Verunsichert wegen zweiter Fremdsprache

Hallo

Unser Sohn ist jetzt in der 6 Klasse auf der IGS. Nun müssen sie sich für ein Wahlpflichtfach entscheiden. Unser Sohn hat sich für Handwerk, Technik und Kunst entschieden. Also gegen Latein. Französisch kommt eh nicht in Frage. Er ist in Englisch echt schlecht und hat auch nicht die nötige Motivation es zu lernen. In den anderen Fächern ist er super. Nun ist es ja so das sie um Abitur machen zu können eine zweite Fremdsprache brauchen. Von den anderen Fächern her könnte er Abitur machen. Aber braucht er wirklich Abitur um beruflich Erfolg zu haben ?
Danke

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Das ist eine sehr seltsame Frage... Er Kann natürlich ohne Abitur erfolgreich werden!!! Er kann auch mit Abitur erfolglos bleiben!!! Oder andersrum.

Die Frage, die ihr euch stellen solltet: Kann er ohne Abitur das machen, was er möchte???? Das ist doch die Frage!

Will er Medizin oder Jura studieren, ist ein Abitur unerlässlich. Will er ins Marketing, geht das mit Studium oder auch mit Ausbildung. Will er einen Handwerksberuf erlernen, ist Abitur ebenfalls nicht zwingend erforderlich.

Also: WAS WILL ER????

Bearbeitet von Wilhelmi
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Das bereits in der 6. Klasse zu entscheiden ist aber auch etwas früh. Die wenigsten werden in dem Alter verstehen, was "ins Marketing gehen" überhaupt bedeutet.

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Er ist ein 6. Klässler, ein Kind.

Er muss noch gar nicht wissen, was er will. Die meisten wissen es in diesem Alter nicht.

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Meine Tochter hat auch keine zweite Fremdsprache gelernt und macht nächstes Frühjahr das Fachabi. Es gibt sooo viele Möglichkeiten! Dein Sohn ist erst in der 6. Klasse.

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Über einen weiteren Bildungsweg kann man irgendwie alles machen.

Meine Tochter hätte jetzt noch 3 Jahre dran hängen können für das Allgemeine Abi

Oder 2 für das Fachabi

Deswegen kann man diese Frage wenn er jetzt noch nicht weiß was er will getrost später beantworten.

Lg

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Ich weiss nicht, wie es in Deutschland ist, in der Schweiz ist dieser Weg durchaus möglich, aber mit 16 in der Schule zu sitzen und den Stoff Vollzeit zu lernen, während die Eltern für alles aufkommen, ist für viele einfacher als dann mit 25 berufsbegleitend das ganze zu machen, während man schon deutlich mehr Verpflichtungen hat als als Jugendlicher und gleichzeitig überall erst wieder in die Themen rein kommen muss. Arbeitskollegen, die diesen Weg gegangen sind, berichten übereinstimmend, dass weit mehr als die Hälfte unterwegs aufgibt, während zumindest bei mir die, die mit 16 am Gymnasium waren, die Matura quasi auf sicher hatten, nach dem Prinzip, wenn man es bis dahin geschafft hat, schafft man den Rest auch noch.

Die Meinungen derer, die ich kenne, sind unterschiedlich. Von "Hätte ich mit fünfzehn eine halbe Stunde am Tag weniger gegamt und dafür den Stoff gelernt, hätte ich es in meinen Zwanzigern viel einfacher gehabt" bis zu "Mit sechzehn war ich einfach noch nicht reif, um mir Gedanken über meinen Karriereweg zu machen, der Weg war darum für mich genau der richtige."

Ich weiss nicht, wie man heutzutage in Deutschland Sprachunterricht macht. Bei uns war es typischerweise so, dass man z.B. vor der ganzen Klasse Vokabular abgefragt wurde und der Unterricht so aufgebaut war, dass man erst nach fünf bis sechs Jahren wirklich einigermassen Konversationen führen konnte und vorher viel Trockenübungen in Grammatik gemacht hat. Das Prinzip führt dazu, dass die, die nicht so gut sind und ohnehin schon nicht so motiviert sind, erst recht nicht besser werden. Ich habe später als Erwachsener Spanisch gelernt an einer Sprachschule. Dort ist der Unterricht ganz anders aufgebaut. Möglichst schnell die Leute zum kommunizieren bringen, Fehler werden korrigiert, aber ohne dass es deswegen schlechte Noten gäbe für den, der sie gemacht hat. Sehr, sehr vieles hängt auch davon ab, wie Schüler abgeholt werden. Mich hat es z.B. enorm motiviert, mit einem Taxifahrer, der keine andere Sprache konnte, ein Gespräch führen zu können. Vielleicht hilft dem betreffenden Kind auch mal ein positives Erlebnis mit der Sprache. Im Urlaub in einem englischsprachigen Land mal etwas verstehen, mal verstanden werden. Halt sehen, dass all der Aufwand nicht für die Katz ist.

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In Deutschland kann man diesen Weg Vollzeit an beruflichen Schulen direkt nach der Realschule gehen. Dann ist man auch nach 13 Jahren fertig und hat ein "richtiges" Abitur

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Meine Tochter hat dieses Jahr als einziges Mädchen,das Wahlpflichtsfach Technik gewählt. Außerdem möchte sie den Zweig Naturwissenschaften,Chemie, Physik, nehmen.

Für das Abitur hätte sie aber Französisch gebraucht.

Da sie aber schon mit Englisch auf den Kriegsfuß steht,nimmt sie einfach den Weg über ein Fachabitur.

Ist zwar ein Umweg aber ein gut möglicher.
Du solltest nicht zweifeln sondern deinen Sohn vertrauen. Er wird seinen Weg schon gehen.


Übrigens,die Tochter einer Freundin hat "nur" Hauptschule gemacht und ist nun bei der Stadt angestellt für eine Ausbildung. Als ich gehört habe,was sie netto verdient,bin ich fast vom Stuhl gefallen,da sie sich im vierstelligen Bereich bewegt ab den zweiten Lehrjahr.

Ich kenne unglaublich viele Menschen,die in der Schule echt nicht geglänzt haben aber beruflich ihren Weg gegangen sind und nun glücklich sind.

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Kann man bei euch an der Schule nicht noch in der 9 eine Fremdsprache wählen? Mein Sohn ist zwar am Gymnasium und hat Englisch und Latein, hat jetzt in der 9. noch Spanisch dazu gewählt.
Dann gibt es häufig noch die Möglichkeit in der 11. (bei G9) eine Fremdsprache zu wählen, für die, die von der Realschule ans Gym wechseln.

Und dann die entscheidende Frage, wo soll die Reise mal hingehen. Ich bin eigentlich immer dafür, solange es für das Kind funktioniert, das Abitur direkt in einer Rutsche zu machen. Egal, was man mal später machen möchte. Dann ist man noch im Schulleben drin. Aber in Deutschland hat man ja zum Glück sehr viele Möglichkeiten. Und auch später. Und wie schon jemand schrieb, auch mit Abitur sind nicht alle erfolgreich.

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Ein berufliches Gymnasium startet in Klasse 11 mit der zweiten Fremdsprache nochmal neu. Dort macht man ein allgemeines Abitur

An einem Berufskolleg kann man die Fachhochschulreife erlangen

Etc

Das waren die Beispiele aus BaWü, die Begriffe sind in den Bundesländern etwas verschieden, aber die Wege sind überall ähnlich.

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Wenn er Abitur macht, dann kann er hinterher alles werden was er will. Aber Erfolgreich sein kann er auch ohne Abitur.

Wenn er kein Abitur macht und " sein" Wunschberuf dann, wenn er mit der 10 Klasse fertig ist nur noch mit Abitur zu machen ist und nicht mehr mit Sek 1 - dann hat er halt die Wahl entweder noch Abi zu machen oder eben nicht und was Anders zu lernen.

Außerdem kann es ihm auch passieren, dass er seinen Wunschberuf in eurem Bundesland nicht mehr machen kann, weil er dort gar nicht mehr ausgebildet wird und er deshalb umziehen muss und dann erst seinen Beruf lernen kann. Und dazu reicht dann der Sek 1.


Außerdem kann er - wenn er will - immer noch später von 11-13 die 2 Fremdsprache machen und dann Abitur damit.

Allerdings ist es halt - zumindest hier - oft so, dass es dann eben keine Wahl gibt.
Dann muss er Spanisch machen, weil die Schule nur das für Anfänger anbietet -- und dann natürlich im Eiltempo...statt 5 Jahre dann den Stoff in 3 Jahren...

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Klar wäre eine 2. Fremdsprache gut, wenn man denn Abi machen möchte und die Sprache vielleicht sogar für den Wunschberuf braucht.

Aber Dein Kind ist erst in der 6. Klasse. Da ist das Abi noch so weit weg. Und wenn er schon in der 1. Fremdsprache nicht gut ist, sie nicht mag, dann würde er sich wohl nur widerwillig einer 2. Fremdsprache widmen. Da ist der Stress vorprogrammiert.

Zudem Latein wirklich eine sehr lernintensive Sprache ist. Mein Sohn kämpft sich da seit 3 Jahren durch und es ist ein unglaublicher Fleiß nötig für das Lernen der Vokabeln und der komplexen Grammatik. Zumal einem die Sprache nicht im Alltag "begegnet", so wie Englisch. Das macht es nochmal schwerer.

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Latein hat aber einen sehr großen Vorteil -- man muss es nicht sprechen -- also keine Sprachprüfung alle 2 Jahre in der Schule - und die Grammatik hilft quasi für Deutsch.

Unsere Große hatte Latein ab Klasse 6

Sie hatte es dann auch im Homeschooling sehr sehr lange - und das war bedeutend besser als Franz. - weil es viel einfacher war da im Stoff alleine weiter zu kommen.

Latein fand sie einfacher als Englisch.

Jetzt ist sie in der 11 und macht Spanisch -- und Latein ist dafür eine gute Grundlage wegen Konjugationen die ähnlich sind, sagt sie.
Der Rest der Klasse hatte vorher eben keine 2 Fremdsprache oder wenn dann Franz und denen fällt es nicht so leicht.

Sie macht Spanisch freiwillig, fast alle anderen müssen es machen --- und keine Wahl zu haben ist da nicht leichter.
Es gibt eben nur Spanisch.

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Hat er denn irgendwelche Vorstellungen?

Mein Mann hat zB übers berufliche Gymnasium das Abitur gemacht.
Alternativen zum normalen Abi gibt es reichlich. Und auch mit einem anderen guten Abschluss kann man eine Ausbildung machen.