Probleme in der 3. Klasse

Hallo in die Runde,

dicke Luft bei uns zuhause... 😑
Unsere große geht seit ein paar Wochen in die 3. Klasse. Laut Lehrern ist sie gut ins neue Schuljahr gestartet. Jedoch haben wir da einen ganz anderen Eindruck.
Ich habe die Mathearbeitsblätter durchgesehen, wiederholungen aus dem 2. Schuljahr und jedes Ergebnis war falsch (halbschriftliche Division und Addition). 😔
Dabei haben wir viel Mathe in den Ferien geübt...
Ich habe es ihr dann noch einmal erklärt und sie hat alles korrigiert.

Deutsch ist auch eine Katastrophe... Rechtschreibung scheint immer noch kein Thema zu sein. Sie schreibt wie sie hört. Echt schlimm. Ist das in der 3. Klasse noch normal?

Zum Hintergrund, sie geht seit der 1. Klasse in den gebundenen Ganztag. Dies bedeutet, sie hat täglich Schule von 8 - 15 Uhr. Lernstunden wechseln sich mit Freizeit ab. Hausaufgaben waren bis jetzt auch immer in der Schule erledigt worden.

Müssen wir jetzt doch noch täglich zuhause Mathe und Deutsch üben?
Wie läuft das bei euch?
Mein Mann sieht keine Alternative zum Gymnasium, aber keine Ahnung ob das überhaupt realistisch ist, wenn unsere Tochter vereinzelt solche Probleme hat.

Danke fürs lesen und ich freue mich auf eure Antworten. ☺️

LG perle

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"Mein Mann sieht keine Alternative zum Gymnasium"

Das ist dann wohl euer Hauptproblem und könnte dem Kind sehr schaden. Da würde ich ansetzen und hinterfragen, was dahintersteckt. Ist es reiner Narzissmus (ein Kind das nicht perfekt in der Schule ist wäre ihm peinlich?), oder hat er Ängste und denkt er, dass man nur mit Gymnasium einen ausreichend gut bezahlten Job finden kann oder sowas? Dann sollte er sich die Mühe machen und sich informieren, denn das stimmt so nicht.

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Das wollte ich gerade auch schreiben.
Diesen Druck, den die Kids bekommen, denn wer nicht aufs Gymnasium geht ist doof……

Bei uns in der Stadt musste die Realschule eine vierte Klasse im Jahrgang 6 eröffnen, da sie so viele „gescheiterte Kids vom Gymnasium“ aufnehmen musste.

Viele Wege führen zum Abitur und nicht jedes Kind schafft diese Wege, was vollkommen normal ist und auch schon immer so war.

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Rechtschreibung ist hier auch noch nicht wirklich vorhanden. Finde es ok. Die haben vor 2 Jahren gerade mal das Schreiben und Lesen angefangen.

Mathe das läuft und ist wirklich kein Problem.

Wenn es nicht reicht bzw im Ganztag nicht wirklich gelernt und durchgeschaut wird muss man zu Hause lernen. Die Lesen doch sicherlich auch nicht täglich mit den Kindern.

Gymnasium muss? Natürlich gibt es Alternativen.
Ist es unsere Aufgabe als Eltern die Kinder 13 Schuljahre durch das Abitur zu schleife. Tun es nicht auch 10 Jahre, eine Ausbildung mit Meister oder BOS/FOS.
Das System ist durchlässig.

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Puh, schade das deswegen dicke Luft bei euch herrscht. Und der Druck deines Mannes ist aus meiner Sicht unerträglich.

Wenn deine Tochter mit "Schreiben nach Hören" in der ersten Klasse gestartet ist, dann kann sie natürlich zu den Kids gehören, für die das nichts ist. Woher soll sie es denn dann auch jetzt können?
Falls sie nicht nach diesem Konzept gestartet ist, dann müssten die Probleme ja Gründe haben und dann muß man halt nach ihnen suchen.

Wenn ihr in den Ferien viel in Mathe geübt habt, dann ist doch die Schwachstelle schon vorher bekannt gewesen, oder nicht? Auch das Problem löst sich nicht einfach in Luft auf.

Der Ganztag....viele Eltern denken halt, das damit alles schulische erledigt ist. Frag mal dein Kind, wie diese Hausaufgabenbetreuung eigentlich abläuft, ganz neutral...laß SIE einfach mal erzählen. Da gibt es häufig doch einen großen Unterschied zu dem, wie es offiziell dargestellt wird. Hat sie denn da überhaupt noch Kapazitäten für die Hausaufgaben?

Und was soll denn eigentlich genau bedeuten, das sie gut ins neue Schuljahr gestartet ist?
Und wieso erklärst du ihr die Matheaufgaben? So findest du doch nicht die Schwachstellen. Laß dir erklären, wie sie gerechnet hat, dann findet man ihre Denkfehler.
Stumpfes Üben bringt doch nichts, wenn man nicht weiß, was geübt werden muß.
Sie schreibt, wie sie hört....hört sie denn richtig?
Sie dividiert falsch....sitzt das 1x1?
Waren eure Übungen in den Ferien der Schulmaterialien angepasst oder ist sie jetzt verwirrt?
Wie sieht es mit dem Leseverständnis aus, ist ja auch in Mathe ganz wichtig.
Reicht die Konzentration? Auch im trubeligen Unterricht?
Braucht sie doch noch mehr Begleitung/Unetrstützung, die der Ganztag nicht erfüllen kann?

Also bei uns hat sich immer die Frage nach dem "Warum?" gestellt, wenn es mal nicht lief. Es ging immer um die Ursache, nicht nur um das Ergebnis.
Nicht jedes Kind ist ein Kandidat fürs Gymnasium...so what?

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Demnächst sind Elternsprechtage, dafür notiert du dir jetzt Fragen. Und ja, die Sommerferien sind für einige Kinder wie Reset, da fallen sogar Wiederholungen schwer. Das ist normal.

Am besten kommt dein Mann mit, damit er so ein bisschen Realität erfährt, was die Leistung deiner Tochter angeht. Er scheint da ja nicht im Thema zu sein.

Und du erkundigt dich mal, welche Wege noch zum Abi führen, damit eure Tochter nicht " zwingend" zum Gymnasium muss. Ihr in NRW wechseln sehr viele - auch vom Gymnasium- auf das Berufskolleg, um da das Vollabitur zu machen, kenne ich viele und alle sagen, dass ist deutlich einfacher, als das Gymnasium.

Mein Sohn war da, meiner Tochter habe ich das nicht angetan.

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1. Fehler: Dicke Luft sollte es nicht geben. Sein Kind macht das ja nicht mit Absicht falsch. So nehmt ihr ihr ja jegliche Freude am Lernen. Damit solltet ihr schnell aufhören.

Dass sie das nicht kann liegt ja an der Schule und eben auch an euch. In Mathe wurde bei uns jetzt die erste Arbeit geschrieben. Da wurde Addidtion , Subtraktion bis 100 abgefragt und eben 1x1 und Division. Das sind die Grundlagen für alles später. Da solltet ihr dran bleiben.

Wenn die Schule eben doch zu wenig macht, müsst ihr eben ran. Verstehe Ganztags eh nicht gut. Woher wissen die; dass die Kids nicht untereinander abschreiben oder das Kind die Ergebnisse abzählt? Wird wirklich täglich mit jedem Kind 10 Minuten laut vorgelesen? Kopfrechnen, findet das statt? Mein Kind geht nur bis 13 Uhr hin. Daher müssen wir das eh alles begleiten.

In Deutsch lernen sie jetzt schon Merkwörter und Strategien wie man merkt ob es ein g/k ist oder b/p. Aber klar schreiben sie auch noch viel nach gehört, was eben noch nicht dran war. Sie können ja nicht jetzt schon alle Rechtschreibregeln anwenden die es gibt.

Und zum Thema Schule: traurig zu hören dass es keine Alternative zum Gymnasium gibt. Daraus liest man, was für ein Druck bei euch herrschen muss bzw was von ihr verlangt wird. Jedes Kind bestreitet seinen eigenen Weg. Es kann gar nicht jeder auf das Gymnasium gehen. Hört bitte mit solchen Vorstellungen auf. Nehmt euer Kind an so wie es ist. Und drückt sie wenn sie eine 4 schreibt ❤️

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Hi
Mathe weiter beobachten. Wenn es ein durchgehender Fehler war, dann hat es jetzt vielleicht klick gemacht.

Deutsch. Wir bei euch an der GS schreiben nach hören In reiner Form praktiziert? Meine Nichte hat das auch gehabt und hat nach der 4. Klasse noch Schpas statt Spaß geschrieben. Jetzt ist sie in der 12. Klasse einer FOS und macht ihren Weg. Meine Kinder haben es anders gelernt. Schreiben nach hören zwar nicht verteufelt, aber immer wieder darauf hingewiesen wie die Erwachsenen das schreiben. Sie sind nicht fehlerfrei, aber der Rest kommt.

Meine Kinder sind nie in eine Ganztagsschule gegangen. Sie sind in der Grundschule nach Hause gekommen und und haben 10-30 Minuten Hausaufgaben gemacht, wobei 10-15 Minuten die Regel war. Viel gelernt habe ich mit ihnen eigentlich auch nicht. Am Anfang lesen und Rechenübungen im Kopf (plus minus, kl. 1x1), aber das habe ich im Alltag eingebaut, z. B. Während der Autofahrt gerechnet, im Supermarkt Sachen vorlesen lassen. Etc. Vor Arbeiten abgefragt. Allerdings sollten sie selbstständig lernen. Hat natürlich nicht sofort geklappt, aber jetzt funktioniert es.

Macht mit Gymnasium keinen Druck. Gesamtschule wäre doch auch eine Option. Realschule ist bei uns leider nicht mehr viel, aber bei euch vielleicht. Nehmt als wajlfach französisch, dann wäre es kein Problem in die Oberstufe eines normalen Gymnasiums zu wechseln, aber es gibt viele andere Wege. Das wichtige ist am Ende, dass sie einen ordentlichen Beruf lernt. Ob das jetzt ingenieurein ist oder eine Industriekauffrau ist mMn nicht so wichtig. Hauptsache ist, dass sie davon leben kann und es ihr gefällt.

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Hi,

auch von hier - zu "dicker Luft" sollte das Ganze nicht führen - wobei ich den inneren Druck bei Deinem Mann schon verstehen kann.

Auch wir hätten uns natürlich für unsere Kinder den "klassischen Weg" über das Gymnasium gewünscht. Wir haben seinerzeit beide Abi gemacht - und hätten uns das natürlich auch für unsere Kinder gewünscht... Ich nehme es mal vorweg - es hat damals nicht gereicht - beide Kinder sind / waren auf der Realschule. Nun ja gut - Wünsche gehen wohl nicht immer in Erfüllung ;-)

Aber das System ist (zumindest hier in NRW) wirklich durchlässig - zumindest zu bestimmten Zeitpunkten. Meine Große hat (nach einigen schwierigen Phasen) letztes Jahr einen wirklich tollen Realschulabschluss gemacht - und ist jetzt (auf eigenen Wunsch) in die gymnasiale Oberstufe gewechselt. Wir hätten das Berufskolleg bevorzugt - hier ist der Einstieg für Realschüler glaube ich ein wenig sachter - Judith hat sich für ein klassisches Gymnasium entschieden. Viel kann ich noch nicht sagen - sie ist ja erst seit ein paar Wochen dort - aber bisher läuft es gut. Zumindest laut eigener Aussage (und sie ist wirklich zu groß als dass ich ihr da hinterherlaufe und kontrolliere) kommt sie gut mit - und wenn sie Probleme hat (Mathe war hier schon immer eher schwierig und wird wohl auch nie ihr LIeblingsfach werden...) holt sie sich Hilfe. Ich bin im Moment guter Dinge, dass sie das Ding rocken wird! (Genauere Infos hierzu kann ich aber auch erst in ca. 2,5 Jahren geben ;-))

Bei dem Kleinen sieht es ähnlich aus - er wird dieses Jahr seinen Realschulabschluss machen, letztes Jahr hatte er einen Schnitt von 2,5 auf der Realschule (trotz pubertätsbedingter Total-Faulheit) und (Stand jetzt) möchte auch er noch sein Abi machen - wobei er eher zum Wirtschaftsgymnasium (also einem Berufskolleg) tendiert.

Du siehst also - viele Wege führen nach Rom - bei uns hat es wirklich geholfen, den Druck rauszunehmen. In dem Moment, als mein Mann und ich uns auch innerlich von der Idee "Gymnasium" verabschiedet hatten, lief es besser. Die Kinder hatten den Druck nicht mehr, konnten sich in ihrem Tempo entwickeln - und so wie es im Moment aussieht, kommen sie am Ende zum gleichen Ergebnis.

LG
Frauke

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Anfang der dritten war die Rechtschreibung bei meinen Töchtern auch noch nicht vorhanden, bei der großen hat es in der vierten Klick gemacht.

Dividieren bezog sich an Anfang der dritten sowieso nur auf das 1x1, addieren nur im 100er Raum. Schriftlich dividieren kam erst im 2. HJ der vierten Klasse? Vielleicht sind auch die Lehrer bei euch zu ambitioniert? Schriftlich addieren und dividieren wird jetzt ausführlich bei meiner großen j in der 5. wiederholt.

Btw: was heißt eigentlich immer "halbschriftlich"? Entweder im Kopf oder auf dem Blatt, halb hab ich nicht gelernt.

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Meine Tochter ist gerade frisch in die 4. Klasse gekommen. Anfang 3. Schuljahr war hier auch großes Drunter und Drüber. Das hat sich aber nach einigen Wochen wieder reguliert.

Muss deine Tochter in den Ganztag? Bei uns war das der Gamechanger. Die Hausaufgabenbetreuung war zwar bei uns sehr gut, da durch Lehrer und Pädagogen betreut, aber oft sehr große Lerngruppen und dadurch laut.

Meine Tochter ist jetzt kein Maßstab, da sie eine auditive Wahrnehmungsstörung hat und mittlerweile Lernstörungen diagnostiziert wurden. Aber Freundinnen haben teils echt Probleme und müssen zu Hause nacharbeiten. Der Stoff zieht in der 3. Klasse auch an. Da müssen die Kinder sich erst mal zurechtruppeln.

Die Denke deines Mannes ist furchtbar. Erstens hat das Kind noch Zeit. Bei uns ist das Zeugnis vom 1. Halbjahr der 4. Klasse entscheidend. Und 2. muss man Vertrauen ins Kind haben, dass es seinen Weg macht. Und da gibt es in Deutschland ja viele Möglichkeiten. Wir sind auch nicht begeistert, dass unsere Tochter evtl. auf die Realschule plus gehen muss. Eine reine Realschule gibt es hier nicht. IGS sind sehr begehrt und entscheiden per Losverfahren. Das wäre unsere 1. Wahl. Aber da kann sie nichts für, dass es in RLP dieses blöde System gibt.

Also, es ist nur Schule, das Kind wird seinen Weg machen. Macht einen Termin mit der Lehrerin, um sie nach ihrer Einschätzung zu befragen. Übt ein bisschen zu Hause, aber seht zu, dass zu Hause eine schöne, entspannte Lernumgebung herrscht. Bleib am Kind dran, was ihr gefällt und schwer fällt.