Nach einem Jahr an neuer Schule immer noch kaum Freunde

Hallo zusammen,

meine Tochter musste letztes Jahr wegen eines Umzugs die Schule wechseln und ist damals neu in die 6. Klasse Gymnasium gekommen.

Inzwischen ist ein Jahr vergangen und sie ist immer noch nicht ganz angekommen.
Zwar hat sie ein paar Mädchen mit denen sie sich ganz gut versteht, aber es sind mehr so Bekanntschaften, keine richtige Freundschaft.

In den Sommerferien hat sie sich genau 1x mit einem Mädchen aus der Klasse getroffen - sonst ist da nichts zustande gekommen, obwohl sie sich bemüht hat und versucht hat, sich zu verabreden. Aber dann kam entweder keine Antwort, oder es kamen Ausflüchte, warum es nicht geht....

Jetzt hat das neue Schuljahr begonnen und wir hatten gehofft, dass vielleicht ein neues Mädchen in die Klasse kommt, oder sich neue Freundschaften entwickeln, aber es passiert nicht so richtig viel...

Ich ermutige sie immer, mal mit den Kindern in der Klasse zu sprechen, die sie noch nicht so gut kennt - aber es klappt nicht so recht.

Was sollen wir tun?
Nochmal die Klasse wechseln?
Das wäre dann der dritte Wechsel in 3 Jahren....:-/
Oder abwarten und hoffen, dass aus den Bekanntschaften doch noch mehr wird?

Ich mache mir langsam echt Sorgen um das seelische Wohl meiner Tochter. In dem Alter ohne richtige Freunde zu sein ist ganz schlecht.

Habt ihr Tipps / Erfahrungen, wie man damit umgehen könnte?

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Warum muss sie sich Freunde in der Schule suchen?
Warum müssen es Mädchen sein?
Gibt es keine AG in der Schule wo sie Kinder aus anderen Klassen trifft, die die gleichen Interessen haben?
Was macht sie in den Pausen? Dort kann sie ja auch Kids aus anderen Klassen treffen - und mit denen was machen, die das machen was sie interessiert ...

Hat sie außerhalb der Schule keine Freunde durch Hobbies?

Ich würde nicht die Klasse wechseln, denn dann ist sie wieder bei 0 und keiner weiß ob es dort besser wird oder nicht.

Stört es deine Tochter? Dann würde ich aktiv nach Hobbies oder Kursen schauen, wo Kinder mit gleichen Interessen sind.
Und wenn es sie nicht stört, dann würde ich gar nichts machen.

Unsere Tochter hat Anfang August in die 11 Klasse eines beruflichen Gyms gewechselt.
Unsere Große hat ihre Freunde nur außerhalb der Schule - bei ihren Hobbies.
In der Schule kommt sie halt so mit den anderen aus, aber außer das sie im gleichen Klassenraum sitzen ist da nicht viel los.
Das war vorher in der 10 auch schon so.

Bearbeitet von Elise22
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Wir haben auch schon versucht Freunde außerhalb der Schule zu finden - sie ist im Sportverein und ich habe sie auch bei einer Ferienfreizeit angemeldet. Nur leider hat sich da bisher auch nichts ergeben.

Es müssen auch nicht zwingend Mädchen sein - sie hat sich früher auch gut mit Jungs verstanden. Nur die Jungs in ihrer Klasse sind extrem laut und teilweise echt schwierig...
Und Mädchen in diesem Alter verstehen sich nunmal oft besser mit Mädchen.
Aber prinzipiell ist sie da offen.

Mit den AGs das haben wir jetzt in Angriff genommen, da hat sie sich jetzt bei einer angemeldet - ob das was bringt wird sich noch zeigen....

In der Pause auf wildfremde Kinder aus anderen Klassen zuzugehen schafft sie nicht. Sie ist eher schüchtern.

Es stört sie sehr, dass sie keine richtigen Freunde hat.

Bearbeitet von Yoyo
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Hi,

versuche das ganze entspannter anzugehen. Nicht jeder hat eine beste Freundin. Konzentriert euch auf Hobbys, nicht um dort Freunde zu finden, sondern um Dinge zu finden, die ihr Spaß machen.
Auch damit kann man glücklich sein, vielen reichen lockere Bekanntschaften. Solange sie nicht ausgegrenzt oder gemobbt wird, wüsste ich keinen Grund für einen Klassenwechsel.
Irgendwann findet sie vielleicht enge Freundinnen, mit gemeinsamen Interessen, ich würde ihr aber nicht vermitteln, dass ihr dies jetzt fehlt.

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Ich würde nach Kontaktmöglichkeiten in der Freizeit suchen, zum Beispiel einen Sportverein (besonders Mannschaftssportarten) und andere Hobbys, die in einer festen Gruppe ausgeübt werden.
Das hilft ihr nicht direkt in Schule, macht aber schon mal glücklicher und selbstbewusster.

Gibt es in der Schule AGs, wo sie auf Mitschülerinnen außerhalb des festen Klassengefüges trifft?

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es manchmal eine ganze Weile dauern kann bis man in einer bestehenden Gruppe ankommt.

Einen weiteren Wechsel würde ich nur bei großen Leidensdruck bei deiner Tochter anstreben.

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Ja, im Sportverein ist sie - allerdings nicht bei einer Mannschaftssportart....

Für eine AG hat sie sich jetzt angemeldet - da müssen wir erst abwarten.

Aber danke für den Hinweis mit der Zeit - vielleicht dauert es einfach doch noch länger - auch wenn mir ein Jahr schon ziemlich lang vorkam....

Ja, ich muss eben abwägen, wie hoch der Leidensdruck ist - und das fällt mir momentan schwer....

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Als Mutter leidet man ja immer sehr mit, ich fühle da mit dir.

Kann deine Tochter versuchen den Kontakt zu den Kindern aus ihrem Sportverein zu intensivieren?

Ich drücke euch die Daumen, dass sie einen AG Platz bekommt und sie eine schöne Zeit dort hat.
In der Schulzeit besteht neben den Unterricht auch gar nicht so viel Zeit zum kennen lernen. Die Pausen sind doch relativ kurz. Das wäre in der AG hoffentlich anders.

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War es denn früher, vor dem Umzug, anders?
Hatte sie Freunde und Verabredungen?

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Ja, vor dem Umzug war es anders.

Zwar hat sie sich schon immer eher schwer getan Freundschaften zu schließen, aber ein paar gute Freunde hatte sie am alten Wohnort schon - und auch Verabredungen.

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Hi,

meiner ist jetzt in der 10. Klasse und hat (seit er in der 7. Klasse dazu kam) in seiner Klasse kaum Freunde. Das ist ne lange Geschichte, die hier nichts zur Sache tut, es ist einfach so. Da er dieses Schuljahr an der Schule (Realschule) seinen Abschluss macht, dauert das Elend wenigstens nicht mehr so lange.

Er kommt damit gut klar, seine Freunde hat er beim Sport - mit den Jungs hängt er viel rum - und da ist er auch ganz anders als in der Schule. Gut, dass er die Jungs hat! Und auch die Klassenfahrt (Abschlussfahrt) war jetzt gerade wohl ganz gut, da er durchaus "gute Bekannte" in den Parallelklassen hat und sie mit einer Parallelklasse zusammen auf Abschlussfahrt gefahren hat. Er hatte also eine schöne Woche am Lago Maggiore. Allerdings musste ich ihm am letzten Spieltag seiner Mannschaft noch eine Kappe von seinem Verein kaufen - die ist natürlich mit auf Abschlussfahrt gefahren - ganz ehrlich, ich glaube, das war so eine Art Kuscheltierersatz... Kuscheltier mit 15 ist peinlich - aber die Kappe, sie ihn an seine Freunde erinnert hat, hat geholfen - und war weniger auffällig... Ne Kappe in Italien ist schließlich ja auch nicht ganz verkehrt.........

Und ganz ehrlich - der Rest ist mir egal. Ich hätte damals interveniert, wenn er es gewollt hätte (es gab einen Vorfall in der 7. Klasse) - er wollte es nicht - also ist es so, wie es ist. Wie schon gesagt - er kommt klar.

Daher - wie geht es Deiner Tochter? Sieht sie ein Problem? Hat sie eine Chance, irgendwo anders (Parallelklassen? Sport, sonstige Hobbies?) Freunde zu finden? Das sind glaube ich die entscheidenden Fragen...

LG
Frauke

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Danke für deine Erfahrung!

Ich drücke deinem Sohn die Daumen, dass es nach seinem Abschluss besser läuft!

Gut, dass er die Jungs im Verein hat!


Meine Tochter sieht es als Problem, ja. Sie spricht sehr oft darüber. Gleichzeitig hat sie aber Angst etwas zu ändern (Klasse / Schule wechseln), da sie ja jetzt wenigstens ihre guten Bekannten hat und ein Wechsel natürlich immer ein gewisses Risiko bedeutet....

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Hier werden nach der Profilwahl in 8 die Klassen neu gemischt. Da würde ich jetzt nicht wechseln. Da kommt sie dann ja im laufenden Schuljahr auch noch ins ganze anderer Lehrer anderer Unterricht chaos rein.

Hast du mal mit dem Klassenlehrer gesprochen wie sie integriert ist? Steht eine Klassenfahrt an? Stört sie die Situation und wie war es vor dem Umzug? Eher die eine einzige Freundin oder einen großen bunten Freundeskreis? Und ist es für sie generell schwierig Kontakte zu finden oder ist die neue Klasse da speziell?

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Das muss ich jetzt in Erfahrung bringen, ob eben nach der 7. Klasse ohnehin neu gemischt wird. Dann wäre es in einem Jahr eh soweit.

Ich habe mal mit der Klassenleitung gesprochen - die war aber der Meinung, es wäre doch alles ok.
Sie war noch ziemlich jung und ich denke, sie hat das Problem nicht wirklich gesehen. Meine Tochter trägt es ja auch nicht nach außen.

Vor dem Umzug hatte sie Freunde - das habe ich weiter oben schon beschrieben.

Ja, es ist für sie generell schwierig neue Kontakte zu knüpfen, aber diese Klasse scheint schon auch speziell zu sein, denn in der 5. Klasse hat sie sehr schnell neue Freunde gefunden.
Dass es jetzt in der 6. so gar nicht klappen wollte war schon echt auffällig....

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Hallo,

ich finde Freunde finden, dauert Jahre.
In dem Alter sind sie zwar nominell gleich alt, aber doch auf sehr unterschiedlichen Entwicklungsstufen meiner Meinung nach.
Zeit lassen. Ruhig bleiben.

Viele Grüße

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Ich finde, die unterschiedlichen Entwicklungsstufen fangen schon in der GS an...und ändern sich auch nicht mehr ...

Und eine Klasse besteht halt auch nur aus 20-30 Kids die zufällig so zusammengewürfelt werden.
Auf der Arbeit würde auch keiner erwarten in einem Pool von 30 Leuten gleich 5 zu finden, die dann gute Freunde werden...
Nur in der Schule ist die Erwartung so hoch...

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Dem stimme ich zu. Dazu werden, zumindest bei uns die Klassen, immer wieder neu zusammen gestellt.
Da kommt die zweite Fremdsprache, die Zweigwahl und bei Junior kam Corona deutlich zu tragen. Das ist mit Abstand die kleinste Jahrgangsstufen inzwischen, mit drei Klassen. Nächstes Jahr geht es in die Oberstufe, wieder alles neu.
Man kann keine Freundschaften erzwingen. Freundschaften wachsen über die Jahre.

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Die Mädchen, mit denen sie Kontakt hat, einladen. ZB zu einem Filmabend mit Popcorn etc…demnächst zu einer kleinen Halloween-Party. Sowas hat hier, zusammen mit den Kindergeburtstagen der Kinder, zu viel Kontakt geführt.

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Ja, ich ermutige sie auch immer wieder Kinder einzuladen.

Leider klappt das nur eingeschränkt.

Oft haben die Kinder keine Zeit, viele haben Scheidungseltern und sind am WE bei Papa....es ist teilweise echt schwierig.

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Kinder können ziemlich grausam sein. Wenn vom Elteenhaus keine Willkommenskultur vorgelebt wird, ist das nochmal schwieriger und unsere Gesellschaft geht immer mehr Richtung Ellenbogen raus und Egoismus.

Ich finde, ihr solltet nach Aktivitäten neben der Schule her schauen, ein Verein, ein Hobby, wo eure Tochter neue Peers kennenlernen kann.

Meine besten Freunde waren auch nie aus meiner Klasse, bei meiner Tochter ist das gleich.

Ich hoffe, dass die Maus schnell neue gute Bekanntschaften macht und sie dadurch gestärkt sich auch in der Klassengemeinschaft zurecht findet ❤️

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Danke euch allen für eure Antworten!

Wenigstens bin ich mir jetzt darüber in Klaren, dass wir nichts überstürzen müssen.
Einfach noch ein bisschen mehr Zeit geben.

Die AG zeigte heute auch schon erste kleine positive Ergebnisse.
Ich hoffe es entwickelt sich weiter so!

Danke für eure ermutigenden Worte!