ob du dein Kind unter Druck setzt. Er "hat keinen Sinn für Hygiene".
Es ist aber so, wenn man lange inkontinent ist (Stuhl/ Urin), dass man sich an das Gefühl gewöhnt. Man empfindet es als normal, teilweise sogar als "tröstlich".
Ganz sicher macht dein Sohn das nicht bewusst, weil er faul ist und lieber "stinkend" herum laufen möchte!
Ich würde dir wirklich ans Herz legen, die Sache komplett gelassen zu sehen und ihm zu signalisieren, dass NICHTS Schlimmes dabei ist!
Mein Bruder hatte ja nun Downsyndrom und meine Mutter hatte vorher in dem Bereich gearbeitet. Daher wuchsen wir alle damit auf, dass es völlig normal war, dass er halt bis siebeneinhalb noch Windeln trug und danach bis ins Erwachsenenalter Hilfe beim Säubern nach dem Toilettengang benötigte. Am Schluss war es nur noch der Stuhlgang, weil die Arme etwas zu kurz zur effektiven Säuberung waren.
Der Punkt ist: KEINER im Haushalt, weder wir Geschwister, noch mein leiblicher Vater, fanden das irgendwie ungewöhnlich oder ekelig oder verloren je ein Wort darüber. Es war einfach normal. Es war für ihn auch (glücklicherweise) nicht peinlich. Er hatte lange eine Phase, in der er immer wieder wund wurde, daher brauchte er ganz dringend die Hilfe beim Abputzen.
Es wäre für euch alle hilfreich, wenn du dir auch diese Haltung zu eigen machen würdest. Also wirklich die Sache gelassen hinnehmen könntest, jetzt akzeptieren könntest, dass es eben gerade Realität bei euch ist, dass dein Sohn wenig Kontrolle über seine Ausscheidungen hat. So, wie du das auch bei einem Baby machen würdest. Da würdest du dich auch nicht aufregen, dass der Stuhlgang wieder in die Windel gegangen ist und du das Kind jetzt säubern musst - es wäre für dich normal.
Ich denke, es wäre gut, wenn du deinem Sohn vermitteln würdest, dass er nicht alleine ist, dass es auch anderen Kindern in dem Alter noch so geht, wenn auch nicht welchen in seiner Klasse, und dass es komplett normal ist, dass er Pants tragen kann oder Hilfe beim Säubern bekommt.
Ich würde an deiner Stelle recherchieren, ob solche Kinder nicht Anspruch darauf haben, dass irgendjemand (Lehrer, Schulbegeleiter etc.) ihnen beim Toilettengang hilft. Dann könnte er in der Stunde gehen, so dass keiner etwas mitbkeommt und jemand könnte ihm ggf. beim Umziehen helfen. Vielleicht kann man auch täglich Wechselkleidung mitbringen, die identisch zur Tageskleidung ist (dann müsste man bestimmte Wäschestücke zweimal kaufen) und die im Sekretariat oder so hinterlegen. Er wird doch nicht der Einzige mit dem Problem an der Schule sein! Wir haben doch Inklusion, andere Kinder brauchen doch auch aufgrund von Behinderung oder chronischer Erkrankung Wechselkleidung und Hilfe beim Toilettengang!
Ich würde die Pants normalisieren und einfach akzeptieren, dass ihr jetzt erst mal Bewältigungsstrategien braucht, bis ihr Lösungsansätze findet. Und eventuell kann man zu Hause probieren, ihn zu bestimmten Zeiten zur Toilette zu schicken, nach vorheriger Besprechung, so dass sich sein Körper z.B. daran gewöhnt, abends zu Hause abzuführen. Und dann vielleicht einfache Regeln einführen: Nach jedem Trinken einmal zur Toilette gehen.
Auf gar keinen Fall würde ich ihn regelmäßig in die Hose machen lassen, schon gar nicht in der Schule, weil er sich dann daran gewöhnt und da wirklich zu Hänseleien führen kann.
Übrigens, es gibt Reisebidets, Poduschen, tragbare Bidets (das wären die Suchworte). So etwas kostet grob zwischen 15 und 30€. Vielleicht könnte er so etwas bekommen und mitnehmen, auch in einer Weise, dass es keiner merkt (kleine Umhängetasche, die er immer am Körper trägt oder so) und sich damit auf der Schultoilette säubern? Das könnte man ja zu Hause intensiv üben.
Hi du,
ich lese hier normal nur mit, aber dein Beitrag hat mich so angesprochen, und zwar auch als hilflose, betroffene Mama. Ich hatte mir die Finger wundgegoogelt und das Gefühl wir sind die einzigen auf der Welt mit diesem Problem.
Allerdings hatten bzw. haben wir das Problem „ nur“ tagsüber, nachts ist er seit er 3 1/2 ist zuverlässig trocken.
Für nachts stimme ich den anderen Beiträgen komplett zu, Pants an, es gibt welche die nicht nach Windel aussehen. Wir nannten sie „ Sicherheitsunterhose“
Tagsüber war das Problem ein anderes, unser Kind weigerte sich strickt eine Windel, Pants, Einlage oder sonst etwas zu tragen.
Auch das „es ist ihm komplett egal“ Gefühl kennen wir gut, den Frust, die Belastung für das Familienleben, den Frust, die Wut…
Auch wir waren in der Kinderurologie der Uniklinik zur abklärung, ohne Befund.
Regelmäßiges auf die Toilette schicken hat mal funktioniert und dann wieder zur kompletten Verweigerungshaltung geführt.
Belohnung, Strafe, Sticker, glaube mir, wir haben alles durch, erfolglos.
Die Aussage unserer Kinderärztin war, dass fast nichts zu machen ist, solange es das Kind selber nicht stört „so“ herumzulaufen.
Eine endgültige Lösung kann ich dir nicht geben. Aber berichten was es für uns erträglicher gemacht hat.
Druck rausnehmen. Es ist dem Kind ziemlich sicher nicht egal, aber er kann es in dem Moment nicht anders, warum auch immer. Wir haben den Deal gemacht nicht zu schimpfen, und er muss sich auf Ansage, also wenn nass sofort umziehen, ohne Disskussion. Lehrer mit ins Boot nehmen, wenn nass, dann umziehen schicken ( dezent, ohne das Kind bloßzustellen )
Wir hatten immer und überall Wechselsachen dabei und eine Tüte, und ja es war und ist nervig, aber es wird besser !
Das Kind wird älter, und wenn das Körpergefühl an diesem Punkt nicht ausreicht wird es irgendwann über den Verstand funktionieren müssen. Unserer ist jetzt 9 1/2 und ja, es wird besser, aber es passiert nach wie vor. In stressigen Zeiten öfters, oft aber erst mit deutlicher Verzögerung bemerkbar.
Mit unserem Sohn ist es schwierig zu reden, er spricht nicht über Gefühle, Ängste und sonstiges, aber ab und an kommt doch ein Satz an dem wir bemerken dass er darunter leidet, dieses ignorieren und ins lächerliche ziehen ist doch oft nur ein Schutzreflex.
So, langer Text, leider ohne Lösung, versuche dem Thema nicht zu viel Raum zu geben und gelassen zu bleiben auch wenn es schwer ist. Dein Sohn hat bestimmt auch tolle Eigenschaften, führe dir diese immer wieder vor Augen und Stärke ihm den Rücken. Sag und zeige ihm dass ihr gemeinsam einen Weg finden wollt um mit dem Problem fertig zu werden und reduziere ihn nicht darauf.
Ja ich kenn das, den ersten Blick wenn man sein
Kind sieht zwischen die Beine, das schnüffeln ob schon wieder was nach
Pipi riecht, furchtbar ! Auch fürs Kind !
Und die „gutgemeinten“ Kommentare aus dem Umfeld lerne zu ignorieren, wer das so noch nicht mitgemacht hat weiß nicht wovon er redet und in was für eine emotionale Not die komplette Familie durch „so etwas“ geraten kann….
Hier haben sich richtig viele Menschen richtig viel konstruktive Antworten gegeben... Schade, dass sich die TE nicht mehr meldet. Wurden ja doch einige Fragen gestellt.