Hi zusammen,
unser Sohn wird im November 5 und da wir in NDS wohnen, wird er wahrscheinlich zum Schuljahr 2026/2027 eingeschult. Er ist bisher gut entwickelt, Feinmotorik ist stärker ausgeprägt als Grobmotorik aber es ist alles im Rahmen. Vom Kopf er ist er auf jeden Fall pfiffig, hat ein sehr gutes Gedächtnis und interessiert sich schon sehr früh für Buchstaben und Zahlen. Aktuell hat er vielleicht das Niveau eines Erstklässlers nach dem ersten halben Jahr was Lesen und Rechnen angeht. Er war jedoch eine lange Zeit eher ein Einzelgänger, hat mehr mit Erwachsenen/Erziehern als mit gleichaltrigen gespielt. Hat sich mittlerweile etwas gebessert, in großen Gruppen nimmt er aber weiterhin eine sehr passive Rolle ein und ist eher der stille Beobachter. Von den Erziehern in der Kita wurde mal die Vermutung auf Hochbegabung geäußert, wir haben bisher jedoch keinen Test veranlasst. Aufgrund der sozialen Aspekte stand für uns eine frühere Einschulung nie zur Debatte, aber wir machen uns jetzt schon Gedanken darüber, ob es ihn frustrieren wird, vieles, was er schon kann, in der ersten Klasse wieder durcharbeiten zu müssen.
Die Regelschule für ihn wäre in ca. 15 Minuten zu Fuß erreichbar, liegt jedoch in einem sozialen Brennpunkt und hat allgemein nicht den allerbesten Ruf. Nun haben wir uns ein wenig umgeschaut und eine Schule in einem anderen Bezirk entdeckt, die natürlich weiter weg liegt (ca. 3km) aber mit Bus in ca. 20 Minuten inkl. Fußweg zu erreichen. Diese hat jedoch eine jahrgangsgemischte Eingangsstufe, wo Erst- und Zweitklässler zusammen lernen. Wir wissen zwar nicht, ob das Konzept dort auch wirklich gut umgesetzt wird aber rein vom Prinzip her hätten wir gesagt, dass unser Sohn davon profitieren kann. Wäre das schon ein hinreichender pädagogischer Grund um die zuständige Schule zu wechseln? Natürlich wissen wir, dass vieles vom Einzelfall abhängt und wir natürlich noch mit beiden Schulen in Kontakt treten müssen aber vielleicht war jemand von euch schon mal in einer ähnlichen Situation und kann ein bisschen Erfahrung teilen.
PS.: die nicht zuständige Schule ist zusätzlich noch Mitglied in einem sogenannten Hochbegabtenverbund, der sich zum Ziel setzt hochbegabte Kinder individuell zu begleiten und zu fördern. Da eine Diagnose noch aussteht, ist das erstmal nur eine Randnotiz.
Jahrgangsgemischte Eingangsstufe als Grund für Wechsel der zuständige Grundschule
Braucht ihr im Bundesland überhaupt einen "Grund" für die Anmeldung in einer anderen Grundschule?
Was heisst Bundesland. Das darf sogar jeder Schulbezirk für sich selbst neu festlegen.
Bei uns läuft es anders, als in der Stadt 25km entfernt.
Bei uns geht es relativ einfach und ist nur eine "Platzfrage". Man kann sein Glück versuchen und wird genommen. -- sind die KLassen voll, hat man Pech.
Andere "Gründe" wurden zwar auch schon akzeptiert, sind aber Einzelfallentscheidungen der betroffenen Rektoren und dazu brauchst Du einen Termin und die Zusage des Wunschrektors und die Genehmigung vom Sprengel-Rektor, euch gehen zu lassen. Also hilft das Forum nicht, sondern ein Anruf bei dem Rektor Eurer Wunschschule, wie das bei denen im Bezirk läuft.
Ich zitiere das Bildungsportal NDS:
"Der Besuch dieser Schule kann nach § 63 Abs. 3 NSchG nur gestattet werden, wenn
1. der Besuch der zuständigen Schule für die betreffenden Schülerinnen und Schüler oder deren Familien eine unzumutbare Härte darstellen würde
oder
2. der Besuch der anderen Schule aus pädagogischen Gründen geboten erscheint."
Was für pädagogische Gründe in Frage kommen können, da wollen wir uns gerade schlau machen. Wie gesagt, natürlich werden wir noch mit beiden Schulen sprechen, aber es ist ja noch ein wenig Zeit bis zur (voraussichtlichen) Einschulung.
In Niedersachsen ist es wirklich schwierig und kompliziert eine andere Schule zu wählen als die zuständige. Vermutlich wäre es im besten den Sohn auf Hochbegabung testen zu lassen und dann könntet ihr ggf über diese Schiene gehen.
Sonst kenne ich als Begründung die funktioniert nur noch Halbtag/Ganztag, also, dass man das jeweils andere Modell möchte und daher eine andere Schule wählen möchte.
Sonst hat man fast keine Chance. Wie gesagt bezieht sich alles auf Niedersachsen.
Bei uns geht das nach nächster Schule der man zugeordnet ist, jede Schule will ja auch ihre Klassen voll bekommen. Wechsel in eine andere Schule daher nur in gut begründeten Fällen notwendig.
Dieses Jahr im Nov. wird euer Kind 5, nächstes Jahr im Nov. somit 6 Jahre.
Wenn er wirklich hochbegabt ist bzw. weiter entwickelt, dann könnt ihr ihn doch schon 2025/26 einschulen lassen.
Wird bei uns hier im Bundesland im Frühjahr entschieden unter anderem gibt da auch die Kita eine Empfehlung, über die man sich aber hinweg setzen kann.
Bitte nicht vergessen, dass neben der Begabung auch die soziale Entwicklung zählt. Auch das kann ein Grund sein, dass ein Kind dann nicht vorzeitig eingeschult wird.
Unser Kind war auch in gemeinsamen Klassen 1/2 und dann 3/4, ich war erst skeptisch, aber funktioniert gut, zumindest hier auf dem Land.
Genau so wie du gesagt hast, seine soziale Entwicklung ist aktuell noch nicht so weit fortgeschritten, dass wir sagen würden, er könne mit knapp 6 sicher in der Schule agieren und sich behaupten. Vom Lernstoff her machen wir uns überhaupt keine Gedanken, ob er mitkommen könnte.
Seh ich wie tr357...
Bei uns wird das auch in jder Stadt/Gemeinde anders geregelt und da alle Schulen voll sind, hat man kaum Chancen aus den "gängigen" Gründen eine andere Schule zu bekommen.
Zum jahrgangübergreifenden Unterricht: ich fand das damals auch interessant, als ich das von der Theorie gehört hab. Wir haben unser Kind da aber nicht eingeschult.
Ich will dir da eines mit auf den Weg geben: In der Praxis ist es von der sozialen Komponente eher ungünstig: immer wenn sich ein Klassenverband gebildet hat, wird er wieder aufgelöst. Erst ab Klasse 3 sind die Kinder dann endgültig zusammen und bei euch geht die Grundschule nur bis Klasse 4, nehm ich an. Für sowas sollte ein Kind auch gemacht sein, gerade wenn es immer etwas braucht um anzukommen.
"...immer wenn sich ein Klassenverband gebildet hat, wird er wieder aufgelöst."
Halb aufgelöst oder? Denn egal ob man in der Eingangsstufe bleibt oder in die nächste Klasse wechselt, es begleiten einen ja einige der Mitschüler. Wenn ein Kind tatsächlich so gut ist und die Eingangsstufe in nur einem Jahr durchläuft, wird es vermutlich auch mehr mit den "Zweitklässlern" zu tun haben, wovon einige auch nächstes Jahr dann in der selben Klasse sitzen und im umgekehrten Fall ja auch. So zumindest unsere Vorstellung davon *hust*
Für mich gibt es kein halb aufgelöst Aber ja klar, sie rustchen dann mit halben Klassen weiter zum nächsten Schritt
Ich glaube übrigens nicht, dass die Freundschaften so clean sind Ich konnte zumindest weder in Kita noch jetzt bis zur 4. Klasse feststellen, dass mein Kind sich seine Freundschaften nach Intellekt ausgesucht hat Vielleicht war deswegen noch nicht der eine beste Freund dabei.
Aber unabhängig von direkten Freundschaften, mein Kind hat ne mega tolle Klasse und die wäre mMn so nicht entstanden.
Über die Begabungsschiene haben wir vor Jahren unseren Sohn an der Grundschule mit besonderem Profil eingeschult. Für die Bagabtenklassen war das Sprengelprinzip aufgehoben.
Voraussetzung war allerdings ein Test, den wir bei der schulpsycholigischen Beratungsstelle haben durchführen lassen. Kind war damals 4,7 Jahre alt, also genau wie euer Kind.
Die Empfehlung der SchuPsy war dann vorzeitige Einschulung.
Wir haben uns einen Termin an der Wunschschule mit HB-Profil geben lassen, sie haben sich das Kind angeschaut und haben dann die Zusage bekommen.
Wir hätten ihn auch ein Jahr später dort einschulen können. Voraussetzung war aber der Test.
Hey, das klingt doch schon mal wie ein erster Anhaltspunkt, vielen Dank dafür.
Vorab: Bitte setzt euch nicht unter Stress, dass ihr euch irgendwie richtig oder falsch entscheiden könnt. Jede Entscheidung ist bei einem Kind was "aus der Reihe tanzt" zugleich richtig und falsch.
Und zur Schulwahl: Das ist von BL zu BL unterschiedlich. Da du irgendwas von pädagogischer Begründung schreibst, scheinst du aus einem BL zu kommen, wo ihr keine freie Schulwahl habt? Vielleicht das noch einmal näher ausführen.
Ansonsten kann ich sagen, dass es -leider- echt nicht auf das Konzept, sondern die Lehrkraft ankommt.
Wir hatten bei uns 2 Schulen "vor Ort", die eine jahrgangsgeschmischte Klassen (1.4. Klasse zusammen) und die andere jede Klasse einzeln.
Unser Sohn war vom interlektuellen her wirklich weit voraus. Ich würde sagen, man hätte ihn zur Einschulung problemlos in Klasse 3 setzen können und er wäre Klassenbester gewesen.
Tja, jetzt sitzt er in Klasse 1 der Schule mit besten Klassen. Bei einer genialen Lehrerin!
Denn, ganz ehrlich, 90% des Unterrichts haben nichts damit zu tun, ob er Lesen und Rechnen kann. Sondern damit, ob der in den richtigen Bus ein- und an der richtigen Haltestelle wieder aussteigt. Ob er es schafft, die Blätter in die richtige Mappe einzuheften und die Mappe nicht in der Schule zu vergessen. Sich die Namen von 26 Kindern zu merken und selbstständig zu merken wann es Zeit ist, seinen Stift anzuspitzen. Seine Jacke unter den anderen 450 Jacken (haben Schulkleidung) wiederzufinden und daran zu denken dass er Mittwochs Flöten-AG hat und seine Flöte einzupacken. Deutsch und Mathe sind da vollkommen nebensächlich.
Und in den meisten Fächern (Sachunterricht vorallem!) Lernt er so viel neues, und das hat nichts mit Lesen und Schreiben und Rechnen zu tun. Sondern damit, ob er sich auf der Weltkarte zurecht findet, im Straßenverkehr klarkommt und weiß, wie die Bäume im Wald heißen.
Also ich kann sagen, dass mein Erstklässler, der problemlos im Millionenraum rechnet und Harry Potter liest, weit entfernt davon ist, sich zu langweilen. In Mathe besucht er ein paar Stunden die Woche den Unterricht der dritten Klasse, in den Förderstunden ebenso, und im Deutschunterricht darf er eben Lesen und Antolin bearbeiten und wenn die anderen "Momo im 🏠" schreiben darf er eben berichten was das Klassentier für einen Kriminalfall gelöst hat und vorstellen.
Was ich also sagen will: Es kommt auf die Lehrkraft an und wie die Differenziert. Die Schulform ist da nebensächlich.
Wir wohnen in Niedersachsen, wo zumindest in der Grundschule man eine Schule nach Wohnort zugewiesen bekommt und wie gesagt nur aus bestimmten Gründen wechseln darf.
Danke aber für die echt guten Punkte, die uns sowohl beruhigen als auch beunruhigen ;) Ist natürlich gut, dass die Kinder genug anderes Input als nur Lesen und Rechnen bekommt aber überhaupt zu wissen, wer der Klassenlehrer wird, erscheint uns ziemlich schwierig. Ganz zu schweigen davon zu wissen, wie gut er ist.
Ich weiß, und da hat man entweder Glück oder Pech.
Ich bin selbst Lehrerin und hatte einmal eine Klassenleitung und war durchgehend dauerkrank. Also wirklich. Es war ne Katastrophe. Manchmal kann man es selbst dann nicht absehen, selbst wenn man den Lehrer vorher schon kennt 🤷♀️
Deswegen versuch dich von dem Gedanken loszulassen, dass ihr euch falsch entscheiden könnt. Denn das tut ihr mit einem Kind, welches nicht dem Durchschnitt entspricht, sowieso! Man kann nur versucht, die beste unter allen schlechten Entscheidungen zu treffen und selbst da geht es halt manchmal schief. Zum Glück ist alles bis auf den Tod veränderbar und wenn die Grundschule vor Ort nichts ist, kann man immer noch wechseln und andersherum.
1) Ja, dass ist ein pädagogischer Grund.
2) Solltet ihr testen lassen - bitte beim Begabungsspezialisten ( nicht SPZ oder KJP) -- dann würdet ihr sicher dort auch ein Gutachten bekommen, dass dann bescheinigt, dass euer Kind in einer Jahrgangsgemischten Klasse sehr gut aufgehoben ist
3) ansonsten würde ich einfach mal bei der anderen GS anrufen und nachfragen - die kennen sich ja aus und können dir sicher sagen, wieviel Plätze sie für " Externe" haben
Wer wäre denn ein solcher Begabungsspezialist (ich hätte gedacht, dass SPZ oder KJP die richtigen Ansprechpartner sind, bin da aber unbeleckt)?
Hast eine PN
Hi
Mein Neffe ist über dieHochbegabten-Förderung an eine andere Schule gekommen
Er war allerdings auch getestet
Ich bin an einer Grundschule, wo wie ebenfalls JÜL hatten. Haben sie nach einem Durchgang wieder abgeschafft. Fand es ganz schrecklich.
Könntest du die Aussage ein bisschen näher ausführen? Was gab es für Probleme/Herausforderungen?
Die Unterschiede in einer normalen 1. Klasse sind schon sehr groß, sitzen dort noch Schüler einer 2. Klasse UND Schüler, die in der Schuleingangsphase verblieben, hat man einen extremen Unterschied, wo es gar nicht mal so einfach ist, auf alle einzugehen.
Weiterhin gab es natürlich nach der 1. und dann nochmal nach der 2. Klasse eine Klassenneuzusammensetzung, das war für die Klassengemeinschaft auch nicht förderlich.
Zuletzt gibt es auch keine Belege, dass JÜL irgendwie förderlich ist (allerdings auch nicht das Gegenteil)