Hallo Zusammen,
mein erstes Kind besucht seit einem Monat die 1. Klasse. Die Klasse ist sehr chaotisch und seine Lehrerin gibt einem das Gefühl, dass sie etwas überfordert ist. Es gibt viele Schüler (schon 7j. oder werden bald 7.) zeigen einfach keinen Respekt.
Ich frage mich, ob das schon normal ist am Anfang? Und wann die Kinder ruhiger werden und sich mehr auf den Unterricht konzentrieren können? Die Lehrerin kann sich kaum durchsetzen, obwohl sie eine tolle Lehrerin ist. Es gab schon die ersten Gespräche mit den Eltern der jeweiligen Kinder. Eine Rundmail über die aktuelle Situation hatten wir auch schon von der Lehrerin.
Ich mache mir andauernd Sorgen, ob sie überhaupt bei den ganzen Unruhen etwas lernen können. Der Unterricht wird oft abgebrochen und die Lehrerin führt Gespräche auch mit den Kindern oder es gibt einfach Stillarbeit.
Was kann ich als Mutter tun? Wie soll ich mein Kind dabei unterstützen?
Ist es normal in der 1. Klasse?
Mein Mann ist Sozialarbeiter an einer Grundschule und von dem was er berichtet: Ja, da ist mittlerweile normal und häufig der Fall. Die Probleme in den Klassen werden zu komplex und die Lehrer haben kaum Mittel und Wege dem gerecht zu werden.
Was du schilderst, erlebt er täglich. Er rät immer die Kinder nicht in Ganztagesschulen zu geben und viel daheim zu üben.
Mein Kind ist bis 13 Uhr in der Schule. Die HA werden Zuhause erledigt. Bei Bedarf erkläre ich auch die Sachen. Die HA dauern meistens nur 5 Minuten. Und wenn der Unterricht ausfällt, dann bringen 5 Minuten auch nicht viel.
Das ist wirklich schrecklich, wenn soetwas "Alltag" ist. Ich dachte, solche Probleme hat man bei den älteren Schüler und nicht in der 1. Klasse 😮💨
Ja, ich finde aus furchtbar was aus dem Schulsystem geworden ist. Ich war als Kind auf der gleichen Grundschule, in der mein Mann heute arbeitet und in den 20-25 Jahren ist wirklich alles anders geworden...
Er ist auch immer wieder entsetzt welche Probleme bereits bei den ersten Klassen auftreten. Das wird von Jahr zu Jahr schlimmer und die Lehrer sind auch immer mehr an der Grenze
Naja, natürlich brauchen die Kinder eine gewisse Zeit, um anzukommen und gewisse Regeln zu lernen.
Insofern - ja, das ist wahrscheinlich noch normal.
Aber meine Töchter beschwerten sich noch in der 4. Klasse und teilweise sogar auch auf dem Gymnasium, dass manche Schüler schrecklich laut sind, einfach quer durch das Klassenzimmer brüllen usw.
Es ist schon krass teilweise.
Du könntest das Thema beim Klassenelternabend ansprechen - aber viel mehr leider auch nicht.
Es ist einfach ein Stück weit Glückssache, mit wem man in die Klasse kommt.... :-/
Das unterschreibe ich.
Es ist wirklich Glückssache, mit welchen Kindern man in einer Klasse landet.
Bein meiner Tochter war es zB so, dass in der 5/6. Klasse schon einige sehr laute Störenfriede dabei waren, dazu noch ein Klassenclown und es gab auch viel Grüppchenbildung.
Da wurde oft sogar "Halts Maul!!" durchs Klassenzimmer gebrüllt, wenn ein Schüler gerade am Sprechen war. Oder nachgeäfft, ausgelacht und die Lehrer wollten nichts machen.
In der 7. Klasse ist es dermaßen eskaliert und ging zu heftigem Mobbing über, dass meine Tochter und ein anderes Mädchen diese Stimmung nicht mehr aushielten und die Schule wechselten.
Die Lehrer standen teils hilflos daneben und vieles hat sich leider auch über die Medien (WhatsApp und Co) kristallisiert und hochgeschaukelt. Auch zu Lehrern wurde teilweise sehr frech reagiert.
Nach dem Schulwechsel kam sie in eine "bessere" Klasse an der neuen Schule, aber da war auch noch sehr sehr viel Unruhe. (Realschule).
Jetzt zur 8. Klasse ist sie richtig glücklich über die neue Zusammenstellung, da es wohl eine sehr ruhige und harmonische Klasse geworden ist.
Es wurde zum einen nach G-Niveau und M-Niveau getrennt, die Schreihälse und Störenfriede waren alle auf G.
Und es wurde getrennt nach Wahlpflichtfächern.
Sie hat Französisch gewählt und die "Franzosenklasse" ist eine relativ kleine gemütliche und harmonische Klassengemeinschaft. Ein paar Neulinge kamen noch vom Gymnasium und einer anderen Realschule dazu aber da gibt es keinen Stress sondern ein eher vernünftiges Miteinander.
Ich hoffe, dass es so bleibt und die Klasse bis zur 10. so weitermacht.
Ich habe auch das Gefühl, dass die Probleme in den Schulen größer werden. Wenn es nur 1-2 Kinder in der Klasse sind die kein vernünftiges Sozialverhalten haben und es nicht schaffen sich halbwegs an die Regeln zu halten klappt es meist noch. Werden es mehr wird es verdammt schwierig. Zumal die Probleme ja meistens auch daher kommen, dass in den Elternhäusern keine entsprechenden Werte gelebt werden und von da dann auch kaum Unterstützung kommt.
Kleinere Klassen wären Gold wert, aber das ist wohl leider utopisch.
Erstmal ist Unterricht in Klasse 1 auch viel sozial verhalten gerade in den ersten Wochen wird natürlich Stoff gemacht aber auch viel regeln etc. Wenn mein Kind krank ist, schafft es locker die Arbeit des Tages in ner Stunde nach zu arbeiten. Unterricht wären 5 Stunden (klar auch mal Sport und Kunst), aber die Stoffmenge ist in der Grundschule und gerade bis Weihnachten in Klasse 1 nichts um was du dir große Sorgen machen musst so lange es Fortschritte gibt.
Ein Klassenunterricht kann nie die lesekompetenz jedes einzelnen fördern. Daher ist gerade lesen üben zu Hause wichtig. Auch nebenbei Mengenverständnis und kleine Rechenaufgaben werden deinem
Kind helfen. Wenn es dann soweit ist (kommt aber erst in Klasse 2) 1x1 üben. Und einfach Zeit geben zum erzählen und verarbeiten.
Ich weiß jetzt nicht wo ran du fest machst dass sich die Lehrerin nicht durchsetzen kann? Chaotisch ist es in der 1. Klasse oft, das muss sich erst finden. Die Klassenlehrerin des großen hat gesagt, bist min zu den Herbstferien sind das Kindergartenkinder die in das System Schule gezwängt wurden. Unterricht mit längeren konzentrierten arbeitsphasen sind oft erst nach Weihnachten möglich. Von daher ist ein Monat noch keine Zeit und dass sie direkt die betroffenen Eltern zum gespräch kommen lässt spricht doch für sie.
Als Mutter kannst du vor allem geduldig sein und erstmal Vertrauen in die Lehrerin setzen.
Schwierige Klassen gibt es immer und da geht nunmal auch viel Zeit für das Nachholen der Basiserziehung drauf - die eigentlich nicht Aufgabe der Lehrerin ist :)
Klingt für mich tatsächlich auch relativ normal. In der Klasse meines Sohnes gibt es etwa ein Drittel schwierige Kinder (diagnostizierte psychische/soziale Erkrankung, keine/kaum Deutschkenntnisse, sonstige Verhaltensauffälligkeiten/Entwicklungsdefizite). Das erste Halbjahr wahr eine Katastrophe, Unterricht gab es kaum, die Lehrerin war nur mit der Vermittlung sozialer Grundkompetenzen, Schadensbegrenzung und Elterngesprächen beschäftigt.
Aktuell (2. Klasse) sind in der Klasse (23 Schüler) dauerhaft eine Lehrerin, ein Referendar, ein Erzieher und drei I-Kräfte. Laut Lehrerin ist das das Minimum um mit der Klasse arbeiten zu können. Unterricht im Klassenverband gibt es trotzdem nicht, sondern in getrennten Kleingruppen.
Was ist schon normal?
In der Klasse scheint es so zu sein.
Wir haben eine "normale" GS bei uns vor Ort und die Eltern berichten dort leider andauernd, dass selbst Erstklässler gewalttätig sind, erpressen, stehlen, suspendiert werden (Erste Klasse! Suspendiert!), mobben etc. Pp. Die Lehrer haben jetzt eine "Nur-Deutsch-im-Unterricht"-Regel eingeführt, die wohl aber auch ignoriert wird, sodass lustig auf Türkisch und Arabisch weiter beleidigt wird und die Lehrer daneben stehen und nicht weiter wissen weil sie einfach nicht einschätzen können ob das jetzt eine Beschleidung oder ein "kann ich den Stift haben" war.
Es wohl auch einige 8- und 9(!!!)-jährige dort in der ersten Klasse, es ist eine Schule des gemeinsamen Lernes, was übersetzt einfach bedeutet, dass nicht-beschulbare Kinder dort beschult werden müssen, ungeachtet dessen dass sie auf einer ESE-Förderschule mit 6 Kindern auf 4 Lehrer/Erzieher deutlich besser aufgehoben wären.
Ich bin selbst Lehrerin und habe drei befreundete Kollegen die dort unterrichten. Auch die möchten einfach nur weg und das was die erzählen lässt die Erzählungen der Eltern wirklich noch stark beschönigen dastehen. Die Realität ist wohl noch schrecklicher.
"Meine" Schule ist besser, aber auch nichts wo ich mein Kind freiwillig würde hinschicken wollen.
Es besucht nun eine erste Klasse einer Privatschule mit einem speziellen Profil und dort sind solche Vorkommnisse, sowohl in der ersten als auch den höheren Klassen, vollkommen unbekannt (kann ich sowohl aus Lehrer- als auch aus Elternsicht bestätigen). Kostet aber erstens natürlich einen Haufen Geld und zweitens sind die Eltern dort extremst engagiert - das ist neben zwei Berufen kaum zu schaffen, jede Woche mindestens einen Vormittag Bücherei/Schwimmbad/Pausen/Sachunterricht/Lese/Förder/Gebets/Planungs/Bus-sonst-was-Dienste zu übernehmen.
Aber dafür merkt man halt, wie gut es der Klasse tut, dass die Lehrerin eigentlich immer zwei Elternteile da hat und wir schon mehrere Übernachtungen und Frühstücke und Unternehmungen und sogar eine Miniklassenfahrt hatten.
Zudem haben wir auch echt Glück mit einer mega engagierten Frau Anfang 50 ohne Kinder, die für ihren Beruf lebt und eben weiß, wie man die Klasse "zähmt".
Sei geduldig. Rede nicht schlecht über die Lehrer. Bring deinem Kind bei im Chaos zu arbeiten. Pass auf, dass wichtige Kompetenzen erlangt werden.
Diese Klagen höre ich aber in allen Klassen, egal wie ruhig sie sind. Und inzwischen bin ich mir auch recht sicher, dass einige Kinder einfach sehr empfindlich sind.