Kind sein tablet kaputt geschlagen

Hallo,

ich bin mit den Nerven am Ende und bereue meine Tat so sehr. Ich habe meinem Sohn erlaubt etwas am Tablet zu spielen solange ich mit dem Hund gassi gehe und aufräume. Als ich fertig war und sagte es ist schon 19 uhr er muss noch das Zimmer aufräumen und mir wie versprochen das Tablett gibt.

Er fing an zu diskutieren das das nur 10 min wären (waren ca 1 Stunde) und das er es nicht her geben will. Vor großer Wut hab ich das Tablett genommen und auf den Boden geschlagen und gesagt das es jetzt endlich kaputt ist und wir diese Probleme nicht mehr haben. (Kommt zurzeit sehr oft vor)

Sein tablet ist die Nummer 1. alles andere kommt danach.

Ich bereue meine Tat gerade dennoch und fühle mich schuldig das ich zu überreagiert hätte.
Ich bin eigentlich kein aggressiver Mensch, ich erkenne mich gerade nicht.

Ich werde mich gleich aufrichtig bei ihm entschuldigen und ihm erklären warum mir alles zu viel wurde. Wie soll ich das aber jetzt machen? Das Tablett ist kaputt.. habe so große Schuldgefühle das ich grad ernsthaft nach einem neuen Tablett schaue.

Mamis, wie würdet ihr das machen in so einer Situation? Wie soll ich das angehen..?

DANKE!😫

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Du musst es definitiv schnellstmöglich ersetzen, ein gleiches Modell (gebraucht), tut es denke ich auch. Ansonsten ist es ein fatales Signal an das Kind.

Ich denke nicht, das es etwas mit agressivität zu tun hat, sondern etwas mit Impulskontrolle. Vielleicht besprichst Du das mit deinem Partner oder anderen, die dich kennen, wie sie dich erleben und wahrnehmen. Helfen kann autogenes Training oder Yoga.

Alles Gute.

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Ich würde über Therapie oder Erziehungsberatung nachdenken, wenn du in der Erziehung so überfordert bist, dass du derart die Kontrolle verlierst und wertvolle Gegenstände zerstörst. Vor allem, da in meinen Augen nicht wirklich was vorgefallen ist. Tablet hat einen Suchteffekt und es ist total nachvollziehbar, wenn es Kindern schwer fällt, einfach auszuschalten. Das ist nicht die Schuld des Kindes. Natürlich darfst du trotzdem Grenzen setzen, aber solltest gleichzeitig auch Verständnis für dein Kind haben. Klare Regeln aufstellen und konsequent einhalten. Vorwarnungen geben und Handlungen/Sendungen noch kurz beenden lassen etc.

Wem hat das Tablet denn gehört? Deinem Kind? Dann schuldest du ihm definitiv einen Ersatz. Wenn es deins war, kann man darüber streiten. Aber wenn du es nicht ersetzt, kommt ja bei deinem Kind an, dass es völlig okay ist einfach Sachen zu zerstören, nur weil einem gerade etwas nicht passt, irgendwie auch nicht gut.

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Ich vermute, dass die TE schon zig dieser Diskussionen hatte und es ihr einfach gereicht hat. Gleich davon zu erzählen, dass sie überfordert ist, halte ich für eine völlig übertriebe Einschätzung.

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Dann haben wir da komplett unterschiedliche Einstellungen. Wer als Erwachsener mit Sachen wirft, ist entweder in einer komplett verzweifelten Lage, oder hat ein Probleme mit der Emotionsregulation und Impulskontrolle. In beiden Fällen wäre Unterstützung sinnvoll.

Klar hatte sie schon viele solcher Diskussionen. Wenn es sie so stört und sie trotzdem keinen anderen Weg einschlägt, ist sie doch eindeutig in der Erziehung überfordert. Das kommt vor. Und dann darf man sich helfen lassen.

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Puh ich kann verstehen dass einem irgendwann die Sicherungen durchgehen, wenn man ewig über da selbe Thema diskutieren muss.
Mach dir nicht zu viele vorwürfe.. entschuldige dich bei deinem Sohn und spreche über deine Gefühle, was in dem Moment in dir vorging und dass das eigentlich nicht die Art ist wie man mit negativen gefühlen umgeht.
Ich finds wichtig dass man seine eigenen Fehler vor den Kindern reflektieren kann, damit sie dies ebenso lernen.

Und ansonsten, es war „nur“ ein Tablet. Etwas materielles welches man ersetzen kann. Schaut sonst nach einem neuen und führt feste Zeiten ein. Z.b. spätestens 18 Uhr ist es aus. Oder du stellst dir immer ein Timer, damit solche Diskussionen wie „das waren nur 10 Minuten“ nicht vorkommen können

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Hier gibt es die Regel, wer etwas (mutwillig) kaputt macht repariert es oder ersetzt es. Das gilt für alle Familienmitglieder. Für meinen Sohn, der seine Brille bei einem Wutanfall zerstört hat, genauso wie für mich, die durch Unachtsamkeit für ein Loch im Kinderfahrrad gesorgt hat. Hier würde ich zuerst reflektieren, warum es zu dem Vorfall kam, mich dann entschuldigen, mein Verhalten erklären, das Tablet ersetzten und über Medienzeiten sprechen, damit soetwas nicht nochmal passiert (falls es daran lag). Gibt es so etwas bei euch? Hatte es einen andren Grund?

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Ersetzen und App mit Zeitregulierung drauf , sowie eine Möglichkeit es zu sperren.


Oder nicht ersetzten, aber das Geld dafür beiseite packen (Sparkonto) , denn mit 7 (zumindest steht dies so im Profil) braucht ein Kind kein Tablet und sollte sich eher anders beschäftigen.

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Halbe Zustimmung.
Ersetzen oder dafür sparen - ja.
Aber: Das Kind HATTE mit 7 ein Tablet und das jetzt nicht zu ersetzen, weil es offiziell dafür noch zu jung ist, würde sich nur wie eine (lange) Strafe anfühlen. Das Kind kennt nun das Tablet im täglichen Leben, es hat nichts getan, das einen kompletten Entzug bis zur 5. Klasse gerechtfertigt!

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"Das Kind HATTE mit 7 ein Tablet und das jetzt nicht zu ersetzen, weil es offiziell dafür noch zu jung ist, würde sich nur wie eine (lange) Strafe anfühlen."

Nicht weil es offiziell zu jung ist, sondern weil es ZEIGT, dass es noch nicht alt / reif genug ist. Allerdings würde ich das Tablet auch nicht erst in ein paar Jahren ersetzen, sondern nach ein paar Wochen.
Und dann würde ich klare Regeln mit dem Kind vereinbaren (eine Stunde am Stück ist definitiv zu lang!) und eine Zeitsperre einrichten, die eben auch eine Vorwarnung gibt. Es gibt auch Apps, die Pausenzeiten einrichten lassen. Mein Sohn (fast 13) muss am Handy z.B. nach 30 Minuten erst einmal eine Pause machen, und in dieser Pause funktionieren nur die immer zugelassenen Apps. Und in den 5 Minuten vor Beginn einer Sperrzeit warnt das Handy mehrmals (noch 5 - 3 - 2 - 1 Minute).

Aber: Man kann dem Kind auch zeigen, dass die gefühlten 10 Minuten tatsächlich schon eine Stunde waren. Ich kenn das von mir selber: Wenn ich am Handy daddle, vergesse ich auch gelegentlich die Zeit. Und dann ist ne halbe Stunde rum, obwohl ich doch nur kurz... Und ich bin kein 7jähriges Kind, was noch kein entsprechendes Zeitgefühl hat.

LG

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Für mich fällt das unter "die Geister, die ich rief", denn das ist ein ganz normales, vorhersehbar und erklärbares Verhalten.

Fast jede Art von Mediennutzung löst einen mehr oder weniger starken Dopaminausstoß aus. Das ist das Hormon, das uns belohnt, das "Suchthormon". Spiele sind auch noch genau darauf ausgelegt, diese Hochgefühle zu triggern und damit zu wecken, möglichst weiterspielen zu können. Dabei hat Dein Kind nen richtigen Dopaminrausch, aus dem Du ihn rausreissen willst. Natürlich reagieren Kinder extrem, wenn man sie aus einem sehr intensiv erlebten Rauschgefühl rausreissen will. Und nach einer Stunde Zocken, einer Stunde Dopaminrausch, ist ein Kind mehr als durch. Das ist viel zu viel und das bekommst du auch dann zu spüren.

So. und nun schaffst Du es als Erwachsene schon nicht, Deine Gefühle zu kontrollieren. Gibst aber Deinem Kind mal nüchtern betrachtet ein Medium in die Hand, das berauschend wirkt und Suchtpotential in sich hat. Macht ja "jeder", ist doch "normal". Du schaffst es nicht, deine Gefühle unter Kontrolle zu halten, erwartest es aber von einem noch richtig unreifen Schulkind, dass es mit einem Medium mit Suchtpotetial verantwortungsvoll und "cool" umgeht?

Mein Tipp: Such Dir Hilfe, informiere Dich, es gibt tolle Elternschulungen zu diesem Thema. Denn in meinen Augen seid ihr beide vom Thema überfordert. Erst mal muss Dein Kind wieder lernen, Befriedigung in Alltagsdingen zu erfahren. Wie schön es ist, ein tolles Buch gelesen zu haben, wie schön es war, mit den anderen auf der Strasse zu kicken, wie schön das Gefühl ist, etwas Selbstgebasteltes fertiggestellt zu haben, dem Hund ein Kunststück beigebracht und abgerufen zu haben, das 1000er Puzzle fertiggestellt zu haben etc. Sie sind dann reif für ein Tablet, sobald- und solange - diese Dinge für sie an gleicher Stelle stehen. Sobald das kippt, hat er den massvollen gesunden Umgang mit dem Ding verlassen.

Ich würde mein Kind aufklären, gibt auf Logo.de und anderen Kinderseiten dazu gute Infofilmchen. Ihm klar machen, dass die Eskalationen wie heute Abend ein deutliches Warnsignal sind, dass etwas schief läuft bei Euch mit dem Tablet, und dass ihr erst mal Spielpause macht. Ihm sagen, dass er ein neues Tablet bekommt, wenn er alt genug und reif genug ist.

Alles Gute Euch,

Bearbeitet von IrgendwasMitADHS
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Ich hab nochmal nachgelesen, mir war Dein Nick irgendwie in Erinnerung.

Ich glaube, Ihr kommt um fremde Hilfe gerade nicht mehr rum. Zusammen mit den anderen Problemen, die Du hier geschildert hast in letzter Zeit, hast Du sehr viel an der Backe und sowohl Du, wie auch Dein Sohn seid überfordert.

Bei deinen vorherigen beiden Posts hatte ich ehrlich auch schon den Verdacht, dass bei Euch beiden auch was in Richtung AD(H)S im Busch sein könnte. Das ist vererbbar, und auch in dieser geschilderten Situation würden das extreme Verhalten Deines Kindes und Dein Austicken zu AD(H)S passen. Kann sein, muss nicht, aber eine frühe Diagnostik würde Euch beiden helfen, und ihr habt ja Leidensdruck, nicht nur mit dem Tablet jetzt.
Sucht Euch eine liebe Kinder- und Jugendpsychiaterin und redet mit ihr über eure Probleme. Die kann auch Dir helfen, mit Deinem Verhalten, das Dich beschäftigt, umzugehen.
Alles Gute Euch!

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Du hast dich nun genug innerlich zerfleischt.

Jetzt ist es Zeit, ganz rational zu werden.
1. Dass du so überreagiert hast, ist mMn nachvollziehbar: digitale Medien sind - vor allem für Kinder - ziemliches Teufelszeug. Wenn du dich unter Lehrern und in Bildungsforen umhörst, wirst du finden, dass die unter Fachkräften für mangelnde Kommunikation, fehlende Konzentration und Verhaltensauffälligkeiten von Pädagogen und Medizinern ganz oben verantwortlich gemacht werden.

Scheinbar ist dir die Abhängigkeit deines Sohnes ja auch aufgefallen und "macht kaputt, was euch kaputt macht" ist nicht umsonst ein geflügeltes Wort geworden.
Insofern war deine Reaktion unterbewußt richtig.
2. Durch deine Überreaktion fühlst du dich schuldig und bist nun geneigt, den Status quo wieder herzustellen. Damit würden du und dein Sohn dann wieder am gleichen Punkt stehen. Denn: deine Reaktion hatte ja einen wichtigen Grund: Kind spielt viel zu lange am Tablet und kann das nicht regulieren. Da musst du eingreifen, zum Wohle deines Kindes.
Wenn du jetzt aus Zerknirschung einfach weitermachst, ist weder dem Kind noch euch als Familie geholfen.

Nicht auf alle Kinder entfalten die Medien die gleiche starke Sogwirkung. Auf deins offensichtlich schon.
Ich habe meinem Ältesten, der auch von Computerspielen sehr fasziniert war und zu viel Zeit damit verbrachte, ein mediales Detoxing verordnet und ihm erklärt, dass es a) schädlich ist, b) ich für ihn verantwortlich bin, er c) das selbstverständlich ganz blöd finden wird, ich d) das aushalten werde, weil ich Schaden von ihm abwenden muss, weil das e) meine Aufgabe ist und weil f) ich ihn lieb habe.
Wir haben dann in der gewonnenen Zeit viele Brettspiele gemacht, gekniffelt und Ski-bo gespielt. Außerdem hat er noch eine neue Sportart angefangen.

Nach einiger Zeit (die zugegeben erstmal schwierig war) fand er das sogar richtig gut. Wir haben mehr geredet und irgendwann einen Plan aufgestellt, was wann wie am Rechner gemacht werden darf. Der Vertrag war: wenn er sich nicht daran halten kann, ist er noch nicht so weit und muss stärker beschränkt werden (die Idee kam von ihm selbst. Aber es hat gedauert)
Hilfreich war auch ein Referat über Medien und deren Wirkweisen und Gefahren, das er in der 4. Klasse gehalten hat. War lt. Lehrerin eine Sternstunde im Unterricht. Alle Kinder waren super aufmerksam und haben sich hinterher an der Diskussion beteiligt, die Stunde hätte noch viel länger sein können.

Die kritische Umgehensweise ist übrigens geblieben.

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Finde ich nicht.

Wenn das Kind aus Wut das Tablet auf den Boden geworfen hätte und das nun kaputt wäre, hätte man als Mutter argumentieren können, "tja, Pech, das Geld für ein Neues ist gerade nicht im Budget, möglicherweise wäre das ein Weihnachtswunsch. Das würde aber bedeuten, dass es daneben nur noch kleine Geschenke geben könnte".

Wenn aber jemand anderer aus Wut das Tablet runtergeworfen hat, dann würde es doch normalerweise ersetzt werden. Auch, wenn einem das als Erwachsener passiert. Wenn meine Freundin nicht mag, dass ich während eines Treffens mit ihr am Handy bin, mir das Handy aus der Hand reißt und es zerstört, muss sie es doch ersetzen. Da heißt es doch nicht "tja, Pech, nimm es als Gelegenheit, jetzt mal den Medienkonsum herunterzufahren".

NACH dem Ersetzen kann man mMn mit dem Kind über Wirkung von zu viel Medienkonsum und neue Regeln reden und bspw. erklären, warum man eine Nutzungssperre eingebaut hat, deren Zeiten man am besten mit dem Kind zumindest abstimmt. Und man kann darüber reden, wie man mit 7 mit eingeschränkter Nutzung zurecht kommt, was man am Tablet machen möchte und wie lange das normalerweise dauert und ob man sich das auf mehrere Tage aufteilen kann.

Aber "ich habe es kaputt gemacht - tja, jetzt hast du Pech, eines Neues gibt es nicht" setzt mMn ganz falsches Signale und könnte auch dazu führen, dass das Kind sich nun sehr zusammennimmt, ja keinen zu frustrieren, weil der dann etwas von ihm zerstören könnte.
PS
Wenn das Geld nun wirklich knapp sitzt, würde ich im Verwandten-/ Freundeskreis fragen, ob einem jemand sein Zweit- oder Drittgerät für eine Weile leihen könnte. Einige Menschen haben viele noch funktionstüchtige Geräte herumliegen, weil sie sich öfter mal das neueste Modell leisten.

Bearbeitet von Toschkalee
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Hallo,

Ich denke an eine Famile in meinem Bekanntenkreis. Die Mutter ist selbst Lehrerin, der Sohn hatte eine PS4. Dort spielte er aus Sicht der Mutter zu viel. Letztendlich hatte die Mutter die PS4 kaputt gemacht. Der Sohn fand sich ein neues Hobby. Einen Kurzvideodienst, wo er um Abonennten zu bekommen, in der Umgebung "Kunstwerke" sprayte, die filmte und auf Tiktok stellte. Er war gut, aber es war verboten und das hatte er auch noch gefilmt gehabt und online gegeben.... aufgehört hatte er damit, als er eine PS5 hatte.

Was ich damit sagen will: Das Tablet ist nicht die alleinige Schuld. Es ist ein Symptom. Wenn das Tablet weg ist, fällt das Kind in ein Loch. Hier gehört es raus gehot, damit es nicht auf "dumme" Gedanken kommt. Daher, auch Du mußt Dich ändern, wenn Du willst dass Dein Kind weniger vor dem Tablet sitzt. Das ist nicht böse gemeint was ich schreibe, sondern Lösungsorientiert. Also es muß sich gleichzeitig auch das Umfeld ändern.

Ich würde übrigens dem Kind ein neues Tablet kaufen, denn wenn man etwas kaputt macht, dann muß man das ersetzen. Alles andere wäre aus meiner Sicht vom Gerechtigkeitsdenken her nicht sonderlich förderlich.