Sankt Afra in Meißen

Hallo Zusammen,

Bei meiner Tochter ist eine Hochbegabung festgestellt worden.
Vom Therapeuten, der die Hochbegabung festgestellt hat, wurde uns nun das Sankt Afra empfohlen.
Laut seiner Aussage wird ihr dort das lernen leichter fallen, weil Hochbegabte anders lernen. Auch das soziale Miteinander sei dort für sie besser, da die Kinder dort ähnlich komplex denken wie sie.

Das Soziale ist an ihrer aktuellen Schule das Hauptproblem. Sie wird von der Klasse leider komplett ausgegrenzt. Warum wissen wir nicht, vermuten aber das sie für andere Kinder einfacher zu nervig ist, da sie sehr viel hinterfragt und alles genau wissen will.

Wir sind uns allerdings unsicher, ob das Sankt Afra die richtige Schule für sie ist.
Klar ist ein Schulwechsel erst einmal verlockend, wir wollen aber nicht das sie vom Regen in die Traufe kommt.

Hat jemand von euch Kinder auf dem Internat?
Ist die Schule wirklich so gut wie angepriesen? Und wie schwierig ist es, auf die Schule zu kommen? Hat man da als Normalverdiener überhaupt eine Chance? (Wir rechnen aktuell mit Unterbringungskosten + 200 Euro im Monat)

Mir ist bewusst das alle Kinder verschieden sind und das bei euch anders sein kann als bei uns, aber ein paar Erfahrungen würden mir sehr helfen.

Viele Grüße

Hamsterchen

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Zur Schule selber kann ich dir nichts sagen, aber zu den Kosten steht folgendes auf der Homepage:

"Die Schüler an Sankt Afra zahlen kein Schulgeld. Der Kostenbeitrag für Unterkunft und Ernährung liegt bei ca. 508 Euro, für Schüler aus Sachsen gibt es eine Förderung von 200 Euro. Solltest du finanzielle Unterstützung benötigen, kann dir der Freistaat ein Sozialstipendium gewähren, wenn du aus Sachsen bist."

Ansonsten bieten sie im Januar einen Tag der offenen Tür an. Vlt. geht ihr dort mal gemeinsam hin und erkundigt euch?

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Das mit den Kosten hatten wir auf der Seite gesehen.
Unsicher machen uns eher die sonstigen Kosten für Ausflüge und ähnliches.
Wenn man sich das Instagram-Profil der Schule anschaut sind die Kinder viel unterwegs. Der Eindruck kann natürlich täuschen, deswegen würden mich Erfahrungswerte interessieren.

Der Infotag steht schon im Kalender ^^
Da unsere Tochter allerdings jetzt schon ganz aufgeregt ist, wollten wir uns im Vorfeld schon etwas erkundigen.

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"Unterbringungskosten + 200 Euro"

Entschuldige, den Satz hatte ich irgendwie überlesen und nicht registriert 🙈

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Nur, weil ein Therapeut (was für einer?) etwas empfiehlt, würde ich da nun nicht direkt hin springen. Ich würde mich da unbedingt nach Beratungsstellen umsehen. Die DGhK ist da ein guter Ansprechpartner, aber auch die Schullaufbahnberatung und Begabtenbeauftragten an der derzeitigen Schule (sofern es die bei Euch gibt) haben da immer was in petto. Nicht immer muss ein Schulwechsel sein, Begabtenförderung funktioniert auf vielen Wegen (Drehtürmodell, Überspringen, Frühuni etc.) und ist sehr individuell. Die soziale Interaktion ist gewiss bei HB immer ein, wenn nicht das große Thema (haben wir auch), aber da gibt es auch andere Formen von Hilfe (z.B. Sozialkompetenz-Training).
Ich vermute mal, der Therapeut ist nicht in einer KJP verankert, denn in der KJP endet die Betreuung nicht mit der "Diagnose" und der Empfehlung, das Kind in ein (spezielles) Internat zu schicken. Da werden schon Hilfen ausgelotet und angeboten.

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Er ist Kinder- und Jugendtherapeut.
Sie ist bei ihm wegen was anderem in Behandlung. Durch die Gespräche mit ihr hatte er den Verdacht auf Hochbegabung, deswegen hatte er einen Test gemacht.
Er hatte uns dann erklärt, was das bedeutet und uns Tipps gegeben, wie wir als Eltern sie dahingehend unterstützen können (da die Hochbegabung auch Auswirkungen aufs Privatleben haben und wir so ihr Verhalten besser verstehen können).
Wir hatten dann auch über das Internat gesprochen und warum er denkt das es gut für sie ist.

Eine Beratungsstelle gibt es bei uns an der Schule nicht, das hatte ich schon nachgeschaut.
Mit der Klassenlehrerin wollen wir erst reden, wenn wir uns entschieden haben welchen weg wir gehen wollen.
Wir wollen vermeiden das es Gerede in der Schule gibt.
Außerhalb der Schule nach Beratungsstellen suchen haben wir tatsächlich noch nicht gemacht, das werden wir nachholen.

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Schade, das es das bei Euch nicht gibt. Ich/wir waren bei der Schulpsychologin, die ebenfalls nach einer Vermutung getestet hat. Die hat uns dann mit Rat und Tat unterstützt, Termine in der KJP forciert und steht in engem Kontakt mit uns, unserem Kind und der KJP. Unser Gym hat aber auch Begabtenbeauftragte, die sich mit dieser besonderen Anforderung auskennen und an guten Lösungen (zusammen)arbeiten. Das funktioniert natürlich nicht, wenn es solche Stellen an der Schule nicht gibt. Die KL ist da im ersten Schritt sicher nicht die richtige Ansprechperson.
Ich hatte und habe aber auch Kontakt zur DGhK und wurde dort immer gut beraten. Hilfreich sind auch Elterngruppen, die geben wichtige Erfahrungen weiter und der Austausch zeigt, dass man nicht allein steht und andere schon ähnliche Themen bewältigt haben. Die findet man auch über die DHhK z.B. oder auch Mensa.
Wichtig ist wirklich Beratung, auch dazu, wie man am besten in der Familie damit umgeht, ohne sich selbst und andere Familienmitglieder dabei aus dem Auge zu verlieren.
HB-Internat kann, muss aber nicht die beste Lösung sein. Gerade darum ist es so wichtig, mehr noch, als bei der "normalen" Schulwahl, sich umfassend, unabhängig und individuell zum Thema HB beraten zu lassen.

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Vor ca. einer Woche hatte ich zu einem ähnlichen Internat recherchiert und die Info gefunden, dass Familien mit entsprechend geringem Einkommen auch Schüler-Bafög bekommen können. Das gilt allerdings erst ab Kl.10.

LG

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Hast ne PN

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Zur Schule kann ich nicht viel sagen.
Aber kennst du diese Anlaufstelle?
https://www.begabtenfoerderung-sachsen.de/

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Die kannte ich noch nicht, danke.

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Wie hilft uns eine Beratung in der Schule, wenn ich Erfahrungswerte von anderen Eltern möchte?
Eine Schule wird niemals negativ von sich selber reden, da ist immer alles Friede Freude Eierkuchen und alles Perfekt.
Die würden niemals zugeben das es an Stelle XY hakt.


Aber solche Reaktionen wie deine sind leider normal.
Erst einmal alles ins lächerliche ziehen.
Leute wie du sind der Grund warum man sich gar nicht erst traut um Hilfe zu bitten.


Und nur zur Info: Unsicherheit hat nichts mit Hochbegabung zu tun. Das kann jeder Mensch haben, egal wie Intelligent er ist.

Bearbeitet von Hamsterchen
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Was für ein unnötiger und ätzender Kommentar 🙄

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Ich habe nur indirekte Erfahrungen:
Das Leben ist da ein ganz anderes - Internat, samstags Schule, nur alle 4 Wochen für eine gesamte Woche zu Hause. Man muss in dieser Schule leben, selbst wenn man in der Nähe wohnt. Das muss man als Kind auch erstmal wollen.
Ein ehemaliger Klassenkamerad ist damals (vor ca 20 Jahren) auf die Schule gewechselt, ist aber nicht bis zum Abitur da geblieben, sondern hat die sek 2 an einem normalen Gymnasium gemacht, weil er auf das ganze keinen Bock mehr hatte.
Mein Neffe war auch kurz an der Schule, kam aber mit dem Internatsleben nicht klar und ist dann aufs städtische Gymnasium in Meißen gewechselt, damit er jeden Tag nach hause konnte.
Eine Tochter von Bekannten ist ab diesem Jahr dort und ihr gefällt es nach dem ersten Schulblock wohl sehr gut, da sie sehr gefördert und gefordert wird und ihren Fokus auf ihre Interessen legen kann.

Bearbeitet von Gartenhibiskus
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Danke für deine Erfahrungen.

Die 4 Wochen im Internat empfinden wir auch als eine lange Zeit und wir sind am überlegen, wie wir das in der Anfangszeit etwas angenehmer für sie machen können.
Wir haben ihr aber auch klar gemacht, dass sie sich jederzeit gegen das Internat entscheiden kann.
Wenn sie angenommen wird und es ihr trotzdem nicht gefällt, kann sie jederzeit nein sagen.
Ob das Internatsleben wirklich etwas für einen ist weiß man ja leider erst, wenn man es tatsächlich probiert hat.

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Ich kann zur Schule nichts sagen, habe aber nur Gutes gelesen.

Schüler-bafög war damals 150 Euro, weiss nicht, ob es jetzt gestiegen ist. Müsst erst mal schauen, ob die 500 Euro, mit oder ohne "Sachsen-Förderung" für euch machbar sind. Immerhin komnen Nebenkosten dazu, zb für Ausflüge und Heimfahrten, und vermutlich müsst ihr auch das Taschengeld erhöhen, damit sie sich so Sachen wie Zahnpasta, Friseur, Schreibmaterial etc. Selbst kaufen und vielleicht auch ihre Wäsche waschen kann, falks das Internat das anbietet, damit du dich nicht jedes Heimfahrwochenebde damit rumärgern musst.

Rechne das erst mit deinem Mann durch, damit sich nicht alle anderen in der Familie massiv einschränken müssen oder sie sich total freut und Pläne macht, um dann zu hören, dass es finanziell nicht drin ist.

Wenn alles klappt: viele Internate bieten eine (eventuell kostenpflichtige) Probewoche an und auch eine Probezeit, nachdem Schule und Schüler endgültig entscheiden, ob man sich eine Zusammenarbeit vorstellen kann.

Und passt danach auf wegen der Kündigungsfristen, nicht dass deine Tochter im nächsten Schuljahr irgendwie Ärger hat und nach zwei Monaten die Flucht ergreift, während ihr dann noch das ganze Schuljahr bezahlen und sie zudem daheim verpflegen müsst.

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Hallo,

Unser Sohn ist noch zu jung für Stankt Afra, aber wir haben uns schon dazu informiert, da er wahrscheinlich auch dort hin gehen könnte, wenn er dann möchte.

Eine Bekannte hatte Ihren Sohn dort und hat nur gutes berichtet. Der Sohn hat sich dort total wohl gefühlt und ist richtig aufgeblüht, gerade was Freundschaften angeht.

Wenn deine Tochter es sich vorstellen könnte, würde ich mir mit ihr das Internat beim Tag der offenen Tür anschauen und mit Eltern dort ins Gespräch kommen.

Dort gibt es auch beim Auswahlverfahren dann ein Probewohnen. Man kann also vorher schon mal Testen.

Liebe Grüße

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Der Infotag steht schon auf unserer Liste ^^
Habe jetzt erfahren, dass es dieses Jahr noch eine Infoveranstaltung bei uns in der Nähe geben wird, da werden wir auch hingehen.

Es beruhigt mich schon einmal sehr, viel positives von der Schule zu hören, danke ^^